In Afghanistan tobte viele Jahre lang ein Krieg. Doch der Zoo in der Hauptstadt Kabul blieb selbst in den schwersten Zeiten geöffnet. Die Besucher trafen dort ihren Helden: Den Löwen Marjan aus Deutschland
Von Ulrich Ladurner
Im Zoo von Kabul gibt es kaum noch Tiere. Das war nicht immer so. Früher einmal lebten hier sogar sehr viele wilde Geschöpfe: Bären, Affen, Giraffen, Löwen, Elefanten. Die Menschen kamen in Scharen, um sie anzusehen und zu füttern. Doch dann kam der Krieg. Dieser Krieg begann vor dreißig Jahren, und so richtig aufgehört hat er bis heute nicht: Bis heute geht es darum, wer in Afghanistan herrschen soll und wie die Menschen dort leben wollen. Zuerst war der Krieg weit weg von Kabul. Er spielte sich irgendwo in den Bergen und Wüsten Afghanistans ab. Die Leute in der Stadt bekamen davon wenig mit. Sie hörten die schlechten Nachrichten, doch versuchten sie, ihr Leben so normal wie möglich zu führen. Weiter„Der letzte Löwe“