Ein Mann verzweifelt. Seine Frau liest plötzlich Gedichte. Warum kocht sie nicht lieber Marmelade ein? Unser Kolumnist versucht zu vermitteln. Das Fax der Woche
Pasche Bombe, Zypriot, neuer Mann im Viertel, Arme wie Kellen, Beine wie Keulen, sagt in der Stunde seiner Verstimmung: Der Heiland, der ist mir gut, der hält einen Platz für mich frei… Er will über das Himmelreich reden, ausgerechnet mit mir, dem Muslim, er will mich im Kieler Hafenbecken taufen, ich lehne ab.
Er schraubt den Deckel des Weckglases auf, sticht mit der Plastikgabel eine Orangenscheibe mit Schale heraus, der Sirup tropft mir auf Hosensaum und Schuhe, ich mag Pascha nicht verärgern, beiße ein Stück ab. Es schmeckt wie gesüßter Ziegelsplitter, er reißt mir beim Schlucken den Rachen auf. Ich lobe die Marmeladenkochkünste seiner Frau, er verbittet sich das Lob, tänzelt um die Discounter-Kassiererin, der er eine tropfende Orangenscheibe vors Gesicht hält. Weiter„Mann und Poesie ist wie Mann und Kosmetik“