Das Magazin der Süddeutschen Zeitung verarbeitet den Prozess in einem Multimediaprojekt: Die Redaktion veröffentlicht Auszüge aus den täglichen Mitschriften der Reporter und ließ ausgewählte Szenen für Videos nachsprechen.
Wie die Angehörigen den Prozess erlebt haben, beschreibt Martin Debes in der Thüringischen Landeszeitung. Ein berührender Moment sei der Auftritt von Ismail Yozgat, dem Vater des ermordeten Halit Yozgat, gewesen. Solche Momente erinnerten daran, dass sich hinter den quälend langen Verhandlungstagen das Schicksal vieler Menschen verberge.
Neun der zehn Morde des NSU wurden bislang vor Gericht verhandelt, ebenfalls Thema war die Brandstiftung in der Zwickauer Wohnung. Die Medien blicken auf die letzten 71 Verhandlungstage zurück. So etwa Ralf Isermann in der Berliner Zeitung. Im nächsten Jahr wird das Gericht den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter, die zwei Bombenanschläge in Köln und die Raubüberfälle verhandeln.
Am Freitag, 27. Dezember gibt es keine Berichte zum NSU-Prozess in den deutschen, türkischen oder englischsprachigen Onlinemedien.
An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.
Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 30. Dezember 2013
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Am Ende des Jahres ziehen viele Autoren eine Zwischenbilanz zum NSU-Prozess. So etwa Christian Bommarius von der Berliner Zeitung. Der Autor schreibt, Richter Manfred Götzl hätte sich in 71 Verhandlungstagen den Ruf als Spitzenjurist zurückerobert.
Am vergangenen Freitag wurde die Video-Vernehmung von Beate Zschäpes ehemaliger Nachbarin nach wenigen Minuten abgebrochen, weil die Zeugin desorientiert gewirkt hatte. Es war der letzte Verhandlungstag in diesem Jahr, der NSU-Prozess wird am 8. Januar 2014 fortgesetzt. Frank Jansen blickt im Tagesspiegel auf das Jahr zurück und kommt zu dem Schluss, dass unter anderem der NSU-Prozess dafür gesorgt hat, dass das Thema Rechtsextremismus im Jahr 2013 „eine Aufmerksamkeit erfahren hat, wie es sie in der Bundesrepublik selten gab“.
Am zweiten Tag der Vernehmung von Siegfried Mundlos ging es um das Verhältnis seines Sohnes Uwe zu seinem Kumpel Böhnhardt, aber auch zu Neonazis wie Tino Brandt oder Ralf Wohlleben. Übereinstimmender Eindruck der Gerichtsreporter: Vater und Sohn Mundlos lebten nebeneinander her.
Heute sprudelt es nur so: Die Vernehmung des Vaters von Uwe Mundlos hat die englischsprachigen Medien aus ihrer Starre befreit. Diverse Meldungen finden sich im Netz. Deutsche Medien analysieren detailreich den einzigartigen Auftritt des Informatikprofessors.
Am heutigen Mittwoch will das Gericht Beate Zschäpes ehemalige Nachbarin, die 91-jährige Charlotte E., per Video vernehmen – eine Premiere, wie Kai Mudra in der Thüringer Allgemeinen feststellt.
Am Dienstag, 17. Dezember gibt es keine Berichte zum NSU-Prozess in den deutschen, türkischen oder englischsprachigen Onlinemedien.
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Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 18. Dezember 2013.