Alle gehen nach Berlin. Das Künstler-Geschwister-Duo Low Bros kommt nach Hamburg. Na ja, zumindest temporär mit ihrer Ausstellung Menace Beach PT.2 in der OZM Gallery. Christoph und Florin Schmidt waren früher als die Graffiti-Writer Qbrk und Nerd in den Straßen der Großstadt unterwegs. Seit 2011 arbeiten sie gemeinsam an großformatigen Bildern mit stilisierten Tierfiguren, deren Ästhetik extrem an Computerspiele der achtziger und neunziger Jahre erinnert – deshalb wohl auch der Ausstellungstitel Menace Beach, nach dem gleichnamigen Nintendo-Skateboarding-Spiel. Die aktuellen Werke zeigen knallige Farben, geometrische Formen sowie Comic-Elemente. Im Anschluss an die Vernissage pilgert das Publikum zum Grapefruit Club ins Golem, da legen unter anderem Paul Gregor, Block Barley und Kael Misko auf.
TEXT: LENA FROMMEYER
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Zur 10. Jahresausstellung wird der Kunstraum Hosenstall in St. Georg zum Ort für Konsumkritik: Kuhttips ist eine Gemeinschaftsausstellung über und gegen die Massentierhaltung. Gezeigt werden Fotografie, Malerei und Objekte von 13 Künstlern, darunter Alex Freyland, Felizitas Schäfer und Pavel Ehrlich. Da in dem Thema eine Menge Konfliktpotential steckt – auch weil eigentlich jeder gegen Massentierhaltung ist, aber nur wenige ihr Konsumverhalten dementsprechend anpassen – konnten die Künstler diverse tragikomische Arbeiten schaffen. Dazu gehört eine Arche für bedrohte Tierarten, Sing-Sing Hühner, eine Kakerlakeninvasion, der Mann mit der Riesenwurst und ein Zitat-Tryptichon zum Lied Ein Pferd klagt an von Bertolt Brecht. Den Soundtrack zur Vernissage am 2. Mai liefert das Duo Schmidl-Paz mit Lydia Schmidl am Akkordeon und Jorge Paz an der Gitarre. Außerdem kann man sich guten Gewissens am vegetarischen Büffet bedienen, das von den Künstlern vorbereitet wurde.
Mit Bim Skala Bim geben sich altverdiente Vertreter des Boston Blue Beat im Hafenklang die Ehre. Die Band formierte sich 1983 unter Einfluss von Bob Marley, The Clash, UB 40 und des von Bands wie Selecter und The Specials angestoßenen britischen Ska-Revivals, und animierte mit ihrem Crossover-Sound wiederum andere US-Bands dazu, ihren Punk- und Rock-Background um Elemente aus Ska, Reggae und anderen karibischen Musikstilen zu erweitern. Bis zur ihrer vorläufigen Auflösung im Jahr 2002 veröffentlichten sie acht Alben. Bones von 1991 wurde vom Boston Business Journal immerhin in seine Liste der Boston Top 40 Albums of All Time aufgenommen. Letztes Jahr haben sich Bim Skala Bim wieder in Originalbesetzung zusammengefunden und ein neues Album namens Chet’s Last Call herausgebracht. Auszüge daraus wird es auf der aktuellen Tournee, in dessen Rahmen das Sextett im Hafenklang Halt macht, zu hören sein.
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Nichts gegen ein deftiges Katerfrühstück mit Rührei, Toast und krossem Speck. Danach ein kleines „Stützbier“ und der 1. Mai ist abgehakt. Doch wer die letzte Nacht anders verbracht hat, als „in den Mai zu tanzen“, sprich: sich die Birne zuzuschütten, dem ist heute vielleicht nach etwas weniger Deftigem zumute, vielleicht etwas Süßem? In Roman Witts (Foto) veganer Wohnküche happenpappen lädt Hobbybäckerin Anne Weirich zu einem Backkurs ganz ohne tierische Produkte. Auf der Liste stehen unter anderem Bananenbrot, Brownies mit selbstgemachtem Eis, zuckerfreie Himbeer-Kokos-Makronen, Orangen-Schoko-Muffins, Pralinen und Cashew-Amaranth-Schokocrossies. Wenn alles fertig gebacken ist, darf sofort probiert werden. Die Gastgeberin reicht dazu Tee und Kaffee. 39 Euro kostet der ganze Spaß. Interessenten wenden sich bitte per Email an ahoi@happenpappen.com. Und: Tupperdosen nicht vergessen!
„From the Louisiana Swamps to northern Germany’s flatland“: Der Mann hinter Doctor Love Power heißt Marc Bloemeke und ist in Hamburg-Hoheluft zuhause. Doch wenn der Doc in die Saiten greift, um mit seiner Band einen der vielen Blues-Klassiker anzustimmen, den sie im Repertoire haben, fühlt man sich mit ein bisschen Fantasie und unter Mithilfe von ein paar starken Drinks tatsächlich in ein Südstaatensaloon versetzt. Fünf Jahre nach dem Album-Debüt, On Our Way To Odessa, ist kürzlich Doctor Love Powers neue, Pawn Shop Diaries betitelte CD erschienen. Aus diesem Anlass entert die mittlerweile auf ein Trio geschrumpfte Band wieder einmal die Barkasse Hedi, um während einer ausgedehnten Fahrt durch den Hafen einige ihrer neuen Songs vorzustellen. Man darf gespannt sein, welche Evergreens es außerdem auf die Setlist schaffen. Klar, das kündigt die Band an, ist jedenfalls eines: „Doo wop, shang-a-lang, shimmy shimmy, yeah!“ Das ist doch ein Wort.
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Wer im Februar seinem Frust über den Abriss der Esso-Häuser Luft machen, seine Ängste über die Entwicklungen der Wohnungspolitik loswerden oder seine Erinnerungen an den Gebäudekomplex am Spielbudenplatz in Worte fassen wollte, der wählte die Telefonnummer der Hamburger Künstlerin Sylvi Kretzschmar. Ihrem Aufruf zum Nachruf folgten viele Menschen. Die eingegangenen Nachrichten hat Kretzschmar in Kombination mit Interviews zu einer „kollektiven Rede“ zusammengeschnitten, die auf Kampnagel via Megafon-Installation musikalisch und choreografisch aufgeführt wird. Den „Megafonchor“, bestehend aus zwölf Frauen, kennt man bereits von der ein oder anderen Demonstration. Im Anschluss zeigt das Team von Empire St. Pauli ihren Dokumentarfilm Die Esso-Häuser, in dem Aktivisten der Initiative Esso-Häuser, Bewohner, Anwohner und Gewerbetreibende sowie Politiker, Investoren und Architekten zu Wort kommen. Erste Ausschnitte wurden im April bereits im Rahmen der Dokumentarfilmwoche im Metropolis Kino gezeigt.
TEXT: LENA FROMMEYER
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Das mobile Kino Flexibles Flimmern widmet sich der Frage: „Versinken wir im mediokren Sumpf der Quantität an kreativem Output oder kann es nie genug davon geben?“ Das kombinierte Event aus Filmvorführung und Ausstellung im PROJEKTOR thematisiert das Standing des Künstlers in der digitalen Kulturindustrie. Für ihre Dokumentation PressPausePlay trafen David Dworsky und Victor Köhler Kulturschaffende rund um den Globus und sammelten ambivalente Erfahrungsberichte: Der isländische Komponist Ólafur Arnalds beispielsweise wäre wohl ohne digitale Selbstvermarktungsmedien wie YouTube und Twitter nicht so erfolgreich, wie er es heute ist. Andere wiederum leiden unter finanziellen Einbußen durch Netzpiraterie. Der Internetkritiker Andrew Keen betont, dass soziale Medien vor allem dem Narzissmus eine Bühne liefern und Klickzahlen vor die künstlerische Leistung gestellt werden. Der Film wird am 2. und 3. Mai jeweils um 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) gezeigt. Am 1. Mai eröffnet ab 15 Uhr die angeschlossene Ausstellung von Künstler Frank Scherbarth. Er porträtierte Persönlichkeiten, deren Haltung und Ideen ihn beeinflussten, darunter Michel Foucault, Schorsch Kamerun und Marvin Gaye.
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Melt Banana kommen aus Tokio, waren mal zu viert und stellten Ende der 1990er in dieser Besetzung ein echtes musikalisches Weltwunder dar – so dicht, intensiv, präzise und trotz Metal- und Hardcore-Anleihen so nerdy, schmalbrüstig und sympathisch hatte man bis dahin keine Band ihren High-Speed-Noise spielen gehört und gesehen. Mittlerweile treten Sängerin Agata und Gitarrist Yako nur noch als Duo auf, live verstärkt durch einen Sampler. Ihrem Sound sind Melt Banana treu geblieben – er rast und hämmert immer noch so konsequent wie eh und je. Live ist das natürlich nicht mehr ganz so schön anzuschauen, wie zu Zeiten, als die Gruppe noch in voller Rockbesetzung, inklusive Bass und Schlagzeug, kleine Clubs (wie zum Beispiel das alte Molotow am Spielbudenplatz) regelrecht zum Bersten brachte. Aber was soll das Erbsenzählen? Diese Art von Musik ist so selten, dass es auch diesmal keinen Grund gibt, dem Auftritt von Melt Banana nicht beizuwohnen.
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Die Crew von Frau Hedi macht Ernst und bietet das volle Rundum-Drehdurch-Paket zum Tanz in den Mai. Fünf Barkassen, fünf Sounds: Jakob The Butcher heizt Frau Christa mit dreckiger Tanzmusik zwischen Cumbia und Boogalooo ein; auf Frau Claudia bringt DJ Malinka mit Balkan-Pop, Ska und Latin unschuldige Tanzmuskeln zum Zucken; Hein Boogie und Romanski legen Frau Irma mit HipHop-Beats tiefer; Max Quintenzirkus beschallt den Chefkahn Frau Hedi mit Klezmer, Worldgrooves und Electroswing; und auf der Classic Queen lotet das DJ-Team Generation Pop Watch mit Eurodance und anderen Fiesheiten aus den 1990ern die Grenzen des schlechten Geschmacks aus. Die erste Barkasse, Frau Hedi, legt wie gewohnt um 19 Uhr ab. Danach starten im 30-Minuten-Rhythmus auch die anderen Partyboote. Die Tickets gelten nur für das jeweilige Schiff – ab 22 Uhr darf umgestiegen werden, sofern Platz ist.
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Vom Buchillustrator bis zum Schnellzeichner – bei der Gruppenausstellung Hamburg Illustriert zeigen zehn Illustratoren in der Kulturreich Galerie ihre Bilder. Unsere Stadt hat – dank spezieller Studiengänge und Verlage wie Carlsen – eine recht umtriebige Zeichnerszene, die sich bei Events wie diesem der Öffentlichkeit präsentieren. Die Ausstellung findet zum dritten Mal statt, diesmal unter dem Motto Vom Norden. In ihren Ateliers tüftelten die Künstler mit verschiedenen Techniken, erstellten Druckvorlagen, rührten Farbe an … Beteiligt sind Eva König, Corinna Chaumeny, Tobias Pahlke und Jan-Hendrik Holst, Gabriela Kilian, Jana Bonsignore, Meike Teichmann, Kristina Gehrmann, Miriam Elze und Daniela Chudzinski. Zur Vernissage am 29. April ab 19 Uhr können die Gäste eigene Textilien mitbringen und live vor Ort eine Gemeinschaftsarbeit der Illustratoren via Siebdruck darauf verewigen. Ab dem 30. April ist die Ausstellung dann für die Öffentlichkeit zugänglich. An den Wochenenden lohnt sich ein Besuch während der Aktionstage jeweils ab 15 Uhr – am 1. Mai wird das Siebdruck-Angebot wiederholt, am 10. Mai gibt es eine Zeichenstunde für Kinder, am 29. Mai werden zum Gespräch Illustration im Ausland studieren nordische Snacks serviert und am 31. Mai startet eine Kinder-Ralley.
TEXT: LENA FROMMEYER
Ausstellung: 30. April –31. Mai
Öffnungszeiten: Mo-Sa, 12–18 Uhr
Kulturreich
Wexstraße 28
20355 Hamburg
www.hamburgillustriert.wordpress.com/