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Ein Anschlag, der bis heute nachwirkt – Das Medienlog vom Montag, 19. Januar 2015

 

Es wird eine turbulente und aufmerksamkeitsstarke Woche: Ab morgen hört das Münchner Oberlandesgericht die ersten Zeugen zum Nagelbombenanschlag auf der Kölner Keupstraße von 2004. Zu dem Termin werden Dutzende aus Köln anreisen, um die Betroffenen in München zu unterstützen. Denn der Anschlag ist ein „Trauma, das bis heute nachwirkt“, sagt Süddeutsche-Zeitung-Reporter Tanjev Schultz in einem Videobeitrag mit seiner Kollegin Annette Ramelsberger. Für die Menschen aus der Keupstraße sei diese Aufarbeitung extrem wichtig, für das Gericht werde es keine leichte Woche.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Die Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben stellten in der vergangenen Woche gleich fünf Beweisanträge und forderten die Ladung von mehr als einem Dutzend Neonazis, zudem des Chefs des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, und des obersten sächsischen Geheimdienstlers Gordian Meyer-Plath. „Dass ausgerechnet Wohlleben diese Hintergründe beleuchten will, ist fast schon kurios“, kommentiert Christoph Lemmer von der Nachrichtenagentur dpa. Denn: In der Vergangenheit hatten die Anwälte ähnliche Anträge von Nebenklagevertretern als „Szene-Voyeurismus“ abgekanzelt. Nun jedoch sprechen die Verteidiger ähnlich wie die Opferanwälte von einem großen Unterstützernetz.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 20. Januar 2015.