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Eine jüdische Taliban-Tanztruppe in Jerusalem

In Jerusalem erregt ein Detail der Feierlichkeiten zur Eröffnung einer spektakulären neuen Brücke die Öffentlichkeit.

Eine Tanzgruppe aus jungen Mädchen sollte zur feierlichen Einweihung der Brücke ein Tanzstück aufführen. Nach Protesten ultraorthodoxer Juden wurden die Mädchen kurzerhand gezwungen, sackartige braune Roben und schwarze Hüte bei ihrer Tanzaufführung zu tragen, um die Sensibilitäten der Orthodoxen nicht zu verletzen. (Bericht der Jerusalem Post hier.)

In den israelischen Medien entbrannte daraufhin ein bitterer Streit um den Einfluß der religiösen Konservativen auf das öffentliche Leben in Jerusalem. Von einer „Talibanisierung“ der Öffentlichkeit war die Rede.

Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt sagte zur Begründung:

“Yes, I was involved in the change and I’m not ashamed of it,” Jerusalem Deputy Mayor Yehoshua Pollak told the paper (Yedioth Aharonoth). “Their costumes offended the general public. I believe that religious people also have the right to attend performances like these, and if this had bothered the Arabs or any other religion, I would have done the same. The change was necessary, and people enjoyed the result very much.”

Hier ein Vorher/Nachher zu dem Streitfall:

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Die Mädchen vor dem Protest der Orthodoxen …

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… und danach.

 

Zur Berliner Palästina-Konferenz

Und noch ein Text von mir aus der morgigen Ausgabe der ZEIT:

Schon das ist etwas Neues: Es findet eine Nahostkonferenz statt, und alle wollen die Idee dazu gehabt haben. Das Kanzleramt und das Auswärtige Amt konnten sich gerade noch zurückhalten, öffentlich über die Urheberschaft für die »Berliner Konferenz zur Unterstützung der palästinensischen zivilen Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit« zu streiten. Kanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier wollten beide zuerst auf die Idee gekommen sein, dem stockenden Friedensprozess durch eine große internationale Geberkonferenz aufzuhelfen. Nahostkonferenzen sind meist quälende Angelegenheiten, bei denen die Höhe der ausgestellten Schecks kaschiert, wie wenig die Spender noch daran glauben, dass sie einen palästinensischen Staat erleben werden. An diesem Dienstag in Berlin aber war es ganz anders.
Zwar gab es auch hier die unvermeidlichen Schlagwechsel: Der palästinensische Premier Fajad beschwerte sich über israelische Angriffe, die israelische Außenministerin Liwni konterte mit einer Klage über Raketenbeschuss aus Gaza. Der Russe Lawrow malte das Leid der Palästinenser aus, die Amerikanerin Rice hielt die Sicherheitsbedürfnisse der Israelis hoch. Aber etwas war neu. Und das hat mit dem Berliner Ansatz zu tun.
Man konnte deutsche Diplomaten erleben, die federnden Schritts über die Gänge des Auswärtigen Amtes auf- und abliefen und selbstbewusst eine neue Rolle im Nahostprozess reklamierten. Zwar sprachen sie natürlich korrekt von einer »neuen Rolle der Europäer«. Aber sie meinten schon ein wenig sich selbst dabei, auch wenn Niederländer und Briten mitorganisiert hatten. Es war kein Zufall, dass diese Konferenz in Berlin stattfand. In Europa genießen nur die Deutschen gleichermaßen das Vertrauen der Israelis und Palästinenser. Und jetzt wollen sie offenbar auch endlich mehr daraus machen. »Wir bewegen uns stärker in die Operative«, beschreibt es ein Beteiligter mit sichtlicher Freude. »Weg vom Deklaratorischen, hin zur Gestaltung von Realität.« Europäische Beteiligung sei nun auch bei Kernaufgaben erwünscht: beim Aufbau des Rechtsstaates in den palästinensischen Gebieten.
In Berlin wurden von 46 teilnehmenden Staaten 242 Millionen Dollar Aufbauhilfe zugesagt – 30 Millionen mehr als geplant. Damit das Geld nicht wie früher irgendwo versickert, soll es konkreten Maßnahmen zugeführt werden, die rasch für mehr Sicherheit auf den Straßen des Westjordanlandes sorgen: Wiederaufbau von Polizeistationen – 7 Millionen Dollar; neue Gefängnisse – 23 Millionen Dollar; zwei Kriminallabore – 8 Millionen Dollar; eine KFZ-Werkstatt für Polizeifahrzeuge – 2 Millionen Dollar; Aufbau der Verkehrspolizei – 17 Millionen Dollar.
Eine Verkehrspolizei als Schlüssel zum Nahostkonflikt? In der Tat: Es geht darum, Staatlichkeit möglichst schnell im Alltag spürbar zu machen. Mit dem integren Premierminister Fajad weht ein neuer Geist in Ramallah. »Sicherheit ist die wichtigste Dienstleistung, die ein Staat seinen Bürgern schuldet«, sagte er in Berlin. Unerhört: der Staat nicht mehr als Selbstbedienungsladen und Kampfverband, sondern als Dienstleister! In Palästina ist das freilich noch eine Utopie.
Ein Vorgeschmack von Eigenstaatlichkeit soll bei den Palästinensern die Hoffnung auf die Zweistaatenlösung wachhalten. Von israelischen Widerständen und Schikanen dagegen – Checkpoints, Siedlungsbau, Straßenblockaden – war in Berlin viel die Rede.
Aber war da nicht noch etwas? Gaza wird ja nun schon ein Jahr lang von Hamas zu einer Art Ha­mas­tan umgebaut, einer islamistischen Theokratie. Droht darum nicht längst die Dreistaatenlösung? Davon wollte man in Berlin nichts hören. Doch der ausgeschlossene Dritte bestimmte aus der Abwesenheit die Debatte mit. Wie soll man mit den Islamisten umgehen? Die Frage wurde ausgeklammert. Mancher hegt die Hoffnung, spürbare Staatlichkeit im Westjordanland werde Hamas verhandlungsbereit machen.
Wahrscheinlich ist das nicht, gegen den Berliner Ansatz spricht es aber auch nicht. Auf die Frage, was ein Scheitern der Friedensgespräche für die in Berlin angeschobenen Projekte bedeuten würde, sagte Frank-Walter Steinmeier: »Wir brauchen eine Struktur, um Rückschläge im Friedensprozess aufzufangen.« Gerade wenn die zarten Hoffnungen sich zerschlagen sollten, käme es auf Keimzellen eines funktionierenden palästinensischen Staates an.

 

Links-Aussen

Die LINKE debattiert vor ihrem ersten Parteitag über Israel, Afghanistan und Menschenrechte. Erkundungen zur Aussenpolitik der Linkspartei
(aus der ZEIT vom 21. Mai 2008)

Von Cottbus aus werden am kommenden Wochenende Botschaften in weit entlegene Weltgegenden ergehen. Antrag G 26 zum ersten Parteitag der Linken preist den Erdöl-Autokraten Hugo Chávez – der Angela Merkel gerade mit Hitler verglich – als Pionier eines »Sozialismus des 21. Jahrhunderts«. Antrag P 29, eingebracht von der »Cuba Sí AG« in der Linken, feiert die Castro-Diktatur für ihre »fünfzigjährige Erfahrung im Kampf um eine sozialistische Ge­sell­schafts­per­spek­ti­ve«. Mehrere Anträge verlangen die Auflösung der Nato, die Verhinderung des EU-Reformvertrages von Lissabon und den »sofortigen und unbedingten Abzug aus Afghanistan«. So weit, so bekannt: Sympathiebekundungen für Diktatoren (sofern sie sich links geben), die Forderungen, Deutschland aus dem westlichen Bündnis und der EU zu lösen und die Afghanen ihrem Schicksal zu überlassen – so präsentiert sich die Außenpolitik der Linken.
Gut möglich, dass sich noch einmal das linksradikale Antiwestlertum mit allerlei schrillen Redebeiträgen austoben wird. Parteitage sind schließlich in erster Linie Veranstaltungen zur geistigen Heimatpflege. In der Außenpolitik hatte die Linke mangels Machtperspektiven im Bund die Lizenz zum freien Schwadronieren. Auch für die SPD war das recht bequem, es machte die Distanzierung leicht: Mit einer Partei, die so zu Afghanistan, EU und Nato steht, kann man im Bund einfach nicht zusammenarbeiten, wurden Kurt Beck und Frank-Walter Steinmeier denn auch nicht müde zu betonen.
Es könnte allerdings sein, dass die Abgrenzung der SPD eine paradoxe Wirkung entfaltet. Seit die Sozialdemokraten die Außenpolitik zur Demarkationslinie erklärt haben, beginnen bei den Linken Tabus zu fallen, und vormals Unaussprechliches tönt von den Podien.
Nun, da sich mit den Erfolgen im Westen eine Macht­per­spek­ti­ve auch im Bund auftut, dämmert den klügeren unter den Außenpolitikern der Linken, dass die schlichten Parolen nicht mehr tragen. Eine Partei, die in die Regierungsverantwortung hineinwill, kann nicht immer nur »Raus!« (aus Nato, EU und Afghanistan) schreien.
Gregor Gysi hat den bisher gewagtesten Schritt getan. Vor einigen Wochen hielt er eine bemerkenswerte Rede über »Die Haltung der deutschen Linken zum Staat Israel«. Darin findet sich der Satz: »Gerade in parlamentarischen Aktivitäten sollten wir nur Forderungen formulieren, von denen wir überzeugt sind, dass wir sie, wenn wir in einer Bundesregierung wären, auch tatsächlich umsetzten.« Pragmatisch kühl räumt Gysi mit der linken Israelfeindschaft auf. Er nimmt die verlogene Haltung der DDR zum Nahostkonflikt auseinander, die sich als »antifaschistischer« Staat aus der deutschen Verantwortung für Israel gestohlen hatte. In einem Konflikt Israels mit seinen Feinden könne Deutschland – und auch die Linke – nicht »neutral« sein, so Gysi. Der Antizionismus müsse aufgegeben, das Existenzrecht Israels anerkannt werden. Mehr noch: Gysi rät der Linken, zu akzeptieren, »dass die Solidarität mit Israel ein moralisch gut begründbares Element deutscher Staatsräson« sei. Staatsräson? Er hat es wirklich benutzt, dieses Wort, das so verdächtig nach finsteren Kapitalinteressen riecht. Und darum tobt nun auch eine heftige Debatte um Gysis Rede.
Wer die maßgeblichen außenpolitischen Köpfe der Linken aufsucht, trifft auf skeptische Verwunderung. Man ist nicht gewohnt, auf diesem Feld ernsthaft befragt zu werden. Wolfgang Gehrcke, als DKP-Veteran eine schillernde Figur der Westlinken und heute Obmann der Partei im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, vermeidet zwar das Wort Staatsräson im Bezug auf Israel. Er betont, Deutschland sei durch die NS-Verbrechen nicht nur den Juden, sondern auch den Palästinensern verantwortlich. Aber auch er lässt in seiner Entgegnung auf Gysi keinen Zweifel aufkommen, »dass der Zionismus (…) eine angemessene Antwort auf das fundamentale Bedürfnis des über Jahrhunderte verfolgten jüdischen Volkes nach Sicherheit war«. Gehrcke kennt die zerrissene westdeutsche Linke zu gut, als dass er eine schnelle Regierungsbeteiligung für realistisch hielte. Die Partei müsse sich erst zusammenrütteln. Dennoch hat er mit seiner Rede schon einmal einen Pflock an sensibler Stelle eingeschlagen.
Die Abgeordnete Monika Knoche, Leiterin des Arbeitskreises Internationale Politik, ist auf Einladung der Bundeskanzlerin mit nach Israel gereist. Von Merkels Knesset-Rede war sie enttäuscht, weil die Kanzlerin die israelische Besatzung und den Mauerbau nicht einmal erwähnte, wozu Merkel »doch gerade als Ostdeutsche« einen Zugang haben sollte. Wenn Monika Knoche jedoch beschreibt, wie Merkel auf ihren Reisen Deutschland vertritt und wie sie auch oppositionelle Abgeordnete einbezieht, schwingt durchaus Respekt mit. Knoche hat 2001 wegen des Afghanistankrieges die Grünen verlassen. Fragt man sie als Feministin, was ein sofortiger Rückzug für die Frauen in Afghanistan bedeuten würde, kommt sie ins Stocken. Man wolle das Land ja nicht sich selbst überlassen, »Afghanistan ist uns nicht egal«. Man müsse die Rechtskultur wiederbeleben, die Gleichstellung der Frauen in der Stammesversammlung Loya Jirga durchsetzen. Wie das alles ohne Präsenz ausländischer Truppen gehen soll, kann Knoche nicht erklären. Die Truppen müssten ja nicht alle auf einmal gehen, deutet sie an. Den Wählern der Linken teilt man diese Differenzierungen lieber noch nicht mit. Wenn die Linke aber nur einen graduellen Rückzug für möglich hält, weil alles andere Afghanistan ins Chaos stürzen würde: Müsste sie dann nicht für die Präsenz von Truppen stimmen, die zivile Helfer so lange schützen, bis die Afghanen das selbst können? Sie weicht aus. Wichtig sei erst einmal der Einstieg in den Ausstieg: die Rücknahme der rot-grünen »Militarisierung der deutschen Außenpolitik«, ein erster Schritt zu einem rein zivilen Engagement. Die SPD, stellt sie klar, müsse von der Linken lernen, nicht umgekehrt. Einen Kurswechsel der SPD zu erzwingen scheint einstweilen wichtiger zu sein als die Detailfragen eines konkreten Rückzugs.
Was »raus aus Afghanistan« eigentlich bedeutet, ist jedenfalls sehr viel weniger klar, als es auf den Plakaten der Linken erscheint. Auch im Gespräch mit Lafontaines Co-Parteichef Lothar Bisky wird das deutlich. Was der militärische Einsatz denn gebracht habe, fragt er zu Recht. Wenn man jedoch Genaueres über den Abzug der deutschen Truppen wissen will, flüchtet er sich in Floskeln über die Unmöglichkeit einer rein »militärischen Lösung« – an die allerdings selbst die Nato nicht glaubt. Es klingt ein wenig schuldbewusst, wenn Lothar Bisky aufzählt, was die Linke alles für die »afghanische Zivilgesellschaft« tut. Er setze sich persönlich dafür ein, dass Künstlerinnen aus Kabul ihre Bilder in Berlin zeigen könnten, fügt er hinzu. Der erfahrene Bisky weiß, dass die Außenpolitik der Linken in Gefahr ist, vom hohen moralischen Podest (»einzige Antikriegspartei«) in den Zynismus des reinen Ohnemicheltums abzustürzen. Afghanistan den Taliban kampflos zu überlassen mag populär sein. Als emanzipatorische Politik könnte man es kaum verkaufen.
Was heißt eigentlich Internationalismus heute – in Zeiten der Globalisierung? Bisky gerät ins Grübeln: Die alte Internationale sei tot, und zwar zu Recht. »Eine neue ist noch nicht definiert.«
Auf dem Parteitag wird es einzelne Versuche in dieser Richtung geben: Ein Antrag aus Freiburg beschäftigt sich mit der Tibetfrage, zu der die
Parteiführung aus alter Solidarität mit der KP lange peinlich geschwiegen hat. Bei den Menschenrechtsverletzungen in China, heißt es in Antrag G 02, dürfe die Linke ebenso wenig zuschauen wie bei jenen der Besatzermächte in Afghanistan und im Irak.

 

Hamas und Israel – Feinde mit ähnlichen Problemen

Der unvergleichliche Bradley Burston nimmt in Haaretz die Aufregung um Jimmy Carters Hamas-Diplomatie zum Anlass, ein paar Worte an „unseren schlimmsten Feind“ zu richten. Darunter versteht er nicht Iran, sondern eben die Hamas. Und nur Hamas, schreibt er, hat als schlimmster Feind auch den Schlüssel zur Lösung des Konflikts in der Hand. Hamas und Israel, schreibt er weiter, sind sich in entscheidenden Punkten ähnlich. Vor allem in ihren jeweiligen Lebenslügen.
Und er erklärt nebenbei noch, um was es eigentlich in diesem Stadium des Nahostkonflikts geht: defensible borders – Grenzen, die man verteidigen kann. Klingt einfach, ja banal, ist aber das Schwierigste. Denn dem stehen die Siedler entgegen – und Hamas‘ Weigerung, Israel anzuerkennen:

„You are our worst enemy because, apart from us, you are the only party with the strength and the capability to forge a solution to the conflict and because – like us – you cannot bring yourselves to decide what you really want, what you’re willing to do about it, nor roll over and go out of business as a result.

You are our worst enemy because you face many of the same problems that we do.

You want to find a solution for huge numbers of people who view pre-1967 Israel as their rightful home.

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Die Abbildung zeigt das Hamas-Logo. Oben sieht man das Territorium, das Hamas beansprucht: ganz Israel, inklusive Westbank und Gaza als Groß-Palästina. An diesem Logo müßte man dringend arbeiten, wenn es einen Friedensvertrag jemals geben soll.

We want to find a solution for huge numbers of people who view post-1967 territories as their rightful home.

Neither of wants to tell these people what we know in our hearts to be true – that the fervent beliefs in a Jewish Greater Israel and an Islamic Palestine are unrealizable.

I understand that after 60 years of grief and longing – to say nothing of Arafat’s lies about millions of Palestinian potential shahidim, presumably many of them refugees, marching on Jerusalem – offering refugees and their descendants something less than a return is an impossible sell.

In the long run, though, it’s one that you’ll have to find a way to make. Just as we’re likely to have to someday move tens and tens of thousands of settlers out of the homes.

Why, you may ask, do we not go ahead and do it now, force these people to move, return to 1967 lines?

I have two words for our worst enemy: defensible borders.

That, at root, is what Israelis want. Not the east Jerusalem Palestinian villages annexed to the city, not the settlements, not the suffering of the Palestinian people.

The fact is, our settlers have abandoned trying to sell Israelis the idea that the settlements are good for them. Now, all they really have to sell, is the concept that Qassams are bad for them.

Since the disengagement from Gaza, this has become a given for Israelis, even most of those who long supported the cause of an independent Palestine in the territories.

For Israelis, you, as our worst enemy, have reduced defensible borders to the bedrock issue.

What’s it going to take for both sides, both enemies, to get to the point where the 1967 lines become defensible borders?

You’re not going to like this. But you might turn out to be better at this than we are.

In the Middle East, peace is made by individuals willing to be the true shahid, the person who is willing to become a sacrifice to the cause of creating a future for two peoples, leaders who are willing to become in a literal sense a martyr for peace.

Anwar Sadat and Yitzhak Rabin were such, as were lesser know but no less heroic people like Issam Sartawi and Emil Grunzweig, people killed by extremists on their own side, for the crime of having worked for reconciliation.

Yasser Arafat, who said he was our friend, repeatedly spoke of the peace of the brave, but lacked the courage to become that martyr for his people.

In the end, I have much more faith in the courage of the worst of our enemies.

 

Iran trainiert Hamas-Kämpfer

Dies enthüllt ein Bericht der Londoner Times vom Wochenende, in dem sich ein Hamas-Kommandant so zitieren läßt:

Speaking on the record but withholding his identity as a target of Israeli forces, the commander, who has a sparse moustache and oiled black hair, said Hamas had been sending fighters to Iran for training in both field tactics and weapons technology since Israeli troops pulled out of the Gaza strip of Palestinian territory in 2005. Others go to Syria for more basic training.

“We have sent seven ‘courses’ of our fighters to Iran,” he said. “During each course, the group receives training that he will use to increase our capacity to fight.”

The most promising members of each group stay longer for an advanced course and return as trainers themselves, he said.

So far, 150 members of Qassam have passed through training in Tehran, where they study for between 45 days and six months at a closed military base under the command of the elite Revolutionary Guard force.

Die schiitische Republik Iran hat mit ihrer Unterstützung von Hisbollah und Hamas den arabischen Regimen de facto die Souveränität aus der Hand genommen, über Krieg und Frieden mit Israel zu entscheiden. Ein größerer strategischer Wandel im Nahen Osten.

 

Warum die Welt sich um das Leid der Palästinenser nicht mehr schert

Der Grund dafür ist der Terrorismus, wie Bradley Burston auf seine messerscharfe  Weise in Haaretz erklärt:

„To the Westerner who „understands“ the terrorist:

Spare us the explanations.

Spare us the learned, sociology-drenched justifications.

Spare us the reasons why you „get“ Palestinians when they gun Jews down in cold blood.

Spare us the chapter and verse on how the plight of the Palestinians is at the root of Islamic terrorism the world over, and if the Palestinians were to receive full justice, Islamic terrorism would pass from the world.

Spare us.

You may well believe, with the blind faith of the hopeful and the fear-stricken, that when these people are through with the Jews, they won’t come for you.

Think again.

Spare us the post-modernism and the radical chic and the guff.

Open your eyes.

When a gunman walks into a Jewish religious seminary at the main entrance to that part of Jerusalem which has been Jewish since 1948, and which was stolen from no one, pay attention.

When he opens fire on religious students hunched over books in a library, firing and firing until blood soaks holy book bindings and open pages of Talmud and the whole of the floor, pay close attention to the reactions of the self-styled people of faith who run Hamas.

Spare us the conclusion that the only reason Hamas kills Jews, and that its underlying motive for encouraging others to do the same, is to force Israel to agree to a cease-fire.

Spare us the „Israel’s policies are responsible for the bloodshed“ and „the seminary is, after all, an ideological bastion and symbol of the religious right“ and all the other scholarly, arrogant, condescending and amoral ways of saying „they had it coming to them.“

Spare us the understanding for the motivations of the mass murderer who kills with God on his lips. Spare us the understanding of the words of the Hamas official who says that after all the Israeli killings of Palestinians, the Jerusalem killings are „our only joy.“

Spare us the sight of the thanksgiving prayers for the great victory, prayers that began in Gaza City mosques just after the slaughter of the Jews. Spare us the sight of the sweets being handed out by little children to motorists in passing cars in the Strip, sweets to celebrate the young Jews dead on the floor, the young Jews dead at their desks, the Jews killed for the crime of being Jews in that place of study and worship.

Spare us the righteousness of those who condemned Baruch Goldstein for entering a holy place with an assault rifle and murdering Palestinians, but who can understand why a Palestinian might do the very same thing,

Open your eyes.

Last week, when Israeli forces drove into Gaza, and some 120 Palestinians were killed, many of them were gunmen, but with children making up another sixth of the total, one grieving father spoke with quiet eloquence, saying „Other places in the world, when this happens, there is a great outcry. When this happens here, the world is silent. No one cares.“

He’s right. The world has grown content to let Palestinians die. The reason is not simple callousness. And it is not, as Hamas proclaims to its followers in Gaza, that the Jews control the world media and world finance, and thus Western government as well.

The reason is terrorism.

The world has grown weary of the Islamist’s creed, that only the armed struggle can resolve the Israeli-Palestinian conflict, and that the only proper resolution is the end of Israel.

Even the Israeli left, which for decades championed the Palestinian with courage and determination, has, in large part, had it with the Palestinians. The reason is terrorism. The reason is murder. The reason is that the rulers of Gaza are people who see an intrinsic value in the killing of Jews for the sake of increasing the number of dead Jews in the world.

The rulers of Gaza cannot bring themselves to accept the concept of sharing the Holy Land with the Jews.

The best that the rulers of Gaza can do, is to bring an end to hope among their own people and ours as well.

They believe that the Jewish state is temporary, and that they Jews will soon abandon it to Islamic rule.

After all this time, you’d think they’d know the Jews a little better.“

 

„Gaza Holocaust Museum“

Scheich Al-Karadawis einflußreiche Seite Islam Online macht mobil: Das Gaza Holocaust Memorial Museum soll entstehen.  Jede Gelegenheit wird von den Islamisten genutzt – diesmal das Leid der jüngsten Bombenopfer -, um den Holocaust zu relativieren. Die exterministische Philosophie der Hamas gegenüber dem jüdischen Staat wird so kaschiert in einer Opferpose.

Wenn die Gaza-Bewohner Opfer eines „Holocaust“ sind – welch eine Frechheit ist diese Begriffstrickserei! – dann sind die Israelis offenbar die Nazis von heute. Wer den Juden den Holocaust raubt, der nimmt dem jüdischen Staat seine Legitimation – dieses Denken steht dahinter.

Eine palästinensische Sache, die solche Fürsprecher hat, braucht keine Feinde mehr.

 

Die Weltrangliste der blutigsten Konflikte – und der Nahostkonflikt

Der Bremer Völkermordforscher Gunnar Heinsohn hat zusammen mit dem Nahost- und Islamismusexperten Daniel Pipes eine Rangliste der schlimmsten Konflikte des letzten Jahrhunderts aufgestellt.

Der Nahostkonflikt bingt es nur auf Platz 49, was die Frage aufwirft, warum er eigentlich diese herausgehobene Stellung in der öffentlichen Wahrnehmung einnimmt.

Insgesamt starben 85 Millionen Menschen (ohne die beiden Weltkriege) durch politische Gewalt im Zwanzigsten Jahrhundert. Im arabisch-israelischen Konflikt starben 35000 Araber und 16000 Israelis. Diese Zahlen bedeuten, dass die Toten aus dem Nahostkonflikt nur 0.06 Prozent aller Opfer in den Konflikten der Zeit ausmacht.

Anders gesagt, nur eine von 1700 Personen, die in Konflikten nach 1950 getötet wurden, starb infolge des arabisch-israelischen Krieges.

Seit 1948, so Heinsohn und Pipes, sind etwa 11 Millionen Muslime gewaltsam umgekommen, darunter 35000 (0.3 Prozent) in den 60 Jahren des Kampdes gegen Israel. Das heißt: Einer von 315 Muslimen, die durch politische Gewalts zu Tode kamen, starb infolge des Nahostkonflikts. Hingegen: 90 Prozent der 11 Millionen Muslime, die in diesen Jahren getötet wurden, starben von der Hand muslimischer Glaubensbrüder.

Das sind erstaunliche Fakten, die kaum je in der Debatte um den Nahostkonflikt erwähnt werden. Sie relativieren die Bedeutung Israels für die arabische Misere. In Gaza werden die Zahlen niemanden trösten.

Aber für die umliegende arabische Welt und die muslimische Öffentlichkeit generell sind sie vielleicht doch erhellend.

Davon abgesehen stellt sich einem angesichts der Heinsohnschen Zahlenreihen die Frage, warum überhaupt das große Morden in dieser zuvor unvorstellbaren Weise im zwanzigsten Jahrhundert einsetzt. Zitat:

Conflicts since 1950 with over 10,000 Fatalities*

1 40,000,000 Red China, 1949-76 (outright killing, manmade famine, Gulag)
2 10,000,000 Soviet Bloc: late Stalinism, 1950-53; post-Stalinism, to 1987 (mostly Gulag)
3 4,000,000 Ethiopia, 1962-92: Communists, artificial hunger, genocides
4 3,800,000 Zaire (Congo-Kinshasa): 1967-68; 1977-78; 1992-95; 1998-present
5 2,800,000 Korean war, 1950-53
6 1,900,000 Sudan, 1955-72; 1983-2006 (civil wars, genocides)
7 1,870,000 Cambodia: Khmer Rouge 1975-79; civil war 1978-91
8 1,800,000 Vietnam War, 1954-75
9 1,800,000 Afghanistan: Soviet and internecine killings, Taliban 1980-2001
10 1,250,000 West Pakistan massacres in East Pakistan (Bangladesh 1971)
11 1,100,000 Nigeria, 1966-79 (Biafra); 1993-present
12 1,100,000 Mozambique, 1964-70 (30,000) + after retreat of Portugal 1976-92
13 1,000,000 Iran-Iraq-War, 1980-88
14 900,000 Rwanda genocide, 1994
15 875,000 Algeria: against France 1954-62 (675,000); between Islamists and the government 1991-2006 (200,000)
16 850,000 Uganda, 1971-79; 1981-85; 1994-present
17 650,000 Indonesia: Marxists 1965-66 (450,000); East Timor, Papua, Aceh etc, 1969-present (200,000)
18 580,000 Angola: war against Portugal 1961-72 (80,000); after Portugal’s retreat (1972-2002)
19 500,000 Brazil against its Indians, up to 1999
20 430,000 Vietnam, after the war ended in 1975 (own people; boat refugees)
21 400,000 Indochina: against France, 1945-54
22 400,000 Burundi, 1959-present (Tutsi/Hutu)
23 400,000 Somalia, 1991-present
24 400,000 North Korea up to 2006 (own people)
25 300,000 Kurds in Iraq, Iran, Turkey, 1980s-1990s
26 300,000 Iraq, 1970-2003 (Saddam against minorities)
27 240,000 Colombia, 1946-58; 1964-present
28 200,000 Yugoslavia, Tito regime, 1944-80
29 200,000 Guatemala, 1960-96
30 190,000 Laos, 1975-90
31 175,000 Serbia against Croatia, Bosnia-Herzegovina, Kosovo, 1991-1999
32 150,000 Romania, 1949-99 (own people)
33 150,000 Liberia, 1989-97
34 140,000 Russia against Chechnya, 1994-present
35 150,000 Lebanon civil war, 1975-90
36 140,000 Kuwait War, 1990-91
37 130,000 Philippines: 1946-54 (10,000); 1972-present (120,000)
38 130,000 Burma/Myanmar, 1948-present
39 100,000 North Yemen, 1962-70
40 100,000 Sierra Leone, 1991-present
41 100,000 Albania, 1945-91 (own people)
42 80,000 Iran, 1978-79 (revolution)
43 75,000 Iraq, 2003-present (domestic)
44 75,000 El Salvador, 1975-92
45 70,000 Eritrea against Ethiopia, 1998-2000
46 68,000 Sri Lanka, 1997-present
47 60,000 Zimbabwe, 1966-79; 1980-present
48 60,000 Nicaragua, 1972-91 (Marxists/natives etc,)
49 51,000 Arab-Israeli conflict 1950-present
50 50,000 North Vietnam, 1954-75 (own people)
51 50,000 Tajikistan, 1992-96 (secularists against Islamists)
52 50,000 Equatorial Guinea, 1969-79
53 50,000 Peru, 1980-2000
54 50,000 Guinea, 1958-84
55 40,000 Chad, 1982-90
56 30,000 Bulgaria, 1948-89 (own people)
57 30,000 Rhodesia, 1972-79
58 30,000 Argentina, 1976-83 (own people)
59 27,000 Hungary, 1948-89 (own people)
60 26,000 Kashmir independence, 1989-present
61 25,000 Jordan government vs. Palestinians, 1970-71 (Black September)
62 22,000 Poland, 1948-89 (own people)
63 20,000 Syria, 1982 (against Islamists in Hama)
64 20,000 Chinese-Vietnamese war, 1979
65 19,000 Morocco: war against France, 1953-56 (3,000) and in Western Sahara, 1975-present (16,000)
66 18,000 Congo Republic, 1997-99
67 10,000 South Yemen, 1986 (civil war)

*All figures rounded. Sources: Brzezinski, Z., Out of Control: Global Turmoil on the Eve of the Twenty-first Century, 1993; Courtois, S., Le Livre Noir du Communism, 1997; Heinsohn, G., Lexikon der Völkermorde, 1999, 2nd ed.; Heinsohn, G., Söhne und Weltmacht, 2006, 8th ed.; Rummel. R., Death by Government, 1994; Small, M. and Singer, J.D., Resort to Arms: International and Civil Wars 1816-1980, 1982; White, M., „Death Tolls for the Major Wars and Atrocities of the Twentieth Century,“ 2003.

 

Rice: Ich verstehe die Palästinenser – wegen meiner Kindheit in Alabama

Erstaunlich, was da alles nach oben kommt über Annapolis:

Condoleezza Rice hat arabischen Teilnehmern  hinter verschlossenen Türen gesagt, sie verstehe das Leiden der Palästinenser, weil es sie an ihre Jugend im segregierten Süden der USA erinnere.

Aber auch die Angst der Israelis vor dem Selbstmordterror weckt bei ihr Erinnerungen.

Bericht hier.