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Der letzte Löwe

© Ulrich Ladurner
© Ulrich Ladurner

In Afghanistan tobte viele Jahre lang ein Krieg. Doch der Zoo in der Hauptstadt Kabul blieb selbst in den schwersten Zeiten geöffnet. Die Besucher trafen dort ihren Helden: Den Löwen Marjan aus Deutschland

Von Ulrich Ladurner

Im Zoo von Kabul gibt es kaum noch Tiere. Das war nicht immer so. Früher einmal lebten hier sogar sehr viele wilde Geschöpfe: Bären, Affen, Giraffen, Löwen, Elefanten. Die Menschen kamen in Scharen, um sie anzusehen und zu füttern. Doch dann kam der Krieg. Dieser Krieg begann vor dreißig Jahren, und so richtig aufgehört hat er bis heute nicht: Bis heute geht es darum, wer in Afghanistan herrschen soll und wie die Menschen dort leben wollen. Zuerst war der Krieg weit weg von Kabul. Er spielte sich irgendwo in den Bergen und Wüsten Afghanistans ab. Die Leute in der Stadt bekamen davon wenig mit. Sie hörten die schlechten Nachrichten, doch versuchten sie, ihr Leben so normal wie möglich zu führen. Weiter„Der letzte Löwe“

 

Willkommen im Zoo von Kabul

© Katrin Stangl aus dem Buch «Bienvenue au zoo de Kaboul» von Katrin Stangl und Didier Lévy; Éditions Sarbacane, 2009
© Katrin Stangl aus dem Buch «Bienvenue au zoo de Kaboul» von Katrin Stangl und Didier Lévy; Éditions Sarbacane, 2009

Für Alem und seinen kleinen Bruder Nour ist es ein besonderer Tag: Sie besuchen den Zoo in Kabul, der nach dem Krieg in ihrer Heimat Afghanistan wieder geöffnet hat. Doch die Käfige sind leer, es gibt kaum Tiere zu bestaunen. „Ich sehe überhaupt nichts!“, beschwert sich Nour bei seinem großen Bruder. Alem fordert Nour auf, die Augen zu schließen. Gemeinsam stellen sie sich die Tiere vor, die einmal in den Gehegen gelebt haben. „Jedes Mal, wenn sie an einem leeren Käfig ankommen, schließen Nour und Alem die Augen. Und jedes Mal erfinden sie neue fabelhafte Geschichten.“ So wird es ein unvergesslicher Tag für die Brüder, an dessen Ende der kleine Nour sogar noch einen Rekord bricht.

© Katrin Stangl aus dem Buch «Bienvenue au zoo de Kaboul» von Katrin Stangl und Didier Lévy; Éditions Sarbacane, 2009
© Katrin Stangl aus dem Buch «Bienvenue au zoo de Kaboul» von Katrin Stangl und Didier Lévy; Éditions Sarbacane, 2009

Den Zoo in Kabul gibt es wirklich und durch den Krieg im Land starben viele Tiere oder sie flüchteten in die Wildnis. Die Geschichte von den Brüdern Alem und Nour haben sich Dedier Lévy und Katrin Stangl ausgedacht und daraus ein wunderschönes Bilderbuch gemacht. Es heißt übersetzt „Willkommen im Zoo von Kabul“. Denn bisher gibt es das Buch nur in französischer Sprache. Vielleicht findet ihr jemanden, der es Euch übersetzt. Doch auch ohne den Text erzählen die Bilder die schöne und auch ein wenig traurige Geschichte des Zoos in Kabul so, dass man sie versteht.

© Verlag Éditions Sarbacane 2009
© Verlag Éditions Sarbacane 2009

Katrin Stangl und Didier Lévy:
«Bienvenue au zoo de Kaboul»
Verlag Éditions Sarbacane, Paris 2009

 

Tapferkeit

© Michael Gottschalk/ddp
© Michael Gottschalk/ddp

In dieser Woche hat Bundeskanzlerin Angela Merkel einen besonderen neuen Orden an einige Soldaten der Bundeswehr verliehen: das »Ehrenkreuz für Tapferkeit«. Ein Orden sieht aus wie eine silberne, goldene oder bunte Brosche, die man sich an Kleid, Anzug oder Uniform steckt. Er ist aber mehr als ein Schmuckstück: Mit einem Orden dankt ein Land Soldaten oder Feuerwehrleuten oder Wissenschaftlern oder ganz normalen Bürgern, wenn sie etwas Außergewöhnliches getan haben.
Bisher hieß der einzige Verdienstorden Deutschlands »Bundesverdienstkreuz«. Den konnte ein Busfahrer bekommen, der nachts Fahrgäste gegen betrunkene Schläger verteidigte. Oder ein Künstler, der ein besonderes Kunstwerk geschaffen hatte. Oder jemand, der sich vorbildlich um seinen Sportverein kümmerte.
Warum brauchen nun die Soldaten einen Extra-Orden für Tapferkeit? Weil sie immer öfter weit weg von zu Hause gefährliche Arbeit tun, sagt die Regierung: zum Beispiel, wenn sie in Afghanistan dabei helfen, dass das Kämpfen dort aufhört (siehe Artikel rechts). Dabei müssen sie häufig ihre Angst überwinden – denn Angst haben Soldaten so wie alle anderen Menschen auch. Und das ist völlig in Ordnung, denn echte Tapferkeit hat nichts mit Angeberei oder blindem Wagemut zu tun. Wirklich tapfer zu sein bedeutet, etwas Unangenehmes oder Gefährliches für andere auf sich zu nehmen. Das müssen Soldaten leider manchmal tun.

 

Ella auf Klassenfahrt (4)

© Sabine Wilharm
© Sabine Wilharm

Von Timo Parvela

Folge 4: In Lappland
Skilaufen statt Badestrand: Für Ella und ihre Mitschüler verläuft die Klassenfahrt sehr überraschend

Wir Mädchen hatten uns eine Hütte nur für uns ausgesucht. »Hier geht irgendwas Seltsames vor, das wir nur nicht verstehen«, sagte ich. Alle warteten, dass ich erklärte, was ich meinte. »Habt ihr mal darüber nachgedacht, wohin all die Wichtel verschwunden sind?«, fragte ich. »Vielleicht sind sie in die Fenster schauen gegangen, was die Kinder in den Häusern anstellen«, schlug Hanna vor. »Die Wichtel haben Ferien«, erinnerte ich sie. Dann waren alle wieder still. Weiter„Ella auf Klassenfahrt (4)“

 

Gecko

© Gecko

Wir wollen jetzt die Wahrheit wissen: Ist der Mond eine Kugel aus Parmesankäse? Oder eine Polentascheibe aus Maismehl? Das kommt auf den Standpunkt an. Der gestreifte Kater Calogero streitet sich darüber die ganze Nacht mit einer Taube, die er auf der Spitze des Campanile, des hohen Glockenturms am Markusplatz in Venedig, getroffen hat. Sie streiten so lange, bis der Mond schließlich untergeht und sich die Frage nicht mehr klären lässt. Solche Geschichten (mit witzigen Bildern) stehen im Gecko, einer Literaturzeitschrift für Kinder von drei bis sieben Jahren, die alle zwei Monate erscheint. Erwachsenen wird sie auch gefallen, und das ist gut so, wenn sie Euch oder Euren kleineren Geschwistern daraus vorlesen sollen. Oder, wie in der Juli-Ausgabe, dabei helfen sollen, einen Mondkuchen zu backen (der wahre Mond besteht nämlich nicht aus Parmesan oder Polenta, sondern aus Löffelbiskuits und Frischkäse, mmmondmäßig lecker!). In jeder Gecko- Ausgabe findet Ihr illustrierten Wortsport (»Am Meer gibt’s Muscheln mit hübschen Kerlen. Oder Perlen?«) und die Abenteuer des Philosofischs, der unter Wasser über den Sinn des Lebens nachdenkt. Wollt Ihr zu Ferienbeginn einen Blick in den neuen Gecko werfen?

Die Macher des Gecko haben der KinderZEIT vorab die Geschichte „Paula auf der roten Riesenrutsche“ spendiert. Wenn ihr sie lesen und ansehen wollt, klickt hier.

Zur Homepage des Gecko klickt hier

 

Krank vor Hunger

KinderZEIT© Rinah Lang

Viele Jugendliche und sogar Kinder glauben, dass sie zu dick seien. Sie wollen aussehen wie Supermodels. Dieser Schlankheitswahn ist gefährlich: Schnell wird aus dem Traum von der tollen Figur der Albtraum Magersucht

Von Katrin Hörnlein

Das Mädchen vor dem Spiegel ist dünn, unfassbar dünn. Ihre Knochen stehen hervor, die Rippen zeichnen sich unter der Haut ab. Die Beine sind so dick wie bei anderen Menschen die Arme. Doch im Spiegel sieht das dünne Mädchen etwas ganz anderes. Da gibt es noch Fett am Bauch. Der Po ist ihr zu breit, die dünnen Beinchen zu schwabbelig. Weiter„Krank vor Hunger“