Olaf Storbeck berichtet über eine interessante Studie zur Auswirkung höhere Staatsausgaben auf das Wachstum.
Ökonomen der Harvard-Universität warnen aber vor zu viel Euphorie. In wirtschaftlich normalen Zeiten seien die Möglichkeiten des Staats, die private Wirtschaft mit Ausgabenprogrammen zu stimulieren, ziemlich begrenzt. Gebe der Staat mehr Geld aus, verdränge das zum Teil Aktivitäten der Privatwirtschaft
Um das zu belegen, analysieren die Ökonomen, wie die Vorsitzenden wichtiger Ausschüsse im Kongress Mittel aus Washington in ihre Heimatstaaten umleiten. Damit nimmt die Zahl der Staatsaufträge zu – zugleich jedoch fahren private Unternehmen ihre Aufträge zurück. Steigende Zinsen könne für dieses Crowding Out nicht verantwortlich sein, weil ja die Staatsausgaben insgesamt nicht steigen, sondern regional umverteilt werden und sich die Politik der Federal Reserve natürlich nicht ändert.
Dazu nur eine kurze Anmerkung: Bei Vollauslastung der Kapazitäten sollte das auch nicht weiter verwundern. Wenn alle einen Job haben, bringt es nichts, die Nachfrage mit zusätzlichen Staatsausgaben anzukurbeln. Die Idee der keynesianischen Politik ist es ja gerade, brach liegende Ressourcen zu mobilisieren. Das scheinen die Autoren auch festzustellen, denn sie schreiben
Public spending appears to increase demand for state-specific factors of production and thereby compel firms to downsize and invest elsewhere. In particular, our capex results are stronger for firms with high capacity utilization, and our employment results are stronger when employment rates are at or above their long-term state-specific averages. Further, both our capex and employment results are stronger when state- and national-level real GDP growth rates are high. Thus, when slack exists in factories or the labor market, federal dollars do not appear to be as large of a deterrent to corporations in terms of investing or hiring. In unreported results, we also find evidence that the effects are most pronounced in sectors that are the target of earmark spending.
Ergebnis: Je höher die Auslastung der Kapazitäten, desto geringer die Wirkung von Konjunkturprogrammen.
Was für eine Erkenntnis.