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326. Prozesstag – Berliner Polizist zu Ausspähung von Synagoge

Es ist ein Hinweis auf weitere mögliche Anschläge des NSU: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe soll im Mai 2000 eine Synagoge in Berlin ausgespäht haben. Davon berichtete ein Polizist, der damals das Gebäude bewachte. Der pensionierte Beamte ist heute zum zweiten Mal als Zeuge in den Prozess geladen.

Seiner Aussage beim Landeskriminalamt zufolge hielten sich Zschäpe, ihr Komplize Uwe Mundlos sowie zwei weitere Erwachsene und zwei Kinder vor dem Gotteshaus auf. Vor Gericht widersprach er jedoch teilweise seinen Erinnerungen von früher, weshalb im Nachgang auch der damalige Vernehmungsbeamte zur Aussage geladen wurde.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Lieder voller Hass und Hetze

„Türken raus!“: Im NSU-Prozess befassen sich die Richter mit rechtsextremer Musik vom Computer des Angeklagten Ralf Wohlleben. Der hatte sich zuvor als friedlich und seriös beschrieben.

Der Kontrast könnte nicht größer sein. An der Stirnseite des Münchner Gerichtssaals sitzen die sechs Richter des NSU-Prozesses, unbewegt, mit ernster Miene. Zur gleichen Zeit plärrt aus den Lautsprechern ein Gemisch aus E-Gitarren-Akkorden und dem kaum zu verstehenden Geschrei eines Sängers. Nur Wortfetzen dringen durch: „Türken raus! Raus! Raus! Raus! Türkenpack, raus aus unserm Land!“

„Es ist ein Gekreische“, kommentiert die genauso starr dasitzende Zeugin, eine Kommissarin des Bundeskriminalamts. Sie ist eigens angereist, um dem Gericht das Lied Türken raus der Band Böhse Onkelz vorzuspielen. Seinen Platz im Terrorismusprozess hat das Lied, weil es auf einem Computer des Mitangeklagten Ralf Wohlleben gefunden wurde. Wohlleben ist angeklagt, weil er dem NSU-Trio die Pistole Ceska 83 organisiert haben soll, mit der Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neun Menschen erschossen.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 29. November, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 30. November 2016.

 

325. Prozesstag – BKA-Ermittlerin sagt aus

Am Dienstag ist eine Kommissarin des Bundeskriminalamts als Zeugin geladen. Sie stellt ein neues Ermittlungsergebnis vor.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Wohlleben-Anwälte: Propaganda im NSU-Prozess – Das Medienlog vom Donnerstag, 24. November 2016

Erneut haben die Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben den Tod des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß zum Thema im NSU-Prozess gemacht. Sie wollen beweisen, dass Heß ermordet worden sei und ihren Mandanten, offenbar Anhänger der Mord-These, so dem Extremismusverdacht entziehen. Die Anwälte beantragten, den Historiker und NPD-Politiker Olaf Rose als Sachverständigen zu laden. Damit hätte die Wohlleben-Partei „erneut offen rechtsextremistische Propaganda betrieben“, schreibt Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Nebenklageanwälte waren ob des Vorstoßes empört und bezeichneten ihn als Geschichtsrelativismus.

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Wohllebens Plan geht schief – Das Medienlog vom Mittwoch, 23. November 2016

Am Dienstag ging es im NSU-Prozess erneut um eine Schlägerei vom Sommer 1998 in Jena, bei der nach Aussage des Angeklagten Carsten S. auch der ebenfalls angeklagte Ralf Wohlleben zuschlug. Wohlleben bestreitet eine Beteiligung. Die Befragung eines Zeugen zu der Sache brachte für die Wohlleben-Verteidigung nicht den gewünschten Effekt, schreibt Björn Hengst dazu auf Spiegel Online. Der Mann bestätigte Details aus der Aussage von S.

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324. Prozesstag – Gericht prüft Ausspähung von Berliner Synagoge

Es ist ein Hinweis auf weitere mögliche Anschläge des NSU: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe soll im Mai 2000 eine Synagoge in Berlin ausgespäht haben. Vor dem Gebäude will sie ein Polizist erkannt haben, der das Gotteshaus damals bewachte – Ende Oktober hatte er im NSU-Prozess ausgesagt.

Heute ist ein Beamter des Berliner Landeskriminalamts in den Prozess geladen, der den Polizisten damals als Zeugen vernommen hatte. In seiner Aussage vor Gericht widersprach der Wachmann nämlich teilweise den Erinnerungen, die er 2000 zu Protokoll gegeben hatte.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Dienstag, 22. November, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 23. November 2016.

 

323. Prozesstag – Zeuge zur Schlägerei in Jena

Erneut geht es am Dienstag um eine Schlägerei, die sich in den neunziger Jahren in Jena ereignet hat. Dabei gingen laut der Aussage des Mitangeklagten Carsten S. Neonazis an der Endhaltestelle einer Straßenbahnlinie im Jenaer Stadtteil Winzerla auf eine Gruppe Jugendlicher los. Geladen ist diesmal der Zeuge Wolfgang R.

Behandelt wird der Gewaltakt auf Antrag der Verteidiger des ebenfalls angeklagten Ralf Wohlleben: Sie sehen die Untersuchung des lange zurückliegenden Falls als Probe für S.‘ Glaubwürdigkeit. Da ein Zeuge den Vorfall in der vorigen Woche bestätigte, gilt die Schilderung des Angeklagten jedoch nicht mehr als zweifelhaft.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Angeklagter Wohlleben meldet sich zu Wort – Das Medienlog vom Freitag, 18. November 2016

Unerwartet meldete sich am 322. Verhandlungstag einer der Angeklagten zu Wort: Ralf Wohlleben, der die NSU-Mordwaffe Ceska 83 beschafft haben soll. Er bestritt, an einer Schlägerei beteiligt gewesen zu sein, die sich im Sommer 1998 ereignet hatte. Geschildert hatte den Gewaltakt der Mitangeklagte Carsten S. Wohlleben warf diesem vor, er wolle ihn um jeden Preis belasten, berichtet Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Beiden wird vorgeworfen, am Transport der Waffe beteiligt gewesen zu sein, S. gilt als Kronzeuge gegen Wohlleben.

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