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Disco mit drei Ausrufezeichen

Diese Band hat sich jedes ihrer !!! verdient: Besser als das amerikanische Mash-Up-Kollektiv kann man die Tanzmusik der vergangenen Jahrzehnte nicht zusammenlöten.

© Andrew Youssef
© Andrew Youssef

Lässig, lässiger, Thr!!!er, mit drei Ausrufezeichen, versteht sich. Seit knapp zwei Jahrzehnten schon gibt es die amerikanische Undergroundband mit dem absurden Namen !!!, der lautmalerisch angeblich Chk Chk Chk bedeutet Weiter„Disco mit drei Ausrufezeichen“

 

Funk op Kölsch

Es müssen ja nicht immer Afroperücke und Glitzerschlaghose sein. Funk ist eine Haltung, auch am Rhein. Nach ihrem gelobten Debüt veröffentlichen die PTTRNS nun ein sehr gelungenes zweites Album.

© Altin Village & Mine
© Altin Village & Mine

Funk is dead, is alive, is back, is gone, is unablässig irgendwo inbetween, aber einfach nicht unterzukriegen. Was teilweise daran liegen könnte, dass selbst Eingeweihte nicht in der Lage wären, Funk abschließend zu definieren Weiter„Funk op Kölsch“

 

Pop ganz ohne Pop

Die singende DJane Miss Kittin flottiert zwischen Amanda Lear, Donna Summer oder Kraftwerk. Ihr vielschichtiger Wavehouse klingt technoid und handgemacht zugleich.

© Phrank
© Phrank

Wer Amanda Lear nicht kennt, ist entweder spät geboren oder früh vom Mainstream abgebogen. Wer sich an sie erinnert, muss mit offenen Ohren durch die siebziger Jahre gelaufen sein. Weiter„Pop ganz ohne Pop“

 

Feiern wir den renitenten Rock!

Zum 25. Geburtstag schenkt sich die alte Grunge-Band Mudhoney ein neues Album. Klingt wie immer, so rotzig, wie es in dem Genre eben möglich ist. Großartig.

© Emily Reiman
© Emily Reiman

Drei Sekunden, und leise kommt eine Ahnung auf. Dreißig mehr, und die Ahnung wächst zur Gewissheit. Drei Minuten, und alles erscheint fast wie früher. Dreißig weitere, und nichts ist, wie es war. Weiter„Feiern wir den renitenten Rock!“

 

Wohl zu viel Bommerlunder im Altbier

„Scheiß Drauf“ heißt ein Song auf dem neuen, miesen Album von Jeans Team. Gar nicht so einfach, denn die Enttäuschung überwiegt, schließlich war die Band mal relevant.

© Staatsakt
© Staatsakt

Es gab da kürzlich einen schönen Dokumentarfilm. Er porträtiert Die Toten Hosen, ihre Höhen, ihre Tiefen, menschlichen zumeist, musikalischen, oft beide gemeinsam, gern im kollektiven Drogenrausch. Der prägnanteste aller Abstiege zeigte sich indes nicht unter Alkoholeinfluss Weiter„Wohl zu viel Bommerlunder im Altbier“

 

Resterampenrock

Vor zwölf Jahren haben The Strokes ihr eigenes Rockgenre begründet. Viel ist nicht mehr davon übrig, wie das traurige neue Album zeigt.

© Simone Joyner/Getty Images Entertainment
Julian Casablancas im Konzert 2011 (© Getty Images)

So ist das nun mal mit jenen, die ein neues Untergenre im alternativen Mainstream schaffen: Eher früher als später werden sie daran gemessen, ob ihr Werk auch noch die reine Lehre vertritt Weiter„Resterampenrock“

 

Songs aus dem unheimlichen Tal

Die Wärme der Roboter: Allie aus Ostwestfalen macht auf seinem dritten Album Folkpop von seltsamer Schönheit. Wie kann Lagerfeuermusik so synthetisch klingen?

© Clouds Hill
© Clouds Hill

Es gibt Musik, die ist transparent wie dünnes Glas und klingt mindestens genauso zerbrechlich. Dennoch dringt man kaum hinein, geschweige denn hindurch – weder mit den Ohren noch mit dem Verstand. Weiter„Songs aus dem unheimlichen Tal“

 

Am Abgrund der ollen Melodien

Ein Album für die angesagten Clubs der nicht so angesagten Städte: Die beiden popfeministischen Zwillinge Tegan & Sara verseifen alles Rohe, Alternative, das ihre Musik einst so großartig machte.

© Warner Music Group
© Warner Music Group

Im Kombiwort Fallhöhe stecken zwei Begriffe, die es – bewusst oder nicht – mindestens ein bisschen ambivalent machen: „Fall“ klingt ja zunächst mal irgendwie riskant, fast gefährlich. Weiter„Am Abgrund der ollen Melodien“

 

Der Prince unserer Gegenwart

Der Brite Jamie Lidell zeigt mal wieder, was für ein brillanter Musiker er ist. Sein neues Album gibt dem Funk und R’n’B der Achtziger ein digitalisiertes Gesicht.

© Linsey Rome
© Linsey Rome

Schon seltsam, wenn jemand etwas anderes als sein Debütalbum nach sich selbst benennt, klingt irgendwie eitel, einfallslos, etwas selbstreferenziell. Vielleicht ist es aber auch nur eine Art Dienstleistung an den Erwartungen seiner Fans Weiter„Der Prince unserer Gegenwart“