Warum verspüren wir Ressentiments gegen Menschen, die zur Flucht gezwungen sind? Womöglich, weil eine schmerzliche Migrationserfahrung unser eigenes Leben beeinflusst.
Manchmal macht die deutsche Sprache mir Angst.
Etwa mit dem Wort ‚Geisterschiff‘. Es scheint so viel davon auszusprechen, was geschehen kann, wenn wir nicht lernen, mit Menschen, die Rettung bei uns suchen, angemessen umzugehen.
Aber von vorn. Ich habe keine Angst vor den Flüchtlingen auf herrenlos im Mittelmeer treibenden, übervollen Schiffen. Um sie fürchte ich. Stelle mir vor, wie man sie an Bord brachte, betrog. Versuche, wenigstens ansatzweise zu verstehen, welche Leben sie führten – und was sie auf den Weg brachte. Traurig über ihre Not und ihre Verzweiflung, spüre ich etwas von ihrer Angst da auf dem Meer. Im Nirgendwo. Ich bewundere ihren Mut. Weiter„Mit den Schiffen kommt die Angst“