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Ermittler räumt Fehler nach Heilbronner Mord ein – Das Medienlog vom Freitag, 31. Januar 2014

Erneut hat sich das Gericht im NSU-Prozess dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter von 2007 gewidmet – und damit einem der rätselhaftesten Fälle der Serie. Wenig hilfreich bei der Aufklärung waren Ermittlungsfehler und womöglich gar Rassismus bei der Polizei, wie die Zeugenaussagen am 81. Verhandlungstag zeigten. In dem Fall seien „mehr Merkwürdigkeiten als bislang bekannt“ aufgetaucht, schreibt Frank Jansen im Tagesspiegel.

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Undeutliche Worte von Zschäpe, dubiose Worte von Andreas T. – Das Medienlog vom Donnerstag, 30. Januar 2014

Es klingt wie eine Sensation – wird im NSU-Prozess jedoch eine Randnotiz bleiben: Beate Zschäpe hat während der Sitzung mit Richter Manfred Götzl gesprochen. Götzl erkundigte sich bei der offenbar ermüdeten Angeklagten nach ihrem Befinden. Die antwortete, jedoch bei ausgeschaltetem Mikrofon, weshalb ihre Aussage nicht im Saal zu verstehen war. Eine „kleine Überraschung“ nennt Frank Jansen die Äußerung im Tagesspiegel. Der Richter habe Zschäpe überrumpelt. Die anderen wichtigen Worte des 80. Sitzungstags sprach der ehemalige Verfassungsschützer Andreas T. – der sich jedoch nach eigenen Angaben kaum erinnern konnte.

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Schweigende Zeugen und ein Spiel voller Hass – Das Medienlog vom Mittwoch, 29. Januar 2014

Eigentlich wollte das Gericht die vielen Fragen zur Mordwaffe Ceska 83 aufklären – doch das verhinderten zwei Zeugen: Frank L. und Andreas Sch. sagten wenig bis gar nichts. Beide Zeugen arbeiteten früher in einem Jenaer Szeneladen und sollen dort die Pistole an den Angeklagten Carsten S. verkauft haben. L., der damalige Inhaber, stützte sich jedoch wie bei seiner ersten Vernehmung auf Erinnerungslücken, sein ehemaliger Angestellter Sch. verweigerte die Aussage, um sich nicht selbst zu belasten. Wichtig war der Tag für die Anwälte der Nebenkläger: Sie stellten mehrere Beweisanträge.

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„Die Angeklagten sind keine Monster“ – Das Medienlog vom Dienstag, 28. Januar 2014

Der NSU-Prozess ist auf einem guten Weg – doch der Hintergrund des mutmaßlichen Terrortrios bleibt nach Ansicht des Nebenklage-Anwalts Mehmet Daimagüler im Dunkeln. In den Sitzungen werde „das ideologische Umfeld des NSU viel zu wenig beleuchtet“, sagte er dem Anti-Rechtsextremismus-Portal Netz gegen Nazis. Über „Helfer und Helfershelfer“ der Angeklagten sei nur wenig zu erfahren.

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Anwälte fordern neuen Untersuchungsausschuss – Das Medienlog vom Montag, 27. Januar 2014

Die Forderungen nach einem NSU-Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg mehren sich. Sowohl der Nebenklageanwalt Walter Martinek als auch sein Kollege Yavuz Narin fordern, die Umstände um den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn prüfen zu lassen. Es gebe „zu viele Auffälligkeiten“, sagte Martinek der Südwest Presse. Der Anwalt vertritt Kiesewetters Kollegen Martin A., der den Mordanschlag im April 2007 schwer verletzt überlebt hat.

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Ein Vater, der nichts ahnte – Das Medienlog vom Freitag, 24. Januar 2014

Der Vater des NSU-Mitglieds Uwe Böhnhardt hat im Münchner NSU-Prozess ausgesagt. Jürgen Böhnhardt entschuldigte sich bei den Opfern der NSU-Taten. Zudem berichtete er von Uwes Kindheit und seinem eigenen Schicksal, mit dem Verschwinden und schließlich dem Tod des Sohns umgehen zu müssen. Von dessen Radikalisierung will er aber nichts geahnt haben, wie den Berichten zum 78. Prozesstag zu entnehmen ist.

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Grausige Details und viele Zweifel – Das Medienlog vom Donnerstag, 23. Januar 2014

In der Beweisaufnahme am 77. Verhandlungstag brachte ein Forensiker viele grausige Details zur Sprache. Im Anschluss warf die Vernehmung eines BKA-Beamten ein kritisches Licht auf die Recherchen nach dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter. Gerichtsmediziner Heinz-Dieter Wehner aus Tübingen stellte das Geschehen vom April 2007 im Computer nach. Dabei analysierte er, wo die Schützen neben dem Polizeiauto gestanden hatten und aus welcher Entfernung sie geschossen haben könnten. „Vieles bleibt vage, nur eines ist für den Gutachter klar: Die Täter können nicht allzu klein gewesen sein“, resümiert Tanjev Schultz in der Süddeutschen Zeitung.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Dienstag, 21. Januar, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 22. Januar 2014.

 

Verschwörungstheorien um den Kiesewetter-Mord – Das Medienlog vom Montag, 20. Januar 2014

Die Aussage des Polizisten Martin A. war ein erster wichtiger Einblick in das Geschehen am 25. April 2007 in Heilbronn. Damals wurde A.s Kollegin Michèle Kiesewetter neben ihm im Streifenwagen erschossen, A. überlebte schwerverletzt. Die Vernehmung des 31-Jährigen ist auch Ausgangspunkt für eine der vielen Fragen, die nach dem Mord bleiben: Gab es einen persönlichen Hintergrund für die Tat, kannten sich Opfer und Täter womöglich? Martin Debes untersucht diese These in der Thüringer Allgemeinen.

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Ein Angriff auf die Uniform – Das Medienlog vom Freitag, 17. Januar 2014

Das Münchner Oberlandesgericht hat mit der Aufklärung des Mords an der Polizistin Michèle Kiesewetter begonnen, die am 25. April 2007 auf einem Parkplatz in Heilbronn erschossen wurde. Neben ihr saß ihr Kollege Martin A., der den Schussangriff schwer verletzt überlebte und heute im Innendienst arbeitet – am 75. Prozesstag sagte er im Prozess aus. Kiesewetter und er waren die letzten Opfer der NSU-Serie. Sie traf es offenbar, weil sie den von den Extremisten gehassten Staat repräsentierten: „Es ging wohl nicht um die Personen, sondern um deren Funktion“, schreibt Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online. Der Anschlag war damit kein Angriff auf die Nationalität – sondern auf die Uniform.

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