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428. Prozesstag – Letzte Etappe vor dem Urteil: Plädoyer von Zschäpes Stammanwälten

 

Heute beginnt der Schlussvortrag von Beate Zschäpes Altverteidigern Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm. Es ist das letzte Plädoyer, bevor sich das Gericht zur Urteilsfindung zurückzieht.

Die drei vertreten die Hauptangeklagte seit Prozessbeginn – obwohl sich Zschäpe von ihnen lossagte und zwei Münchner Anwälte in die Verteidigung holte. Mittlerweile gibt es keinen Kontakt mehr zwischen dem Juristentrio und ihrer Mandantin. Vor gut einem Monat hatten bereits die Neuanwälte Hermann Borchert und Mathias Grasel ein Plädoyer für Zschäpe gehalten und eine Strafe von maximal zehn Jahren gefordert.

Im Laufe des Vortrags wird sich zeigen, ob Heer, Stahl und Sturm eine ähnliche Verteidigungslinie einschlagen oder ganz andere Argumente verwenden. In früheren Prozessstadien zeichnete sich ab, dass sie Zschäpe als unbeteiligte Mitbewohnerin ihrer Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt darstellen wollen. Sie hatten ihrer Mandantin davon abgeraten, sich selbst im Prozess zu äußern – was diese im Dezember 2015 aber tat.

Die Bundesanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine lebenslange Freiheitsstrafe für Zschäpe gefordert, zudem die besondere Schwere der Schuld bejaht und die Verhängung der Sicherungsverwahrung beantragt. Zschäpe ist demnach Mittäterin bei allen Morden, versuchten Morden, Bombenanschlägen und Raubüberfällen. Sie soll außerdem das Zwickauer Haus, in dem sie gemeinsam mit ihren Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gelebt hatte, in Brand gesteckt haben.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.