Am heutigen Dienstag werden die Plädoyers der Nebenklage-Anwälte fortgesetzt. Insgesamt 55 Vertreter der Angehörigen von Mordopfern und der Geschädigten von Bombenanschlägen und Rauben haben einen Schlussvortrag angekündigt. Vereinzelt wollen die Betroffenen auch selbst das Wort ergreifen.
Im Laufe der Plädoyers bekommen die Opfer eine Stimme. Sie können ihre Sicht der Dinge darstellen, die Ermittlungen und den Prozessverlauf kritisieren und auch ein Strafmaß für Beate Zschäpe und die vier Mitangeklagten Ralf Wohlleben, André E., Holger G. und Carsten S. fordern.
Der Beginn der Plädoyers in der vergangenen Woche verlief holprig: Der Anwalt Mehmet Daimagüler wurde immer wieder von den Zschäpe-Verteidigern unterbrochen. Sie forderten, Daimagüler solle sich auf das Prozessgeschehen konzentrieren, statt sich politisch zu äußern. Richter Manfred Götzl ließ den Opfervertreter jedoch gewähren. Wegen der vielen Unterbrechungen wurde Daimagüler nicht fertig und setzt seinen Vortrag heute fort.
ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.