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Filmlexikon: Filmmusik

Ein kleines Experiment: Wenn Ihr einen Film anschaut, drückt bei einer Szene, in der Musik zu hören ist, den Ton weg. Danach spult Ihr zurück und schaut die Szene noch einmal an – mit Ton. Habt Ihr einen Unterschied bemerkt? Vermutlich wirkte der Film ohne Ton leblos, weniger spannend (oder weniger gruselig oder weniger traurig). Die Filmmusik soll das Geschehen unterstützen, darf aber dabei nicht von der Handlung ablenken. Wenn die Filmheldin sich durch einen dunklen Gang schleicht, ständig in Furcht, von Verfolgern entdeckt zu werden, wirkt es doppelt fesselnd, wenn spannungsvolle Musik dazu erklingt. So etwas zu komponieren ist eine Kunst. Filmmusiker schauen sich einen Film an und schreiben dann Lieder und Stücke, die zu den einzelnen Szenen passen – und zusammen eine Einheit ergeben. Manchmal wird auch bereits fertige Musik eingesetzt. Wenn die Geschichte vor 50 Jahren spielt, wählen die Macher vielleicht Lieder aus, zu denen Eure Großeltern getanzt haben.

 

„Mach den Krach aus!“

Illustration: Nina Pfeiffer

Diesen Satz habt Ihr sicher auch schon von Euren Eltern gehört. Über neue Musikrichtungen gibt es oft und gern Streit. Kleiner Trost: Das war schon vor hundert Jahren so


Von Philip Stegers

Igor Strawinsky war einer der berühmtesten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Weltbekannt wurde er durch seine Ballettmusik 2Le Sacre du Printemps2 (auf Deutsch: Die Frühlingsweihe). Als das Stück zum ersten Mal im Jahr 1913 in Paris aufgeführt wurde, kam es zu einem Skandal. Dabei hatten sich die Zuschauer eigentlich auf einen Abend mit schöner Musik und Balletttanz gefreut.
Doch das Orchester spielte für die Ohren vieler Besucher nichts als Lärm. Statt schöner Melodien hörten sie schrille Töne und stampfende Rhythmen. Und die Balletttänzer rannten dazu mit aufreizenden Bewegungen über die Bühne. So etwas hatte noch niemand zuvor gesehen und gehört. Schon bald kamen Pfiffe und wütende Zwischenrufe aus dem Publikum. Mancher Zuschauer machte sogar Tiergeräusche nach. Besonders die vornehmen Konzertbesucher waren außer sich vor Empörung. Eine alte Gräfin fühlte sich persönlich beleidigt. Sie stand in ihrer Loge, der edle Schmuck verrutscht, und schrie mit rotem Gesicht: 2Das ist das erste Mal seit sechzig Jahren, dass man es wagt, sich über mich lustig zu machen.“ Weiter„„Mach den Krach aus!““

 

Das Detail zum Film: Helden in Rüstung

© Wajtek Radwanksi/ Getty Images

Mutige Kämpfer oder streitsüchtige Krieger? Über die Ritter des Mittelalters gibt es viele abenteuerliche Geschichten

Edel, mutig und stark – diese Vorstellung haben viele Menschen von den Rittern des Mittelalters, so wie es auch in dem Film „Der Brief für den König“ dargestellt wird. Und tatsächlich sollten diese Männer tugendhaft und höflich sein, die Schwachen schützen und sich fair gegenüber ihren Feinden verhalten. Aber glänzend wie ihre Rüstungen waren sie dann doch nicht immer. Die edlen Herren lieferten sich gern Streitigkeiten mit den Nachbarn, und Machtkämpfe endeten mit abgebrannten Feldern oder ausgeraubten Dörfern. Vor allem aber waren Ritter eins – Krieger zu Pferd im Dienst ihres Königs oder Fürsten. So tauchten sie im 8. Jahrhundert auf, also vor rund 1300 Jahren. Ihre Glanzzeit erlebten sie im 12. Jahrhundert. Weiter„Das Detail zum Film: Helden in Rüstung“

 

Das Filmlexikon: Kostüme und Kulissen

© Getty Images

Burgen mit dunklen, verwinkelten Gängen, Prinzessinnenkleider mit weiten, bauschigen Röcken: Die Schauplätze, die Kostüme und die Kulissen sind der Schmuck, der einen Film glänzen lässt. Oft steckt in dieser Ausstattung sehr viel Arbeit. Denn unheimliche Schlösser müssen gefunden oder nachgebaut, Kleider genäht werden. Wie lebten die Menschen zur Ritterzeit? Was für Kleidung trugen Schildknappen? Auf solche Fragen musste das Team von „Der Brief für den König“ Antworten finden. Fachleute für Kleidung schauten alte Gemälde an, lasen Bücher und ahmten dann mit den Kostümen die Mode der damaligen Zeit nach. Eine tolle Burg zu entdecken ist die Aufgabe der „Ortefinder“ oder Location-Scouts. Sie suchen nach den passenden Gebäuden oder Landschaften. Gibt es überhaupt keinen geeigneten Ort für eine Filmhandlung, werden die Dreharbeiten ganz ins Studio verlegt. Dort baut das Filmteam dann eine künstliche Welt nach – mit Burgen, Hauswänden oder Ritterstuben.

 

Eure Trickfilme helfen den Tigern

Nur noch 3.200 Tiger leben weltweit in freier Wildbahn. In China, Indonesien, Indien und Russland. An die eisige sibirische Kälte sind sie genauso gut angepasst wie an das feucht-warme Klima des tropischen Regenwaldes. Doch durch die Abholzung der Wälder und die Jagd auf die Tiger sind die riesigen Raubkatzen vom Aussterben bedroht. Wird ihnen nicht bald geholfen, können wir sie in ein paar Jahren nur noch im Zoo oder im Zirkus bestaunen. Weiter„Eure Trickfilme helfen den Tigern“

 

Das Filmlexikon: Drehbuch

Würde beim Film das Drehbuch verloren gehen, gäbe es großen Alarm. Denn es ist die Grundlage des Films. In ihm steht alles, was bei den Dreharbeiten beachtet werden muss, alles, was später im Film zu sehen und zu hören ist. Zum Beispiel, welche Personen in welchen Szenen mitmachen, was sie sagen, ob sie weinen oder lachen, welche Kostüme sie tragen und in welchen Kulissen sie stehen. Ebenfalls vermerkt sind alle Geräusche und die Musik. Auch für die Kameraleute stehen Anweisungen im Drehbuch: Kommt im Bild ein Gesicht langsam oder ganz schnell näher? Wird eine Person von unten gesehen aufgenommen oder von oben auf sie heruntergeschaut? Wie genau all diese Einzelheiten beschrieben sind, ist unterschiedlich und hängt davon ab, wie der Regisseur arbeitet, wie viel Raum zum Improvisieren er beim Dreh lässt. Manchmal dauert es Monate oder sogar Jahre, bis so ein Drehbuch fertig ist. Wenn ein Roman verfilmt wird, geht die Umarbeitung in ein Drehbuch meist schneller.

 

Der Vulkan speit Asche – Europa steht still

© Digital Globe/ Getty Images

Ist Euch auch aufgefallen, wie still es in den letzten Tagen war? Kaum ein Flugzeug war am Himmel zu sehen, fast in ganz Europa dürfen seit Freitagmorgen keine Flugzeuge mehr starten oder landen. Überall auf den Flughäfen sind Reisende gestrandet, haben sich ein Hotel gesucht oder campieren auf Klappbetten vor den Schaltern der Fliglinien. Der Grund ist eine gewaltige Aschewolke, die ein Vulkan auf Island in die Luft pustet. Sehen kann man die Wolke nicht, doch für Flugzeuge kann es gefährlich sein, direkt durch die Asche zu fliegen. Weiter„Der Vulkan speit Asche – Europa steht still“

 

Das Detail zum Film: Die Sonne als Feind

Mondscheinkinder leiden an einer seltenen Hautkrankheit und müssen jeden Sonnenstrahl sorgfältig vermeiden

Der kleine Paul öffnet das Fenster, lehnt sich hinaus in den Sonnenschein und spritzt mit seiner Wasserpistole zwei Mädchen nass, die im Hof spielen. Du kleines Ekel, denkt man vielleicht, wenn man diese Szene des Films Mondscheinkinder ansieht. Doch den größten Schaden von seinem Streich trägt Paul selbst davon. Seine Schwester muss ihm die Hände verbinden, denn schon nach den wenigen Minuten, die Pauls Arme dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, ist seine Haut verletzt. Jeder Sonnenstrahl ist gefährlich für ihn. Weiter„Das Detail zum Film: Die Sonne als Feind“

 

Das Filmlexikon: FSK

© FSK

Auf jedem Filmplakat und jeder DVD findet man eine Zahl, die festlegt, wie alt die Zuschauer sein müssen – „FSK ab 16 freigegeben“ steht da zum Beispiel. „FSK“ ist die Abkürzung für Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Die Menschen, die in Deutschland im Filmgeschäft arbeiten, haben sich verpflichtet, zu prüfen, für welche Zuschauer ihre Filme geeignet sind.

Kleinere Kinder können nämlich nicht verstehen, dass
Filmhandlungen nur gespielt werden: Sie halten den Film für die Wirklichkeit. Fachleute begutachten deshalb, welche Filme Kindern schaden könnten. Es gibt FSK 0 (kein Mindestalter), FSK 6, FSK 12 (man muss 12 Jahre alt sein oder darf in Begleitung eines Elternteils schon ab 6 Jahren in den Film), FSK 16 und „keine Jugendfreigabe“ (darf man erst ab 18 Jahren sehen). Diese Angaben sind keine Empfehlungen. Auch wenn ein Film für
Sechsjährige freigegeben ist, kann es sein, dass erst Neunjährige ihn verstehen.