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Die Frau hinter der Nebelwand

Seit fünf Jahren beobachtet unser Reporter den NSU-Prozess. Mit Beate Zschäpe hat er mehr Zeit verbracht als mit vielen Freunden. Er weiß, welche Macht sie hat.

Die Eintrittskarte in ein neues Leben ist gelb und lässt sich an die Brust heften. Oben steht in Großbuchstaben „Oberlandesgericht München“, darunter „Akkreditierung im Verfahren Beate Zschäpe u.a. (NSU)“. 50 Exemplare gibt es. Eines davon, Nummer 38, gehört mir. Mein Name steht gleich unter dem von Zschäpe.

In ihrer Gegenwart habe ich in den vergangenen fünf Jahren mehr Zeit verbracht als mit vielen Freunden. Natürlich ist sie mir fremd geblieben. Ich habe ja nie ein Wort mit ihr gewechselt. Doch es geht nicht ohne sie. Zschäpe ist nicht nur die Angeklagte in diesem Prozess, sie ist der Prozess.

Ich sitze im Gerichtssaal, weil der gelbe Anstecker eine Sitzplatzreservierung für Journalisten im NSU-Prozess ist. Das Gericht hatte sie verlost, eine Woche vor Beginn des Verfahrens im Mai 2013. Seitdem schaue ich für ZEIT ONLINE hin und habe von der erhöhten Tribüne immer auch Zschäpe vor Augen.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Freitag, 6. Juli, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 9. Juli 2018.

 

Zschäpes kühle letzte Worte – Das Medienlog vom Mittwoch, 4. Juli 2018

Der NSU-Prozess ist so gut wie beendet, nur noch das Urteil fehlt. In einer Woche soll es verkündet werden. Am Dienstag sprachen die Angeklagten ihre letzten Worte in dem Verfahren. Besonderen Widerhall fanden die Äußerungen von Beate Zschäpe, die sich in einem fünfminütigen Statement von den Taten und dem Gedankengut des NSU distanzierte, sich bei den Opfern und Hinterbliebenen entschuldigte – und sich wie zuvor als nicht schuldig für die Verbrechen bezeichnete.

„Zschäpes angebliche Loslösung von der rassistischen Ideologie des NSU bleibt ein Lippenbekenntnis“, kommentiert dazu Martín Steinhagen in der Frankfurter Rundschau. Von der rechten Szene habe sie sich nicht erkennbar losgesagt: „Kein Ausstieg ohne Auspacken.“ Dass sie sich nur selektiv geäußert hatte, mache sie unglaubwürdig.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 3. Juli, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 4. Juli 2018.

 

437. Prozesstag – Die letzten Worte der Angeklagten

Es ist der letzte – planmäßige – Schritt vor dem Urteil im NSU-Prozess: Heute haben die fünf Angeklagten das Recht auf das letzte Wort. Sie können sich noch einmal zur Anklage äußern, Rechtfertigungen oder Entschuldigungen vorbringen – oder auch schweigen.

Außer dem Mitangeklagten André E. wollen alle Angeklagten das Wort ergreifen. Beate Zschäpe hatte angekündigt, eine rund fünfminütige Stellungnahme abzugeben. Sie hatte sich zuletzt im September 2016 in einem sehr kurzen, abgelesenen Statement geäußert und ihr „Fehlverhalten“ bedauert.

Andere Angeklagte waren offensiver: Der mutmaßliche Waffenbeschaffer Carsten S. hatte schon zu Prozessbeginn 2013 eine Aussage gemacht und sich anschließend bei den Angehörigen der NSU-Opfer entschuldigt. Ebenfalls geäußert hatte sich der Mitangeklagte Holger G. Kurz nach Beate Zschäpes schriftlicher Aussage sprach auch Ralf Wohlleben und drückte den Nebenklägern gegenüber sein Beileid aus.

André E. hatte als einziger die ganzen fünf Jahre lang geschwiegen.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Rückschlag für Zschäpes Anwälte – Das Medienlog vom Mittwoch, 27. Juni 2018

Zum Schluss geht es überraschend schnell: Nach einer erneuten kurzen Beweisaufnahme steht der NSU-Prozess kurz vor dem Urteil. Für den kommenden Dienstag sind die letzten Worte der Angeklagten geplant, Mitte Juli sollte das Verfahren zum Abschluss kommen. Bis auf den Mitangeklagten André E. wollen alle die Gelegenheit zu einer Stellungnahme nutzen – einschließlich Beate Zschäpe.

„Dieser Prozess bleibt auch in seiner Finalphase voller Überraschungen“, kommentieren Annette Ramelsberger und Wiebke Ramm von der Süddeutschen Zeitung. Denn zuvor war völlig unklar, wie es im Verfahren weitergehen wird. Für Konfliktstoff hatte die Vernehmung eines Brandgutachters gesorgt, der auf Antrag von Zschäpes Altanwälten geladen worden war.

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Die letzten Flammen

Im NSU-Prozess wollen die Angeklagten ihre letzten Worte äußern, auch Beate Zschäpe. Zuvor bringen ihre Verteidiger jedoch noch vergeblich ein neues Argument auf.

Freitagnachmittag, der 4. November 2011: Aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses an der Zwickauer Frühlingsstraße quillt dichter Rauch. Der Qualm hüllt die Fassade ein, wird dunkler, streicht entlang der äußeren Dachbalken. Eine Minute später schlagen Flammen aus dem Fenster. 1.200 Grad Celsius heiß wird es im Haus Nummer 26. Das Feuer vernichtet, was es umschlingt. Gelegt hatte es eine Bewohnerin des Hauses: Beate Zschäpe.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 26. Juni, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 27. Juni 2018.

 

436. Prozesstag – Brandgutachter sagt über Feuer in Zwickau aus

Überraschend tritt der NSU-Prozess heute wieder in die Beweisaufnahme ein: Das Gericht hört den Brandsachverständigen Christian Setzensack vom Bayerischen Landeskriminalamt. Der Gutachter wurde auf Antrag der Verteidiger von Beate Zschäpe geladen. Deren Anwalt Wolfgang Heer hatte sich in seinem Plädoyer mehrfach auf Setzensacks frühere Ausführungen im Verfahren bezogen.

Dabei geht es um das Feuer in der Zwickauer Frühlingsstraße 26, der letzten Wohnung des NSU-Trios. Zschäpe hatte gestanden, den Brand gelegt zu haben, nachdem ihre Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sich am 4. November 2011 das Leben genommen hatten. Im selben Mehrfamilienhaus, jedoch in der anderen Haushälfte, befand sich zur Tatzeit eine gebrechliche Nachbarin. Deshalb ist die Brandstiftung auch als versuchter Mord angeklagt. Mithilfe der Angaben des Sachverständigen wollen die Anwälte belegen, dass Zschäpe die Frau nicht so sehr in Gefahr brachte, wie dies aus der Anklage hervorgeht.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Ein Marathon namens NSU-Prozess – Das Medienlog vom Freitag, 22. Juni 2018

Acht Tage hat es gedauert – nun ist mit dem Schlussvortrag für die Hauptangeklagte Beate Zschäpe das letzte Plädoyer gesprochen. Anwältin Anja Sturm beendete ihren Teil am Donnerstag. Dabei vertrat sie die Meinung, dass es sich bei den Taten des NSU nicht um Terrorismus im juristischen Sinne gehandelt habe. Auch bestritt sie, dass die Angeklagte im Falle einer Verurteilung ein Fall für die Sicherungsverwahrung wäre.

„Es ist der letzte Atemstoß in einem Marathon, der in einem deutschen Gericht einmalig gewesen sein dürfte“, bilanziert Frank Jansen vom Tagesspiegel. Während der insgesamt fast ein Jahr dauernden Plädoyers von Anklage, Nebenklage und Verteidigung seien „die Gegner noch einmal mit voller Wucht“ aufeinandergeprallt. Zuletzt kämpften die Verteidiger der Hauptangeklagten für ihre Mandantin. „Zschäpe ist auch Sturm ein Rätsel geblieben.“

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