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273. Prozesstag – Forschung im Thüringer Waffenmilieu

20 Schusswaffen fanden Ermittler in der Habe des NSU-Trios. Die Herkunft eines großen Teils der Pistolen, Revolver und Gewehre ist bis heute unklar. Ein Verdacht: Die Rechtsextremisten könnten von Angehörigen der organisierten Kriminalität mit Waffen versorgt worden sein. Um dieser Möglichkeit nachzugehen, hört das Gericht heute zum zweiten Mal den Zeugen Jens L.

Er hatte bereits im Februar ausgesagt – und dabei erzählt, dass es tatsächlich Pläne gab, die rechte Szene zu bewaffnen. Ob allerdings auch der NSU auf diese Weise an Waffen gelangte, ist unklar. L. wird heute in Begleitung eines Anwalts erscheinen.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

MDR stützt Zschäpes Aussage – Das Medienlog vom Mittwoch, 23. März 2016

Wie glaubhaft ist die Aussage von Beate Zschäpe? Einige ihrer Angaben bedürfen der Prüfung – in einem Punkt wird nun deutlich, dass die Hauptangeklagte wahrscheinlich die Wahrheit gesagt hat: Zschäpe hatte mitgeteilt, dass sie am 4. November 2011 vom Tod ihrer Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt aus dem Radio erfahren hatte. Das ist plausibel, wie Recherchen des MDR ergeben haben.

Demnach berichteten die MDR-Sender um 14 Uhr von zwei Leichen, die in einem ausgebrannten Wohnmobil in Eisenach gefunden worden waren, auch ein Zusammenhang mit dem vorausgegangenen Überfall auf eine Sparkasse wurde hergestellt. Eine Stunde später, kurz nach 15 Uhr, setzte Zschäpe die Zwickauer Wohnung des NSU-Trios in Brand. Erhebungen der Ermittler zufolge hatte Zschäpe auf einem Computer MDR-Thüringen gehört.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 24. März 2016.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 22. März, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 23. März 2016.

 

Faktencheck für Zschäpes Aussage – Das Medienlog vom Freitag, 18. März 2016

Im Dezember hatte Beate Zschäpe im NSU-Prozess durch ihren Anwalt ausgesagt – nun hat es eine Art Nachklapp gegeben: Eine BKA-Ermittlerin prüfte die Angaben der Angeklagten; zum Beispiel, ob Zschäpe an dem Bekennervideo mitgewirkt hatte. Im Vorfeld hatte es geheißen, die Ergebnisse hätten Teile der Behauptungen der Angeklagten widerlegt. Doch die Inhalte des Faktenchecks „entpuppten sich vor Gericht als weniger belastbar, als es die Zeugin anscheinend beabsichtigt hatte“, kommentiert Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online.

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Zschäpes Aussage: Belastung oder Entlastung? – Das Medienlog vom Donnerstag, 17. März 2016

Zum dritten Mal hat sich Beate Zschäpe im NSU-Prozess geäußert – erneut, indem ihr Anwalt ein zuvor abgefasstes Schriftstück verlas. Darin ging es in weiten Teilen um die Beteiligung des Mitangeklagten André E., der für den NSU Wohnmobile gemietet und Ausweise zur Verfügung gestellt haben soll. Über die Bewertung dieser Angaben gehen die Meinungen bei Prozessbeobachtern auseinander. „André E. und seine Frau Susann belastet Zschäpe damit schwer“, heißt es etwa bei Annette Ramelsberger von der Süddeutschen Zeitung.

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272. Prozesstag – Gericht untersucht weitere Banküberfälle

Wieder arbeiten die Richter im NSU-Prozess an den Banküberfällen, mit denen das untergetauchte Trio sein klandestines Leben bestritt. Auf der Tagesordnung sind diesmal zwei Raube – einer 2001 in Zwickau und einer 2004 in Chemnitz. Geladen sind zwei Zeugen der Taten sowie zwei Ermittler des Bundeskriminalamts, die die Fälle nach dem Auffliegen der mutmaßlichen Rechtsterroristen untersucht hatten.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Prügel von Uwe Böhnhardt

Wenn er nichts mehr zu sagen wusste, schlug er zu: Das erzählte Beate Zschäpe dem Gericht über ihren Partner Uwe Böhnhardt. Auch berichtet sie in ihrer Aussage von Selbstmordplänen und Unfruchtbarkeit.

André E., der Mann mit den Totenkopftätowierungen auf den Handrücken, wird am Ende dieses Tages im NSU-Prozess wohl einmal tief durchgeatmet haben. So viel war vorher klar: Beate Zschäpe, seine Mitangeklagte und rechte Gesinnungsgenossin, würde ihn mit ihrer Aussage nicht der Vorwürfe aus der Anklage der Bundesanwaltschaft überführen. Nun hat Zschäpe den mutmaßlichen NSU-Helfer sogar in allen Angelegenheiten entlastet, die sich nicht eindeutig nachprüfen lassen.

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Wer wirkte mit am NSU-Video? – Das Medienlog vom Mittwoch, 16. März 2016

Das Bekennervideo des NSU stand im Fokus des 270. Verhandlungstags. Zwei BKA-Beamte berichteten von Erkenntnissen zu dem Machwerk, kurze Zeit nachdem ein Ermittlervermerk Hinweise auf eine Beteiligung von Beate Zschäpe daran gegeben hatte. Die Kommissare berichteten unter anderem vom rekonstruierten Herstellungsprozess des Videos – und „werfen auch die Frage auf, ob es nicht weitere Personen gab, die an der Erstellung des Films mitgewirkt haben“, kommentiert Tanjev Schultz in der Süddeutschen Zeitung.

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271. Prozesstag – Zschäpe liefert neue Antworten

Zum dritten Mal äußert sich heute Beate Zschäpe zur Anklage gegen sie. Ihr Anwalt Mathias Grasel soll Antworten auf die Fragen verlesen, die Richter Manfred Götzl Anfang Februar gestellt hatte. Darin geht es unter anderem um mögliche Hilfeleistungen des Mitangeklagten André E. und seiner Frau, aber auch um Gespräche, die das Trio führte.

Zschäpe hatte sich Anfang Dezember in einer Stellungnahme vor Gericht geäußert. Daraufhin stellte Götzl ihr 54 Fragen, die sie im Januar beantwortete.

Zudem sind vier Zeugen in die Verhandlung geladen. Es handelt sich um Kriminalbeamte, die Waffen aus der Wohnung des NSU und aus dem Wohnmobil, in dem Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt starben, geborgen hatten. Insgesamt hatte die Terrorzelle 20 Pistolen, Revolver und Gewehre gehortet.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Zschäpes Beitrag zum Terrorvideo

Arbeitete Beate Zschäpe am Bekennervideo des NSU mit? Hinweise aus dem Prozess scheinen diesen Verdacht zu bestätigen. Beweise gibt es aber noch nicht.

Was hatte Beate Zschäpe mit dem Bekennervideo des NSU zu tun? Sammelte sie Zeitungsausschnitte über die Morde und Anschläge, die die Täter später stolz als Belege ihrer Grausamkeit präsentierten? Nahm sie mit einem Videorekorder Fernsehberichte über den Bombenanschlag in der Kölner Keupstraße auf, um diese für den Film zu verwenden?

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