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211. Prozesstag – Die mysteriösen Telefonate von Andreas T.

 

Die rätselhaften Todesumstände des 2006 ermordeten Kasselers Halit Yozgat sind noch lange nicht geklärt – deshalb muss sich das Gericht erneut mit dem damals angeblich zufällig anwesenden Verfassungsschützer Andreas T. beschäftigen. Hintergrund sind merkwürdige Telefonate, die T. nach der Tat mit Kollegen führte und die von Ermittlern abgehört wurden. Drei Gesprächspartner sind am Mittwoch als Zeugen geladen.

Einer von ihnen ist Frank-Ulrich F., der bereits im vergangenen Jahr im Prozess ausgesagt hatte. T.s ehemaliger Vorgesetzter lobte ihn in einem Gespräch, dass er bei der Behördenleitung nicht „so restriktiv wie bei der Polizei“ ausgesagt habe“ – ein Hinweis, dass T. dort etwas verschwiegen haben könnte. F. wollte an die Telefonate keine Erinnerung mehr haben.

T. galt nach dem Mord zeitweilig als Tatverdächtiger, weil er sich nicht freiwillig bei der Polizei gemeldet hatte. Er will die tödlichen Schüsse auf Yozgat nicht bemerkt haben. In der kommenden Woche müssen er selbst sowie seine Ehefrau aussagen, deren Telefon ebenfalls abgehört wurde.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.