Muchtasar ist 14 und lebt im asiatischen Usbekistan. Normalerweise mussten Kinder dort bei der Baumwollernte helfen – jetzt dürfen sie zur Schule gehen
Von Diana Laarz
Im vergangenen Herbst hat sich das Leben der 14-jährigen Muchtasar verändert. Sie wohnt in einem Dorf in Usbekistan. Drei Jahre lang musste sie jeden Herbst bei der Baumwollernte helfen und konnte nicht zur Schule gehen. »Jeden Morgen um acht Uhr kam der Bus, um uns Schüler abzuholen. Ich wäre am liebsten nicht eingestiegen«, sagt sie. Doch im vergangenen Herbst war alles anders. Muchtasar durfte zur Schule gehen, sie musste Hausaufgaben machen – und hat sich darüber gefreut. Kinder müssen in Usbekistan keine Baumwolle mehr pflücken. Bürgerrechtler und viele Unterstützer auf der ganzen Welt haben Kindern wie Muchtasar geholfen. Weiter„Lernen, nicht schuften“
Die Milch spritzt aus dem Kuheuter wie Wasser aus einem Gartenschlauch. »Melken ist nicht schwierig«, sagt Quirin. Er umfasst eine Zitze mit Zeigefinger und Daumen und drückt die Finger zusammen. Quirin melkt die Kühe Atti und Sterndl immer vor dem Frühstück – es ist sechs Uhr morgens. Weiter„Allein mit vielen Viechern“
Mit 14 Jahren begann für Jawid eine gefährliche Reise. Er verließ Kabul in Afghanistan und kam nach Deutschland. Heute kämpft er darum, bleiben zu dürfen
Von Hauke Friedrichs
Die Sonne scheint in Jawids Zimmer hinein. Wie alle Jugendlichen genießt er die Schulferien in Hamburg. Jawid streift sich seine schwarzen Boxhandschuhe über. Er schlägt mit der rechten Faust gegen einen kleinen Boxsack, der von der Zimmerdecke baumelt. Jawid hat in Kabul boxen gelernt, in seinem alten Leben. Damals streifte er heimlich die Boxhandschuhe über. Sein Onkel durfte nicht wissen, dass er Sport machte. Für Boxen habe Jawid keine Zeit, sagte der Onkel, er verbot Jawid auch, zur Schule zu gehen, Freunde zu treffen. Er zwang den Jungen, jeden Tag als Straßenhändler zu arbeiten, im Sommer musste Jawid Obst verkaufen, im Winter Socken. Wenn er abends mit zu wenig Geld nach Hause kam, dann schlug der Onkel ihn, sagt Jawid. Weiter„Ein Junge, zwei Leben“
Wenn Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern können, sucht das Jugendamt ein neues Zuhause für sie. So wie für Hugo. Wie ergeht es ihm in der Pflegefamilie?
Von Claudia Kniess
Hugo* ist acht Jahre alt, und seine Mama ist sehr krank. In ihrem Kopf herrscht ein so großes Durcheinander, dass sie Medikamente nehmen muss. Oft ist sie in einer Klinik. Hugos Papa verließ die beiden, als der Junge drei Jahre alt war. »Einmal hat er mir noch einen Kassettenrekorder geschickt«, erinnert sich Hugo, »aber der war kaputt. Danach hab ich nichts mehr von ihm gehört.« Weiter„Lieblingswurst und passende Hosen“
Uwe Seeler war in den 1960er und 1970er Jahren einer der besten Mittelstürmer der Welt. Viele seiner Bälle landeten nach spektakulären Fallrückziehern oder aus dem Sprung geköpft im Tor. Geboren wurde der Fußballer am 5. November 1936 in Hamburg, wo er bis heute lebt und nun seinen 75. Geburtstag feiert. Seeler spielte nie für einen anderen Verein als den Hamburger SV. Selbst Millionenangebote aus Italien und Spanien konnten ihn nicht weglocken. Weiter„Wer ist eigentlich (26): Uwe Seeler?“
Er trägt altmodische Gewänder und sucht sich selbst einen Namen aus: Der Papst. Aber was ist ein Papst eigentlich? Welche Aufgaben hat er? Und kann das jeder werden?
Von Raoul Löbbert
Wer ist dieser alte Mann da in dem Kleid?«, wollte neulich mein Patenkind Lennart wissen, als wir gemeinsam fernsahen. Es lief gerade ein Bericht über den Weltjugendtag in Madrid, ein Treffen für junge Katholiken aus aller Welt. Zu sehen waren Jugendliche, die sangen, beteten und lachten. Und zwischen ihnen eben der alte Mann in einem weißen Gewand. Weiter„Der Mann im Kleid“
Nick ist blind, trotzdem geht er wie jedes andere Kind in die Schule, ins Museum und macht Radtouren – alles auf seine eigene Weise
Von Ulrike Linzer
Über den Hund ist Nick noch nie gestolpert. »Das hat Buddy ziemlich schnell kapiert, dass er den Weg frei machen muss, wenn ich komme«, sagt Nick. Er ist zwölf Jahre alt und von Geburt an blind. Eigentlich wollten seine Eltern den Labrador zum Blindenhund ausbilden lassen, aber Buddy war dann wegen einer Verletzung nicht so gut geeignet. Und außerdem war Nick damals kein großer Tier-Fan. Doch die beiden haben sich dann gut aneinander gewöhnt und leben seit sieben Jahren friedlich zusammen. Und Buddy hilft Nick, indem er ihm aus dem Weg geht. Weiter„Mit den Händen sehen“
Ständig hört man von »Hackern« und ihren Untaten. Nicht alle wollen Schaden anrichten. Einige überlisten die moderne Technik, um sie besser zu machen
Von Stefan Schmitt
Unfassbar neugierig – das ist die passende Beschreibung für George Francis Hotz. Und seine Neugier hat ihn schon weit gebracht. In einem Alter, in dem Kinder von Erwachsenen meistens noch gar nicht ernst genommen werden, fand George aus dem Städtchen Glen Rock in den USA schon Anerkennung als Nachwuchsforscher. Und wenig später trickste er zwei der größten Technikfirmen der Welt aus – zuerst Apple, dann Sony. Unzählige Menschen in vielen Ländern bewundern ihn dafür, was er mit elektronischen Geräten so alles anstellt. George ist ein Hacker. Weiter„Er knackt alles“
Fast ihr ganzes Leben lang widmete sich Mutter Teresa den Armen und Kranken in Indien. 1979 bekam sie dafür den Friedensnobelpreis. Als Mädchen ging sie auf eine katholische Schule, früh fasste sie den Entschluss, Ordensschwester zu werden. Diese Schwestern leben nicht im Kloster, sondern reisen in arme Länder, um dort den Menschen zu helfen. Mutter Teresa ging nach Indien und kümmerte sich um Leprakranke. Weiter„Wer war eigentlich (17): Mutter Teresa?“
Von »Regenbogenfamilien« spricht man, wenn Kinder bei zwei Müttern oder zwei Vätern aufwachsen. Das klingt ungewöhnlich, im Alltag ist es aber ziemlich normal
Von Jenni Roth
Sorgfältig schneidet Max ein Herz aus Papier, malt es mit Buntstiften an und klebt ein Foto von sich in die Mitte. Er bastelt zum Muttertag – für seinen Vater.
Nein, Max* hat nichts verwechselt. Der Siebenjährige hat nicht einen Vater und eine Mutter. Sondern zwei Väter: Papi Tobias und Papa Georg. Außer Max lebt noch die vierjährige Ramona in dieser »Regenbogenfamilie« – das sagt man, wenn zwei Väter oder zwei Mütter zusammen Kinder aufziehen.
Max’ Papierherz hängt nun fast ein Jahr lang an der Terrassentür in Offenbach bei Frankfurt. Es ist Freitagmorgen, in einer halben Stunde fängt die Schule an – und Max sitzt im Schlafanzug auf dem Küchenboden und spielt mit seiner Lego-Garage. »Wir sind gut in der Zeit«, sagt Papa und schält weiter Äpfel fürs Müsli. Da kommt Papi herein. Weiter„Papa, Papi, Kind und Kind“