Schweinestaatbullensystem war gestern, der junge deutsche Punk ergründet die menschliche Konkursmasse. Das Trio Die Nerven macht aus seinem Weltjuckreiz ein tolles Debüt.
Das 16. Album von Bad Religion ist druckbetankt mit allem, was den Punkrock antreibt. Nur leider klingt es knochentrocken und etwas zu glatt produziert.
Dave Cloud weigert sich seit vier Jahrzehnten, eine musikalische Könnerschaft zu entwickeln. Früher nannte man das Punk, heute ist er ein Outsider – mit neuem Album.
Nein, wie ein Rockstar sieht Dave Cloud nicht eben aus. Eher wie ein Rentner. Das Gesicht zerfurcht, den Backenbart ungepflegt, der ergraute Haarschopf schief geschnitten, das Sakko unförmig Weiter„Bitte ein angemessen mülliges Klangbild!“
Wann hat es je so guten Punkrock aus Deutschland gegeben? Captain Planet singen über Zorn und Poesie, Mikrokosmos und Politik. Für alle, die noch was merken.
Bonapartes musikalische Ideen sind so brillant, dass das Trashtheater drumherum gar nicht nötig wäre. Auf dem neuen Album sind sie leider noch nicht ausgereift.
Wenn man den Minimalkonsens unserer digitalen Gegenwartszukunft sucht, deren Chiffre Web 2.0 ja auch schon wieder nostalgisch klingt, ist es vielleicht dieser: lückenlose Visualisierung aller Sinne. Weiter„Bitte mehr Musik statt Popzirkus!“
Messer! Guter Bandname, gutes Debütalbum aus Münster. Irgendwie Punk, irgendwie Postpop. Es will uns etwas sagen – nur was, sollen wir selbst herausfinden.
Stakkato und Fläche. Analoge Klangwut, Geschrammel mit Struktur. Heulende, psychotische, manchmal gar keine Gitarren. Dazu Bass, viel Bass, peitschender Bass, treibender Bass. Basslast. Der Gesang heiser, unmelodiös, monoton, nicht tonlos. Gelangweilte Entrüstung, Mittelschichtenfatalismus. Weiter„Schüttelt Haare und Hirnzellen“
Sind die denn irre? Achso, nein, das ist Punk! Unter dem Namen Nuclear Raped Fuck Bomb vertreiben vier alte Helden ihre technoide Gaga-Musik.
Das Subtile am Irrsinn ist seine Hinterlist. Der Irrsinn kommt selten von vorn, er schleicht sich lieber an. Der Irrsinn platzt nicht durch die Tür, er klopft zuvor zart an. Weiter„Kollektiver Wahnsinn Hamburger Bauart“
Vier Berliner Jungs greifen zu Alkohol und Gitarren, wie viele in ihrem Alter. Warum gerade Chuckamucks rotziger Rumpelpunk so gut ankommt, ist schwer zu erklären.
Es gibt kein Rezept. Jedenfalls keins mit Garantie. Denn wenn es um Rezepte ginge, wäre das von Chuckamuck vergilbt, fettfleckig und soßenverschmiert Weiter„Für alle die Sau rauslassen“
Auf ihrem Debütalbum ruft die Band 206 eine „Republik der Heiserkeit“ aus. Grimmig und doch hoffnungsvoll macht das Trio aus Halle seiner sozialen Unzufriedenheit Luft.
Die Tocotronisierung dreier Wildfänge: 1000 Robota aus Hamburg sind kaum dem Teeniealter entwachsen, da legen sie ein zweites Album vor. Leider scheitern sie an dem Versuch, sich neu zu definieren.