Ende Dezember und Anfang Januar habe ich immer meine Portfolio-Wochen. Da martere ich mein Hirn, lese Studien über Studien und frage mich, wie ich mein Geld im Neuen Jahr wohl am besten umschichte, um weiter ruhig schlafen zu können. Hier die Quintessenz: Risiko reduzieren! Aktienquote zurück auf neutral, Anleihen untergewichten, Cash übergewichten und vielleicht ein bisschen (mehr) Gold zukaufen. Weiter„Runter vom Risiko – Umschichten in Cash und Gold“
Es gibt Volkwirte, die Zahlenreihen quälen, und es gibt Volkswirte, die Geschichten erzählen. Norbert Walter, Chef von Deutsche Bank Research, gehört zu letzteren. Und ich muss sagen, ich habe für diese Art Volkwirte Sympathie, auch wenn sie mit ihren Vorhersagen nicht besser liegen als die Numbercruncher. Aber was heißt hier schon besser liegen? Weiter„Norbert Walter für ein Jahr Optimist“
Zum Auftakt unseres neuen Blogs HERDENTRIEB meine gewagteste Wette für 2006: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird um zwei Prozent und mehr wachsen. Meine optimistische Schätzung liegt doppelt so hoch wie die des Sachverständigenrates, und um 0,8 Prozentpunkte über dem Herbstgutachten der deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute. Ich kenne keine andere Wachstumsprognose, die meinen Optimismus teilt.
Warum? Weil der Blog anders auf den Kapitalismus schaut als das Gros der deutschen Ökonomen, die fast ausnahmslos Tauschwirtschaftler sind, Neoklassiker halt. Sie betrachten Geld als neutral, als Schleier um die Realwirtschaft. Für den Blog, der den Untertitel „So funktioniert der Kapitalismus“ trägt, ist Geld ganz zentral, begründet Hierarchien und Abhängigkeiten, die die Tauschwirtschaft nicht kennt. Weiter„It’s the credit, stupid!“
Für die Händler am europäischen Geldmarkt ist es eine ausgemachte Sache: Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am 1. Dezember das erste Mal seit über fünf Jahren mal wieder die Zinsen erhöhen. Die Analysten dagegen winden sich noch, kaum einer hatte für dieses Jahr den Schritt nach oben auf der Rechnung. Doch ich befürchte, es wird passieren. Wer in die Notenbankkreise hineinlauscht, erschrickt, ob der Debatte, die gerade heiß läuft. Sie kreist nicht um die Frage: Erhöhen oder nicht erhöhen, sondern ob es klüger ist, gleich um 50 Stellen zu erhöhen oder erst mal nur um 25 Stellen.
Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn der Euro nicht bald seine Klettertour fortsetzt. Vor fünf Jahren habe ich die letzten Dollar-Anleihen aus dem Portfolio rausgeworfen. Damals hielt ich den Kurs von 0,90 Dollar je Euro für deutlich übertrieben. Bis ich wieder Dollar kaufe, muss der Dollar noch eine ganze Ecke fallen.
Eines vorweg: Der Devisenmarkt ist der am schwersten zu prognostizierende von allen Märkten – vor allem mit Blick auf die nächsten zwölf Monate. Nirgends sind die Kurse so wenig geerdet wie hier. Denn es gibt drei, sich ständig abwechselnde Orientierungsgrößen, die den Wechselkurs bestimmen können – und deren Ergebnisse sich nicht selten widersprechen. Weiter„Der Euro steigt, was sonst?“
Am 22. September ist es passiert. Erstmals, seit es Aufzeichnungen darüber gibt, sank die zehnjährige Rendite einer deutschen Staatsanleihe für Sekunden unter drei Prozent. Ich glaube, das war die Zinswende. Bis September hatte ich mich im Deflationistencamp aufgehalten. Und vier Jahre in Folge weiter sinkenden Zinsen das Wort geredet. Was lässt mich an die Wende glauben? Zwei Dinge. Weiter„Die Zinswende ist da“