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186. Prozesstag – Weitere Aussage von Neonazi Bernd T. und früherer Mundlos-Freund

 

Update: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe ist erkrankt, der Sitzungstag fällt aus.

Zum zweiten Mal sagt am Donnerstag der Kasseler Neonazi Bernd T. aus, der Kenntnisse über den NSU und den Mord an Halit Yozgat in Kassel 2006 besitzen soll. T. weiß demnach, dass sich Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zur Tatzeit in Kassel aufhielten. Auch zahlreiche weitere Hinweise wird das Gericht im Hinblick auf den Zeugen untersuchen müssen: So soll T. Mundlos auf einer Feier kennengelernt haben, später sollen die NSU-Männer und er auf einem Konzert gesehen sein sollen. In einem anonymen Schreiben wurde T. nach dem Auffliegen des NSU gar als Drahtzieher der Anschläge bezeichnet.

Zwei weitere Zeugen aus der rechten Szene sagen im Anschluss aus. Andreas R. ist ein früherer Weggefährte des NSU-Mitglieds Uwe Mundlos. Er verfolgte mit, wie dieser sich als Jugendlicher zum Rechtsradikalen wandelte.

Der Zeuge Giso T. wurde auf Antrag der Anwälte des Mitangeklagten Ralf Wohlleben geladen. Er soll bezeugen, dass der NSU viele Möglichkeiten hatte, an Schusswaffen zu gelangen. Die Beschaffung einer solchen, der Mordpistole Ceska 83, wird Wohlleben vorgeworfen. Andere Zeugen, die ebenfalls nach dem Willen der Verteidiger aussagten, machten jedoch keine entlastenden Aussagen.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.