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Nazigruppe „Freies Netz Süd“ verboten

FNS- Kundgebung in Nürnberg, die meisten tragen rote T-Shirts
„Aggressiv-kämpferischen verfassungsfeindlichen Bestrebungen“ – FNS-Kundgebung in Nürnberg.

Bayerns Innenministerium hat heute mit sofortiger Wirkung das Neonazi-Netzwerk „Freies Netz Süd“ (FNS) verboten. Das Verbot kommt wenig überraschend, ist aber trotzdem ein schwerer Schlag für die bayerische Nazi-Szene. Als Grund führt das Ministerium an, dass das FNS „die aggressiv-kämpferischen verfassungsfeindlichen Bestrebungen der 2004 verbotenen ‚Fränkischen Aktionsfront‘ an deren Stelle weiter verfolgte.“ Im Zuge des Verbots wurden „auch Vermögen Dritter beschlagnahmt und eingezogen, mit dem die verfassungsfeindlichen Bestrebungen des ‚Freien Netzes Süd’ vorsätzlich gefördert wurden“, teilt das Innenministerium mit. Neben der FNS-Immobilie in Oberprex (Oberfranken) betrifft dies vor allem den vor Ort ansässigen Szene-Versand „Final Resistance“. Seit Jahren sind FNS-Mitglieder immer wieder durch schwere Gewalttaten, Volksverhetzung und andere Straftaten aufgefallen.

 

„Am liebsten nicht mehr denken wollen…“

Antifaschistische Kundgebung am Tänzelfest 2014  (ɔ) rh
Antifaschistische Kundgebung am Tänzelfest 2014 (ɔ) rh

»Am liebsten nicht mehr denken wollen würden die meisten an die tragischen Ereignisse während des Tänzelfest 2013.« So hakt der Lokalsender a.tv ab, was letztes Jahr passierte: Neonazis pöbeln, greifen an und töten schließlich einen »Mann aus Kasachstan«. Auch der Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) will, dass das Volksfest »ganz normal seinen Verlauf nehmen« kann. Das wollte eine kleine Gruppe Antifaschisten so nicht hinnehmen und hielt eine Kundgebung auf dem Kaufbeurer Tänzelfest ab. Am Jahrestag der Tat, dem 17. Juli, sollte dem Opfer Konstantin M. gedacht und der Behauptung eine »sinnlose Sauferei und Prügelei« sei Ursache des »Todesfalls« widersprochen werden. Der Sicherheitsdienst des Festes versuchte dies zu unterbinden. Die Polizei erteilte den Aktivisten Platzverweise. Weiter„„Am liebsten nicht mehr denken wollen…““

 

Querfront gegen Israel

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Nicht nur direkt vor Ort nimmt der Nahostkonflikt in den vergangenen Tagen wieder tragisch gewalttätige Züge an; auch in Städten, die weit vom Krisengebiet entfernt sind, wird die Auseinandersetzung inzwischen mitunter gewalttätig geführt: In Paris gab es in den vergangenen Tagen mehrere gewalttätige Anschläge auf Synagogen, teilweise am Rande pro-palästinensischer Demonstrationen. Auch in Bochum fand man sich vergangenes Wochenende zu einer Demonstration „gegen Israel“ zusammen, nachdem Tags zuvor in der Nachbarstadt Essen eine ähnliche Demonstration an der Alten Synagoge vorbeigezogen war. Weiter„Querfront gegen Israel“

 

Wieder gewalttätiger Zwischenfall mit Berliner NPD-Chef

Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke während der Pfeffersprayattacke seines Fahrers © Indymedia
Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke während der Pfeffersprayattacke seines Fahrers © Indymedia

Er kann es offenbar nicht lassen: Der Berliner NPD-Landesvorsitzende Sebastian Schmidtke soll gestern im Rahmen einer Unterschriftensammlung im Brandenburgischen Strausberg Gegendemonstranten mit Pfefferspray attackiert haben. Seit Monaten macht der Berliner NPD-Chef in erster Linie durch Straftaten auf sich aufmerksam. Weiter„Wieder gewalttätiger Zwischenfall mit Berliner NPD-Chef“

 

Blutiger Szenestreit in Berlin

Das Neonazipärchen Julia S. und Marco Oemus auf einem Aufmarsch in Berlin © Theo Schneider
Von den eigenen Leuten zusammengeschlagen: Das Neonazipärchen Julia S. und Marco Oemus abei einem Aufmarsch in Berlin 2012  © Theo Schneider

Fünf Neonazis haben am Wochenende offenbar einen ihrer eigenen „Kameraden“ mit Schlagstöcken angegriffen und verletzt. Auch die Verlobte des Angegriffenen wurde bei dem Überfall verprügelt. Sie erlitt einen Nasenbeinbruch.  Das Pärchen stammt aus dem Ortsteil Niederschöneweide. Die beiden Opfer Marco Oemus (33) und Julia S. (21) gehören selbst seit Jahren der Neonazi-Szene an. Sie sollen interne Abweichler sein. Der Angriff war offenbar eine Racheaktion. Weiter„Blutiger Szenestreit in Berlin“

 

Nazi-Rapper auf Propaganda-Tour

Screenshot: PNN
Nazi-Rapper Patrick Killat alias „Villain051“ (rechts) Screenshot: PNN

Am Sonntag haben Neonazis in mehreren Bundesländern eine Propagandaaktion durchgeführt. Neben Brandenburg und Berlin waren auch Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen und Schleswig- Holstein betroffen. Dabei stellten die Neonazis schwarze Holzkreuze mit Zetteln auf, die an mehrere Tausend Deutsche erinnern sollen, die angeblich von Ausländern getötet worden sein sollen. Bereits im Vorfeld waren die Sicherheitsbehörden informiert, bei Facebook riefen die Neonazis den Sonntag zum „Volkstrauertag der Deutschen“ aus. In Neuruppin randalierten die beteiligten Rechtsextremisten vor einem alternativen Zentrum. Weiter„Nazi-Rapper auf Propaganda-Tour“

 

Die bayerische Neonaziszene verliert einen führenden Kopf

Neonazi Matthias Fischer im Mai 2012 bei einem rechten Aufmarsch  ©Timo Müller
Neonazi Matthias Fischer im Mai 2012 bei einem rechten Aufmarsch © Jonas Miller

Die bayerische Neonaziszene gehört zu den aktivsten und militantesten Neonaziszenen Deutschlands. Bundesweit bekannt vor allem für ihre Anti-Antifa Tätigkeiten. Nun verliert die Szene einen ihrer wichtigsten Köpfe: Der führende Aktivist Matthias Fischer verlässt Bayern und kehrt zurück nach Brandenburg. Weiter„Die bayerische Neonaziszene verliert einen führenden Kopf“