Eine Zeugin will Beate Zschäpe am 9. Juni 2005 beim Einkaufen in Nürnberg gesehen haben, an dem Tag, als Ismail Yaşar ermordet wurde. Am 48. Verhandlungstag erklärte sie, warum ihr Zschäpe aufgefallen sei: Sie sehe der Schauspielerin Sara Gilbert aus der US-Fernsehserie Roseanne ähnlich. Auf Frank Jansen vom Tagesspiegel wirkt die Zeugin insgesamt „etwas überfordert“: „Zeugin denkt bei Zschäpe an US-Schauspielerin“.
Im NSU-Prozess hat das Gericht am heutigen Mittwoch Zeugen zum Mord an Mehmet Turgut in Rostock gehört. Laut Anklage erschossen die Neonazi-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos den 25-Jährigen am 25. Februar 2004 in einem Kebab-Stand. Dort arbeitete Turgut als Verkäufer.
Unter anderem sagte ein Kriminalbeamter aus, dass sich die Mörder gut vor Ort ausgekannt haben müssen. Der Imbiss-Stand war sehr abgelegen.
Berichte über den Verhandlungstag fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.
Nachdem der Prozesstag am vergangen Donnerstag entfallen ist, ging es nun mit dem 48. Verhandlungstag weiter.
Das Oberlandesgericht beschäftigte sich am heutigen Dienstag mit dem Mord an Ismail Yaşar in Nürnberg. Der 50-Jährige soll am Vormittag des 9. Juni 2005 von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in seinem Imbiss erschossen worden sein. Eine Zeugin sagte aus, die Beate Zschäpe an diesem Tag in einem Nürnberger Supermarkt gesehen haben will. Sie könne sich deshalb so genau erinnern, weil Zschäpe der Schauspielerin Sara Gilbert aus der Serie „Roseanne“ ähnlich sehe.
Außerdem ging es am 48. Verhandlungstag um die Anmietung von Fahrzeugen durch die mutmaßlichen Neonazi-Terroristen.
Hier ein ausführlicher Prozessbericht von unserem Autor Tom Sundermann. Weitere Berichte über den Verhandlungstag fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.
Keine Berichte in den deutsch-, englisch- und türkischsprachigen Medien zum NSU-Prozess.
An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.
Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 23. Oktober 2013.
In dieser Woche geht es im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München unter anderem um den Mord an Mehmet Turgut, der am 25. Februar 2004 in Rostock erschossen wurde.
Über den Prozess gab es keine Berichte in den Medien.
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Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 22. Oktober 2013.
Zwei Schweizer Zeugen wollten nicht aussagen, der gestrige Verhandlungstag fiel deshalb aus – und einige Prozessbeobachter nutzen die Gelegenheit für grundsätzlichere Betrachtungen. Sie fassen die vergangenen Verhandlungstage noch einmal zusammen, liefern Hintergrundinformationen, zum Beispiel zu Parallelen zwischen NSU und RAF, oder widmen sich erneut den Verstrickungen von NSU und staatlichen Behörden.
Die Berichterstattung zum NSU-Prozess konzentriert sich fast vollständig auf die Aussagen des Schweizer Waffenhändlers Franz S., der am gestrigen Mittwoch über den Weg der NSU-Mordwaffe Auskunft gab. Viele Autoren sind erschrocken, wie gleichgültig sich der Eidgenosse gibt. Freimütig erzählt er, er habe sich nicht dafür interessiert, ob seine Kunden Morde und Gewalttaten planten.
Am heutigen Mittwoch ging das Oberlandesgericht München der Frage nach, woher die Tatwaffe kam, mit der die neun fremdenfeindlichen Morde begannen wurden. Eine wichtige Spur führt zu Peter G., der als Zeuge geladen war, aber nicht erschien.