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Keine Antworten ohne Wohlleben – das NSU-Medienlog vom Freitag 14. Juni 2013

Die Berichte über den zehnten Prozesstag beschäftigen sich mit der weiteren Vernehmung des Angeklagten Carsten S., der unter anderem von den Anwälten der Nebenkläger befragt wurde.

An jedem Werktag fassen wir im NSU-Prozess-Blog die wichtigsten Medienberichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Carsten S. und seine Verteidiger haben das Team von Ralf Wohlleben auflaufen lassen, schreibt Tom Sundermann auf ZEIT ONLINE. Nur wenn Wohlleben sich umfassend zu seiner Person und zum Tatvorwurf äußere, werde auch S. sich den Fragen stellen, teilten die Anwälte vor Gericht mit. Holger Schmidt schätzt den Erfolg dieser Forderung auf seinem Blog als gering ein.

Mit der Weigerung auf die Fragen der Wohlleben-Anwälte zu antworten, beschäftigen sich auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die türkische Zeitung Zaman und der Tagesspiegel. („Zwei Angeklagte, die von Feinden zu Freunden wurden.“), Zudem betont Frank Jansen im Tagesspiegel: „Von Wohlleben allerdings, ehemals Vizechef der NPD in Thüringen, ist kein Abschied aus dem Rechtsextremismus bekannt.“ Stefan Geiger von der Berliner Zeitung beobachtete, die Anwälte der Nebenkläger hätten S. nicht schonend aber sachlich befragt.

Die Europa-Ausgabe der türkischsprachigen Zeitung Sabah fasst den Prozesstag unter dem Titel „Ich habe mich mit Türken angefreundet“, zusammen. Die Zeitung hebt hervor, dass S. ausgesagt hat, er kenne Türken inzwischen auch persönlich und Türken gehörten inzwischen auch zu seinem Freundeskreis.

Tanjev Schultz erinnert in der Süddeutschen Zeitung noch einmal an die Versäumnisse der letzten Jahre: Polizei und Verfassungsschutz hätten zehn Jahre verstreichen lassen, ohne Carsten S. zu den untergetauchten Neonazis zu befragen. Das Versäumnis der Behörden sei deshalb so groß, weil dem Thüringer Verfassungsschutz 1999, also nachdem die NSU-Mitglieder untergetaucht waren, Hinweise darüber vorlagen, dass S. den Flüchtigen geholfen hat. „Nach seinem Ausstieg aus der rechten Szene Ende 2000 hätte die Möglichkeit bestanden, etwas von ihm zu erfahren. Stattdessen führte er unbehelligt ein vermeintlich neues Leben“, schreibt Schultz.

Schlechtes Gewissen: Auch das ZEITmagazin beschäftigt sich in einem ausführlichen Artikel mit der Aufarbeitung der Fehler und Ermittlungspannen, die den Morden des NSU vorausgingen. Zwei Polizisten schildern die Geschehnisse des 26. Januar 1998 in Jena. Bei einer Hausdurchsuchung wurde Uwe Böhnhard das letzte Mal gesehen und konnte ungehindert entkommen. Ein brisantes Detail in der Geschichte: Die Garage des Hauses, die durchsucht wurde, hatte ein Jenaer Polizeibeamte an Beate Zschäpe vermietet.

Die Vermietung der Garage durch die Polizei greifen auch die Sabah und das Online-Portal Dünya Bülenti in einer Meldung auf.

Englischsprachige Onlinemedien veröffentlichten erneut keine Berichte über den Prozess.

 Das nächste Medienlog erscheint am Montag, den 17. Juni.

 

Der Taschenlampen-Anschlag und ein Brief von Zschäpe – das NSU-Medienlog vom Donnerstag 13. Juni 2013

Die Berichte über den neunten Verhandlungstag drehen sich um die Aussage von Carsten S. und um den vermuteten Taschenlampen-Anschlag in Nürnberg.

So wie S. vor Gericht auftritt, habe er sich vorgenommen „reinen Tisch“ zu machen, schreibt Mirko Weber in der Stuttgarter Zeitung. Das führe dazu, dass er jedes Erlebnisdetail seiner Neonazi-Vergangenheit einzeln erzählt – von der Kirmesschlägerei bis zur Briefmarkensammlung.

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Noch ein NSU-Anschlag? – das NSU-Medienlog vom Mittwoch 12. Juni 2013

In der Berichterstattung über den Prozess geht es hauptsächlich um die Aussage des Angeklagten Carsten S. und vor allem um dessen indirekten Hinweis, dass noch ein weiterer Anschlag auf das Konto des NSU gehen könnte. Viele Prozessbeobachter stellen, wohl einem journalistischen Reflex folgend, die beobachteten Emotionen heraus und thematisieren die Tränen, die S. während seiner Aussage kamen, unter anderem  Tagesspiegel, Focus Online, die Welt, Süddeutsche Zeitung, ZEIT ONLINE, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Berliner Zeitung sowie die türkischsprachigen Medien, Gazetereport, Zaman, Türkiye und Sabah.

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„Harmlose Spinner“ – das NSU-Medienlog vom Dienstag, 11. Juni 2013

Im NSU-Prozess wird das Gericht am Dienstag den Angeklagten Carsten S. befragen. Mit dessen Vernehmung befasst sich Tim Aßmann im Bayerischen Rundfunk. Er thematisiert mehrere offene Fragen: Etwa, ob S. sich wirklich nichts dabei dachte, als er die Mordwaffe mit Schalldämpfer kaufte. Oder, warum S. sich nicht bei der Polizei meldete, nachdem Medien ausführlich über die Ceska-Mordserie berichteten.

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Kreuz statt Kruzifix – das NSU-Medienlog vom Montag 10. Juni 2013

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Die neue Woche beginnt mit neuen Vorwürfen gegen Beate Zschäpe und der Frage, „Warum der Staat um den NSU-Prozess bangen muss“. Mit letzterer beschäftigen sich Hannelore Crolly und Per Hinrichs in der Welt. „Mancher Polizist oder Beamte dürfte schon jetzt Bauchgrimmen vor der Zeugenaussage haben“, vermuten die Autoren. Denn die Verteidiger von Beate Zschäpe und Ralf Wohlleben würden belastende Behauptungen nach allen Regeln der Kunst zu zerpflücken versuchen. Weiter„Kreuz statt Kruzifix – das NSU-Medienlog vom Montag 10. Juni 2013“

 

„Ablesen kann jeder“ – das NSU-Medienlog vom Freitag 7. Juni 2013

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Die Berichterstattung zum siebten Verhandlungstag im NSU-Prozess konzentrierte sich auf das Geständnis des Angeklagten Holger G. und die entschuldigende Erklärung, die er verlas. Unter anderem nachzulesen auf ZEIT ONLINE. Spiegel Online schreibt von „Reue zweiter Klasse“, Focus Online berichtet über einen G, der „aus Freundschaft“ half, Frankfurter Rundschau ist erstaunt, dass „dieses Menschlein“ eine Terrorgruppe unterstützt haben soll, die Frankfurter Allgemeine Zeitung über einen Angeklagten, der sich durch die Freundschaft zu der Gruppe „sozial aufgewertet“ sah, Welt Online schreibt vom „Kronzeugen, der nichts gewusst haben will“. Die Süddeutsche Zeitung hat einen Bericht online und ein Stück in der Druckausgabe.

Ebenfalls vom Prozess berichteten die türkischen Nachrichtensender CNN Türk und TRT Haber und das Online-Portal World Bulletin.

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„Ich kann mich kaum erinnern“ – das NSU-Medienlog vom Donnerstag, 6. Juni 2013

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Die weitere Vernehmung von Carsten S. bestimmt auch die Berichte deutscher Medien vom Donnerstag, nachzulesen unter anderem in Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Stuttgarter Zeitung, Focus Online, Frankfurter Rundschau, Merkur Online und beim SWR. Richter Manfred Götzl hatte den Angeklagten weiter befragt, bevor dessen Verteidiger eine Unterbrechung beantragten.

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Mittäter oder Mitläufer? – das NSU-Medienlog vom Mittwoch 5. Juni 2013

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Am fünften Prozesstag begann die Vernehmung des Angeklagten Carsten S., der viel von sich erzählte und zugab, die Tatwaffe besorgt zu haben.

Nahezu alle deutschen Medien fassen den fünften Verhandlungstag in Berichten und Reportagen zusammen, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, ZEIT ONLINE, Deutschlandradio, Junge Welt, Berliner Zeitung und die taz.

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Casten S. will aussagen – das NSU-Medienlog vom Dienstag 4. Juni

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Der nächste Verhandlungstag vor dem Münchner Oberlandesgericht steht bevor, in den Medien ist das alles beherrschende Thema die anstehende Aussage des Angeklagten Carsten S.. Der Mitangeklagte Ralf Wohlleben wird nicht sprechen, seine Anwältin hat jedoch eine Erklärung angekündigt.

Vermutlich wird Carsten S. Wohlleben schwer belasten, schreibt unter anderem die WAZ. (Vgl. Medienlog vom 3. Juni). Die Berliner Zeitung  schreibt in diesem Zusammenhang: „Es wird wohl kein Geständnis sein, im Gegenteil: Wohllebens Verteidiger wie wohl auch die von Beate Zschäpe werden alles daran setzen, die Glaubwürdigkeit des Kronzeugen S. in Zweifel zu ziehen.

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Wohllebens Anwältin und der Verfassungsschutz – das NSU-Medienlog vom Montag 3. Juni 2013

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Die Anwältin des im NSU-Prozess Angeklagten Ralf Wohlleben, Nicole Schneiders, soll seit 20 Jahren in der rechten Szene aktiv gewesen sein. Mehrere Medien berichten, so lange werde sie auch vom baden-württembergischen Verfassungsschutz beobachtet. Weiter„Wohllebens Anwältin und der Verfassungsschutz – das NSU-Medienlog vom Montag 3. Juni 2013“