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Aussage gegen Aussage – Das Medienlog vom Donnerstag, 10. März 2016

Zu Prozessbeginn hatte er bereits ausgesagt, am Mittwoch äußerte er sich erneut: Carsten S. widersprach der Aussage seines Mitangeklagten Ralf Wohlleben, nachdem er in eigener Verantwortung die Mordpistole Ceska 83 für das NSU-Trio besorgt haben soll. S. stellte klar: Wohlleben habe ihn beauftragt. „Wessen Aussage glaubwürdiger ist, wird am Ende das Gericht entscheiden“, merkt Ina Krauß vom Bayerischen Rundfunk an. S. habe bei seiner Aussage nervös gewirkt.

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Die späte Erkenntnis der sächsischen Ermittler – Das Medienlog vom Mittwoch, 9. März 2016

Gleich fünf Raubüberfälle untersuchte das Gericht im NSU-Prozess am Dienstag. Die Taten sollen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zwischen 1999 und 2005 in Chemnitzer Postämtern und Sparkassen begangen haben. Die Delikte wiesen zahlreiche Gemeinsamkeiten auf – dennoch erkannte die Chemnitzer Polizei sie erst sechs Jahre nach dem ersten Fall als Serie, wie ein als Zeuge geladener Polizist aussagte.

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269. Prozesstag – Beweismittel aus dem Wohnmobil

Pistolen, Revolver, gefälschte Pässe – und zwei Leichen: Das fanden die Ermittler, die am 4. November 2011 das Wohnmobil im Eisenacher Ortsteil Stregda betraten. Bei den Toten handelte es sich um Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die zuvor eine Eisenacher Sparkasse ausgeraubt hatten. Damit war das Ende des Nationalsozialitischen Untergrund besiegelt.

Am Mittwoch sind zwei Ermittler nach München geladen, die nach dem Fund des Wohnmobils Beweisstücke aus dem Inneren sicherstellten – darunter Dokumente und Waffen, auch die beim Polizistenmord von Heilbronn geraubten Pistolen. Durch die Tatortarbeit wurde bekannt, wer die Täter in der Mordserie mit zehn Todesopfern waren.

Zudem soll an diesem Tag erneut der als Waffenbeschaffer angeklagte Carsten S. aussagen. Er hatte sich bereits zu Prozessbeginn geäußert. Nachdem zwischenzeitlich auch der ebenfalls angeklagte Ralf Wohlleben ausgesagt hatte, wird S. sich wahrscheinlich gegen dessen Vorwürfe wehren. Wohlleben zufolge hatte S. die für den NSU bestimmte Mordpistole Ceska 83 ohne sein Zutun besorgt.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Der NSU und der Kinderschuh

Als sich die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt 2011 in einem Wohnmobil erschossen, hinterließen sie etliche Beweisstücke. Was die Ermittler fanden, erzählt heute vom Leben der Terrorzelle.

ARCHIV - Feuerwehrleute und Polizisten stehen am 04.11.2011 in Eisenach vor einem qualmenden Wohnwagen, in dem zwei Leichen entdeckt wurden. Bei einer öffentliche Anhörung von Zeugen durch den zweiten NSU-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags werden Polizeibeamte zum Ablauf des Einsatzes in Eisenach, als das Wohnmobil der NSU-Täter gefunden wurde, befragt. An dem Tag wurde das ausgebrannte Wohnmobil der mutmaßlichen Rechtsterroristen Mundlos und Böhnhardt entdeckt. Foto: Carolin Lemuth/dpa (zu dpa «NSU-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags» vom 10.02.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Der Wohnwagen der mutmaßlichen NSU-Terroristen (Quelle: dpa)

Am Vormittag des 4. November 2011, der der Tag des Auffliegens der NSU-Terrorzelle werden sollte, hatten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt eine Sparkasse am Nordplatz in Eisenach überfallen. Mit einem Wohnmobil flüchteten sie in das Wohnviertel Stregda, wo sie von einer Polizeistreife gestellt wurden. Sie feuerten mit einer Maschinenpistole auf die beiden Polizisten, dann legten sie im Inneren des Wohnmobils Feuer und erschossen sich selbst.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 8. März, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 9. März 2016.

 

268. Prozesstag – Ermittler sagen zu Überfällen aus

Erneut beschäftigt sich das Gericht am Dienstag mit diversen Überfällen, durch die der NSU seinen Lebensunterhalt bestritt. Nachdem in den vergangenen Wochen Opfer der Taten ausgesagt hatten, sind diesmal vier Ermittler geladen. Sie machen Aussagen zu Überfällen auf Post- und Sparkassenfilialen in Chemnitz, die zwischen 1999 und 2005 stattfanden.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Überfälle für die Terror-Reisekasse – das Medienlog vom Freitag, 4. März 2016

15-mal überfielen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt einen Supermarkt, Postfilialen und Sparkassen, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Von drei der Überfälle in Chemnitz berichteten Zeugen am Donnerstag. „Geschichten aus dem wilden Osten!“, bilanziert Oliver Bendixen vom Bayerischen Rundfunk. Eine Mitarbeiterin erlebte neben zwei Überfällen durch die NSU-Mitglieder noch vier weitere Raube in der Filiale. „Es ist nicht so, dass man sich daran gewöhnt – aber für uns war das klar, dass man da am nächsten Tag wieder auf die Arbeit geht“, sagte die Frau, die bei ihrer Aussage in Tränen ausbrach.

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Ein Verfassungsschützer macht Ärger – Das Medienlog vom Donnerstag, 3. März 2016

Wieder war es ein denkwürdiger Auftritt des Verfassungsschützers Reiner G., vormals tätig als Betreuer eines V-Manns aus dem NSU-Umfeld: Zu seiner mittlerweile dritten Vernehmung erschien G. vermummt, mit Kaugummi im Mund – und forderte, seine Aussage vom Blatt ablesen zu dürfen. Das lehnte Richter Manfred Götzl verärgert ab. „Es ist ein jämmerlicher Auftritt“, beobachtet Tanjev Schultz von der Süddeutschen Zeitung.

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267. Prozesstag – Drei Banküberfälle auf dem Programm

Gleich drei Überfällen, die auf das Konto des NSU gehen sollen, widmet sich das Gericht am Donnerstag. Zwischen Mai 2004 und November 2005 schlugen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt laut Anklage dreimal in Chemnitz zu, um sich das Leben im Untergrund zu finanzieren – zweimal davon sogar in derselben Filiale. Zwei der sieben Zeugen, die heute nach München geladen sind, wurden dadurch gleich zweimal zu Opfern der brutalen Raube. Bei den ersten beiden Taten erbeuteten Mundlos und Böhnhardt insgesamt 111.000 Euro, beim dritten Mal flüchteten sie ohne Beute.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Mittwoch, 2. März, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 3. März 2016.