Neue Erkenntnisse im Fall des 2013 verstorbenen Zeugen Florian H.: Im Sommer 2011 soll der ehemalige Neonazi den NSU beschuldigt haben, den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter begangen zu haben. Das sagte eine Freundin von H. am Montag im Stuttgarter Untersuchungsausschuss, wie unter anderem der SWR berichtet. H. muss den NSU demnach vor dessen Auffliegen im November 2011 gekannt haben. Zudem sagte die Zeugin, sie könne sich nicht vorstellen, dass H. Selbstmord begangen habe. Diese Todesursache hatte die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt.
Wie andere brisante Aussagen ist allerdings auch diese mit Vorsicht zu genießen: „Andere Abgeordnete verwiesen auch darauf, dass sich die Zeugin mit dem Zeitpunkt auch geirrt haben könne“, berichtet die Thüringer Allgemeine. H. war im September 2013 in seinem Auto verbrannt, einen Tag bevor das Landeskriminalamt ihn zu dem Fall befragen sollte. Vor gut zwei Wochen verstarb seine damalige Partnerin.
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