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Bayern München – Borussia Dortmund 2:5

Fazit Dortmund hat Bayern national den Rang abgelaufen. Das unterstreicht der erneute Sieg gegen die Bayern, auch durch das Resultat. Allerdings bleibe ich dabei, in der ersten Halbzeit war es ein untypisches Dortmunder Spiel: schwacher Spielaufbau, wenig Pressing, viele Fehlpässe, kaum Chancen, Glück bei den Toren. Dazu noch einen Elfmeter, hat es zuletzt einen Elfmeter für Dortmund gegeben?

Aber: Dortmund gewinnt das Double hochverdient. Der BVB bleibt die spannendste Mannschaft, das spannendste Projekt des deutschen Vereinsfußballs. Ich rechne damit, dass er noch besser wird, da müssen sich die Bayern was einfallen lassen. Ich wüsste auch keinen Grund, warum sich das nicht bald in der Champions League bemerkbar machen sollte. Dieses Jahr sind sie in der Vorrunde ausgeschieden, vermutlich aus Unerfahrenheit. Als die Jungs Robin van Persie sahen, wollten sie wahrscheinlich ein Autogramm, weil sie den von der Playstation kannten. Von Blamage zu reden, halte ich für Stammtisch.

Und die Bayern? Sehr starke erste Halbzeit, da stimme ich Heynckes zu. Aber viele schlimme Fehler in der Abwehr, auch da hat er Recht. Umschalten nach Ballverlust – schon mal gehört? Zweite Halbzeit mit den Gedanken wohl beim nächsten Samstag. Aber man merkte auch, in diesem Finale stand für sie viel auf dem Spiel, vor allem in der Image-Tabelle. Die Bayern haben das Endspiel ernst genommen. Und 2:5 tut weh. A penny for Your thoughts, Uli Hoeneß …

Was heißt das für nächste Woche? Einerseits, ein 2:5 in einem Pokalfinale ist ein Päckchen. Andererseits, das wichtigere Finale steht ihnen noch bevor, wohl auch das leichtere.

Man könnte auch sagen, dass der FC Bayern kein würdiger Finalteilnehmer war, zumal die Spieler die Siegerehrung geschwänzt haben. Miese Laune, verständllich, aber unsouverän.

Noch was: Wie immer ein faires Spiel, keine bösen Fouls, keine Verletzte (außer Weidenfeller), wichtig für EM und Champions-League-Finale.

Immerhin bleibt den Bayern der Titelgewinn der Frauen.

Lesen Sie am Sonntag die Reportage des Kollegen Christian Spiller!

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Real Madrid – Bayern München 2:1, 1:3 n.E.

Verdienter Sieg und Finaleinzug für die Bayern, vor allem wenn man den schnellen 0:2-Rückstand in Rechnung stellt. Großartiger Kampf, die Bayern haben sich reingebissen, die Abwehr in Ordnung gebracht. Am Ende hatten alle Spieler beider Teams ihre Milch gegeben, ein episches Duell. La bestia negra hat wieder zugeschlagen, heldenhafter Sieg in Bernabéu, die Bayern kann man schicken. Und beide spanischen Vereine raus. Wo findet das Spiel um Platz 3 statt?

Ein weitergehender Kommentar folgt morgen.

Beste Bayern? Neuer, Kroos und Robben, oder?

Aus einem englischen Forum: „Kaka: 65 million euros, Ronaldo: 94 million euros. Being German in a penalty shootout: Priceless.“

Zitat Schweinsteiger: „Auf dem Weg zum Elfmeter hab ich meine Eier kurz verloren, aber dann rechtzeitig wiedergefunden.“

Huch, Robben ist gegenüber Beckenbauer unversöhnlich, verweigert den Gruß und nimmt ihm die Kritik von neulich noch übel: „Ich bin nicht immer zufrieden mit dem, was er sagt.“

Mourinho soll in der Bayern-Kabine jedem Spieler gratuliert haben. Ein „Chapeau“ von Heynckes.

Dämlich bloß, dass die Uefa (wie die Fifa) an der fraglichen moralinsauren Gelbsperrenregel festhält. Nun fehlen Alaba, Badstuber und Gustavo bei den Bayern. Chelsea muss auf Ramires, Ivanovic und Meireles verzichten. Will man im Finale nicht die Besten sehen? Muss man Fußballern einen solchen Karrierehöhepunkt nehmen? Rotsperren müssen sein, ok, aber Gelbsperren in einem K.o.-System?

1:3 Schweinsteiger kühl bis ans Herz München fährt nach München. Das Finale der Champions League 2012 heißt: Chelsea gegen Bayern. Hat das jemand getippt?

Ramos rutscht leicht weg und drüber.

Casillas hält mit einer Hand gegen Lahm. Eieiei.

1:2 Xabi Alonso

Casillas hält gegen Kroos.

Neuer hält gegen Kaka.

0:2 Gomez

Neuer hält gegen Ronaldo.

0:1 Alaba Der Junge hat Nerven.

Abpfiff 2:1 Es hatte sich in der Verlängerung angedeutet, es geht ins Elfmeterschießen.

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Bayern München – Real Madrid 2:1

Er ist und bleibt international die deutsche Nummer Eins. Durch einen 2:1-Sieg gegen Real Madrid vergrößert der FC Bayern, in der Bundesliga von Dortmund besiegt, seine Chance auf den Finaleinzug.

Bis zur 70. Minute war es ein ausgeglichenes, offenes und schnelles Spiel, auch sehr unterhaltsam für ein Hinspiel. Der Rest gehörte den Bayern, am Ende steht ein verdienter Sieg, denn mit der Einwechslung Müllers läutete der FCB eine schwungvolle Schlussphase ein, war im Gegensatz zu Real auf Sieg aus. Großartiges Finish! Gomez hat sich dabei sukzessive dem Ziel genähert, seine letzte Chance nutzte er. Sein zwölftes Tor in dieser CL-Saison, und es muss ja nicht das letzte sein. Außergewöhnlich.

Die Bayern wurden, das soll nicht verschwiegen werden, durch eine günstige Entscheidung beim 1:0 begünstigt. Das war wohl Abseits. Auf der anderen Seite hätte Gomez einen Elfer kriegen können und Marcelo in der 94. Minute Rot. Von ausgleichender Gerechtigkeit kann man nur bedingt sprechen, denn es war halt das Führungstor. Was solls? Schiri Webb mit sehr angenehmer Spielleitung, aber er lag doch das eine oder andere Mal zu oft daneben, um sich eine sehr gute Note zu verdienen.

Real Madrid hat ein wenig enttäuscht. Die Mannschaft ist individuell sehr gut besetzt, aber Klopp hat Recht: Dortmund, in der Champions League längst ausgeschieden, verteidigt besser. Insbesondere über die Flügel war Real zu knacken. Auch in Sachen Engagement war sie den Bayern unterlegen (sieht man von den Fouls ab), vor allem am Ende. Ronaldo wird nie ein Messi. Nie, nie. Aber wer wird das schon? Bloß, er dürfte der Einzige sein, dem die Unterlegenheit in diesem Vergleich etwas ausmacht.

Mir kommt das so vor, als würde Mourinho seinen Stil in Madrid nicht durchsetzen können. Er ist ja für taktische Geniestreiche bekannt, für Verteidigungsmaschinerien und dafür, dass er das Maximum aus seinen Spielern rausholt. Davon kann man aber heute nicht reden. Vielleicht stößt der Fußballmacchiavelli bei diesem großen Verein mit seinen Mätzchen an Grenzen.

Andererseits, Real Madrid verliert ja eigentlich immer in München. Oder haben sie sich für Barca am Wochenende geschont? Und man ist natürlich nur so gut wie es der Gegner … Sie wissen schon.

Beste Spieler: Ribery, Alaba, Badstuber / Ramos, Benzema, Özil. Oder was sagen Sie, liebe Leser?

Heynckes bei der TV-Analyse sehr souverän. Darf sich auch bestätigt fühlen, Schweinsteiger ausgewechselt zu haben. Der aber noch immer ne Fresse zieht das sicher einsieht.

Endstand 2:1

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Borussia Dortmund – Bayern München 1:0

Endstand 1:0 Dem Epos folgte das Drama. 75 Minuten lang sahen wir ein Duell, in dem sich beide mehr oder weniger auf Distanz hielten. Dann erlebten wir eine Schlussphase, die den Kommentatoren und Fans Worte und Luft nahm. Das Elfer-Duell Weidenfeller/Robben hat seinen Eintrag in die Geschichtsbücher sicher. Was für ein cooles Finish!

Das Spiel hielt zwischendurch nicht ganz, was es versprach, allenfalls taktisch. Aber Taktik ist nicht alles. Strafraumszenen eher selten, ein Primat der Vorsicht. Dortmund war in der ersten Halbzeit überlegen, in der zweiten gab der BVB aber die Initiative ab. Das Tor fiel unvermittelt.

Die Bayern hatten wegen Dortmunds sauberer Defensive bis zum Elfmeter keine Großchance, hätten aber den Ausgleich verdient gehabt. Es hätte mich interessiert, ob die Bayern das Spiel noch gewonnen hätte, falls Robben getroffen hätte. Die Bayernfans können sich immerhin mit zwei weiteren Titelchancen trösten. Mal abgesehen davon, dass die Meisterschaft noch nicht entsch… Aber wer glaubt daran?

Eine längere Analyse am Donnerstag hier auf Zeit Online.

Der Zirkelschluss des Tages kommt von Kaiser Franz, dem schwächsten Bayern an diesem Tag: „Es hat noch nie einen unverdienten Meister gegeben, denn wer Meister wird, hat es verdient.“

Wer hat Trost für die HSV-Fans neben mir?

Hier die Berichte von den anderen Mittwoch-Spielen

91′ Die Schlussphase, vorsichtig ausgedrückt, sehr ereignisreich, entschädigt für viele Längen. Die Latte verhindert ein Eigentor von Subotic. Im Gegenstoß lupft Lewandowski an die andere Latte.

Und Schiri Kirchner zitiert Merk 2001.

86′ Drama, Baby! Weidenfeller verschuldet einen Elfer an Robben, Robben schießt, und Weidenfeller hält ihn fest. Erinnert ein wenig an Kutzop 86. Lauter fußballhistorische Anspielungen heute, intertextuell sehr anspruchsvoll heute.

Subotic disst Robben, der aber sehr cool reagiert.

77′ In der Premier League sind im Gegensatz zur Bundesliga die Spitzenspiele oft die Highlights … wollte ich grad schreiben. Da fällt das 1:0 für Dortmund durch Lewandowski Großkreutz schießt einen abgewehrten Ball vom 16er, das wird zur Vorlage, Lewandowski lenkt den Ball mit der Hacke ins Tor.

Das Tor sieht ein wenig so aus wie Sheringham 99 (Schuss vom 16er wird zur Vorlage, die Offensiven rücken zu langsam raus und heben die Hand). Fühlt es sich auch so an? Der Gag kam hier nicht bei allen gut an.

74′ Dortmund ist noch da. Kagawa knapp vorbei. Wechsel Dortmund: Perisic für Gündogan, Leitner für Kagawa. Großkreutz darf draufbleiben. Wechsel Bayern: Olic (der beim HSV sehr vermisst wird, wie hier betont wird) für Gomez.

70′ Die klassischen Reporterphrasen „Die Bayern-Führung ist inzwischen verdient“, und „Die Dortmunder haben um das Gegegentor gebettelt“ liegen nur einen Angriff von uns entfernt.

68′ Dortmund hat seit 15 Minuten jede Gefährlichkeit eingebüßt. Was lässt sich Klopp jetzt einfallen?

60′ Chance Ribéry, mit links vorbei. Bayern macht das Spiel. Schweinsteiger für Müller, Kroos rückt auf 10.

57′ 4:0 Hoffenheim. Hängende Köpfe. „Was soll nur werden?“ Jetzt kann man sich hier wenigstens auf Dortmund konzentrieren.

54′ Das Spiel verlagert sich zunehmend in die Dortmunder Hälfte. Bayern aber im ganzen Spiel noch ohne Chance im Strafraum.

48′ 3:0 Hoffenheim gegen Hamburg. Das verursacht hier nur noch einen letzten Zucker Enttäuschung.

21:07 Bananen in Neuers Strafraum – welch subtiles fußballhistorisches Zitat der BVB-Fans.

20:59 Die anwesende schwarz-gelbe Fraktion übererfüllt die Frauenquote.

Fun Facts zur Halbzeit: In der Rubrik „Angekommene Pässe“ ist unter den ersten 7 nur ein Dortmunder, Gündogan auf 5.

Nein, severolus, auch nicht Blankenese.

Halbzeit 0:0 Dortmund überlegen, aggressiver, mit einer Handvoll guter bis sehr guter Chancen, zögert aber hamletgleich, die Bayern in den Abgrund zu stoßen. Im Mittelfeld, vor allem zentral, sind sie stärker durch bessere Raumaufteilung und geschickteres Laufverhalten gegen den Ball.

Die Bayern haben zu viele Zonen auf dem Feld, in denen sie den Dortmundern zu viel Raum lassen müssen. Sie spielen ungewohnt defensiv und verhalten, aber auch nicht so schlecht, wie der Kaiser Franz tut. Alles drin, zumal Schweinsteiger am Spielfeldrand grinsend gesichtet wurde.

42′ Endlich was zu jubeln für die HSV-Fans: Pauli liegt 4:0 bei Holzbein Kiel hinten, also die Zweite.

40′ Nein, severolus, nicht Eppendorf. Komme ich so neureich rüber?

37′ Die #Dortmunder können #nichts. Lewandowksi mit dem Kopf nur an den Pfosten.

31′ Chance für Kroos, Fernschuss mit links, knapp vorbei.

30′ Ungewöhnlich wenig Ballbesitz für Bayern. Jemand die Statistik zu Hand? Liest mich eigentlich jemand außerhalb des Wohnzimmers in diesem bürgerlichen Hamburger Viertel, in dem ich mich befinde? Hallo Welt?

25′ Starkes Dribbling Kagawa in den Strafraum. Doch bei seinem Schüsschen möchte man ein Stück Brot hinterherwerfen.

24′ BVB-Fans bejubeln mitten im Dortmunder Angriff das Gegentor für Schalke in Nürnberg. Mit dieser Konsequenz wird man Meister.

21′ Debatten hier über verweigertes Pflichtgelb für Robben wegen taktischen Fouls.

20′ Aber nicht, wenns 3:0 für Hoffenheim steht, heißt es. Fehlen nur noch zwei übrigens. Nein, nur noch eins. 2:0 Hoffenheim.

19′ Wenn es in der 75. hier noch 0:0 steht, wird zum HSV umgeschaltet. Sagt der Hausherr gerade.

17′ Aber ich habe einen Pultplatz mit W-Lan. Hab ich bei der Akkreditierung drauf bestanden.

15′ Beide Teams nehmen in Ballbesitz das Tempo raus. Oder kommt mir das aus meiner Perspektive nur so vor? Ich schaue schräg auf den Fernseher, das Wohnzimmer ist gut besucht.

10′ Meldung aus dem Stadion: Neuer führt im Pfiffe-Ranking. Meldung aus Hoffenheim: 70 Prozent Ballbsitz für den HSV.

6′ Doppelchance für Großkreutz und Lewandowski. Doch Neuer wächst ein drittes Bein (wie prophezeit).

2′ Kleines Hallo-wach an die Bayern-Abwehr. Langer Pass von Gündogan, schlechte Tiefenstaffelung, doch Kuba legt am Tor vorbei, das Neuer verlassen hat.

20:02 Wir sind spät dran. Schnell noch eine ganz kleine taktische Vorschau gefällig?

19:57 Hier in Hamburg schauen viele auch Dortmund-Bayern und nicht HSV in Hoffenheim. Das spricht für hanseatischen Geschmack. Der Hamburger fährt ja auch nicht auf der Autobahn langsamer, um den Unfall auf der Gegenfahrbahn zu beglotzen.

19:49 Markus Merk fasst das Duell zusammen: „Leichtigkeit gegen Routine“. Ich finde das unzulässig zugespitzt.

Aufstellungen

Dortmund Weidenfeller – Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer – Gündogan, Kehl – Kuba, Kagawa, Großkreutz – Lewandowski
Bayern Neuer – Lahm, Boateng, Badstuber, Alaba – Luiz Gustavo, Kroos – Robben, Müller, Ribéry – Gomez

Schweinsteiger auf der Bank. Gündogan spielt, Klopp setzt wohl auf Offensive.

Vorbemerkung

Es ist heute ein besonderes Spiel. Das merkt man schon daran, dass ich mir den kicker gekauft habe. Das erste Mal seit 1994, glaube ich. Damals wollte ich nachschauen, ob Uwe Bein in der Elf des Tages ist. Ich muss sagen, dass ich, als ich mir die aktuelle Ausgabe durchblätterte, die Stecken- und Stabreime der Schlagzeilen von früher vermisse. Da hieß es noch: „Bärenstarke Borussen bieten Bammel-Bayern die Stirn“ oder „Frost und Frust in Frankfurt“. Ich glaube, die hatten in Nürnberg im Keller von Karl-Heinz „Mister Kicker“ Heimann eine Stanze stehen, die Schlagzeilen maschinell hergestellt hat. Wär die nicht was fürs DFB-Museum?

Damit bin ich in Dortmund. Heute steht das Spiel der Spiele (kicker) auf dem Programm. Ich muss seit einiger Zeit daran denken, dass ein Bekannter von mir vor dieser Saison in Anwesenheit eines BVB-Fans prohezeite, dass seine Bayern spätestens am 28. Spieltag Meister sein werden. Und Borussia Dortmund, damals frischer Titelträger, die nächsten zehn Jahre kein Meister mehr wird. Als ich ihn neulich vorsichtig darauf ansprach, konnte oder wollte er sich gar nicht daran erinnern und wurde wirsch. Was ich damit sagen will: Mir ist klar, dass heute viel auf dem Spiel steht, zum Beispiel sehr viele religiöse Gefühle. Die will ich natürlich nicht provozieren.

Zur Vorbereitung: Im Stadion twittert für uns der Potthopper Jens Uthoff, hier ist sein bislang gesammeltes Werk. Charmant finde ich das Pärchen-Blogging auf allesaussersport. Rechtzeitig fertig wurde die neue Kluger-Kopf-Klopp-Kampagne der FAZ (kicker-würdig?). Sehr kreativ auch die 11 Freunde:

Übrigens, natürlich war Uwe Bein damals in der Elf des Tages.

 

Gladbach – Bayern 2:4 n.E.

Fußballdeutschland erlebt am 12. Mai sein Traumfinale: Borussia Dortmund gegen Bayern München. Meister gegen Vizemeister oder umgekehrt – das verspricht, ein Höhepunkt zu werden. Wobei man anmerken muss, dass auch ein Endspiel Borussia gegen Borussia ein solches Etikett verdient gehabt hätte.

Gladbach, das muss man nicht weiter ausführen, spielt eine tolle Saison. Auch heute erwies sich die Borussia als erwartet abwehrbereit, kam auch zu ein paar Chancen, spielte aber zu viele Fehlpässe und musste sich oft am Strafraum verbarrikadieren.

Für einen dritten Saisonsieg gegen die Bayern hat es daher nicht gereicht. Bayern war die aktivere Mannschaft, vor allem in der ersten Halbzeit und in der Schlussphase der Verlängerung. Der Ex-Meister hatte mehr Chancen, vor allem weil Ribéry seine Mitspieler in Szene setzte. Man merkte, dass diese Mannschaft die Kurve gekriegt hat. Es ist daher ein verdienter Sieg, auch wenn ein Elfmeterschießen nur in (geschätzt) der Hälfte der Fälle die bessere Mannschaft belohnt.

Sonst waren in diesem guten Spiel Defensivkräfte die Auffälligen: beide Tormänner, Badstuber, Daems, Stranzl. Der große Pechvogel war der Fehlschütze Dante. Erstens weil er einer der Besten war. Zweitens weil er durch seinen wahrscheinlichen Wechsel nach München nun dauerhaft mit Lothar-Matthäus-Vergleichen leben müssen wird.

Einen Tieftieftiefpunkt erleben die ARD-Zuschauer nach dem Spiel bei Anne Will, wo über Geld im Fußball auf einem Niveau debattiert wird, dass einem jede Kuhhaut Leid tun muss. Lesen wir dazu morgen bei den Kollegen von faz.net eine Frühkritik?

Der Spielverlauf

Nordtveit verschießt, Neuer lässt sich anschießen, Bayern ist im Finale
2:4 Kroos
Dante verschießt, does it the Matthäus-way
2:3 Lahm
2:2 Herrmann (Neuer erläuft die Ecke, aber die falsche)
1:2 Ribéry
1:1 Daems (Neuer mit der Hand dran)
0:1 Alaba

Zwischenstand nach 120 Minuten 0:0 Ein 0:0 ist kein überraschendes Ergebnis zwischen diesen beiden abwehrstarken Mannschaften. Allerdings hatte Bayern mehr Chancen als erwartet, vor allem, weil Ribéry derzeit in Vorbereiterlaune ist. Bestnoten verdienen sich auch Daems, Dante, Stranzl und ter Stegen. Und Badstuber.

120′ Petersen hätte seine Ablöse (2,5 Mio) doppelt reinspielen können, rutscht aber vor dem Siegtor am Fünfmeterraum aus.

Wir bekommen ein Elfmeterschießen.

116′ Wenn Robben mal nicht von seiner Seite, der rechten, kommt, ist er erstaunlich hilflos.

113′ Gladbach hängt in den Seilen, hält aber die Deckung.

Erstaunlich, wie oft die Schiris heute bei Abseitsentscheidungen daneben liegen. Und soeben auch bei einer Beinschere von Daems an Lahm an der Grundlinie.

109′ Oooh, da darf sich Gladbach wieder mal bei ter Stegen bedanken, der Robbens Pfeil übers Ziel lenkt.

0:0 nach 105 Minuten Das Spiel hat an Fahrt verloren, eigentlich schon nach dem ersten Durchgang. Die Bayern seit etwa vierzig Spielminuten mit gedrosselter Geschwindigkeit.

Petersen für Müller

102′ Gegen alle ist Badstuber heute Sieger geblieben, aber an Schiri Kinhöfer ist für ihn kein Vorbeikommen.

100′ Olic für Gomez. Ein Signal der Offensive?

93′ Vielleicht mal nebenan bei den 11 Freunden reinschauen? Als ein Bekannter die noch aktuelle Ausgabe am Kiosk sah, fragte er sich erst: Müssen wir uns Sorgen Käßmann machen, trinkt sie wieder?

0:0 nach 90 Minuten Auch das zweite Halbfinale geht torlos in die Verlängerung. Bayern hat mehr Chancen, vergibt sie aber, und zuletzt werden sie weniger. Gladbach setzt auf Konter, spielt aber viele Fehlpässe, wirkt stärker bei Standards.

Ausgeglichenes Spiel inzwischen, Elfmeterschießen nicht ausgeschlossen. Ich gönne mir nun ein Astra.

84′ Arango öffnet mit einem Traumpass die Abwehrreihe der Bayern, Reus schießt dem herauseilenden Neuer fast durch die Beine. Das war ein Matchball für Gladbach.

77′ Interessanter Programmhinweis: Geld oder Leidenschaft – wer regiert die Fußballwelt?, diskutiert Anne Will im Anschluss. Und wen lädt die ARD zu diesem spannenden Thema ein? Udo Lattek, Waldi Hartmann, Toni Schumacher. Da wären mir ein paar andere eingefallen, vielleicht ein paar Kriminologen.

75′ Letzter Wechsel Favre: de Camargo für Hanke. De Camargo, der Mann für die wichtigen Tore wie am Samstag in Leverkusen.

Das 1:0 im Viertelfinale von Berlin hat er immerhin vorbereitet.

66′ In den Kommentaren ist wieder ein Radikalkritiker aufgetaucht: „Sport ist Opium für’s Volk“, warnt mulliman in marxistischem Tonfall. „Wahnhafte Teilhabe am Glück (Geld) anderer und Ablenkung von den Ketten an Händen und Füßen.“

62′ Doppelwechsel Borussia: Brouwers für Stranzl, Herrmann für Wendt. Ob Favre sich den dritten für den Keeper und die 118. Minute aufspart?

60′ Mördergrätsche von Stranzl, sehr wichtig für Gladbach. Denn wenn Gomez im Strafraum Platz hat, klingelts meist kurz später. Offenbar Stranzls letzte Aktion, er muss verletzt raus.

54′ Zu Hertha-Zeiten soll sich Favre ab und an, wenn es ihm zu bunt wurde, in sein Auto gesetzt haben, um vor Dieter Hoeneß und den Berliner Verhältnissen Richtung Schweizer Heimat zu flüchten. Ich kann aber nicht sagen, wie weit Favre je gekommen ist.

49′ Oh, das geht fein los. Erst Chance für die Bayern: Robben im Doppelpass mit der Hacke Müllers (die zwei lieben sich ja), aber er zieht am kurzen Eck vorbei. Dann Chance für die Preußen: Arango hat keine freie Schussbahn und zielt drüber. Fast ein echter Gladbach-Neuer.

Halbzeit 0:0 Gutes Spiel, Vorteile für Bayern im Ballbesitz, aber auch bei den überraschend vielen guten Chancen. Bayern ist stärker als beim 1:3 vor zwei Monaten. Gladbach verteidigt stärker als die Gegner, auf die die Bayern zuletzt trafen.

Man merkt beiden Mannschaften an, dass sie in der Defensive auf der Hut sein müssen. Bayern greift variabler an, auch mal dribbelnd. Gladbach schneller und steiler. Trotz gewisser Pausen im Spiel, hat man stets den Eindruck, dass jederzeit etwas passieren kann.

Auffällig: Schiedsrichter bekommt auf den Kanälen der digitalen Elite Kritik dafür, dass er Robben Gelb gibt. „Da kann der doch nix für, der arme Robben.“

41′ Zwei Mal spielt Ribery Mitspieler brillant frei, aber Robben schießt den scharfen Pass knapp drüber, danach reißt ter Stegen gegen Alaba den Unterarm rechtzeitig hoch.

37′ Gladbach setzt wie schon im Januar den Rückpass zum Tormann als Mittel ein. Ich hab nicht mitgezählt, aber zehn dürften es bislang gewesen sein. Zweck: Tempo rausnehmen, Pressing unterbinden.

Ich finde ja, man sollte mal überlegen, eine Passregel wie im Handball einzuführen, sprich: Der Tormann darf nur dann angespielt werden, wenn er außerhalb des Strafraums steht, sonst gibts indirekten Freistoß. Das würde das Spiel noch schneller machen. Oder übersehe ich etwas? Andere Meinungen?

28′ Da hab ich den Fehler von ter Stegen wohl herbeigeredet, was?

21′ Erste Großchance für Gladbach. Neustädter schickt Reus diagonal in den Strafraum. Der Winkel ist zu klein, um einen Keeper wie Neuer zu überwinden.

Für einen, der vor ein paar Tagen mit 39 Fieber im Bett lag, hat Heynckes aber gut Farbe im Gesicht.

18′ Hab ich das schon mal gesagt, dass ich ter Stegen für den kommenden Nationaltorhüter halte? Er spielt noch besser mit als Neuer, agiert noch weiter weg von seiner Linie. Ist dem Jungen eigentlich schon mal ein nennenswerter Fehler unterlaufen? (Ach ja, letzten Samstag in Leverkusen)

15′ Zweite Chance für die Bayern. Die Gladbacher lassen am linken Flügel zu viel Platz, Lahm kann ohne Gegnerdruck flanken, Gomez drückt einen Kopfball an den kurzen Pfosten, aber ter Stegen ist unten.

6′ Bayern spielt sich in den Strafraum, Dante schafft nur eine Verlegenheitsabwehr, Kroos nimmt den Rebound mit der breiten Seite und trifft den Innenpfostens.

4′ Gladbach versucht es heute über die Flügel, fordert schon in den ersten Minuten beide Außenverteidiger der Bayern mehrfach. Lahm einmal nicht auf dem Posten.

Aufstellungen

Gladbach Ter Stegen – Jantschke, Stranzl, Dante, Daems – Nordtveit, Neustädter – Wendt, Arango – Reus, Hanke
Bayern Neuer – Lahm, Boateng, Badstuber, Alaba – Gustavo, Kroos – Robben, Müller, Ribery – Gomez

Mehmet Scholl sagt, Bayern ist komplett. Schweinsteiger vergessen?

Die Formationen als Grafik auf spielverlagerung.de

Vorbemerkung

Die schlechte Nachricht vorweg: heute kein Poschmann.

Zwei Mal hat Lucien Favre mit Gladbach die Bayern bereits geschlagen, 1:0 in München im August, 3:1 zuhause im Januar. Ist drei Mal Schweizer Recht? Zwei Mal hat Manuel Neuer den Gladbachern gut mitgeholfen, ein Mal durch eine Abstimmung mit Boateng, das andere Mal mit einem Querschläger auf Reus. Was lässt er sich heute einfallen?

Das zweite Pokalhalbfinale führt die drittbeste Mannschaft dieser Saison mit der zweitbesten zusammen, da darf man von einem Highlight sprechen. Durch die jüngste (Börsianer würden sagen) Seitwärtsbewegung in der Liga gehen die Gladbacher als Außenseiter ins Spiel – trotz des Siegs in Leverkusen. Die Bayern haben sich von den Rückschlägen in Leverkusen und in Basel zwischenzeitlich erstaunlich gut erholt.

Nach 20 (in Worten: zwanzig) Toren in der letzten Woche werden die Bayern heute mit breiter Brust antreten, aber auch auf ein Team treffen, das besser verteidigen kann als Hoffenheim, Basel und Hertha zusammen. Unter Favre hat Gladbach nie mehr als zwei Gegentore bekommen, zwei Mal sogar erst überhaupt zwei in einem Spiel.

Bin gespannt, wie wir nach dem Spiel über die Qualität der Bayern reden, denen Börsianer eine hohe Volatilität attestieren würden.

Ein paar Nachbetrachtungen zum Halbfinale gestern:

Wie bitter für die tapfer kämpfenden Fürther, mit der letzten Aktion den Gegentreffer hinnehmen zu müssen. Sicher, im Elfmeterschießen auszuscheiden wäre auch unglücklich gewesen. Doch was ihnen gegen Dortmund widerfahren ist, fühlt sich noch mieser an.

Und dann auch noch von einem Ex-Nürnberger rausgeschmissen zu werden. Und dann auch noch mit der Nürnberger Taktik zu scheitern. Wir erinnern uns, Hans Meyer hat vor fünf Jahren Raphael Schäfer vor dem Elfmeterschießen aus- und Daniel Klewer eingewechselt. Das hat funktioniert. Was lernen wir daraus? Mike Büskens ist nicht Hans Meyer. Da lacht der Cluberer. So viel Derby-Kolorit darf an dieser Stelle sein.

Doch die Kindereien von Kevin Großkreutz nerven. Wenns denn überhaupt Kindereien waren und nicht gar rassistische Sprüche (was Großkreutz bestreitet). Erst das homophobe Banner auf der Südtribüne am Samstag, jetzt der Kevin – wäre schön, wenn Jürgen Klopp mal dazu Stellung beziehen würde.

 

FC Bayern – FC Basel 7:0

Mia san mia! Überragende Bayern ließen nie einen Zweifel daran aufkommen, wer trotz Hinspielniederlage ins Viertelfinale einziehen würde. Vor allem die beiden Flügelstürmer rissen große Löcher in den allerdings ohnehin löchrigen Verbund des FC Basel. In der ersten Halbzeit zerstörte Robben die linke Abwehrseite, in der zweiten Ribéry die rechte. Auch die beiden Basler Innenverteidiger erlebten einen Albtraum.

Zudem schoss Mario Gomez vier Tore. Zwei davon hätte auch Marcel Reif reingemacht, die zwei anderen waren gehobene Klasse. Es war Gomez‘ elfter Hattrick in den vergangenen anderthalb Jahren. Bemerkenswert: Fünf der sieben Tore wurden mit links vorbereitet, vier von sieben mit links geschossen. Die Bayernfans machten von den bereit gelegten Klatschpappen ausgiebig Gebrauch. Wenn es sich nicht um ein Champions-League-Achtelfinale gehandelt hätte, hätte einem die Abwehr der Gäste Leid tun können.

Vor dem Spiel waren die Bayern unter Druck. Es war schwer vorhersehbar, wie sie sich gegen den lange ungeschlagenen David aus der Schweiz schlagen würden. Von Basel hatte man selbstbewusste Töne gehört. Der deutsche Trainer Heiko Vogel hatte vor dem Spiel vorausgesagt, dass sein Team keineswegs so viele Gegentore bekommen würde wie Hoffenheim am Samstag.

Am Beginn war auch zu sehen, dass es die Schweizer mit Pressing versuchen wollten. Doch heute war für sie nichts, aber auch gar nichts zu holen. Das Ergebnis fiel kein bisschen zu hoch aus. Ein zu unrecht aberkanntes Tor wollen wir zwar nicht unterschlagen. Es wäre das 5:1 gewesen, doch vermutlich hätte das die Deutschen noch mehr gereizt.

Allerdings bleibt den Bayern der Ruf, störanfällig zu sein. Finden Sie ins Spiel, gehen sie in Führung, legen sie Feuer. Dann gewinnen sie mal eben so hoch wie Barca (sogar noch eins höher), so wie Gomez fast so viele Tore schoss wie Messi letzte Woche. Entschlüsselt der Gegner den FCB-Code, wie einige Male in der Bundesliga erlebt, ist das Heynckes-Team oft nicht mal zu knappen Siegen fähig.

Für das deutsche Titelrennen verspricht die heutige Performance der Roten Spannung. International glauben sich die Bayern auf dem Weg nach München, wo im Mai das Finale stattfinden wird. Wenn das Los ihnen bis dahin die beiden spanischen Teams erspart, stehen ihre Chancen gut. Die Position des Trainers ist jedenfalls gefestigt. Übrigens, Henyckes ist noch nie in der Champions League ausgeschieden, er war nie schlechter als Erster. Eine interessante Bilanz.

Endstand FC Bayern – FC Basel 7:0

81′ Tor für Bayern 7:0 Arjen Robben Glückliches Händchen von Heynckes! Der eingewechselte Schweinsteiger steckt wunderbar durch in die Gasse, Robben läuft quer, den Keeper ausspielend und schiebt rein. Jetzt darf er gehen, für Tymoschtschuk. Und klatscht sogar ab.

80′ Die Arbeitssoziologie kennt das Peter-Prinzip: In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen. Das kann man leicht in diese Champions-League-Saison übertragen – und zwar auf den FC Basel und Bayer Leverkusen.

70′ Schweinsteiger, den die Bayernfans bislang weniger vermisst haben als vielleicht erwartet, kommt für Müller. Jetzt will Heynckes es zweistellig machen.

67′ Tor für Bayern Mario Gomez 6:0 Zum dritten Mal nacheinander die Kombi Ribéry/Gomez, diesmal nach GLPR (Grundlinienrückpass). Gomez=Messi-1.

Für alle die es nicht im TV sehen können: Ja, sie stoßen wirklich immer von der Mitte an.

61′ Tor für Bayern 5:0 Mario Gomez Eine gelupfte Zehnmeterflanke von Ribéry nickt Gomez simpel ein. Noch zwei bis Messi. Und einen bis lupenrein.

55′ Die Gäste verteidigen heute, als wären sie noch auf der Basler Fasnacht. Müsste mit dem Teufel zugehen, wenn hier kein Tor mehr für die Bayern fällt. Schwache taktische Leistung, wird sich auch der deutsche Trainer Heiko Vogel fragen und fragen lassen müssen. Immerhin nimmt man in Hamburg das Geschehen mit ein wenig Erleichterung zur Kenntnis, denn man hat sich hier zu fragen begonnen, ob man nicht den falschen der beiden Basler Trainer verpflichtet hat.

50′ Tor für Bayern 4:0 Mario Gomez Ribéry setzt sich durch und flankt mit links, Gomez schaufelt ihn mit links ins kurze Eck rein. Sehr guter Abschluss. Marcel Reif sagt: „Jetzt braucht Basel nur noch drei Tore.“ Vorsicht, Ironie!

Halbzeit Bayern – Basel 3:0 Der Sack ist wohl schon zu. Die Bayern sind sehr ballsicher, greifen variabel an, schießen auch mal aus der zweiten Reihe, proben viele Flanken, auch wenn sie noch genauer kommen sollten. Basel ist chancenlos, über die gesamte Spielzeit unterlegen. Die linke Abwehrseite der Schweizer erlebt einen schwarzen Tag.

Bayern könnte noch höher führen, hätte zumindest schon früher das zweite Tor nachlegen dürfen. Nicht zu erkennen, wie noch mal Spannung in das Spiel kommen sollte.

44′ Tor für Bayern 3:0 Mario Gomez Freistoß Kroos hinter den langen Pfosten, Badstuber legt quer, und Gomez nimmt aus einem Dreiviertelmeter Entferung Maß.

42′ Tor für Bayern 2:0 Thomas Müller Robben flankt und Müller steht am kurzen Pfosten. Der xte Angriff über die linke Abwehrseite der Schweizer.

40′ Ein Torschuss von Basel und zwar kein schlechter. Streller flankt auf Frei, der einen Drop-Kick knapp drüber spreizt. Zwei ausgemusterte Bundesligarecken erschrecken Neuer.

34′ Neuer spielt auch mit, jetzt haben wir es alle gesehen. Er pflückt eine Ecke. Drei Minuten später noch mal dasselbe in Grün.

27′ Robben versucht eine Kopie von Manchester 2010, einen Eckball als Volley von der Strafraumkante. Doch der Ball eiert wie eine alte Schellack-Platte hoch, immer höher in den Strafraum. Dennoch Szenenapplaus für den Holländer.

22′ Müllers Kopfball nach einer Ecke kratzt der Schweizer Keeper von der Linie. Das sieht nach einem baldigen 2:0 aus. Aber wie sagte Heribert Faßbender im EM-Finale 92 in der 78. Minute: „Die Dänen werden müde.“

12′ Zwei große Chancen für Gomez. Das sieht nicht so aus, als wüsste Basel, wie man sich dem FC Bayern in den Weg stellt. Wird’s wieder ein 7:1?

10′ Tor für Bayern 1:0 Arjen Robbben Ein verunglückter Schuss von Kroos fällt Robben auf den linken Schlappen, und der staubt aus elf Metern ab.

8′ Bayern sehr aktiv und willig, aber auch Basel steht nicht nur hinten drin. Erstaunlich viel Freiraum für beide.

3′ Erstes Highlight: Gomez bekommt den Ball auf den kleinen Torero. Mit dem hat er schon mal ein Tor geschossen.

Aufstellung

FC Bayern Neuer – Lahm, Boateng, Badstuber, Alaba – Gustavo, Kroos – Robben, Müller, Ribery – Gomez

Schweinsteiger auf der Bank

FC Basel Sommer – Park, Abraham, Dragovic, Steinhoffer – F. Frei, Xhaka, Cabral, Shaqiri – Streller, A. Frei

Vorbemerkung

Uli Hoeneß stellte sich nach dem Sieg gegen Harmlos Hoffenheim hinter seinen Trainer und Freund: „Es werden sich viele noch wundern, wie lang Jupp Heynckes hier arbeiten wird.“ Damit hat er Zeitungsberichte über angebliche Trennungsgerüchte gekontert, die niemand sonst gelesen hatte. Da nahm es einer mit Windmühlen auf. Das 7:1 (die übliche Klatsche für ein Babbel-Team) hat die Stimmung gedreht, doch nicht alle lassen sich davon blenden, Christian Eichler von der FAZ etwa zählt zu den Skeptikern.

Noch gilt der FC Basel als Außenseiter, aber durch seinen 1:0-Sieg im Hinspiel nicht mehr ganz so dolle wie zuvor. Sollten sich die Bayern heute schwertun, sollten sie gar in Rückstand geraten, könnte die Partie zur Nervensache werden. Ruhe kommt ohnehin erst dann rein, wenn sie 3:0 führen. Für die Bayern und Heynckes steht also viel auf dem Spiel, denn Hoeneß sagte auch: „Wenn wir gegen Basel nicht weiterkommen, kann die Saison nicht mehr gut werden.“

Das Achtelfinalrückspiel, das die letzte Champions-League-Partie dieser Saison mit deutscher Beteiligung werden könnte, wird bedenklicherweise im Bezahlfernsehen versteckt. Denn solange mehr als ein deutscher Verein im Wettbewerb ist, darf Sat1, der Inhaber der Free-TV-Rechte, nur die Begegnungen am Mittwoch übertragen. Nun könnte man sich blöd stellen und einwenden, dass Bayer Leverkusen schon letzte Woche rausgeflogen ist. Rein vom Ergebnis her dürfte es daran wenig Zweifel geben, auch ist ein Ausscheiden kein bürokratischer Akt, der erst nach Ablauf einer Einspruchsfrist vollzogen ist. Doch der Haken ist: Das war ebenso Achtelfinale. Bei der Entzerrung des Champions-League-Kalenders kann man schon mal den Überblick verlieren.

Wie auch immer, wir sind ja für Sie da. Ab etwa 20.30 Uhr bloggen wir aus einem bürgerlichen Hamburger Stadtteil live und freuen uns auf Ihren Sermon in den Kommentaren.

 

Gladbach – Bayern 3:1

Endstand 3:1 Eine beeindruckende Leistung der Gladbacher führt sie zu einem verdienten Sieg gegen den Herbstmeister. Taktisch hervorragend, wenn auch teilweise sehr tief stehend, selbstbewusst und sicher am Ball, kombinationsstark, rasante, wenn auch wenige Konter. Die Mannschaft präsentiert sich keineswegs nur als Reus plus Rest. Gladbach ist auf Champions-League-Kurs und erinnert an beste Zeiten in den siebziger Jahren. Lucien Favre schläft wohl auf Weisweilers Kladde.

Die Bayern machen das Spiel, kommen aber zu wenig gefährlich in die 10er-Position. Sie wirken zudem wenig eingespielt, viele Pässe landen leicht im Rücken des Mitspielers statt im Lauf. Fataler Fehler natürlich von Neuer, der den Gladbachern in die Karten spielt. Defensivfehler bei den beiden anderen Toren.

Ein Punkt noch: Gladbach hat heute den besseren Tormann. Klar, das 1:0 kann passieren. Aber das 3:0 hätte Marc ter Stegen wohl auch gehabt, weil er noch offensiver spielt als Neuer. Warten wir mal zwei Jahre und schauen, wer dann im deutschen Tor steht.

Toller Auftakt in die Rückrunde! Das könnte ein sehr spannendes Meisterrennen werden.

89′ Aber, Freunde, vergessen wir bitte nicht die Aufbauarbeit von Michael Frontzeck!

85′ Stranzl, ein sehr solider Innenverteidiger, riskiert bei einer Rettungsgrätsche das Eigentor, muss das auch, bekommt den scharfen Flachpass aber irgendwie über die Latte. Ecke Bayern.

83′ Lechenich-Heddinghoven – wem sagt das was? Dort ist das Grab von Hennes Weisweiler. Pilger, wen von Euch treffe ich dort heute Nacht?

76′ Tor für Bayern 3:1 Schweinsteiger Abstauber nach einer Ecke. Eine Wende? Ich glaube nicht.

74′ „Gegen Gladbach kann man mal verlieren!“, singen die Fans. Nach diesem Spiel werden sich die Gladbacher gegen Fohlenvergleiche und Titelwunschzuschreibungen nicht mehr wehren können. Aber es ist extremer Konterfußball, das geht nicht immer auf.

72′ Tor für Gladbach 3:0 Herrmann Fantastischer Konterfußball von Gladbach! Drei Stationen, Arango, Reus, Herrmann. Welch Pass von Reus! Bayern wie England in Bloemfontein.

70′ Erstmals Gelb in diesem fairen Spiel: Arango, der sehr fleißig gegen Robben verteidigt und zudem ballsicher ist. Wichtiger Mann für Gladbach.

66′ Zweiter Wechsel bei den Bayern: vorhin Alaba für Tymoschchuk, jetzt Strähnchen-Rafinha für Boateng.

63′ Tony Jantschke, rechter Verteidiger, 21 Jahre alt. Ich gebe zu, er ist mir bislang in der Saison noch nicht aufgefallen. Löw wird bestimmt aufmerksamer gewesen sein.

56′ Ich glaube, höher, radikaler als ter Stegen kann man als Torwart nicht agieren. Mit ihm scheint eine Grenze erreicht.

Noch mal, weil es so schön ist, der Kritiker Berti Vogts, als er den Moment zur Gladbacher Revolte für gekommen hielt:

49′ Gladbach gelingen manchmal sehr gute Stafetten durchs Mittelfeld: in Unterzahl, mit scharfen Direktpässen, zielstrebig. Wenn sie das so selbstbewusst weiterspielen, machen sie mindestens noch ein Tor.

Halbzeit 2:0 Gladbach Eieiei! Ein gutes, schnelles Spiel. Die Bayern sind nicht so schlecht wie es klingt, aber über die Flügel sind sie schwächer als sonst: Ribéry nicht dabei, Robben unauffällig. Die Gladbacher Konter sind rasant und präzise, aber selten. Meist spielen sie zurück zum Tormann. Sie stehen insgesamt sehr tief und wirken sehr sicher im One Touch. Sie hatten auch das eine oder andere Mal Glück bei Abseitspfiffen. Der frühe, grobe Patzer von Neuer hat ihnen freilich in die Karten gespielt.

Das Tor von Reus war technisch schwerer als es aussah, ich meine die geschickte Ballannahme, bei der er sich den Ball anchippt. Dadurch konnte er leichter und schneller schießen. Auch das 2:0 muss man erstmal so cool machen, ist ja immerhin Neuer, der vor ihm steht (auch wenn das heute sonderbar klingt).

41′ Tor für Gladbach Patrick Herrmann 2:0 Ballverlust Robben (samt sterbendem Schwan) an Arango, Ball zu Hanke, der passt diago auf Herrmann, der ihn aus halbspitzen Winkel ins lange Eck hebt.

37′ Es hat noch gar kein Bayern-Fan den Schiri für dies, das oder den Rückstand verantwortlich gemacht. Ist Twitter kaputt?

35′ Der Mann mit den meisten Ballkontakten dürfte Galdbachs Keeper ter Stegen sein, offenbar ein gezieltes Mittel, um das Spiel zu verlangsamen.

24′ Björn Brodermanns meldet sich aus dem Stadion: „Das Duell Pommes gegen Frikandel steht nach 22 Min. 1:0 für Daems. Robben watschelt wie Alfred J. Kwak. War der Maulwurf Henk schuld am Patzer?“

19′ Im Spiegel wurde Favre neulich als Kauz porträtiert, der aus Versehen geheime Trainingslehren preisgibt und der sich auf der Pressekonferenz minutenlang mit dem Finger im Schuh bohrt, ihn dort verhakt. Was ich mal gehört habe: Favre soll einen Slalomparcours rückwärts mit Ball schneller absolvieren können als seine Spieler. Eine Imponiertechnik, die er sich beigebracht haben soll, als er als Profi lange verletzt war.

13′ Bayern mit guter Reaktion: Gomez mit dem Kopf nach einer Robben-Flanke, doch ter Stegen kann reagieren. Im Anschluss an die Bayern-Ecke ein Konter der Gladbacher.

Gladbach spielt sehr riskant auf Abseits.

11′ Tor für Gladbach 1:0 Marco Reus Déjà-vu. Neuer verursacht das Gegentor mit einem Fehler, diesmal einem Fehlpass auf Reus, dem aus 30 Metern ein empty net goal geling. Hat Neuer das mit dem Wechsel nicht richtig mitbekommen?

2′ Nummer eins der Badstuberschen Serienproduktion: präzise Diagonalpässe über 50 Meter. Allerdings nicht aus dem Lauf wie früher Matthäus, sondern eher aus dem Gang.

20:20 Beckmann trägt das Kassengestell Marke Westerwelle: kantig und präsenzheischend

Aufstellung Gladbach
ter Stegen – Jantzschke, Stranzl, Brouwers, Daems – Nordtveit, Neustädter – Hermann, Arango – Hanke, Reus

Aufstellung Bayern
Neuer – Boateng, van Buyten, Badstuber, Lahm – Tymostchuk, Schweinstg – Robben, Müller, Kroos – Gomez

Bei Gladbach fehlt der Abwehrchef Dante, bei Bayern Franck Ribéry.

Die Taktikschemata bei den Jungs von spielverlagerung

Vorbemerkung
Ein Rückrundenauftakt würde der Winterpause gut tun, las ich diese Woche im Internet (ich weiß nicht mehr, wo). Und so wird es sich heute begeben. Im Stadion in Mönchengladbach sitzt unser Twitter-Reporter Björn Brodermanns und lässt Tweets fallen wie einst Hölderlin Verse aus seinem Turm. Hälfte der Saison.

In einem Wohnzimmer in Eimsbush sitze ich und werde ab 20.15 Uhr live bloggen. Bis zum Anpfiff unterhalten wir sie mit ein paar Takten und Sequenzen aus alten Sportschautagen, die ja vielleicht bald gezählt sein werden:

 

Türkei – Deutschland 1:3

Endstand 1:3 Rasant und abwechslungsreich, durchsetzt mit ein paar Nachlässigkeiten in der Defensive und beim Pressing sowie einigen Verschnörkelungen im Angriff siegen die Deutschen in Istanbul. Neunter Dreier im neunten Versuch. Die Türken hätten in der ersten Halbzeit in Führung gehen können, waren aber vor dem Tor zu nervös.

Ein sehr gutes Zeichen ist, dass die deutsche Mannschaft nach dem 1:2 sofort wieder die Initiative ergriff – keine Selbstverständlichkeit in einem Auswärtsspiel. Der Elfmeter an Müller … na ja. Nicht unbedingt eine Schwalbe, aber auch keine Aktion des Abwehrspielers gegen den Stürmer.

Ein paar Notizen aus dem Trainerblock:

Neuer: zwei Tore eingeleitet, davon das zweite mit einem 70(?)-Meter-Wurf und eine starke Parade
Schweinsteiger: Chef im Ring
Boateng: einige Ballverluste, aber stark im Zweikampf
Müller: Räumeaufreißer, Mister Torgefahr
Götze: ein bisschen zu verdaddelt, aber sehr aktiv
Gomez: Tor gemacht, aber trotz Verbesserungen Mängel im Kombinationsspiel

Auffällig: der kritische Löw, der etwa Müller und Schürrle für das Gegentor im TV anschnodderte, auch Khedira. Da wurden schon schwächere Leistungen schöner geredet. Trainerrhetorik.

89′ Götze raus, Debüt für Reus, den Marin in Gut.

86′ Tor für Deutschland 1:3 Schweinsteiger (Elfmeter) Foul von Gönül an Müller, der auch von zweien nicht vom Ball zu trennen ist. War ein bisschen gesucht, der Elfer. Schweinsteiger verlädt gut.

84′ Die Deutschen stellen sich nicht hinten rein, sondern suchen sofort die Entscheidung. Chancen für Schürrle und Khedira.

79′ Tor für Türkei 1:2 Hakan Flanke von rechts Gönül, Höwedes (für Boateng eingewechselt) lässt sich in die Mitte ziehen, Müller kommt zu spät, Hakan steht verdammt frei.

75′ Den Neuer müsst Ihr decken, liebe Türken!

70′ Tipp an Tom Bartels: so langsam mal umschwenken von der Floskel „schwaches Spiel der Deutschen“ wenigstens auf die Phrase „deutliche Steigerung in der zweiten Halbzeit“. Aber ein Lob muss man der ARD nun auch mal machen – und zwar der Programmregie für folgende Warnung, die wir gerne an unsere Leser weitergeben: „Um 23.30 Uhr Waldis EM-Club mit Christoph Daum.“

Wie kann man nur das Spiel so schlechtreden?

66′ Tor für Deutschland 0:2 Müller Langer (nicht nur mitellanger) Abwurf von Neuer auf Götze, der pflückt sich das Ding runter, zieht von links in die Mitte, legt quer, und aus dem Bildschirm-Off kommt Müller und macht ihn aus fünfzehn Metern mit der breiten Seite rein.

64′ Volkan mit den Scherenhänden

62′ Wechsel Deutschland. Diesmal klatscht Podolski Schürrle etwas sanfter ab als vor drei Wochen in Leverkusen.

61′ Schweinsteiger Chef im Ring.

55′ Gomez fast zum Zweiten.

Diese Woche war ich bei Play the Game in Köln, der Antikorruptionskonferenz für den Sport. Der Chef Andersen wünscht sich, dass sich mindestens fünfzehn bis zwanzig Prozent der Sportberichterstattung mit Missständen befassen. Bei der Gelegenheit der Hinweis auf den Skandal im türkischen Vereinsfußball. Die Gegenaktion nennt sich übrigens „Mission Saubere Stollen“. Sensationell knallchargenhafter Name. Vom DFB war übrigens keiner in Köln.

52′ Podolski, der sich in der Halbzeit mit dem Frottierhandtuch rasiert hat, zielt darüber. Aus dem Abseits.

46′ Töre kommt für Selcuk. Obacht! Der Mann hat sich beim HSV durchgesetzt.

In Istanbul sitzen für die ZEIT Anna Kemper und, mit der Hand am Smartphone, Christian Spiller. Was gibt’s Neues in Istanbul, Christian? „Das Grill-Gartenparty-Eltern-Integrationsvideo wurde übrigens im Garten der Eltern der Kollegin Kemper gedreht, verriet sie mir gerade.“

Halbzeit 0:1 Gutes, schnelles Spiel von beiden. Die Türken sehr ballsicher und mit Vorteilen gegen die deutsche Abwehr am Boden, aber schwach im Abschluss – gegen einen starken Neuer. Die Deutschen sehr offensiv, teilweise mit beiden 6ern in Strafraumnähe, zu ungenau aber durch die Mitte. Viel läuft über rechts, wegen Müller, der wie gehabt den Räumeaufreißer gibt, fantastischer Fußballer. Das Tor über einen Konter Neuer-Müller-Gomez nach einer Chance für Altintop. Mitdiskutant Wawerka würdigt dabei Gomez‘ Gegenspieler Servet Cetin: „Diese Bewerbung um den Daniel-van-Buyten-Preis in der Kategorie Hüftsteifigkeit dürfte in der Jahresendwertung unter den Top 3 landen.“

Die ARD redet das Spiel schlecht, oder?

35′ Tor Türkei – Deutschland 0:1 Gomez mittellanger Abwurf von Neuer auf Müller, langer Diagonalpass auf Gomez, Wackler rechts, Wackler links, Schuss links. Diesen Riesenslalom kann Gomez wie vor ihm nur Pirmin Zurbriggen.

34′ Woll-Kahn

29′ Schöner Angriff der Gastgeber über rechts. Schön zurückgelegt, aber Selcuk gerät in Rücklage, der Ball macht sich direkt auf den Weg Richtung Halbmond. Was heißt Grundlinienrückpass auf türkisch?

25′ Das war mal ein Einwurf von Boateng. Wo der Schuss Podolskis gelandet wäre, hätte ich gerne gesehen. Doch er trifft Müller auf der Flucht.

19′ Boateng scheint eine anatomische Sperre mehr zu haben als der Rest der Mannschaft.

11′ Sehr hohes Tempo in den ersten zehn Minuten. Die Türken spielen nach vorne, die Deutschen sowieso, stehen sehr hoch. Das steht wohl nicht mehr lange 0:0.

9′ Wenn ich jetzt schreibe, dass der Zupfer an Gomez Elfmeter für Deutschland hätte geben müssen – wie lange wird es dauern, bis der erste in den Kommentaren „Chauvinismus“ ruft?

Beim Löw-Quiz hab‘ ich 2 von 15 falsch: Ich hatte geraten, dass sein KSC in zehn Spielen kein Tor schoss. Und ich hielt die letzte Frage für eine Falle und Herbergers Statistik für schlechter als die Ribbecks. Da muss ich jetzt aber Abbitte leisten.

5′ Großtat von Neuer, Parade wie ein Handballtormann. Die Türken spielen sich durch die Mitte, also dort, wo Löw eigentlich die Bälle gewinnen will. Altintop, der Captain, scheitert mit dem Außenspann.

1′ Anstoß. Es soll sehr laut sein, wie man hört. Pfiffe schon während der deutschen Hymne, jetzt schon bei Ballbesitz.

Vorbemerkung

Aufstellung Türkei (4-3-3?)

Volkan – Gönül, Korkmaz, Cetin, Balta – Altintop, Selcuk, Sarioglu – Aurelio, Turan, Yilmaz

Aufstellung Deutschland (4-2-3-1)

Neuer – Boateng, Mertesacker, Badstuber, Lahm – Schweinsteiger, Khedira – Müller, Götze, Podolski – Gomez

Meine Meinung kennen Sie vielleicht: Ich halte Klose wegen seiner Spielintelligenz für unersetzbar. Sein Ausfall schmerzt mehr als der von Özil.

Nach acht Siegen aus acht Spielen ist die Löw-Elf seit einem Monat für die EM in Polen und der Ukraine qualifiziert. Geschenke werden aber erst an Weihnachten verteilt. Deswegen muss sich die Türkei, die jeden Punkt braucht, heute ins Zeug legen. Trainer Guus Hiddink wird seine Mannen aber sicher eingestimmt und -geschworen haben, schließlich ist es ein Heimspiel. Es ist damit zu rechnen, dass sie besser drauf sind als vor einem Jahr, als die Deutschen in Berlin 3:0 gewannen.

Wegen einer Verletzung leider nicht dabei: Mesut Özil. Immer schade, wenn er nicht mitspielt. Für ihn am Start: Mario Götze. Immer schön, ihn spielen zu sehen.

Aus dem Stadion twittert der Kollege Christian Spiller: „Bisheriger Tageshöhepunkt: Die leckeren Köfte illegalerweise direkt durch den Stadionzaun.“

Hierfür werde ich gehasst werden. Aber es muss sein, denn es ist auch ein Fußballlied (lassen Sie sich das von einem leidgeprüften Amateurfußballtrainer gesagt sein!):

Wer meckert, kriegt zur Strafe von mir die Top 10 der Kabinen-Charts um die Ohren gehauen. Da bin ich gnadenlos.

 

Freude vergeht, Neid bleibt

Liebe Leser, hier ist die Auflösung von der letzten Ausgabe unseres WM-Gewinnspiels. Eine großkopferte vielköpfige Jury hat entschieden.

Gewonnen hat, wie aus dem Nichts, creatio ex nihilo mit einem philosophischen Sinnspruch: „Freude vergeht, Neid bleibt.“ Zweiter wurde rey200: „Gold für Deutschland im Synchronschmollen.“

© Christof Köpsel/Getty Images Sport
© Christof Köpsel/Getty Images Sport

creatio ex nihilo gewinnt ein Fußballbuch aus dem Verlag Die Werkstatt, wir brauchen eine Postanschrift. Gleiches gilt für manchen Sieger aus den vergangenen Runden. mailto: online-sport [at] zeit.de

Wie geht’s hier weiter? Gelegentlich. Achten Sie auf die Aushänge! Und vielen Dank fürs Mitspielen.

 

Übrig blieben nur Handschuh und Flasche

Leser, Sportfreunde! Ihre Kreativität ist wieder gefragt, unser Gewinnspiel geht in die letzte WM-Runde. Was fällt Ihnen zu diesen Bildern ein?

© Christof Köpsel/Getty Images Sport
© Christof Köpsel/Getty Images Sport

© Martin Rose/Getty Images Sport
© Martin Rose/Getty Images Sport

Schreiben Sie Ihre Antwort unten in die Kommentarspalte! Der originellste Beitrag gewinnt ein Fußballbuch aus dem Verlag Die Werkstatt. Einsendeschluss ist Mittwoch, 14 Uhr. Den Rechtsweg können Sie sich übrigens sparen.

Und hier ist die Auflösung von der letzten Ausgabe, eine mehrköpfige, ressortübergreifende Jury hat entschieden:

Sanne ist die Siegerin: “Tja Silvia, die Aliens wollten sie … Puff hat’s gemacht, und übrig blieben nur Handschuh und Flasche. ‘Nur keinen Neid‘ ham se noch gesagt.“ Auf den Rängen Matthias („Nun sei nicht so bockig! Jeder muss mal den Müll vom Rasen wegräumen. Gestern war die Birgit dran, heute Du!“) und cg („Na, da haste mir ja was Schönes eingebrockt! Was mache ich jetzt nur mit den 22 Kaffeeservices?“).

© Rainer Jensen/Bongarts/Getty Images
© Rainer Jensen/Bongarts/Getty Images

Wir brauchen eine Postanschrift, damit wir die Bücher verschicken können, auch von den Siegern aus den vergangenen Runden. mailto: online-sport [at] zeit.de