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Sufismus als Alternative zum politischen Islamismus

Interessanter Beitrag aus der Herald Tribune: Statt zu versuchen, „hearts and minds“ der Muslime zu gewinnen (Gordon Brown) oder an einen „progressiven“ oder „moderaten“ Islam zu appelieren (Tony Blair), der kaum Anhänger hat, sollten wir lieber auf einen traditionellen Islam sufistischer Prägung setzen, der die Unerkennbarkeit Gottes und seiner Ratschlüsse betont.

Zitat aus dem Text von Philip Blond und Adrian Pabst:

Crucially, current policies are not working because they fail to address the real cause of radicalization and fanaticism. Contemporary Islamic violence is religious in nature. Its origin lies in Islamic scripture and the destruction of the traditional medieval schools that dictated its interpretation.

Und:

Such a recognition (der Transzendenz Gottes und seines Willens, wie im Sufismus üblich, J.L.) deprives Islamic fundamentalism of its primary motivating principle – that it knows the will of God and is therefore justified in enforcing it upon the earth.

A renewal of Sufism could help Islam to broaden its understanding of authority beyond rulers and the ulama to include civil society. This would also restore the consensus of the community (ijma). And thereby empower Muslim society to challenge the fundamentalist assertions of its heretical preachers with reasoned belief.

Given that we are losing the battle of hearts and minds, we would be well advised to chart a different path. By encouraging an Islamic renaissance and reviving traditions that the fundamentalists have so violently suppressed, Muslim youth might be diverted from their present course.

Stellt sich nur die Frage: Was können wir dazu tun, dass diese „Islamic Renaissance“ Wirklichkeit wird? Da müssen die Muslime schon selber ran, fürchte ich.

Und ausserdem stellt sich die Frage, ob die Gegenüberstellung der erstarrten Orthodoxie und der geistlich beweglichen Sufis nicht eine westliche Projektion ist: „Die Annahme, einem rigiden, unduldsamen ‚Gesetzesislam‘ stehe eine ‚tolerante‘ sufische Strömung entgegen, gehört zu den Fiktionen der europäischen Islamschwärmerei und wird durch die historischen Fakten tausendfach widerlegt.“ (Tilman Nagel)

Dank an Addafication.

 

Selbstmordanschläge sind eine dumme Strategie, gezielte Tötungen wirken

Angesichts der hauptsächlich moralisch, psychologisch oder religionssoziologisch argumentierenden Einlassungen zum Selbstmordterror als politischer Waffe ist diese neue Untersuchung eine erfrischende Ausnahme: David Jaeger und M. Daniele Paserman haben einfach mal durchgerechnet, ob Selbstmordattentate – wie sie in der Zweiten Intifada praktiziert wurden – militärisch effektiv sind.

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die Attentate zur Folge haben, dass bei den auf Attentate folgenden „gezielten Tötungen“ stets mehr Palästinenser umkommen. Umgekehrt haben die gezielten Tötungen des israelischen Militärs sehr wohl den Effekt, die Zahl der Opfer palästinenischer Selbstmordattentate zu reduzieren. (Ob unser Inneminister das Papier kennt?) Es handelt sich als nicht um eine Auge-um-Auge-Logik. Die eine Seite verliert ein Auge, die andere ein Bein. Für die Palästinenser handelt es sich, was die Möglichkeit angeht, israelische Opfer herbeizuführen und ihre eigenen zu reduzieren, um eine doppelte Loser-Strategie.

Dies gilt allerdings nur, wenn man voraussetzt, dass Menschenleben für die Planer und Dispatcher der Selbstmordterroristen (sowie für ihre Angehörigen) das Gleiche zählen wie für die Israelis. Dies ist aber offensichtlich nicht der Fall, und darum kann die Mathematik der Opferaufrechnung auch nicht klären, ob Selbstmordattentate politisch erfolgreich sind. Das ist das Problem dieser Studie.

Ein wichtiger Punkt, den die beiden Wissenschaftler ausser Acht lassen: Selbstmordterrorismus ist eine effektive Waffe streng hierarchischer, ideologisch gebundener nichtstaatlicher Akteure (die für die Verfeuerung von Menschenleben politisch nicht rechenschaftspflichtig sind) gegen Demokratien. Demokratien können den Druck einer Welle des Selbstmordterrors auf Dauer nur schwer standhalten. Sie werden fürher oder später politische Konzessionen erwägen müssen, und damit wäre bereits ein Ziel der Selbstmordstrategie errreicht. Diese Sicht findet sich in einem anderen, früheren Papier zum Thema.

 

Der Bruder des Bombers

Liebe Mitblogger, bitte diesen Artikel lesen.
Ich bin besonders froh, dass wir ihn in der ZEIT haben. Das Beste, was zu 7/7 erschienen ist.
Man bekommt sehr tiefe Einblicke in die britische „Homegrown“-Szene.
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Mohammed Sidique Khan
Im Original war er in der exzellenten Zeitschrift Prospect (hier) zu lesen. Ich habe es den Kollegen von Magazin „Leben“ empfohlen, und sie haben ihn mit gewissen Kürzungen übersetzt.

 

Diese Dschihadisten sind einfach zu blöd

Genialer Leitartikel in der heutigen Times (London) von Matthew Parris (einem konservativen MP 1979-1986, dann Journalist bei der Times):

„In this Britain I believe something has been happening this summer, and if you ask me for evidence I must reply “observation, hearsay and personal hunch”. I cannot prove this, but I sense that the tide is turning against Islamist terrorism. We’re winning the battle – dare I utter the appalling cliché? – of hearts and minds.

You may think this a strange remark, considering that the whole country has been on maximum security alert this week, two attempts to cause dreadful loss of life have just been foiled more by luck than judgment, and arrests have been made that suggest a pattern of terrorist threats and some measure of internationally linked coordination. Nor do I doubt there will be more. Nobody knows what terrorist atrocities lie in store, but these attempts will certainly not be the last.

Yet for all that, something is changing in the public mood, and I think it’s this: terrorism is beginning to look a bit stupid. Those pictures of that idiotic and slightly overweight fellow with his clothes burnt off looked pathetic, undignified. It has occurred to even the meanest of intellects that concrete doesn’t burn.

And it isn’t just the technical competence of alleged British terrorists that people are beginning to doubt: it’s the whole jihadist idea. What world are they aiming for? Most British Muslims, just like most British everyone-else, think it’s all pie in the sky: all rather silly.

Yes, silly. Not “evil” as the red tops would have it. Take care, neocon editors, prime-ministerial speechwriters and opposition spokesmen, with that word “evil”. Evil is cool. Evil is wicked. Evil sells DVDs and airport thrillers. Evil is a gang you might want to be in if you were a clever boy in a cultural mess with a chip on your shoulder. We’re not talking anything as clever as Evil here: we’re talking Weird, we’re talking Crackpot, we’re talking Sad. The idea of using a Jeep to make a terminal explode was, in the latest lingo, a bit gay. We’re talking Failure.

Two thoughts, very widely thought, have completely escaped Britain’s headline writers. The first thought is that Islamist plotters, though hugely dangerous as any fool can be dangerous, don’t seem to be anything like as clever as the media keep telling us. The second is that although a lot of opinion formers keep telling them to be, a majority of the British people are not anyway on George W. Bush’s side. Both these thoughts are hurting – not helping – the terrorist cause.

At the heart of the jihadists’ most insistent recruiting pitch lies Iraq. The flaw in this pitch is that a substantial majority in Britain and America don’t support the occupation of Iraq. That realisation has grown this year, and is growing still. Your Muslim newsagent knows that most of his white customers agree with him about the war. He is not part of a marginalised community in an alien land: he is part of a democracy that made a mistake in Iraq, and knows it, and will in due course repent of it publicly as well as privately. Democracy is working for him. Millions of nonMuslims, white, black and Asian, have kept faith from the start with a reasoned opposition to the war, and been prepared to march in that cause. We are not the neocon puppets that Islamists want to portray. And we are winning.“

Ganzer Text hier.

 

Das „Forum am Freitag“ im ZDF ist da

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Die vom ZDF angekündigte freitägliche Online-Sendung zum Islam ist ab heute abrufbar. Anders als beim „Islamischen Wort“ des SWR, wo eine Art Predigt im Stil des Wort zum Sonntag produziert wird, stellt das ZDF die Information über den Islam in den Mittelpunkt.
Heldin der ersten Produktion ist die Islamkunde-Lehrerin Lamya Kaddor. Die 1978 in Ahlen geborene Kaddor ist studierte Islamwissenschaftlerin. Sie ist Assistentin an der Uni Münster und promoviert über ein islamologisches Thema.
Ein 10-minütiges Interview mit ihr handelt von den Schwierigkeiten und Hoffnungen einer Lehrerin, die mit Vorbehalten der Mehrheitsgesellschaft und dem Unwissen der muslimischen Minderheit zu kämpfen hat. Kaddor macht einen sehr guten Punkt in dem Interview, wenn sie auf die schlechten Kenntnisse muslimischer Kinder über ihre Religion hinweist. Ihr haben sich die Haare gesträubt angesichts der Dinge, die ihre Schüler mit dem Islam und dem Koran begründen wollen.
Kaddor äußert sich sehr selbstbewußt zu Fragen wie dem Kopftuch (keine religiöse Erfordernis) und Ehrenmorden (keine Rechtfertigung im Islam). Manche der Eltern haben Schwierigkeiten mit der Vorstellung, dass eine junge Frau ohne Kopftuch die Islamlehrerin sein soll. Für die Schüler, sagt sie, ist sie zu einer Vertrauensperson geworden.
Sie spricht auch darüber, wie schwierig es nach dem 11. September geworden sei, als Muslima mit dem Animus der Mehrheit umzugehen. Mir scheint, die Weise, in der diese Frau ihren Glauben lebt und lehrt, ist ein Zeichen dafür, dass es trotzdem gelingen kann.
Ausserdem auf der Website: Ein Porträt von Bekir Alboga, sehr wohlwollend, aber auch informativ.
Was stört: Das Ganze ist ein bißchen zu konsensorientiert und betulich. Das ist angesichts der Feindseligkeit, mit der manche ZDF-Kunden auf die bloße Ankündigung reagiert haben, mehr als verständlich.
Wenn die Sache sich etabliert hat, wird man ein bißchen das Tempo anziehen müssen.
Das ZDF hat einen guten Anfang gemacht. Ich bin auf weitere Sendungen gespannt.

 

Britische Muslime: Terror nicht in unserem Namen!

Hier ist endlich eine Kampagne britischer Muslime, die die Anschläge in London und Glasgow verurteilt. Ganzseitige Anzeigen in britischen Zeitungen wurden geschaltet, und die Botschaft „Not in our name“ wird auch auf Bussen zu lesen sein. Man stellt sich hinter die Brown-Regierung und die Polizei. Phase zwei der Kampagne wird den positiven Beitrag der Muslime zur britischen Gesellschaft herausstellen. Mehr hier.

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Die in diesem Blog geforderte Auseinandersetzung mit der Theologie des Terrors steht freilich auf einem anderen Blatt als die „Islam-is-Peace“-Rhetorik dieser Gruppe. Trotzdem: Distanzierung von den Terroristen und sichtbare gesellschaftliche Isolation ihrer Propagandisten ist ein wichtiger Schritt.

 

In der Roten Moschee

Heute wird diese Moschee in Islamabad wahrscheinlich vom Militär gestürmt. Ein australisches TV-Team hat vor wenigen Wochen einen Einblick bekommen und mit den beiden Brüdern gesprochen, die dort Dschihadis ausbilden. Der eine der beiden wurde gestern in Frauenkleidern festgenommen, als er die Moschee verließ. Sein Bruder harrt mit einigen Anhängern aus und möchte offenbar zum Märtyrer werden.

 

England: Soll man die „Kalifatspartei“ Hizb ut-Tahrir verbieten?

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Gordon Brown, der neue britische Premier, hatte gestern seine erste „Question Time“ im Parlament zu überstehen. Dabei hat ihn der Tory-Chef David Cameron auf dem falschen Fuss erwischt, als er danach fragte, warum die extremistische Kalifatspartei Hizb ut-Tahrir immer noch nicht verboten worden sei, obwohl dies nach den Anschlägen des 7/7 angekündigt worden war. (In Deutschland ist Hizb ut-Tahrir seit Januar 2003 verboten.)
Zitat aus dem Parlamentsprotokoll:

Mr. Cameron: We need to act against groups which are seeking to radicalise young people. Almost two years ago, the Government said that they would ban the extremist group, Hizb ut-Tahrir. We think it should be banned—why has it not happened?

The Prime Minister: Of course, with all those details—I have had to tackle the matter at the Treasury when dealing with terrorist finance—one has to have evidence. It is precisely to examine the evidence that we instruct several investigations.

(…)

Mr. Cameron: A very interesting answer, but I asked a specific question. The Prime Minister said that we need evidence about Hizb ut-Tahrir. That organisation says that Jews should be killed wherever they are found. What more evidence do we need before we ban that organisation? It is poisoning the minds of young people. Two years ago, the Government said that it should be banned. I ask again: when will this be done?

The Prime Minister: We can ban it under the Prevention of Terrorism Act 2005. Of course— [Interruption.] The Leader of the Opposition forgets that I have been in this job for five days. [Interruption.]

Mr. Speaker: Order. Let the Prime Minister answer.

The Prime Minister: I have agreed that we will look at the issue, but we need evidence, and it cannot be just one or two quotes. We must look in detail at the evidence and I hope that the right hon. Gentleman will agree that we should approach those matters in a sustained and calm way; that we should not jump to conclusions but consider all the evidence. That is the basis on which the Government will proceed.

Mr. Cameron: But there has been a lapse of two years since the Government said that they would ban the organisation. People will find it hard to understand why an organisation that urges people to kill Jews has not been banned.

Das war gut gegeben von Cameron. Allerdings brachte die Hizb als Antwort auf Camerons scharfe Linie eine peinliche Sache zum Vorschein: Einen Brief des Tory-Chefs von letztem Jahr, in dem dieser die Kritik der Hizb an Israel während des Libanonkrieges zustimmend zur Kenntnis nahm.
Zitat laut Hizb-Website (Link oben):

The letter begins by saying that, „David is most grateful to you for your comments on relationships between western governments and the Muslim world. He fully takes on board the points put across to him…Your comments are noted and appreciated“ The letter concludes, „Thank you again for writing; your views have been taken on board“.

Commenting on this, Dr Imran Waheed, media representative of Hizb ut-Tahrir Britain, said, „Many will find it remarkably hypocritical and opportunistic that less than a year ago, Cameron was expressing his gratitude for our comments on Israel’s bombardment of Lebanon, yet now he calls for our banning, alleging that we call for the killing of Jews.“

Hat Cameron gelernt, oder spielt er einfach nur das Spiel „Regierung ärgern“ und hat in Wahrheit überhaupt keine Linie im Umgang mit den islamistischen Radikalen?

Es gibt mittlerweile mehrere Insider-Berichte, aus denen hervorgeht, wie die Hizb gegen die Demokratie hetzt. Worauf warten die Briten noch?

 

Die arabische Kultur des Todes

Mein saudischer Held Turki Al-Hamad, hier schon öfter präsentiert, hat wieder zugeschlagen in Asharq Alawsat.

Ich übersetze seinen Text hier in Auszügen, damit deutlich wird, in welcher Härte manche arabischen Intellektuellen den selbstkritischen Diskurs führen:

„Überall in der Welt bewegen und entwickeln sich die Dinge dahin, dass jedermann zum Glück der Menschheit beizutragen versucht, während in der arabischen Welt eine Kultur des Todes propagiert wird, die jedermann Tod und Verderben wünscht, der von ihren Regeln abweicht. In der arabischen Welt wird alles vernichtet, das eine Bedeutung hat; das Schöne und Lebendige in den Menschen wird getötet durch sinnlosen Streit und skandalöses Verhalten. Diese Kultur ist für unsere Verwandlung in einen Schandfleck der menschlichen Geschichte verantwortlich.

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Während die Welt auf eine Kultur setzt, die Zukunftshoffnung, Menschenrechte, den Wert eines menschlichen Lebens und des Glücks betont, huldigen einige Teile der arabischen Welt einer Kultur der Todesverherrlichung, Verzweiflung, Rache und Vergangenheitsfixierung. Sie glauben, dass der Mensch nur zum Sterben geboren sei, und dass sein einziger Lebenszweck darin bestehe, ein Opfer zu werden, dessen Blut auf irgendeinem Altar vergossen werden soll.

Für uns ist die Welt nichts als eine Erfahrung, in der es darum geht, ob man gewürdigt oder beschimpft wird. Wir sehen sie nicht als den Ort von Gottes Schöpfung, so dass auch wir aufgerufen sind, das Leben zu verbreiten und das Geheimnis des Lebens neu zu entzünden. Denn unsere Kultur tötet jede Freude, verachtet das Lächlen und begräbt den Lebensgeist. Wir sind Pessimisten, was Freude und Lebensglück angeht, aber Optimisten, wenn es um Krisen und Katastrophen geht….

Von Gott heißt es im Koran, er sei „der Erbarmer, der Barmherzige“, „vergebend“ und „gutmütig“. Und doch hat der Mensch in unserer Kultur keinen Wert..

Der heutige Mensch ist beschäftigt mit der Frage, was er aus der Revolution in der Biologie und der Genetik, aus den Entdeckungen der Chemie und Physik machen kann, während wir uns den Kopf zerbrechen, wer Fußball spielen darf, was von der Religion erlaubt und verboten ist, und ob Erwachsene durch Stillen zu Milchgeschwistern werden.
Beziehungen zwischen Mann und Frau werden nur in einem sexuellen Licht betrachtet, so dass Männer im Verhältnis zu Frauen wie Raubtiere angesehen werden.

Wir klagen die sexuelle Freiheit des Westens an und seinen „moralischen Niedergang“, während sich bei uns alles, was Männer und Frauen angeht, um Sex dreht.
Die Welt sorgt sich um Atomenergie, Umweltverschmutzung und das Ozonloch, doch bei uns erregt man sich über die Frage, ob Frauen den Führerschein machen dürfen, ob wir koedukative Schulen haben sollten und gemischte Unis, Krankenhäuser, Moscheen und Arbeitsplätze.

Die Welt hat die Zeit der Inquisition hinter sich gelassen… Doch manche wollen uns in dieses Zeitalter zurückführen…
Als Europa jene kreuzigte und verbrannte, die es der Häresie für schuldig hielt, versammelte der Kalif Al-Mamun die Vertreter verschiedener Religionen und bat sie, die Dinge zu debattieren, ohne ihre Ideologien den anderen aufzuzwingen.
Doch diese Tage sind vorbei, und nun werden wir von denen geplagt, die offenbar im mittelalterlichen Europa ein Vorbild sehen. All dies im Namen eines gekidnappten ‚Islam’…

Dieser falsche Islam hat nichts zu tun mit der Religion des Propheten, der als Botschafter und als Gnade in unsere Welt geschickt worden war. Die Kidnapper seiner Religion haben ihn getötet, und sie haben Mohammeds Religion getötet.

Wann, wann können wir wahre Muslime sein?“

 

Britische Konservative setzen auf Multikulti

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Sayeeda Warsi könnte bald britische Integrationsministerin sein

Der Vorsitzende der britischen Konservativen, David Cameron, hat Sayeeda Warsi in seine Schattenkabinett berufen. Die 36jährige soll „Communities Secretary“ werden – Integrationsministerin. Sie wäre damit die erste muslimische Ministerin in einer britischen Regierung, sollte Cameron die wahl gegen Brwon gewinnen (wonach es im Moment gerade nicht aussieht, aber was sind Umfragen wert).

Nach Sarkozy, der mehrere Frauen muslimischer Herkunft in die Regierung holte, darunter Rashida Dati und jüngst auch Fadela Amara, die Gründerin der Frauenrechtsorganisation „Ni Putes Ni Soumises“ (weder Huren noch Unterworfene), wollen auch die britischen Konservativen den Kampf um die Migranten-Wähler und das Thema Integration aufnehmen. Frau Warsi hat sich entschieden gegen Zwangsheiraten engagiert, die sie als unislamisch brandmarkt.
Attraktive junge Frauen mit „Migrationshintergrund“ (kann bitte jemand ein neues Wort erfinden!), die Multikulturalismus und Leitkultur miteinander verbinden: Gut so! Warum schläft die CDU? Wo ist die law-and-order-Türkin, die für die Konservativen hierzulande die Integrationsdebatte führt?

Kommt Europa doch weiter? Vielleicht ist der Multikulturalismus ja doch nicht gescheitert, wie wir allzu schnell immer wieder sagen?

Ein paar Auszüge aus einem Artikel vonn Sayeeda Warsi, den sie anläßlich der zeitgleichen Gerichtsverfahren gegen den Nazi Richard Griffin und den Islamisten Abu Hamza verfasste:

But the choice is not between a single mono-culture and wholesale separatism. We are forging a multicultural society that with each new generation redefines the terms of acceptance.

Perhaps I could use my own life as an example.

My parents were immigrants – they arrived in the 1960s, they worked in factories. Perhaps in their minds they were only visitors. I am a proud second-generation British Muslim, born and brought up in Yorkshire, as is my daughter, who incidentally attends a faith school – a Christian one – and receives her Islamic teaching at a madrassa in the evenings.

My definition of integration is different to that of my parents, and I presume different to what my daughter will define in her generation.

I was born in Britain, it is my home , it’s the only place I’ve ever known. I’m a Yorkshire woman, I am British, and I am a Muslim. I see no contradiction, but there are still a small minority who do as I found out when I stood as a Conservative candidate in my home town.

Most people I encountered on the doorstep took me at face value. But I also met two extremes. Some were typified by the white man who shouted ‘F*** off Paki’, and encouraged me to ‘go home’. Others, mostly male, first-generation Muslims, questioned whether it was proper for me, as a Muslim woman, to enter public life, despite the fact that many of them had probably voted for a white female MP for the last fifteen years.

Yet throughout history, Muslims across the world have successfully assimilated into the differing cultures of the countries where they have settled, until there is no longer a dividing line between their national identity and their religious one. There is no reason why that should not be the case in Britain.

The Muslim community in Britain is no longer a Diaspora but a settled British Muslim community and should identify itself as that. Let me say it again (for it cannot be said too often): Yes one can be both British and a Muslim.

Yes, we need to continue the debate about integration. And we need to have that debate in a healthy, robust way – not sweeping it under the carpet or – equally dangerous – allowing it to take over our entire identity in the way that it has with some Muslim groups.

But the onus of integration is not just on ethnic minorities; it is on all of us to accept differences, respect each other and embrace diversity.