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249. Prozesstag – Beate Zschäpe sagt aus

 

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Beate Zschäpes Aussage im Live-Blog

Nach 248 Tagen Schweigen soll sich die Hauptangeklagte Beate Zschäpe heute erstmals im NSU-Prozess äußern. Dabei will sie allerdings nicht selbst das Wort ergreifen, sondern ihren Verteidiger Mathias Grasel eine mehr als 50 Seiten lange Erklärung verlesen lassen, an der auch ihr fünfter Anwalt Hermann Borchert mitgewirkt hat. Die Einlassung wird mit größter Spannung erwartet: Wird Zschäpe darin die Vorwürfe aus der Anklageschrift gegen sie einräumen oder abstreiten? Wie erfuhr sie vom Tod ihrer Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt? Gibt sie überhaupt zu, in die Mordpläne eingeweiht gewesen zu sein?

Gerüchte um eine Aussage Zschäpes hatte es bereits früher gegeben. Bisherige Andeutungen in dieser Richtung hatten bislang jedoch als Prozesstaktik gegolten. Ob die Angeklagte mit ihrer Einlassung ein milderes Urteil für sich erreichen kann, ist zweifelhaft. Zschäpe will nur Fragen des Gerichts beantworten, keine von Bundesanwaltschaft, Nebenklägern oder Mitangeklagten. Dies könnte dem Gericht als nicht ausreichend erscheinen.

Ein früherer Plan, nach dem Zschäpe bereits vor Wochen aussagen sollte, war nach einem Entpflichtungsantrag ihrer drei Altverteidiger und der Anwälte des Mitangeklagten Ralf Wohlleben am Vortag gescheitert. Zuletzt war berichtet worden, dass ihr die geplante Aussage womöglich sehr zusetzt: Zschäpe soll kurz zuvor einen Nervenzusammenbruch im Gefängnis erlitten haben.

ZEIT ONLINE berichtet mit einem umfangreichen Textprogramm und einem Live-Blog aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.