Update: Die Verhandlung wird bis einschließlich 13. Juli unterbrochen, damit sich Beate Zschäpes neuer Anwalt Mathias Grasel einarbeiten kann. Die Zeugen werden erneut geladen.
Am Dienstag sagt der Zeuge Tom T. aus dem thüringischen Stadtroda aus. Er ist einer der frühen Wegbegleiter des NSU-Trios und war dabei, als sich Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt während der neunziger Jahre in der rechtsextremen Kameradschaft Jena radikalisierten. Dabei schloss er auch Bekanntschaft mit den Mitangeklagten Holger G. und Ralf Wohlleben. Seine Erinnerungen an die gemeinsame Zeit dürften Rückschlüsse auf die Gedankenwelt von Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt zulassen, die 1998 Jena verließen und im Untergrund ihre Mordserie begonnen haben sollen.
Ebenfalls zu den Anfängen des Trios sagt ein Kommissar des Thüringer Landeskriminalamts aus. Er hatte sich damals wiederholt mit Mundlos und Böhnhardt beschäftigt. Die beiden Neonazis waren keineswegs unauffällig, sondern traten immer wieder ins Blickfeld der Polizei – etwa, als sie Gedenkbanner für Rudolf Heß enthüllten oder an Aufmärschen teilnahmen.
ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.