Diese Woche soll im NSU-Prozess unter anderem der ehemalige Verfassungsschützer Andreas T. vernommen werden. T. hielt sich am 6. April 2006 in dem Kasseler Internetcafé auf, in dem Halit Yozgat ermordet wurde (vgl. Medienlog vom 25. Oktober 2013). Per Hinrichs von der Welt nimmt die Vorladung zum Anlass und beschäftigt sich in seinem Text ausführlich mit dem ehemaligen Verfassungsschützer. Er nennt den Fall T. eines der „letzten und verstörendsten Rätsel des Falles NSU.“
Auf dem Zeugen Stefan A. ruhten die Hoffnungen der Anklage aus zwei Gründen: Er war selbst im rechtsextremen Milieu Thüringens aktiv und lange Zeit eine wichtige Bezugsperson seiner Cousine Beate Zschäpe. Mit jeder Zeugenvernehmung vervollständigt sich das Bild der Lebens- und Denkwelt der Angeklagten, so auch am 62. Verhandlungstag. Thema ist heute aber auch ein presserechtliches Problem.
Die Mutter von Beate Zschäpe sollte am 61. Verhandlungstag vor Gericht aussagen, als Angehörige machte sie von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Außerdem hörte das Gericht Stefan A., einen Cousin Zschäpes. Reporter empfanden die Zeugenbefragung als zäh. Weiter„Wie Zschäpe aufwuchs – das Medienlog vom Donnerstag, 28. November 2013“
„Liese“, „Max“ und „Gerry“ – das waren die Namen, unter denen die Zeugen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Urlaub an der Ostsee kennenlernten. Sie sagten am 60. Verhandlungstag aus.
An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.
Keine Berichte zum NSU-Prozes in deutsch,- englisch,- und türkischsprachigen Medien.
Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 27. November 2013.
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Den Vorwurf, die Bundesanwaltschaft sei an einer vollständigen Aufklärung der NSU-Morde nicht interessiert, hat Bundesanwalt Harald Range zurückgewiesen. Die Ermittlungen seien „sehr breit angelegt und mit enormem personellem Einsatz geführt“ worden, sagte er dem Focus. Fehlverhalten der Behörden müsse in den Untersuchungsausschüssen aufgearbeitet werden, Aufgabe des Gerichts sei es, die Verantwortung der Angeklagten für die Morde zu klären. Diese Meldung griff unter anderem die türkischsprachige Sabahauf.
Der Rechtsextremist André K. sagte im NSU-Prozess aus. K. war ebenso wie die späteren Mitglieder des NSU in der Jenaer Neonazi-Szene aktiv. Die Gerichtsreporter zeichnen von ihm ein differenziertes Bild und vermuten ein Motiv für seine Auskunftsfreude.
Am 58. Verhandlungstag hat Brigitte Böhnhardt, die Mutter des mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt, weiter ausgesagt. In den Prozessberichten geht es unter anderem um den Anruf von Beate Zschäpe bei den Böhnhardts. Zschäpe hatte am 5. November 2011 bei der Familie angerufen, um Brigitte Böhnhardt über den Tod ihres Sohnes zu unterrichten. Die Thüringer Allgemeine veröffentlicht Auszüge aus der Zeugenaussage.
Am gestrigen Verhandlungstag hat Brigitte Böhnhardt, die Mutter von Uwe Böhnhardt, ausgesagt. Die meisten Prozessbeobachter kritisieren, dass sie kein Wort über die Opfer verlor und sich darauf konzentrierte, andere zu beschuldigen.
Als einzige Zeugin ist am heutigen Dienstag Brigitte Böhnhardt, die Mutter von Uwe Böhnhardt geladen. Das sei unter anderem eine Reaktion des Senats auf die vergangenen zähen Verhandlungstage, erklärt ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt in seinem Blog. Richter Manfred Götzl habe zahlreiche Veränderungen in der Prozessplanung vorgenommen.