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Irakkriegsbefürworter Ignatieff: Wie konnte ich so daneben liegen?

Michael Ignatieff, der kanadische Historiker, Essayist und (neuerdings) Politiker, geht angesichts des Desasters in Irak in sich und fragt sich in einem traurigen und schönen Text, wie er – als Kriegsbefürworter – so schief liegen konnte. Der ganze Text im New York Times Magazine:

„We might test judgment by asking, on the issue of Iraq, who best anticipated how events turned out. But many of those who correctly anticipated catastrophe did so not by exercising judgment but by indulging in ideology. They opposed the invasion because they believed the president was only after the oil or because they believed America is always and in every situation wrong.

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Der Intellektuelle im Wahlkampf: Ignatieff in Ontario Foto: Ignatieff Campaign

The people who truly showed good judgment on Iraq predicted the consequences that actually ensued but also rightly evaluated the motives that led to the action. They did not necessarily possess more knowledge than the rest of us. They labored, as everyone did, with the same faulty intelligence and lack of knowledge of Iraq’s fissured sectarian history. What they didn’t do was take wishes for reality. They didn’t suppose, as President Bush did, that because they believed in the integrity of their own motives everyone else in the region would believe in it, too. They didn’t suppose that a free state could arise on the foundations of 35 years of police terror. They didn’t suppose that America had the power to shape political outcomes in a faraway country of which most Americans knew little. They didn’t believe that because America defended human rights and freedom in Bosnia and Kosovo it had to be doing so in Iraq. They avoided all these mistakes.

I made some of these mistakes and then a few of my own. (…)“

p.s.: In eigener Sache: Ignatieff sagt in seinem Text auch, er werde nicht mehr den Fehler machen, sich von verfolgten Menschen, mit denen er sympathisiert, agitieren zu lassen. Das bezieht sich auf die irakische Opposition im Exil, die für den Sturz Saddams geworben hatte.
Auch ich habe mich von den Argumenten der Exilanten beeindrucken lassen. Ich habe vor dem Krieg ein grosses Interview mit Kanan Makiya geführt, dem Autor von „Republic of Fear“ dessen Engagement mich sehr für die Sache der Demokratisierung des Irak eingenommen hat. Mein Interview mit ihm ist hier nachzulesen. Zum Glück ist meinen skeptischen Fragen nicht anzusehen, wie sehr auch ich damals schief gelegen habe mit meinen Hoffnungen, für die andere den Preis bezahlen.

 

„Islamophobie“: eine brillante Erfindung

Dennis Prager hat ein interessantes Stück über Nutzen und Nachteil des Begriffs „Islamophobie“ geschrieben. Kernzitat:

Therefore, Islam, or Christianity, or Judaism, or Buddhism should be just as subject to criticism as conservatism or liberalism.

However, the only religion the West permits criticism of is Christianity. People write books, give lectures and conduct seminars on the falsity of Christian claims, or on the immoral record of Christianity, and no one attacks them for racism or bigotry, let alone attacks them physically. The head of the Anti-Defamation League announces that conservative Christians are the greatest threat to America today, and no one charges him with racism or Christianophobia.

The fact remains that the term „Islamophobia“ has one purpose — to suppress any criticism, legitimate or not, of Islam. And given the cowardice of the Western media, and the collusion of the left in banning any such criticism (while piling it on Christianity and Christians), it is working.

Latest proof: This past week a man in New York was charged with two felonies for what is being labeled the hate crime of putting a Koran in a toilet at Pace College. Not misdemeanors, mind you, felonies. Meanwhile, the man who put a crucifix in a jar of urine continues to have his artwork — „Piss Christ“ — displayed at galleries and museums. A Koran in a toilet is a hate crime; a crucifix in pee is a work of art. Thanks in part to that brilliant term, „Islamophobia.“

 

Scheitert der Integrationsgipfel?

Berlin
Vor einem Jahr wollten alle mit aufs Foto: Die Bundeskanzlerin hatte zum ersten In­te­gra­tions­gip­fel ins Kanzleramt geladen. Ein anderes, bunteres Deutschland präsentierte sich da. An diesem Donnerstag tagt der zweite Gipfel, bei dem das Ergebnis eines Jahres voller Diskussionen präsentiert wird – der erste Nationale Integrationsplan der Bundesrepublik, gemeinsam erarbeitet von Bund, Ländern, Kommunen und Migranten.
Doch diesmal drängen sich die Sprecher der größten Einwanderergruppe – der Türken – nicht mit Angela Merkel aufs Bild. Die säkulare Türkische Gemeinde (TGD) und der Moscheeverband Ditib haben die alte Kampfrhetorik wieder ausgepackt und beklagen »Ausgrenzung« und »Diskriminierung«. Sie drohen der Kanzlerin mit Boykott, und sie appellieren an den Bundespräsidenten: Köhler soll das neue Zuwanderungsgesetz nicht unterschreiben, das soeben den Bundesrat passiert hat. Wenn die Regierung sich nicht bereit zeige, die Verschärfungen beim Ehegattennachzug, bei den Integrationskursen und beim Staatsangehörigkeitsrecht zurückzunehmen, werde man nicht mehr am Gipfel teilnehmen.
Wer glaubt, am Ende eines langjährigen Gesetzgebungsverfahrens mit intensiver öffentlicher Debatte würde der Präsident oder die Kanzlerin eine demokratische Mehrheitsentscheidung revidieren, weil eine Minderheit sich übergangen fühlt, hat wohl noch zu lernen, wie die Dinge hierzulande laufen. Auf eine Einladung der Kanzlerin mit einem Erpressungsversuch zu reagieren ist aber vor allem eines: ziemlich ungeschickt.
Nicht nur, weil Angela Merkel schon ein ganzes Jagdzimmer voll mit ausgestopften Ministerpräsidenten hat, die das Gleiche versucht haben. Es macht sich einfach nicht gut, wenn eine Gruppe, der man seit Jahren Integrationsdefizite vorhält, mit weiterer Integrationsverweigerung droht. Das unausgesprochene Ultimatum der türkischen Verbände an die Bundesregierung lautet: Nur wenn ihr die Regulierung der Zuwanderung zurücknehmt, machen wir bei der Integration mit. Beim Publikum kommt das so an: Die Möglichkeit, weiter 16-jährige Bräute ohne Deutschkenntnisse hierher zu holen, interessiert uns mehr als euer Dialog. Wer solche Sprecher hat, braucht keine Feinde mehr.
Steht der Gipfel – und damit der ganze Ansatz eines neuen deutschen Modells der Integrationspolitik vor dem Scheitern? Keineswegs. Im Gegenteil, die türkischen Verbände haben mit ihrer Krawallaktion unfreiwillig den Beweis dafür geliefert, dass der Gipfelprozess schon wirkt. Er ist keine harmlose Symbolpolitik, wie Kritiker glauben. Der Gipfel hat die abgegriffenen Konsensvokabeln »Integration« und »Dialog« entharmlost. Es geht um den Kern des Integrationsproblems – die Frage, wie Deutschland sich zu den Migranten und die Migranten sich zu Deutschland stellen.
Die riskante Wette, die die Bundesregierung mit ihrer neuen Politik eingegangen ist, lautet: durch wechselseitige Lebenslügen-Abrüstung zu einem neuen Wir. Wir Alteingesessenen hören auf zu leugnen, dass dieses Land ein Einwanderungsland ist, und ihr Neuen begreift euch als selbstverantwortliche Bürger, die etwas beizutragen haben.
Die türkischen Verbände sind damit offenbar überfordert. Auf die Einladung, Partner auf Augenhöhe zu werden, reagieren sie mit panischer Flucht in die Opferrolle. Ihre Kritik am Zuwanderungsgesetz dekonstruiert sich von selbst. Sie behaupten, Sprachkenntnisse wichtig zu nehmen, prangern aber verpflichtende Deutschkurse für türkische Bräute im Herkunftsland als unzumutbare »Hürde« an. Sie sprechen sich gegen Zwangsehen aus, sehen aber die Erhöhung des Zuzugsalters von 16 auf 18 als Beleidigung des Türkentums. Die türkische Feministin Seyran Ateş nennt dies »Kulturchauvinismus«: Die Wahrung der türkischen Identität sei wichtiger als Integrationserfolg und Frauenrechte.
Die Bundesregierung tut gut daran, ihre Wut über die türkische Rückschrittlichkeit herunterzuschlucken und einfach weiterzumachen, zur Not auch ohne Ditib und TGD. Die Kritik an diesen Verbänden wird auch in Migrantenkreisen immer lauter. Die Türkisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer etwa ignoriert den Boykott und kommt zum Gipfel. Und der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Ayman Mazyek, äußert zwar Verständnis für die Kritik am Zuwanderungsgesetz, findet aber, sie »sollte beim Gipfel selbst zur Sprache kommen«.
Der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer (CDU), die beim Nationalen Integrationsplan die Feder führt, haben die türkischen Boykotteure auf den zweiten Blick einen Gefallen getan. Ihr Gipfel stand im Verdacht, eine unverbindliche Wohlfühlveranstaltung zu sein – im Schatten der interessanteren Islamkonferenz Wolfgang Schäubles, der gern beide Register spielt, den sanften Identitätsmodernisierer wie den sicherheitspolitischen Doktor Eisenbart.
Das war ungerecht, wie sich jetzt zeigt. Böhmer hat auf ihre freundlich-verbindliche Weise die Funktion der Integrationsbeauftragten verändert. Sie verstehe sich nicht wie ihre Vorgänger als »Anwältin der Mi­gran­ten«, wird ihr nun von Lobbygruppen vorgeworfen. Dabei ist das eine gute Nachricht. Die Idee, Migranten brauchten eine Anwältin im Kanzleramt ist Teil des falschen Denkens, das endlich durchbrochen wird. Die Kehrseite des alten Schemas war, dass der Innenminister die Anregungen der Anwältin genervt in der Gedöns-Ablage versenkte. Damit ist Schluss. Zuwanderer sind, auch wenn ihre Sprecher versäumen, dies he­raus­zu­stel­len, oft mutige, risikofreudige Menschen. Sie brauchen keine Bemutterung, sondern müssen angesprochen werden als fürs eigene Leben Verantwortliche. In­te­gra­tion ist für Maria Böhmer nichts, was der deutsche Staat mit den Zuwanderern und ihren Nachkommen macht. Sie müssen es zu allererst selbst wollen. Die deutsche Gesellschaft muss dafür Chancengleichheit bieten.
Böhmers Nationaler Integrationsplan setzt vor allem auf Selbstverpflichtung. Erstmals hat sich eine ganz große Koalition in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik auf einen Maßnahmenkatalog geeinigt. Die ausländische Wirtschaft will 10 000 Ausbildungsplätze schaffen. Auch ARD, ZDF und die Privaten werden junge Migranten zum Zug kommen lassen. Der Bund wird vermehrt Zuwanderer in seiner Verwaltung beschäftigen. Die deutsche Industrie bekennt sich zur ethnischen Vielfalt als Einstellungskriterium. Die türkischen Eltern- und Lehrervereine starten eine Bildungsoffensive, um Eltern an die Schulen heranzuführen. Die Länder werden die frühkindliche Bildung von Migranten verbessern und flächendeckend frühe Deutschtests einführen. Die Sportverbände werden Zuwanderer vermehrt als Trainer ausbilden. Der Bund wird die Länge der Integrationskurse von 600 auf 900 Stunden aufstocken und ausdifferenzieren, mit Kinderbetreuung und Frauenkursen.
Sind die Selbstverpflichtungen nur wohlfeile Versprechungen, wie manche Kritiker sagen? Dafür lastet zu viel Druck auf dem Thema. Die Große Koalition kann sich ein Scheitern ihres ehrgeizigsten gesellschaftspolitischen Projekts nicht leisten. Über den Machtspielchen der vergangenen Woche sollte man nicht vergessen, warum der Integrationsgipfel in Angriff genommen wurde: Die Regierung war kaum im Amt, da brannten die Banlieues in Frankreich, es krachte auch in der Rütli- und der Hoover-Schule in Berlin. Die homegrown terrorists in England wurden von der Großen Koalition als Menetekel gesehen.
Der Integrationsgipfel war die richtige Reak­tion auf diese Schockwelle. Mit dem Bund ist ein neuer Spieler in der Integra­tionspolitik aufgetaucht, der auch dort viel bewegen kann, wo er nicht zuständig ist: Er bringt die Beteiligten in Zugzwang. Die Länder müssen nun zeigen, wer die besten Konzepte in der Bildungspolitik hat. Die Kommunen wetteifern um kreative Ideen gegen Ghettobildung und Jugendgewalt. Und die Mi­gran­ten stehen, überfordert und geschmeichelt zugleich, vor der guten alten Kennedy-Frage, was sie für ihr Land tun können.
Der Streit geht weiter, die Integration kommt voran.

p.s. Heute in den türkischen Zeitungen:
Der Boykottaufruf vier großer türkischer Verbände gegen den Integrationsgipfel ist heute erneut Top-Thema unter den in Deutschland erscheinenden türkischen Zeitungen. „Türkisches Ultimatum an Merkel“, heißt der Aufmacher der HÜRRIYET, der in der Unterzeile „den ehrenhaften Widerstand in Deutschland lebender Türken“ lobt. Ähnlich drastisch die angeblich liberale MILLIYET, die in ihrem Aufmacher „Berlin in Schutt und Asche“ sieht, weil das Ultimatum „in Berlin wie eine Bombe eingeschlagen“ habe. Etwas unaufgeregter die übrigen Zeitungen: „Ermahnung an Merkel vor dem Gipfel“, titelt die ZAMAN, einen „Aufruf an Merkel“ erkennt die TÜRKIYE und die SABAH wieder etwas schärfer „die letzte Warnung“.
Schutt und Asche? Was denken sich die lieben türkischen Kollegen eigentlich? Glauben die, das kriegt ja eh kein Deutscher mit? Kann der Presserat da mal was machen?

 

Sufismus als Alternative zum politischen Islamismus

Interessanter Beitrag aus der Herald Tribune: Statt zu versuchen, „hearts and minds“ der Muslime zu gewinnen (Gordon Brown) oder an einen „progressiven“ oder „moderaten“ Islam zu appelieren (Tony Blair), der kaum Anhänger hat, sollten wir lieber auf einen traditionellen Islam sufistischer Prägung setzen, der die Unerkennbarkeit Gottes und seiner Ratschlüsse betont.

Zitat aus dem Text von Philip Blond und Adrian Pabst:

Crucially, current policies are not working because they fail to address the real cause of radicalization and fanaticism. Contemporary Islamic violence is religious in nature. Its origin lies in Islamic scripture and the destruction of the traditional medieval schools that dictated its interpretation.

Und:

Such a recognition (der Transzendenz Gottes und seines Willens, wie im Sufismus üblich, J.L.) deprives Islamic fundamentalism of its primary motivating principle – that it knows the will of God and is therefore justified in enforcing it upon the earth.

A renewal of Sufism could help Islam to broaden its understanding of authority beyond rulers and the ulama to include civil society. This would also restore the consensus of the community (ijma). And thereby empower Muslim society to challenge the fundamentalist assertions of its heretical preachers with reasoned belief.

Given that we are losing the battle of hearts and minds, we would be well advised to chart a different path. By encouraging an Islamic renaissance and reviving traditions that the fundamentalists have so violently suppressed, Muslim youth might be diverted from their present course.

Stellt sich nur die Frage: Was können wir dazu tun, dass diese „Islamic Renaissance“ Wirklichkeit wird? Da müssen die Muslime schon selber ran, fürchte ich.

Und ausserdem stellt sich die Frage, ob die Gegenüberstellung der erstarrten Orthodoxie und der geistlich beweglichen Sufis nicht eine westliche Projektion ist: „Die Annahme, einem rigiden, unduldsamen ‚Gesetzesislam‘ stehe eine ‚tolerante‘ sufische Strömung entgegen, gehört zu den Fiktionen der europäischen Islamschwärmerei und wird durch die historischen Fakten tausendfach widerlegt.“ (Tilman Nagel)

Dank an Addafication.

 

Diese Dschihadisten sind einfach zu blöd

Genialer Leitartikel in der heutigen Times (London) von Matthew Parris (einem konservativen MP 1979-1986, dann Journalist bei der Times):

„In this Britain I believe something has been happening this summer, and if you ask me for evidence I must reply “observation, hearsay and personal hunch”. I cannot prove this, but I sense that the tide is turning against Islamist terrorism. We’re winning the battle – dare I utter the appalling cliché? – of hearts and minds.

You may think this a strange remark, considering that the whole country has been on maximum security alert this week, two attempts to cause dreadful loss of life have just been foiled more by luck than judgment, and arrests have been made that suggest a pattern of terrorist threats and some measure of internationally linked coordination. Nor do I doubt there will be more. Nobody knows what terrorist atrocities lie in store, but these attempts will certainly not be the last.

Yet for all that, something is changing in the public mood, and I think it’s this: terrorism is beginning to look a bit stupid. Those pictures of that idiotic and slightly overweight fellow with his clothes burnt off looked pathetic, undignified. It has occurred to even the meanest of intellects that concrete doesn’t burn.

And it isn’t just the technical competence of alleged British terrorists that people are beginning to doubt: it’s the whole jihadist idea. What world are they aiming for? Most British Muslims, just like most British everyone-else, think it’s all pie in the sky: all rather silly.

Yes, silly. Not “evil” as the red tops would have it. Take care, neocon editors, prime-ministerial speechwriters and opposition spokesmen, with that word “evil”. Evil is cool. Evil is wicked. Evil sells DVDs and airport thrillers. Evil is a gang you might want to be in if you were a clever boy in a cultural mess with a chip on your shoulder. We’re not talking anything as clever as Evil here: we’re talking Weird, we’re talking Crackpot, we’re talking Sad. The idea of using a Jeep to make a terminal explode was, in the latest lingo, a bit gay. We’re talking Failure.

Two thoughts, very widely thought, have completely escaped Britain’s headline writers. The first thought is that Islamist plotters, though hugely dangerous as any fool can be dangerous, don’t seem to be anything like as clever as the media keep telling us. The second is that although a lot of opinion formers keep telling them to be, a majority of the British people are not anyway on George W. Bush’s side. Both these thoughts are hurting – not helping – the terrorist cause.

At the heart of the jihadists’ most insistent recruiting pitch lies Iraq. The flaw in this pitch is that a substantial majority in Britain and America don’t support the occupation of Iraq. That realisation has grown this year, and is growing still. Your Muslim newsagent knows that most of his white customers agree with him about the war. He is not part of a marginalised community in an alien land: he is part of a democracy that made a mistake in Iraq, and knows it, and will in due course repent of it publicly as well as privately. Democracy is working for him. Millions of nonMuslims, white, black and Asian, have kept faith from the start with a reasoned opposition to the war, and been prepared to march in that cause. We are not the neocon puppets that Islamists want to portray. And we are winning.“

Ganzer Text hier.

 

Die arabische Kultur des Todes

Mein saudischer Held Turki Al-Hamad, hier schon öfter präsentiert, hat wieder zugeschlagen in Asharq Alawsat.

Ich übersetze seinen Text hier in Auszügen, damit deutlich wird, in welcher Härte manche arabischen Intellektuellen den selbstkritischen Diskurs führen:

„Überall in der Welt bewegen und entwickeln sich die Dinge dahin, dass jedermann zum Glück der Menschheit beizutragen versucht, während in der arabischen Welt eine Kultur des Todes propagiert wird, die jedermann Tod und Verderben wünscht, der von ihren Regeln abweicht. In der arabischen Welt wird alles vernichtet, das eine Bedeutung hat; das Schöne und Lebendige in den Menschen wird getötet durch sinnlosen Streit und skandalöses Verhalten. Diese Kultur ist für unsere Verwandlung in einen Schandfleck der menschlichen Geschichte verantwortlich.

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Während die Welt auf eine Kultur setzt, die Zukunftshoffnung, Menschenrechte, den Wert eines menschlichen Lebens und des Glücks betont, huldigen einige Teile der arabischen Welt einer Kultur der Todesverherrlichung, Verzweiflung, Rache und Vergangenheitsfixierung. Sie glauben, dass der Mensch nur zum Sterben geboren sei, und dass sein einziger Lebenszweck darin bestehe, ein Opfer zu werden, dessen Blut auf irgendeinem Altar vergossen werden soll.

Für uns ist die Welt nichts als eine Erfahrung, in der es darum geht, ob man gewürdigt oder beschimpft wird. Wir sehen sie nicht als den Ort von Gottes Schöpfung, so dass auch wir aufgerufen sind, das Leben zu verbreiten und das Geheimnis des Lebens neu zu entzünden. Denn unsere Kultur tötet jede Freude, verachtet das Lächlen und begräbt den Lebensgeist. Wir sind Pessimisten, was Freude und Lebensglück angeht, aber Optimisten, wenn es um Krisen und Katastrophen geht….

Von Gott heißt es im Koran, er sei „der Erbarmer, der Barmherzige“, „vergebend“ und „gutmütig“. Und doch hat der Mensch in unserer Kultur keinen Wert..

Der heutige Mensch ist beschäftigt mit der Frage, was er aus der Revolution in der Biologie und der Genetik, aus den Entdeckungen der Chemie und Physik machen kann, während wir uns den Kopf zerbrechen, wer Fußball spielen darf, was von der Religion erlaubt und verboten ist, und ob Erwachsene durch Stillen zu Milchgeschwistern werden.
Beziehungen zwischen Mann und Frau werden nur in einem sexuellen Licht betrachtet, so dass Männer im Verhältnis zu Frauen wie Raubtiere angesehen werden.

Wir klagen die sexuelle Freiheit des Westens an und seinen „moralischen Niedergang“, während sich bei uns alles, was Männer und Frauen angeht, um Sex dreht.
Die Welt sorgt sich um Atomenergie, Umweltverschmutzung und das Ozonloch, doch bei uns erregt man sich über die Frage, ob Frauen den Führerschein machen dürfen, ob wir koedukative Schulen haben sollten und gemischte Unis, Krankenhäuser, Moscheen und Arbeitsplätze.

Die Welt hat die Zeit der Inquisition hinter sich gelassen… Doch manche wollen uns in dieses Zeitalter zurückführen…
Als Europa jene kreuzigte und verbrannte, die es der Häresie für schuldig hielt, versammelte der Kalif Al-Mamun die Vertreter verschiedener Religionen und bat sie, die Dinge zu debattieren, ohne ihre Ideologien den anderen aufzuzwingen.
Doch diese Tage sind vorbei, und nun werden wir von denen geplagt, die offenbar im mittelalterlichen Europa ein Vorbild sehen. All dies im Namen eines gekidnappten ‚Islam’…

Dieser falsche Islam hat nichts zu tun mit der Religion des Propheten, der als Botschafter und als Gnade in unsere Welt geschickt worden war. Die Kidnapper seiner Religion haben ihn getötet, und sie haben Mohammeds Religion getötet.

Wann, wann können wir wahre Muslime sein?“

 

Traditionelle Muslime, tut endlich was gegen die Extremisten!

Die Anschlagserie in England scheint manche traditionelle Muslime endlich aufzuwecken. Es reicht nicht, einfach immer zu behaupten, Islam und Islamismus hätten nichts miteinander zu tun. Auf Eteraz.org fand ich dieses Plädoyer, das mir sehr einleuchtet:

„Of course, the overwhelming majority of Muslims are not terrorists, nor are all terrorists Muslim. But we’d be kidding ourselves if we claimed that a disproportionate number of terrorists aren’t Muslim or that the most destructive and deadly terrorist attacks aren’t perpetrated by Muslims fighting under the banner of Islam. Furthermore, terrorism is but an extreme manifestation of a rejectionist mentality that is all too common amongst Muslims.

Though few Muslims attempt to justify terrorist attacks, many steadfastly deny that Muslims were ultimately responsible, attributing them to elaborate conspiracy theories in which the Muslim hijackers/bombers were unwitting pawns in a grand plot directed by America/Israel/India/Freemasons. Even if such views are to be taken at face value, their advocates seem disturbingly unconcerned about the propensity of Muslims to be brainwashed and unwittingly recruited into shadowy non-Muslim conspiracies.

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Even many Muslims who do not share the conspiratorial mindset cannot accept the idea that Islamic extremism is any more prevalent or dangerous than extremist movements in other communities. They illustrate their denial by drawing superficially relevant paralells between al-Qaeda and abortion clinic bombers or the Irish Liberation Army. But such comparisons miss the mark; no other community has extremists that have sought to wage a decentralized war on an entire civilization and indiscriminately turn major urban centers into battlegrounds. (Endlich! JL)

As much as we’d like to believe that terrorist attacks are the work of a tiny minority of locally-oriented fringe extremists, this tiny minority is active and vocal, their ambitions are global, and they don’t seem to be starved for recruits. Their websites are on the Internet for all to see. Their message boards attract posters from around the world who wish destruction on the West and preach hatred of non-Muslims (and Shi’ites). Their rhetoric advocates the imposition of Islamic hegemony through perpetual conflict with „Dar al-Harb“. Who knows how many adherents to such views frequent mainstream masajid; I can remember a few Muslims in the masjid I grew up in who were disturbingly indifferent to the horrors of 9/11. That’s a few too many.“

 

Die Einbürgerung des Islam

Es gibt eine neue Schärfe im Streit um den Islam in Deutschland. Das ist eine gute Nachricht. Wir sind aus der Ära des falschen Gleichmuts unmittelbar in die Verhandlungen über ein neues Wir eingetreten. Anzuerkennen, dass der Islam in Deutschland dazugehört, war nicht schon das Ende, sondern erst der Beginn eines Kulturkonflikts.

Je enger man zusammenrückt, umso mehr fallen die Unterschiede ins Auge. Dass sie endlich zur Sprache kommen, müssen beide Seiten noch lernen, als gutes Zeichen zu lesen. Ein geplanter Moscheebau in Köln erregt mittlerweile die ganze Republik. Wir streiten um die Höhe von Minaretten und Kuppeln und um die nötigen Parkplätze.

Aber in Wahrheit geht es um nichts Geringeres als die Einbürgerung einer Religion. Seit Monaten liegt die evangelische Kirche mit muslimischen Verbänden im Clinch über die Zukunft des Dialogs. Und nun stellt der oberste deutsche Katholik, der Mainzer Kardinal Lehmann, die rechtliche Gleichstellung des Islams mit dem Christentum infrage: Es sei »falsche Toleranz«, Religionen unabhängig von Geschichte und Mitgliederzahl gleich zu behandeln.

Tatsächlich war, was als Toleranz durchging, oft nur Gleichgültigkeit. Man wollte lieber nicht genau wissen, woran die anderen wirklich glauben. Nun drängt eine fremde Religion auf Anerkennung. Sie will heraus aus den Hinterhöfen und hinein in die Rundfunkräte. Sie baut repräsentative Moscheen, die den Ehrgeiz zeigen, das Stadtbild mitzuprägen.

Dieser Anspruch setzt die Kirchen unter Stress, weil er ihr Monopol auf eine besondere Partnerschaft mit dem Staat infrage stellt. Doch auch ungläubige und kirchenferne Bürger reagieren allergisch: Die Dinge waren doch so schön geregelt, die Zeit der Kulturkämpfe war vorbei. Jetzt geht der religiöse Kampf um Anerkennung von vorn los. Die vitale Konkurrenz des Islams wirkt belebend auf die Kirchen, die nun wieder Profil zeigen müssen.

Kardinal Lehmann hat recht, vor der Beliebigkeit im Umgang mit der Religionsfreiheit zu warnen. Ohne sie kann es keinen liberalen Rechtsstaat geben. Eben darum ist es falsch, die Rechtsgleichheit für Muslime mit Verweis auf den besonderen Beitrag der Kirchen zur »europäischen Kulturidentität« für immer auszuschließen. Vor Kurzem hat der Kardinal gesagt, er würde gern eine Messe in Saudi-Arabien lesen.

Wer sich gegen die Unterdrückung der Kirchen in der islamischen Welt einsetzt, kann nicht Muslimen hierzulande gleiche Rechte verwehren. Sie sollten die Möglichkeit haben, eines Tages wie die Kirchen als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt zu werden – mit den arbeitsrechtlichen und steuerrechtlichen Privilegien. Bis dahin – die Kirchen können ein Lied davon singen – warten Lernprozesse mit offenem Ausgang.

So muss der Deal lauten: Wir bieten die Einbindung in die öffentlich-rechtliche Ordnung. Wir verlangen dafür, dass Zweifel und Vorbehalte ernst genommen und nicht als »Islamophobie« abgetan werden.

Auf dieser Basis werden in der Schäubleschen Islamkonferenz, aber auch im Dialog mit den Kirchen, endlich alle Fragen gestellt, die viel zu lange unterdrückt wurden. Wie haltet ihr es mit den Frauenrechten? Wie sieht es mit der Freiheit zum Glaubenswechsel für Muslime hier und in euren Herkunftsländern aus? Steht die Scharia über dem Grundgesetz? Seid ihr auf Dauer bereit, in religiöser Pluralität gleichberechtigt mit anderen zu leben? Bekennt ihr euch nur vorläufig und widerwillig unter dem Zwang der Diaspora dazu, oder könnt ihr aus eurem Glauben selbst begründen, warum ihr diese Ordnung bejaht?
Muslime erleben solche Fragen verständlicherweise als Feindseligkeit. Sie sollten bedenken, was sich die Katholiken in ihren Kulturkämpfen alles haben sagen lassen müssen.

Der deutsche Staat muss seine kulturellen und religiösen Wurzeln nicht verleugnen, auch wenn er durch die Verfassung zu religiös-weltanschaulicher Neutralität verpflichtet ist. Zu unserer staatlichen Ordnung, die auch christlich geprägt ist, gehört die unteilbare Religionsfreiheit. Ohne Offenheit für andere Bekenntnisse wäre sie ein Deckname für Bigotterie.

Deutschland hat ein in Religionskriegen und Kulturkämpfen teuer erkämpftes System der Kooperation von Glaubensgemeinschaften und Staat. Es ist darauf spezialisiert, interkonfessionelles Misstrauen und Reserven gegen die Moderne abzubauen und produktiv zu machen. Es hat den Kirchen einen ungeheuren Wandel abverlangt und ihnen dafür großen Einfluss gegeben. Nichts spricht dafür, dass es nicht auch andere Glaubensrichtungen integrieren kann. Den Muslimen bietet es die Chance, Anerkennung im Tausch für Rechtsgehorsam zu bekommen.

Daraus folgt nun aber nicht, dass man den Muslimen die volle rechtliche Gleichstellung mit den Kirchen sofort und ohne weitere Nachfragen gewähren muss. Die Kirchen haben ihre Privilegien nicht zum Nulltarif bekommen, sondern nach einem schmerzhaften »wechselseitigen Lernprozess« (Lehmann). Lehmann selbst ist das beste Beispiel für die Intelligenz des deutschen Systems, ohne dessen Erziehungsleistung die Kirche hierzulande nicht so liberal (und Lehmann nicht Kardinal) wäre. Ob die Muslime den gleichen Weg gehen können, wird von vielen bezweifelt. Das ist kein abendländisches Vorurteil: Wie der Islam mit der Trennung von Religion und Staat zurechtkommen kann, fragen sich auch viele Muslime. Kein Grund, ihnen den Lernprozess zu verwehren, indem man a priori signalisiert, ihr kommt sowieso nicht hinein.

Die Kirchen sind in Versuchung, so zu tun, als wäre der liberale Rechtsstaat immer schon ihr Herzensprojekt gewesen. Doch auch sie mussten dazu verführt werden, sich mit ihm einzulassen, um ihn schließlich von Herzen zu bejahen. Die katholische Kirche hat bis 1964, bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil, mit der Religionsfreiheit gerungen.

Die Debatte ist zum Glück längst weiter, als Kopftuchstreit und Antimoscheeproteste ahnen lassen: Wer meint, das Kopftuchverbot sei mit dem freiheitlichen Staatsverständnis nicht zu vereinbaren, kann trotzdem gegen den Schleier als Zeichen für die Benachteiligung der Frau sein. Wer für die Gleichberechtigung der Muslime bei Sakralbauten ist, kann sehr wohl eine konkrete Moschee ablehnen, weil eine undurchsichtige Gruppe hinter ihr steht oder weil sie das eigene Viertel radikal verändern würde.

Die deutsche Politik ist über die falsche Alternative von Nachgiebigkeit oder Abschottung hinaus. Es schält sich ein deutsches Modell zur Integration des Islams heraus, auf das man in Europa zu schauen beginnt – wachsam ge­gen­über Islamisierungsversuchen, auf Rechtstreue pochend, doch respektvoll gegenüber dem Glaubenskern der anderen.

Der freiheitliche Staat braucht allerdings mehr als Rechtsgehorsam.
Er ist auf das Entgegenkommen der Religionen angewiesen – in Jürgen Habermas’ Worten »auf eine in Überzeugungen verwurzelte Legitimation«. Die Muslime müssen die Zweifel an ihrem Entgegenkommen ernst nehmen. Ihren Loyalitätskonflikt kann ihnen niemand ersparen, so wenig wie den Alteingesessenen das Leben mit einer irritierenden religiösen Vielfalt, Minarette eingeschlossen.

Anmerkung: Dies ist der Leitartikel der heutigen Print-Ausgabe der ZEIT. Er reflektiert die Debatten, die wir hier täglich führen. Und darum stelle ich ihn auch in diesem Forum exklusiv zur Diskussion. JL

 

Saudi-Arabischer Intellektueller: Unsere Welt ist ein Freilichtmuseum der Grausamkeit

Die palästinensische Spaltung bringt eine Welle massiver arabischer Selbstkritik hervor, die teilweise schon in Selbsthass übergeht. Hier stellvertretend der schön öfter an dieser Stelle präsentierte Turki Al-Hamad, dessen wunderbare Romane einer Jugend in Riad ich übrigens sehr empfehlen kann:

If the situation continues as it is in the Arab region, the day might come when the whole region is transformed into a living museum of history that the rest of the world could visit in tours to see what the world was like when it was drenched in blood and burdened with vendettas and vengeance, all while remaining unconscious and disconnected from the events unfolding in the outside world. It is a place where man has no value for his humanness alone. His worth can only be regarded though additional attributes whether nationalistic, religious, sectarian, or gender based.

What is happening in this region of the world, which belongs to the rest of the world geographically but does not want to belong to it on a mental level or in terms of lifestyle? It is a region that is living in and is governed by the past. The population of this region, or rather this area that is immersed in the past, believe that they are living in the contemporary world. The reality is that they are living a historical legacy full of blood and hatred that controls every inch of their minds. As such, these people have become a burden on a world that lives in the present moment…

Aus: Asharq Alawsat

 

Integration und Leitkultur – ein Zwischenruf von Gari Pavkovic

Der erfolgreichste Integrationsbeauftragte Deutschlands, Gari Pavkovic aus Stuttgart, schickt mir folgende Stellungsnahme zu dem schwelenden Streit über Moscheebau, Toleranz, Anerkennung. (Letztes Jahr hat Pavkovic zusammen mit anderen Integrationspolitikern an unserem ZEIT- Integrationsgipfel mitgewirkt.) Ich stelle seinen Beitrag hier im vollen Wortlaut zur Debatte:

Wann gelten EinwanderInnen in Deutschland als integriert? Es besteht zumindest ein breiter Konsens darüber, dass die zugewanderten Personen – mit und ohne deutschen Pass – dafür drei Voraussetzungen erfüllen müssen: die Anerkennung der Menschenrechte (die auch die Grundlage unserer freiheitlich-demokratischen Verfassung sind), das Einhalten von Recht und Gesetz im Alltag und gute Deutschkenntnisse. Im Gegenzug garantiert unsere Rechtsordnung die individuelle Gleichbehandlung aller hierzulande regulär lebenden Personen. Dies beinhaltet auch ihre Recht auf eine selbst gewählte kulturelle, religiöse oder sonstige Einstellung und Lebenspraxis, solange diese andere Personen in ihren Freiheiten und Rechten nicht beeinträchtigen. Rechtliche Gleichheit und kulturelle Verschiedenheit sind die Merkmale unserer freiheitlichen pluralistischen Gesellschaft. Alle BürgerInnen haben zu tolerieren, dass es Mitmenschen gibt, die eine andere Lebensweise haben als sie selbst, solange diese gute StaatsbürgerInnen sind. Gegenseitige Toleranz ist die Basis des Zusammenlebens, unabhängig davon, ob diese Toleranz sich als gegenseitiger Respekt, als herablassende Duldung oder gar als Ignoranz der Anderen ausdrückt. Leben und leben lassen, würden die Rheinländer sagen, Schaffen und schaffen lassen, die Schwaben. So weit, so gut…. Weiter„Integration und Leitkultur – ein Zwischenruf von Gari Pavkovic“