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Chili – Some like it hot

© Aarstiderne

Die Menschheit lässt sich in zwei Hälften teilen: die mit und die ohne Chili. Für alle die in der Welt ohne Chili leben: nicht verzweifeln! Man kann lernen, das scharfe Leben zu lieben! Es gibt Chilis, die so mild sind, dass man sie Kindern als Snack geben kann und solche, die so scharf sind, dass sie die stärksten Männer aus den Schuhen hauen.

In der Küche
Es gibt tausende Chilisorten in einer Unzahl von Größen, Farben und Stärke, aber man muss schon regelmäßig Chili essen, um einen Unterschied zu schmecken. Am Anfang werden alle Sorten einfach nur scharf schmecken. Aber wenn Du einen Geschmack für Chili entwickelst, macht es Spaß, mit den feinen Geschmacksnuancen zu experimentieren. Es macht zudem einen Unterschied, ob Du Chili in rohem oder getrocknetem Zustand verwendest. Probier Dich durch, aber sei vorsichtig! Wenn Du frischen Chili schneidest, solltest Du immer daran denken, anschließend gründlich die Hände zu waschen. Chilisaft in den Augen oder Mundwinkeln…brennt! Der Großteil der Schärfe sitzt im Samenstuhl, in dem die Samen sitzen. Wenn Du es also nicht scharf genug haben kannst, schneidest Du einfach die gesamte Schote, ohne die Samen zu entfernen.

Im Magen
Die kleinen, scharfen Banditen stecken voller Vitamin A, C, E und B6 sowie Eisen. Gleichzeitig ist Chili der Kickstarter für Deine Verbrennung und setzt den Blutkreislauf in Gang. Chili nimmt man jedoch meist nur in geringen Mengen zu sich, deshalb hat er keine große Bedeutung für die Ernährung.

Heißer Tee
Merkst Du, dass sich eine Erkältung oder Fieber anschleicht, dann versuch mal diesen Geheimtipp: Nimm eine rote Jalapeño und schneide einen Längsschnitt hinein. Leg sie in ein großes Glas, falls Du hast noch ein Minzblatt dazu und etwa 1 TL Rohrzucker. Mit kochendem Wasser übergießen und je nach Schärfewunsch ziehen lassen. Chili entnehmen und trinken – das bringt das Blut in Wallung.

© Aarstiderne

Gazpacho
für 4 Personen / Zubereitungszeit ca. 1 Stunde

1 Schale reife Tomaten
1 Gurke
1 Paprika
1 Zitrone, geriebene Schale und Saft
1-2 Knoblauch oder 1 Zwiebel
50 ml Olivenöl
Chili
½ TL Zucker
evtl. Dill oder andere frische Kräuter

Tomaten, Gurke und Paprika in kleine Stücke schneiden. Mit Zitronenschale, Zitronensaft, fein geschnittenem Knoblauch und Olivenöl marinieren und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Gemüse zu einer groben Suppe pürieren und mit Chili, Salz und Zucker abschmecken. In den Kühlschrank stellen und eiskalt servieren, gern mit kleinen Gurken- oder Paprikawürfeln oder frischen Kräutern und Croutons bestreuen.

Braisiertes Rindfleisch mit Nudeln und Kokos
für 4 Personen / Zubereitungszeit ca. 30 Minuten

400 – 600 g Rindfleisch
400g Wurzelgemüse
1 Stengel Zitronengras
1 /2 l Wasser
1 Stück Ingwer
1 Bund Kräuter wie z.B. Koriander, Minze oder Petersilie
1 Dose Kokosmilch
Saft einer Limette
250 g Nudeln
1 EL Öl
1 Chili

Fleisch in Würfel schneiden und in etwas Öl scharf anbraten. Ingwer in Scheiben schneiden und gemeinsam mit dem Zitronengras zum Fleisch geben. Mit 1/2l Wasser aufkochen und das in Würfel geschnittene Wurzelgemüse dazugeben. Etwa 40 min. köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Nudeln kochen. Dann die Kokosmilch zum Fleisch geben, noch einmal kurz aufkochen lassen und mit Ingwer, Limette, Chili und Meersalz abschmecken.
Nudeln mit den gehackten Kräutern, Olivenöl und Chili würzen und gemeinsam mit dem Fleisch servieren.

Mehr Chili-Rezepte gibt es hier.

 

Erdbeer Feuilleté

Tausend Blätter Blätterteig, wieder einmal ein Klassiker, wir haben das Feuilleté in der Lehre mit Spargeln und Morcheln à la crème gefüllt, es gibt aber auch schöne Rezepte als Dessert.

Man backt ein „Blätterteigkissen“, 12×6 cm, achtet darauf, dass es schön aufgeht und schneidet es nach dem Auskühlen zweimal horizontal durch. Unbedingt drauf schauen, dass der Teig auch innen vollständig gebacken ist, sonst ist es „lätschig“ und das schmeckt nicht.

Die Erdbeeren werden ganz leicht mit Puderzucker und etwas Erdbeerlikör mariniert.

Dazu gibt es zwei Crèmes, auf die kommt es an.

1. Crème Pâtissière, die normale gekochte Vanillecrème, wird mit etwas Maraschino parfümiert und mit wenig geschlagener Sahne verlängert, schmeckt einfach sehr gut!

2. Crème fraiche mit etwas Quark glattrühren, Erdbeermark und -Likör dazu, Puderzucker und ein paar Minzblätter in Julienne geschnitten, schmeckt frischer, auch sehr gut.

Und mit diesen beiden Varianten konstruiert man den Turm, und der kommt, wenn der Service aufpasst, genauso hoch an den Tisch…

 

Wie im Mittelalter: Verjus statt Zitrone

© quinet / flickr.com

In kleine Goldgefäße kam
Was man zu jeder Speise nahm
Pfeffer, Salz und Agraz

Am Hofe von Grals König Amfortas wurde zu den Speisen Verjus (Agraz) gereicht.

In Wolfram von Eschenbachs Parzival wird es so beschrieben. Von 1.000 Rezepten im Mittelalter sind im Durchschnitt 800 unter anderem mit Verjus zubereitet. Heilsam, milde Säure, erfrischend und anregend sind Attribute, die dem Verjus zugeschrieben werden. Nach dem Mittelalter verschwand Verjus.
Warum nur? Die Erklärung: Der Feind von Verjus heißt Zitrone. Kolumbus und Konsorten, schnelle Transportmittel und -wege und die Orangerien der Fürsten- und Grafenschlösser (auch bei uns in Weikersheim steht eine rum) sorgten für eine größere Verfügbarkeit an Zitrusfrüchten und der damit verbundenen feineren Säure gegenüber dem Essig.

Mit der grünen Ernte unseres Weinbergs Tauberhase fingen meine Tauberhasenkumpels und ich wieder an, Verjus zu erzeugen. Unser dritter Jahrgang hat stramme 28° Oechsle, 26g Säure und eine Zuckergehalt von 9,20 BRIX.

Passend zur Spargelzeit hier zwei flotte Spargel-Verjus-Rezepte:

Spargelcocktail Cru
geschälten weißen Stangenspargel (+16) schräg in dünne Blättchen schneiden
mit Traubenkernöl, Verjus, Sherry und Honig marinieren
mit Salz, Pfeffer, wenig Senf, Tabasco und ganz wenig Sojasoße abschmecken und mindestens 6 Stunden ziehen lassen

Grüner Bratspargel in Verjus
geschälten Grünspargel in 5 cm Stücke schneiden und roh oder kurz blanchiert (wenn größer) in Olivenöl anbraten
Zwiebelbrunoise (fein gewürfelte Zwiebeln) hinzufügen und unter stetigem Rühren rösten (Wok!)
mit Verjus ablöschen und mit Salz, Pfeffer und Muskat in der Pfanne würzen

Drinks mit Verjus
Vodka-Verjus oder Verjus-Pirinha

Oder (der nächste Winter kommt bestimmt): Glühjus

 

Kroatischer Bauern-Bio-Gockel „Pileci Paprikas“

Leider erst spät daran gedacht, ein Foto zu machen...

Meine Frau und ich waren gestern Abend bei Freunden eingeladen und hatten ein echtes Genusserlebnis!

Ein Biohuhn auf authentische kroatische Art, in einem Ansatz aus reichlich Zwiebeln, Knoblauch und edelsüßem Paprikapulver. Diesen Ansatz zuerst mit Weißwein(!) ablöschen und verkochen lassen, dann mit Rotwein aufgießen und schön sämig einkochen lassen. Das Huhn mit Karkasse in grobe Stücke zerteilen und anbraten. Dann in der Sauce in einem Bräter mit Deckel im Ofen bei ca. 160°-170°C je nach Größe des Huhns eine knappe Stunde garen. Das sah schon beim Reinschauen supergut aus. Als Beilage gab es Ciabattabrot und einen Frühlingssalat, mehr braucht’s gar nicht!

Das Brot war mindestens genau so gut, oder sogar noch ein bissle besser als das Huhn, darum habe ich nach dem Rezept gefragt.
Kommentar: „Geht nur mit der Kitchen Aid, nicht mit der Kenwood Maschine.“
Das probiere ich mal aus, weil ich keine von beiden habe.

Hier das Rezept:
500g Brotmehl Type 550
450ml Wasser 30°C
7g Trockenhefe
15g Salz
Alles zusammen in der Küchenmaschine verrühren, langsame Stufe, wenn alles schön glatt ist, Geschwindigkeit erhöhen und 10-15 Minuten schlagen, bis der Teig den Flachrührer bedeckt (alles dran klebt).

2-3 Stunden gehen lassen, 1x mit einem großen Holzlöffel oder den Händen gut durchschlagen und mit gut gemehlten Händen 4 Brote formen. Nochmal 45 Minuten gehen lassen und im heißen Ofen (250°C) 10 Minuten anbacken, dann die Hitze auf 220°C runterschalten und weitere 10-15 Minuten ausbacken.

Das beste Brot, das ich seit langem verspeist habe!

 

Grießnockerl

Man gebe 10 verschiedenen Köchen 50g Butter, 1 Ei und 100g Gries, und rauskommen tut nie das Gleiche.
Es sind immer die vermeintlich einfachen Rezepte, die schief gehen (können).

Die Butter schaumig schlagen, das Ei dazu, Grieß hinterher und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. 25 Minuten den Grieß quellen lassen und mit gehackter Petersilie verfeinern. Nun mit zwei Löffeln und etwas Geschick schöne Nocken mit geraden Kanten abstechen, im leicht siedender Fleischbrühe 20 Minuten garen.

 

Grüner Spargel

Grüner Spargel

Der appetitliche grüne Spargel ist ein richtiger Frühlingsbote und das Lieblingsgericht vieler Köche.
In der Küche
Grüner Spargel ist ein leichtes und schnelles Gericht, er benötigt lediglich eine behutsame, aber schnell zu erledigende Zubereitung.
Schneide ihn in kleine Stücke und gebe ihn roh zu grünem Salat, vermenge ihn mit Couscous, Bulgur oder anderen kalten Salaten. Dünste ihn kurz und serviere ihn z.B. mit Parmaschinken, Parmesan und einem säuerlichen Dressing. Grill ihn, brate ihn kurz im Wok an oder verwende ihn fürein Spargelrisotto.
Im Magen
Grüner Spargel enthält viel Wasser, so gut wie kein Fett und ist deshalb sehr kalorienarm. Die grüne Spitze ist reich an Folsäure, die wichtig für unser Immunsystem und unsere Verdauung ist. Dazu enthält der Spargel wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, die Mineralien Calcium und Natrium und auch Antioxidantien wie z.B. Gluthation.
Auf dem Feld
Grüner Spargel unterscheidet sich vom weißen Spargel nur darin, dass er in die Höhe schießt und lang und grün über dem Erdboden wächst. Die Saison ist kurz, sie geht nur von Mai bis Skt. Hans (23. Juni).
Aufbewahrung
In einem Plastikbeutel oder in ein feuchtes Handtuch gewickelt hält sich grüner Spargel bis zu zwei Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks. Du kannst den Spargel direkt vor der Zubereitung noch etwas auffrischen, in dem Du die Enden abschneidest und den Spargel für einige Stunden in kaltes Wasser stellst.
Knacks!
Grüner Spargel ist leicht zuzubereiten. Abspülen und die Stange mit beiden Händen anfassen. Den Spargel biegen – so bricht das Ende an der richtigen Stelle ab. Franst er an der Stelle aus, so braucht er noch einen Knacks.

Gegrillter grüner Spargel mit Mozzarella und Bärlauch
2 Personen / Zubereitungszeit ca. 15 Minuten
1 Bund grüner Spargel
¼ Bund Bärlauch
½ Salat
2 Tomaten
½ Zitrone
2 EL Olivenöl
Meersalz und gemahlener, schwarzer Pfeffer
50 g Mozzarella in Scheiben

Die Enden des Spargels abbrechen und entsorgen. Spargelstangen in etwas Olivenöl wenden und mit Salz und Pfeffer würzen. Auf den Grill oder in die Grillpfanne geben bis sie ein Grillmuster erhalten und weich, aber bissfest sind. Das dauert etwa 2 min. pro Seite.
Bärlauch waschen und abtropfen lassen, gemeinsam mit Knoblauch und Salat in eine Schale geben.
Den gegrillten Spargel mit etwas Zitronensaft beträufeln. Tomaten, Mozzarella und den in Streifen geschnitten Bärlauch vermengen.
Spargel auf dem Salat anrichten und mit grobem Brot oder als Beilage zu Fisch oder Fleisch sofort servieren.

Spargelrisotto

Spargelrisotto
200 g Risottoreis
½ kg weißer Spargel
½ kg grüner Spargel
4 El Olivenöl
1 Schalotte
½ dl Weißwein
½ l Geflügel- oder Gemüsebrühe
Dill
50 g Parmesan
Zitrone

Die Schalotte fein hacken. Etwas Olivenöl in einen Topf geben und Reis und Schalotte hinzugeben. Ein paar Minuten umrühren und den Weißwein und die Hälfte der Brühe hinzugießen. Den Deckel auf den Topf legen und bei mäßiger Hitze köcheln lassen. Darauf achten, dass die Flüssigkeit nicht vollständig verdampft und mehr hinzugießen, wenn es so ist. Den weißen Spargel schälen und die Enden abbrechen. Den grünen Spargel putzen, die Enden abbrechen und in passende Stücke schneiden. Einen Sud von den Schalen und den Enden kochen und über den Reis gießen. Den weißen Spargel gar dampfen. Wenn der Reis fast gar ist, den weißen Spargel hinzufügen. Dann den rohen grünen Spargel hinzugeben und das Ganze mit dem Dill vorsichtig 2-3 Minuten vermengen. Dem Risotto zum Schluss noch einen Schuss frisch gehobelten Parmesan und etwas Zitronensaft geben.

Und zum Schluss noch ein Rezept für weißen Spargel:
Spargelsalat
8 Stangen weißer Spargel
4 gekochte Eier
Kräuter, z.B. Basilikum, Petersilie, Kerbel und Dill
1 Messerspitze Curry
½ dl Olivenöl
Zitronensaft

Den Spargel waschen, schälen und die Enden abbrechen. In Wasser mit Salz 2-4 Minuten kochen bis er „al dente“ ist. In eine Schüssel mit Eiswasser legen bis er kalt ist, herausnehmen und vollständig abkühlen lassen. Evtl. in schräge Stücke schneiden und auf einen großen Teller legen.
Die Eier schälen und hacken. Die Kräuter von den Stielen befreien und grob hacken. Alles in eine Schüssel geben und Curry, Olivenöl und Zitronensaft hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Dressing über den Spargel gießen und den Salat vor dem Servieren 15 Minuten ziehen lassen.

 

Das Lächeln der Radieschen

© Miss X/Photocase

How to cook your life ist ein Film von Doris Dörrie aus dem Jahr 2006. Durch einen wunderbaren Zufall geriet ich damals in eine Talkrunde mit Alfred Biolek, Doris Dörrie und Edward Espe Brown, dem Protagonisten des Films und Verfasser des Büchleins Das Lächeln der Radieschen.
Das Thema in der Talkrunde war „Bringt Kochen Erleuchtung?“. Mehr davon später.

Doch jetzt noch schnell eine Radieschenzubereitung, bevor der Fränkische Spargel so richtig loslegt:

Radieschenblättersuppe
Radieschen gehören zur Familie der Kreuzblütengewächse. Einige davon enthalten Senföl. Es besteht eine Verwandtschaft mit Rukola, man kann die Blätter auch fast wie Rukola verwenden, sie sollten allerdings von ungedüngten Radieschen stammen.
Ich rate zur Verwendung von französischen Radieschen, das sind die schlanken rot-weißen. Man kann die Blätter zubereiten wie Spinat, als Salat oder klein geschnitten zum würzen von Risotto oder Nudeln.
Am liebsten koche ich daraus eine Suppe:
etwas Zwiebellauch anschwitzen, mit Geflügelbrühe aufgießen, kurz aufkochen, Löffel Schmand dazu, junge, gewaschene und grob geschnittene Radieschenblätter zufügen, Mixstab reinhalten, abschmecken, fertig.

Als Einlage empfehle ich Croutons, Radieschenscheiben und ein pochiertes Ei. Främkische Verwandte der Radieschen sind die „Eiszapfen“, die mir warm zubereitet auch sehr gut schmecken.
Wer Radieschen an sich einmal anders zubereiten möchte, dem empfehle ich hier eine Zubereitung, die sich besonders gut zum Spanferkel eignet:

Radieschen-Erbsenschotengemüse
200 g Erbsenschoten, geputzt
1 Bund französische Radieschen (weiß-rot)
3 Stangen Frühlingslauch, nur das Weiße und Hellgrüne, fein geschnitten
60 g Butter
2 EL fein geschnittener Schnittlauch
1 EL Sonnenblumenöl

Die Erbsenschoten in einer heißen Pfanne im Sonnenblumenöl kurz anschwenken. Fein geschnittenen Frühlingslauch und halbierte Radieschen zufügen und nur noch kurz erhitzen, da die Radieschen sonst ihre Farbe verlieren. Das Gemüse sollte gerade warm sein und schön knackig (Wok-Style). Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Butter sowie den Schnittlauch zufügen. Sofort servieren.

Buchtipps:
Edward Espe Brown „Das Lächeln der Radieschen – Zen in der Kunst des Kochens“   
Bernhard Glassman „Anweisungen für den Koch – Lebensentwurf eines Zen-Meisters“   

 

Musik im Dorf

Gegenüber von unserem Restaurant im Schloss Weikersheim hat die Musikalische Jugend Deutschlands ihren Sitz.
Junge Musiker aus der ganzen Welt geben während ihrer Studienkurse der Stadt ein ganz besonderes Flair. Viele von ihnen sind in dieser Zeit bei uns im Bistro oder im Restaurant zu Gast und kehren nach Jahren wieder als erfolgreiche und bekannte Künstler zurück, oft auch als Dozenten.
Eine besondere Freude war der Besuch des Miro Quartetts aus Austin Texas. Sie spielten Haydns Streichquartett F-Dur op.74/2, Luwig van Beethovens Streichquartett Nr.16 F-Dur op.135 und Debussy.
Da ich vor 20 Jahren in Austin als Koch gearbeitet habe, gab es nach dem Konzert noch einen kleinen Plausch über Tex-Mex Cuisine.
Für den Umtrunk vorweg habe ich die Happen spendiert, um die Arbeit des Freundeskreises der Jeunesses Musicales zu unterstützen.

von links nach rechts: Daniel Ching – 1.Violine, Joshua Gindele – Violoncello, Sandy Yamamotu – 2.Violine, Jürgen Koch – Koch, John Largess – Viola

Unter anderem gab es Hohenloher Entenleberparfait, hier das Grundrezept:

300 g Entenleber, geputzt
300 g Butter
1 Ei
Schalottenreduktion
Pastetengewürz, Tabasco, Meersalz, brauner Zucker

Zubereitung:
Die Leber putzen und würfeln. Die Butter schmelzen.
Im Küchenmixer die Leber und die Schalottenreduktion pürieren.
Lauwarme Butter langsam hinzufügen und abschmecken.
In eine Form füllen und bei 72° C cirka 45 Minuten indirekt pochieren. Nach dem Erkalten stürzen, aufschneiden und mit geröstetem Brot servieren.

 

Pastinaken – aromatische Wurzeln

Als gehaltvoller Quell für Geschmack und Vitamine sind Wurzeln aller Art unverzichtbarer Teil einer guten warmen Mahlzeit.
Die Pastinake ist eine vorzügliche Speisewurzel, die man dünsten, glasieren, backen, frittieren kann… je nach dem neuesten Küchentrend. Pastinaken sind leicht mit Wurzelpetersilie zu verwechseln – man erkennt sie daran, dass sie am oberen Ende nach innen eingedellt ist.

In der Küche
Der süße und leicht würzige Geschmack der Pastinake, der leicht in Richtung Sellerie geht, macht die Wurzel zu einem vielseitigen Gemüse. Roh schmeckt sie ein klein wenig scharf und grob, aber in Bouillon gedünstet oder als Eintopfzutat entwickelt sie eine angenehme Süße. Mit Kartoffeln zu einem Wurzelpüree verarbeitet oder halbiert und mit etwas Öl und Kräutern im Ofen gebacken wird aus der Pastinake eine himmlische Beilage zu Fleischgerichten. Suppen verleihen die leckeren Wurzeln einen aromatischen Geschmack.
Im Magen
Die schmackhafte Wurzel ist prall gefüllt mit Energie und Ballaststoffen und enthält viel Vitamin B, B9, C und E sowie Eisen, Zink und Calcium.
Auf dem Feld
Pastinaken sind zweijährige krautige Pflanzen, die im ersten Lebensjahr kräftige Wurzeln schlagen, die reichlich Nährstoffe aufsammeln. Im zweiten Jahr wächst die Pflanze und entwickelt Samen – wenn man es ihr erlaubt. Denn wir ernten die Pastinaken schon nach der ersten Saison und laben uns an ihren schönen Wurzeln.
Aufbewahrung
Pastinaken halten sich 2 bis 3 Wochen, wenn man sie im Kühlschrank oder in einem kühlen Keller aufbewahrt. Bei Zimmertemperatur beträgt die Haltbarkeit nur einige Tage.

Mein persönlicher Tipp:
Leckere Fritten
Eine schmackhafte Alternative zu gewöhnlichen Pommes sind Pastinakenfritten: Pastinaken gut schrubben und abspülen und in Stifte schneiden. Mit Olivenöl etwas bestreichen und dann im Ofen knusprig backen. Du kannst die Wurzeln auch in hauchdünne Scheiben schneiden und dann in der Pfanne oder Friteuse in reichlich Öl ausbacken – diese Pastinakenchips sind einfach lecker.

Gebratene Pastinaken mit Meerrettichcreme
4 Portionen / Zubereitungszeit ca. 20 Minuten
500-700g Pastinaken
Salz
200ml entwässerter Joghurt oder Creme Fraiche
geriebener Meerrettich

Die Pastinaken putzen und in Längsrichtung durchschneiden. Größere Pastinaken nochmals teilen, damit die Bratzeit gleich bleibt. Die Wurzeln mit der Schnittfläche nach unten acht bis zehn Minuten anbraten. Zwischendurch ein wenig Wasser dazugeben und mit Salz würzen.
Für das Dressing Joghurt mit Salz vermengen und mit Meerrettich und evtl. einer messerspitze Zucker abschmecken.
Die Pastinaken eine wenig abkühlen lassen, amrichten und zusammen mit der Meerrettichcreme zu Fisch, hellem Fleisch, zu Wurst oder geräuchertem Schinken servieren.

Pastinakensuppe mit Knoblauchbrot
4–5 Portionen / Zubereitung ca. 30 Minuten
700g Pastinaken
400g Kartoffeln
2 Zwiebeln
1 EL Olivenöl
ca. 1 l Wasser
Zitronensaft

Zwiebeln schälen und grob hacken. Kartoffeln und Pastinaken schälen und würfeln. Das Gemüse etwa 5 Minuten in etwas Öl sautieren, ohne dass es Farbe bekommt. Wasser zugießen und das Gemüse kochen, bis es gar ist, ca. 20 Minuten. Suppe mit dem Stabmixer glatt pürieren und mit Salz, Pfeffer und Essig/Zitronensaft würzen.
Die Suppe nach Geschmack mit geschnittener Kresse und knusprigen Knoblauchbrotscheiben servieren.

Knoblauchbrot
4 Scheiben gutes Weißbrot
1–2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
Brotscheiben schön knusprig toasten und mit den halbierten Knoblauchzehen einreiben, dann mit etwas Olivenöl beträufeln.

 

Frühlingskräutersuppe mit Bibiliskäs

(Wild & mehr)
© Carl Gros für CPA!

Bibiliskäs heißt im Alemannischen Frischkäse mit kleinen Stückle drin, so ähnlich wie Hüttenkäse, nur nicht ganz so grobkörnig. Er wird normalerweise mit Kräutern, Zwiebeln und Radiesle angemacht, hier verwende ich ihn als Einlage in die Frühlingskräutersuppe, weil diese kalt serviert wird.

Kalte Suppe von Sabines Gartenkräutern
Für 4 Personen:
100g Gartengurke
Salz
2 EL Zitroneneis
200g Sauerrahm
200g Joghurt
4 EL gehackte Gartenkräuter der Saison (z.B. Schnittlauch, Minze, Majoran, Petersilie)
4 EL Bibiliskäse (oder anderer körniger Frischkäse) als Einlage
Zitronensaft
Tabasco
Bärlauchpesto
Gartenkräuter oder Wildkräuter zur Dekoration (Schnittlauch, Minze, Majoran, Petersilie)

Die Gurke schälen, halbieren, mit einem Löffel entkernen und in feine Scheiben schneiden. Salzen und Wasser ziehen lassen.

Gurke, Eis, Sauerrahm, Joghurt und Gartenkräuter in ein hohes Gefäß geben, mixen und mit Zitronensaft abschmecken. Wenn die Suppe zu dick ist, noch etwas Sauerrahm zugeben.

Nach Belieben mit einem Spritzer Tabasco pikant abschmecken und kalt stellen.

Vor dem Servieren mit etwas Bärlauchpesto beträufeln und mit frischen Gartenkräutern dekorieren.