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Wie ich lernte, das Kopftuch zu lieben

Islamonline hat neben „Livin Sharia“ nun eine neue Sektion namens „Living Islam“, die sich speziell an Konvertiten richtet und drängende Fragen beantwortet:

Soll ich weiter meine Eltern zu Weihnachten besuchen?

Wo darf ich als Muslima baden?

Ist Bergsteigen haram?

Interessant auch diese Fatwa zum Valentinstag: Wenn so etwas nötig ist, dann steht es um die Reinheit des Glaubens offenbar nicht so gut. Zitat:

Islam does recognize happy occasions that bring people closer to one another, and add spice to their lives. However, Islam goes against blindly imitating the West regarding a special occasion such as Valentine’s Day. Hence, commemorating that special day known as the Valentine’s Day is an innovation or bid`ah that has no religious backing. Every innovation of that kind is rejected, as far as Islam is concerned. Islam requires all Muslims to love one another all over the whole year, and reducing the whole year to a single day is totally rejected.

Hence, we Muslims ought not to follow in the footsteps of such innovations and superstitions that are common in what is known as the Valentine’s Day. No doubt that there are many irreligious practices that occur on that day, and those practices are capable of dissuading people from the true meanings of love and altruism to the extent that the celebration is reduced to a moral decline.

 

Was wollen die Muslimbrüder?

Der Chefredakteur der Zeitung der koptischen Minderheit (Watani) in Ägypten, Youssef Sidhom, setzt sich mit den letzten 15 Monaten auseinander, in denen die Muslimbrüder nun im ägyptischen Parlament eine bedeutende Fraktion bilden. (Link hier.)

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Youssef Sidhom

Als Vertreter der christlichen Minderheit hatte Sidhom die Einladung angenommen, einen Dialog mit den Muslimbrüdern zu beginnen. Die Kopten machen sich begreiflicher Weise Sorgen über ihren Staus in dem von den Muslimbrüdern angestrebten Islamischen Staat. Nach anfänglicher Offenheit muss Sidhom den Dialogversuch als gescheitert erklären:

I know that many Egyptians, especially intellectuals and politicians, share my wariness. The frequent fanatic declarations by the MB supreme guide, the performance of the group’s MPs, and the military-style parade organised by MB students at al-Azhar University, have all triggered public fears. Last but not least was the latest declaration on the Brotherhood’s intention to form a political party, which dealt a blow to citizenship values. In all these instances, the frightful discriminatory spirit characterising the MB was directed against both Muslims and Copts; the group propagated the message that it monopolised the correct vision of Islamthe sharia of Godand that all other outlooks were sinful and infidel. It reached the point where an honourable MB member announced in Parliament that the Brotherhood’s project of an Islamic State was the sole valid outlook and that anyone who disagreed should go find himself another religion.

 

Warum Tariq Ramadan nicht in die USA einreisen darf

In einem ausführlichen Text erklärt Tariq Ramadan, warum (2005) sein Visum für die USA zurückgezogen wurde, so dass er nicht an der Notre Dame Universität unterrichten konnte. Link hier.
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Tariq Ramadan
Er hatte zwischen 1998 und 2002 900 Dollar an eine Schweizer Organisation gespendet, die mit der Hamas liiert ist. Die Organisation stand damals nicht auf der amerikanischen Blacklist. Bis heute, so Ramadan, sei sie in der Schweiz legal.
Seine Spenden, die er selbst angegeben hatte, wurden ihm von Homeland Security als Unterstützung des Terrorismus ausgelegt. Als den wahren Grund für die Verweigerung des Visums vermutet er allerdings, dass seine Kritik der amerikanischen Nahostpolitik unerwünscht gewesen sei:

„I believe the administration refuses me entry into the United States because of my criticism of its Middle East policy and America’s unconditional support for Israel, which has led it to acquiesce in flouting Palestinian rights.“

Wie dem auch sei, wenn seine Spenden wirklich alles waren, was gegen ihn sprach, dann hat sich die amerikanische Regierung in eine dumme Lage gebracht. Eines Tages wird man ihn hereinlassen müssen, und dann hat man ihm eine tolle Vorlage geliefert, um sich als Unbequemer und Widerständler zu spreizen.
Davon abgesehen ist die feige Tour mit dem verweigerten Visum einfach zutiefst illiberal und unamerikanisch. Mit Tariq Ramadan muss und kann man offen streiten.

Zum Beispiel über die Rhetorik, mit der er die Palästinenserfrage behandelt. Ein aktueller Text von seiner Website:

The dawn hour, the hour of silence, when time seems to stand still. To live for peace! To stand up at last, in the name of those driven from their homes, abused, dragged, tormented, assembled in the death camps, today like yesterday.

Die Palästinenser „assembled in the death camps, today like yesterday“ – ein Schelm, wer das als Vergleich der palästinensischen Flüchtlingslager mit NS-Todeslagern liest – und also für eine ziemlich saloppe Relativierung des Holocaust hält, oder?

 

Zentralrat der Ex-Muslime

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In Deutschland wird sich Ende Februar ein „Zentralrat der Ex-Muslime“ bilden, um eine säkulare Gegenstimme gegen die Islam-Verbände zu erheben, die im Anspruch auftreten, für die geschätzten „3 Millionen Muslime“ in Deutschland zu sprechen. (Niemand kennt die Zahl der Muslime, die 3 Millionen ergeben sich aus Hochrechnungen der Einwandererzahlen aus vorwiegend islamischen Ländern.)
Der „Zentralrat der Ex-Muslime“ setzt sich vor allem aus Menschen zusammen, die aus islamisch geprägten Ländern in die Bundesrepublik gekommen sind und die freiheitlich-liberale und säkulare Ordnung der Bundesrepublik durch Islamisierung gefährdet sehen.
Weil Apostasie im Islam mit der Todesstrafe geahndet werden kann, hüllen sich die Beteiligten vorerst noch in Schweigen. Am 28. Februar soll die Initiative aber öffentlich vorgestellt werden.
Link hier.
Ein Vorbild für die „Ex-Muslime“ gibt es seit einigen Jahren in der englischsprachigen Welt. Die Initiative „Secular Islam“ des Islamkritikers Ibn Warraq. Website hier.
Von Ibn Warraq gibt es auch ein sehr aufschluissreiches Buch mit Selbstzeugnissen von Ex-Muslimen aus aller Welt: Leaving Islam. Apostates speak out.

 

Das isolierte Leben in Bagdads Grüner Zone

Tiefe Einblicke ins Raumschiff Bagdad: Rajiv Chandrasekaran, ehemaliger Bürochef der Washington Post in Bagdad, erzählt Fareed Zakaria, dem Chefredakteur von Newsweek International, wie das Leben in der Grünen Zone läuft. Zitate:

„Mehr als die Hälfte der Beamten, die in der Grünen Zone in Bagdad bei der CPA (Coalition Provisional Authority) arbeiteten, haben zu diesem Zweck zum ersten Mal einen Reisepass beantragt“
„Die Neokonservativen in der amerikanischen Regierung betrachteten die Arabien-Spezialisten im Aussenministerium als nicht hinreichend begeistert für die Sache der Demokratie“
„Es gab keinen der üblichen Diskussionsprozesse zwischen verschiedenen Ministerien. Alles wesentlichen Entscheidungen wurden von einer kleinen Gruppe im Pentagon getroffen“
„Mittlerweile gibt es innerhalb der völlig vom Stadtleben isolierten Grünen Zone weitere Grüne Zonen, die ihrerseits völlig abgeriegelt sind. Dort leben nicht nur die amerikanischen Beamten, sondern auch die meisten Mitglieder der Maliki-Regierung – vollkommen abgeschnitten von dem Leben der Menschen, die sie regieren sollen“

 

Der andere Iran

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Studenten der Teheraner Universität protestieren gegen einen klerikalen Rektor, November 2005

Wenn die neue westliche Strategie im Nahen Osten nun immer weiter auf die Dämonisierung und Isolierung des Iran einschwenkt, und uns zugleich (wieder!) eingeredet wird, dass die „moderaten“ arabischen Regime (i.e. Saudi-Arabien!) unsere strategischen Partner in der Region seien – dann sollte irgendjemand vielleicht daran erinnern, welch eine quirlige, diversifizierte, moderne Gesellschaft der Iran aufzuweisen hat.
Nirgendwo in der Region – von Libanon und Israel abgesehen – gibt es trotz aller Repression so viel (teuer erkämpfte) Gedankenfreiheit und Kreativität wie im Iran.
Nirgendwo haben wir so viele (potentielle) Freunde wie dort. Es wäre ein Treppenwitz der Geschichte, wenn der Westen den Mullahs helfen würde, diese Zivilgesellschaft zu erwürgen.
Man lese diese Schilderung des TIMES-Korrespondenten Rageh Omar, der junge Leute im Iran über einen langen Zeitraum begleitet hat. Sein Fazit:

The way censorship works in Iran is that the rules are deliberately kept vague. Something that sneaks through one week is then used later as a catalyst for a crack-down. What is acceptable and what not changes constantly: the blurry red lines foster a climate of self-censorship more powerful than any rules.

And yet it is the millions of largely young Iranians who are forcing through a slow but surely unstoppable transformation in the country. Sometimes at a terrible cost to imprisoned journalists and human rights activists, the restrictions are being rolled back. But the quickest way to reverse this progress is for the West to attack.

 

Arbeiten am Tempelberg eingestellt

Der Jerusalemer Bürgermeister Uri Lupolianski hat nach den gewalttätigen Protesten der letzten Tage angeordnet, die Bauarbeiten am Tempelberg vorerst einzustellen. (Siehe meinen Post hier.)
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U. Lupolianski
Jetzt soll in Gesprächen mit allen Beteiligten klargestellt werden, dass Israel keine Absichten hegt, das islamische Heiligtum in irgendeiner Weise zu beschädigen oder umzuwidmen:

He ( Lupolianksi) told associates Sunday that „the plan to construct the walkway engendered a wave of rumor and speculation about Israeli intentions regarding the [Al-Aqsa] mosque.“

„We therefore decided to be totally transparent with all residents about the walkway construction plan, so they will know clearly where it is to be built and to allow members of the public to express their positions to the zoning board,“ Lupolianski continued.

Lupolianski setzte sich damit gegen schweren politischen Druck durch, nicht „gegenüber den Arabern einzuknicken“. Vor allem radikale Siedler greifen ihn derart an. Sie wollen den Tempelberg als jüdische heilige Stätte restitutieren. (Das ist einmal keine arabische Verschwörungstheorie.) Um so wichtiger, dass ihnen ein mutiger Mann wie der Jerusalemer Bürgermeister entgegentritt, damit der Tempelberg nicht zum „Tschernobyl des Nahen Ostens“ (Haaretz). Nun wird er bereits als Nachfolger für Ehud Olmert als Premierminister gehandelt.

 

Wer blinzelt zuerst – Amerika oder Iran?

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Michael Young vom Beiruter Daily Star kritisiert Joschka Fischer, der kürzlich die US-Regierung für ihre Drohungen gegen Iran scharf angegangen hatte.
Young meint zwar auch, dass ein Krieg gegen Iran eine schlechte Idee sei, glaubt aber zugleich auch, dass die Wahrung einer glaubwürdigen Drohkulisse gegen Iran der Schlüssel zum Erfolg – und damit letztlich zur Vermeidung eines Krieges sei.

But there are two problems in Fischer’s analysis and that of other administration critics. First, Iran is plainly intending to build a nuclear device, and in the face of this the international community has repeatedly vacillated. Fischer’s anxieties, which he wears on his sleeve, create a sense that he would prefer to let Iran have an atomic weapon than allow the US to prevent this from happening. That’s because his case is all carrots and no sticks. Fischer accepts that brinkmanship can produce good results, by paving the way toward serious negotiations; but he so undermines the argument in favor of using force, that that psychological merits of employing brinkmanship come to nothing.

Das Problem ist aber folgendes: Gegenüber Bush sind wir in dem Paradox gefangen, dass wir ein politisches Interesse an der Glaubwürdigkeit seiner Drohungen gegen Iran haben – weil sie sonst nicht wirken. Zugleich müssen wir seit dem Irakkrieg fürchten, dass er sie wahr macht, und damit den Nahen Osten tatsächlich in den „Abgrund“ stösst, vor dem Joschka Fischer warnt.

 

Iranischer Klerus wendet sich von Achmadinedschad ab

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Hashemi Rafsandschani, wichtigster Strippenzieher des Iran (Mitte)

Nach einem Bericht von Roozonline wendet sich das kleirikale Establishment des Iran immer mehr vom Präsidenten ab – und seinem Konkurrenten Hashemi Rafsandschani zu.
Die Konfrontation dieser beiden Männer, meint Sina Hosseini, stehe für den inneren Konflikt des Systems zwischen der etablierten klerikalen Hierarchie und den iranischen „Neokonservativen“, für die Achmdinedschad stehe.
Radsandschani ist offenbar in der heimlichen Hauptstadt Ghom bei den einflussreichen Kleriker unterwegs, um sie gegen den Präsidenten zu sammeln. Sein Sieg bei der Wahl des Expertenrates vor einigen Wochen – über Achmadinedschads Mentor Ajatollah Mesbah Yazdi – hatte als erstes Anzeichen eines Comebacks des Ex-Präsidenten (1989-1997) gegolten.

 

Worum es am Tempelberg wirklich geht

Ein lehrreicher Artikel in Haaretz über die tieferen Gründe für die muslimische Kampagne gegen die Grabungsarbeiten am Tempelberg: Es geht um nichts weniger als den Anspruch auf Jerusalem.
Den Juden soll jedes Recht auf Jerusalem abgesprochen werden. Ihre historische Präsenz dort sei nur kurzfristig gewesen. Der Tempel habe in Wahrheit anderswo gestanden. Jerusalem sei mithin eine rein islamische Heilige Stätte.

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Der zweite Tempel in einer Rekonstruktion des 19.Jahrhunderts

Who among us knows, for example, that the al-Aqsa Mosque, which according to contemporary studies was built some 1,400 years ago, is now claimed to have been built at the time of the world’s creation, during the days of Adam or Abraham? And who is aware of the fact that increasing numbers of Muslim academics and religious leaders claim it existed even before Jesus and Moses and that Islam preceded Judaism in Jerusalem?

Today, thousands of Islamic rulings, publications and sources deny the Jewish roots in Jerusalem and its holy places. They claim that the Temple didn’t even exist in Jerusalem but was located in Nablus or Yemen. An Islamic legal pronouncement (fatwa) on the Jerusalem Waqf (Muslim religious trust) Web site says King Solomon and King Herod did not build the Temple at all, but merely refurbished an existing structure that had been there from the days of Adam. Today, many Muslims call the Temple „the greatest fraud crime in history“ and many Muslim adjudicators attach the world „so-called“ to the word „temple.“

On the southern Islamic movement’s Web site, Mohamed Khalaikah cites Israeli archaeologists in support of his theory that there is no trace of the Jews‘ Temple. He distorts the writings of these archaeologists, whose studies provided findings from Biblical sources corroborating the Temple’s existence.

Muslim religious figures attempt to portray the Jewish presence in Jerusalem as having been short-term. The Western Wall is a Muslim site, they argue, and say Jewish affinity for it was invented for political purposes and dates only to the 19th and 20th centuries. Their aim is to disprove the centrality of Jerusalem to Judaism. Above all they stress the „precedence and supremacy of Islam over Judaism, which contaminates the city’s Muslim character.“

Muslim religious leaders, with at least partial academic backing, are today rewriting Jerusalem’s history and introducing new terms and content into Muslim and Palestinian discourse. These terms are total nonsense, even according to known Muslim historians like al Makdessi (who lived in the 11th century). In recent years, this new terminology has penetrated the discourse of Palestinian and Muslim politicians as well. Ehud Barak, Shlomo Ben-Ami and the members of the Israeli delegation were horrified to hear it at the Camp David Summit of 2000 from Yasser Arafat and members of his delegation.

It is therefore easy to understand why the Muslims are so afraid of archaeological digs, not only on the Temple Mount itself but also around it, although these digs also shed light on Jerusalem’s Muslim history. Muslims fear these excavations, not because they physically endanger al-Aqsa’s foundations, but because they undermine the tissue of lies proclaiming that the Jews have no valid historical roots in the city and its holy sites.