Zwar sind die Aktienkurse und internationalen Immobilienpreise stark gesunken, es spricht aber vieles dafür, dass der Abwärtstrend weitergeht. In Japan, wo es in den neunziger Jahren ähnliche Entwicklungen gab wie jetzt in den meisten anderen OECD-Ländern, liegen die Aktienindices immer noch bei nur 20% ihres Niveaus von Ende 1989. Der erzwungene Abbau von Schulden, das sogenannte Deleveraging, wird weitergehen. Die Rettungspakete der Regierungen und Notenbanken sind notwendig, sie können aber für sich genommen das Abgleiten in die Rezession nicht verhindern. Der Staat wird auch bei der Stabilisierung der Nachfrage eine weit wichtigere Rolle spielen müssen, als man das bis vor Kurzem gedacht hätte. Da die Inflationsraten weiter rasch zurückgehen werden, können – und müssen – sowohl die Fed als auch insbesondere die EZB die Zinsen weiter senken. Die Renditekurven müssen steiler werden, damit die Banken wieder Geld verdienen können. Nur so können sie eines Tages wieder privatisiert werden.
Europäische Staatsanleihen sind für’s Erste die sichersten Anlagevehikel. Bei Aktien empfiehlt sich eine Umschichtung von zyklischen Werten und Rohstoffproduzenten zu solchen, die von fallenden Preisen für Öl und Metalle, steigenden Staatsausgaben, sinkenden Zinsen und der Injektion staatlicher Gelder profitieren.
Ausführliches zu den Effekten der Finanzkrise und den staatlichen Rettungsmaßnahmen in meinem neusten Investment Outlook:
Wermuth’s Investment Outlook – October 2008*) (pdf, 212 KB)
*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)