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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Dienstag, 15. März, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 16. März 2016.

 

270. Prozesstag – Ermittler berichten zum NSU-Bekennervideo

Es war das Bekenntnis, mit dem sich der NSU im November 2011 enttarnte: das zynische und menschenverachtende Bekennervideo, in dem die zehn Morde thematisiert werden, die heute der Zwickauer Terrorzelle zugeschrieben werden. Bereits zweimal wurde es im Gericht vorgeführt. Heute hört der Strafsenat zwei Ermittler des Bundeskriminalamts, die den Film untersucht hatten.

Erkenntnissen des Bundeskriminalamts zufolge war Zschäpe möglicherweise an der Herstellung des Films beteiligt: Sie soll eine Sendung über den Kölner Bombenanschlag von 2004 aus dem Fernsehen mitgeschnitten haben, als die mutmaßlichen Täter Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt noch nicht wieder zuhause sein könnten, wie in der vergangenen Woche öffentlich wurde. Demnach war Zschäpe vermutlich in die Tat eingeweiht – anders, als sie selbst behauptet hatte.

Im Video sind Zeitungsausschnitte verwendet, die auch in der letzten Wohnung des Trios in Zwickau lagen. Darin werden Fotos von Mordopfern gezeigt, die offensichtlich von den Tätern gemacht worden sein müssen – mutmaßlich Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. 15 Exemplare des Films soll Zschäpe während ihrer Flucht nach dem Selbstmord ihrer Komplizen verschickt haben.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Brandenburger Verfassungsschutz soll NSU-Festnahme vereitelt haben – Das Medienlog vom Montag, 14. März 2016

Wieder einmal geht es um eine Ermittlungspanne im NSU-Komplex und wieder einmal steht dabei der Verfassungsschutz im Zentrum: Der Brandenburger Landesgeheimdienst verhinderte im September 1998 die Festnahme der untergetauchten Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, wie Per Hinrichs in der Welt am Sonntag berichtet. Auf Grundlage eines Berichts des V-Manns Piatto informierten die Brandenburger die Polizei in Thüringen, dass es einen Kontaktmann der drei gebe.

Um für diesen einen richterlichen Beschluss zur Observation zu bekommen, benötigten die Ermittler jedoch Piattos Bericht oder zumindest ein Schriftstück des Verfassungsschutzes. Das jedoch gaben die Brandenburger nicht heraus. Heute ist bekannt, dass es sich bei der Kontaktperson um den Rechtsextremisten Jan W. handelte.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 15. März 2016.

 

Videoaufnahme gefährdet Zschäpes Glaubwürdigkeit – Das Medienlog vom Freitag, 11. März 2016

Es ist ein weiteres Indiz, das die Hauptangeklagte belastet: Beate Zschäpe hat sich offenbar an der Produktion des NSU-Bekennervideos beteiligt, wie es im Vermerk einer BKA-Beamtin heißt. Die Kommissarin soll nächsten Dienstag im NSU-Prozess aussagen. Damit sei „die Rekonstruktion eines wichtigen Beweismittels gelungen“, analysiert Tim Aßmann auf tagesschau.de. Es gebe jedoch eine Einschränkung beim Vorwurf der Mitarbeit: „Zweifelsfrei belegen lässt sich das aber auch mit den jüngsten Erkenntnissen des BKA nicht.“

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Aussage gegen Aussage – Das Medienlog vom Donnerstag, 10. März 2016

Zu Prozessbeginn hatte er bereits ausgesagt, am Mittwoch äußerte er sich erneut: Carsten S. widersprach der Aussage seines Mitangeklagten Ralf Wohlleben, nachdem er in eigener Verantwortung die Mordpistole Ceska 83 für das NSU-Trio besorgt haben soll. S. stellte klar: Wohlleben habe ihn beauftragt. „Wessen Aussage glaubwürdiger ist, wird am Ende das Gericht entscheiden“, merkt Ina Krauß vom Bayerischen Rundfunk an. S. habe bei seiner Aussage nervös gewirkt.

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Die späte Erkenntnis der sächsischen Ermittler – Das Medienlog vom Mittwoch, 9. März 2016

Gleich fünf Raubüberfälle untersuchte das Gericht im NSU-Prozess am Dienstag. Die Taten sollen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zwischen 1999 und 2005 in Chemnitzer Postämtern und Sparkassen begangen haben. Die Delikte wiesen zahlreiche Gemeinsamkeiten auf – dennoch erkannte die Chemnitzer Polizei sie erst sechs Jahre nach dem ersten Fall als Serie, wie ein als Zeuge geladener Polizist aussagte.

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269. Prozesstag – Beweismittel aus dem Wohnmobil

Pistolen, Revolver, gefälschte Pässe – und zwei Leichen: Das fanden die Ermittler, die am 4. November 2011 das Wohnmobil im Eisenacher Ortsteil Stregda betraten. Bei den Toten handelte es sich um Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die zuvor eine Eisenacher Sparkasse ausgeraubt hatten. Damit war das Ende des Nationalsozialitischen Untergrund besiegelt.

Am Mittwoch sind zwei Ermittler nach München geladen, die nach dem Fund des Wohnmobils Beweisstücke aus dem Inneren sicherstellten – darunter Dokumente und Waffen, auch die beim Polizistenmord von Heilbronn geraubten Pistolen. Durch die Tatortarbeit wurde bekannt, wer die Täter in der Mordserie mit zehn Todesopfern waren.

Zudem soll an diesem Tag erneut der als Waffenbeschaffer angeklagte Carsten S. aussagen. Er hatte sich bereits zu Prozessbeginn geäußert. Nachdem zwischenzeitlich auch der ebenfalls angeklagte Ralf Wohlleben ausgesagt hatte, wird S. sich wahrscheinlich gegen dessen Vorwürfe wehren. Wohlleben zufolge hatte S. die für den NSU bestimmte Mordpistole Ceska 83 ohne sein Zutun besorgt.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Der NSU und der Kinderschuh

Als sich die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt 2011 in einem Wohnmobil erschossen, hinterließen sie etliche Beweisstücke. Was die Ermittler fanden, erzählt heute vom Leben der Terrorzelle.

ARCHIV - Feuerwehrleute und Polizisten stehen am 04.11.2011 in Eisenach vor einem qualmenden Wohnwagen, in dem zwei Leichen entdeckt wurden. Bei einer öffentliche Anhörung von Zeugen durch den zweiten NSU-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags werden Polizeibeamte zum Ablauf des Einsatzes in Eisenach, als das Wohnmobil der NSU-Täter gefunden wurde, befragt. An dem Tag wurde das ausgebrannte Wohnmobil der mutmaßlichen Rechtsterroristen Mundlos und Böhnhardt entdeckt. Foto: Carolin Lemuth/dpa (zu dpa «NSU-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags» vom 10.02.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Der Wohnwagen der mutmaßlichen NSU-Terroristen (Quelle: dpa)

Am Vormittag des 4. November 2011, der der Tag des Auffliegens der NSU-Terrorzelle werden sollte, hatten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt eine Sparkasse am Nordplatz in Eisenach überfallen. Mit einem Wohnmobil flüchteten sie in das Wohnviertel Stregda, wo sie von einer Polizeistreife gestellt wurden. Sie feuerten mit einer Maschinenpistole auf die beiden Polizisten, dann legten sie im Inneren des Wohnmobils Feuer und erschossen sich selbst.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 8. März, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

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Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 9. März 2016.

 

268. Prozesstag – Ermittler sagen zu Überfällen aus

Erneut beschäftigt sich das Gericht am Dienstag mit diversen Überfällen, durch die der NSU seinen Lebensunterhalt bestritt. Nachdem in den vergangenen Wochen Opfer der Taten ausgesagt hatten, sind diesmal vier Ermittler geladen. Sie machen Aussagen zu Überfällen auf Post- und Sparkassenfilialen in Chemnitz, die zwischen 1999 und 2005 stattfanden.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.