Da kann keiner auf dem Sitz bleiben: Der Entertainer Todd Terje schüttelt auf „It’s Album Time“ den musikalischen Aberwitz aus dem Füllhorn des Pop.
Samuel Beckett hatte schon recht mit seiner Selbsteinschätzung, die mehr noch eine Fremdeinschätzung war. „Wir alle werden verrückt geboren“, schrieb der Schriftsteller vor vielen, vielen Jahren in Warten auf Godot. Weiter„Glückspillen in Klangform“
Die Band Fluten spielt auf ihrem Album „Splitter“ tobsüchtig mit dem Zeichensystem von Punk und Hardcore, Metal und Crossover. Ordnungsliebenden Indie-Fans wird da der Kopf dröhnen.
Referenzsysteme haben gemeinhin so ihre Tücken, nicht nur im Musikgeschäft, aber dort besonders. Wer sich seine Sporen darin erst verdienen muss, ist nämlich gut beraten, vorab mit ein paar griffigen Parallelen zum Bestand aufzuwarten, um nicht im luftleeren Raum des Genres zu verhallen. Zu viele der Ähnlichkeiten mit Alteingesessenen tun Neuankömmlingen aber auch selten gut. Weiter„Aus Hamburgs wütendem Herzen“
Ryan Keen könnte ein wohlkalkuliertes Popprodukt sein, das sich in die Riege der dünnhäutigen Folksänger einreiht. Vielleicht ist er aber doch ein Meister des Understatements.
Understatement hat es gerade ziemlich schwer. Multitasking möglichst vieler Endgeräte dominiert unsere Mediennutzung. Dass die Kakofonie der Reizüberflutung immer wieder von stillen jungen Männern mit Gitarre durchdrungen wird Weiter„Ist er ein echtes Juwel?“
Früher hat Joan As Police Woman dem Pop den Marsch geblasen, jetzt wird’s behaglich. Auf ihrem neuen Album zeigt sie sich so gut gelaunt, dass sie ein bisschen ihrer Widerständigkeit einbüßt.
Allzu großes Wohlbehagen ist bekanntlich oft der erste Schritt zur Selbstgenügsamkeit. Als echte Zufriedenheit vernebelt es vielen schließlich die Sinne mit eitel Sonnenschein bis Trallala. Weiter„Verliebt oder bekifft?“
Neneh Cherry kehrt zurück auf die große Bühne. Auf ihrem neuen Album „Blank Project“ kämpft sie mit den Geistern, die sie vor 25 Jahren rief. Und sie gewinnt.
„Das Comeback des Jahres“ ist eine der heikelsten Formulierungen im Popgeschäft. Zurückkommen könnten Foreigner schließlich ebenso wie, sagen wir, Bonnie Tyler, Chris de Burgh oder Toto. Weiter„Ringen mit dem inneren R ’n‘ B“
Eremitenbart im Rampenlicht: Kaum hört man, was William Fitzsimmons wispert, und doch wollen ihn so viele erleben. Er singt Lieder für die selbstmitleidige Überflussgesellschaft.
Manche Musiker wirken so unscheinbar und dünnhäutig, dass ihr Erfolg nur ein Fehler im System sein kann. Wenn sie auch noch ein Album machen, dessen Titel so abwegig, realitätsfern, fast absurd ist wie Lions von William Fitzsimmons Weiter„Die ungeheure Wucht der Stille“
„All cats are beautiful“ statt „All cops are bastards“: Auf ihrem fünften Album singen Ja, Panik noch immer gegen den Aberwitz der Verwertungslogik an. Man kann sie damit sogar ernst nehmen.
Freiheit – schon dieses Wort. Scheußlich, grauenhaft. Und wie hohl es geworden ist. Weiter„Heiteres Revoltieren“
Ein großer Wurf im noch jungen Popjahr: Das französische Indiequartett Griefjoy knüpft an bei Coldplay, A-Ha und Yeasayer und schafft aus vertrautem Sound eine überraschende Eigenständigkeit.
Bands, die stark von Schlagzeugern geprägt sind, schlagen meist ruppigere Töne an. Erst Tim Alexander machte den Hardcore von Primus ja jazzig und somit außergewöhnlich. Weiter„Es ist der Drummer mit dem Dackelblick“
Gäbe es zu diesem Album einen Film, er müsste wohl „Oh Girl“ heißen. Warpaint aus Los Angeles trotzen den falschen Versprechungen der Moderne ganz beeindruckende Folkpopsong ab.
Die Suche nach dem passenden Soundtrack ist gemeinhin eine Gratwanderung. Fast jeder geigenverkleisterte Blockbuster zeugt davon, wie sie misslingen kann Weiter„Requiem der Leichtfüßigen“
Der Folkpop von Damien Jurado klingt, als wären Crosby, Stills, Nash & Young jetzt in ihren besten Jahren. Leider wird man mit sowas heute nicht mehr berühmt. Aber wer weiß.
Es gibt Musiker, von denen man irgendwie schon gehört zu haben glaubt; mit einem Gesicht, das aussieht wie das dieses bekannten Schauspielers; der klingt wie, ja, wie hieß er noch gleich …? Weiter„Viel, viel Gefühl über der Westerngitarre“