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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Dienstag, 18. November, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 19. November 2014.

 

160. Prozesstag – Der Verdacht gegen den jungen Uwe Böhnhardt

Das Gericht nimmt am Dienstag erneut eine Tat unter die Lupe, die Uwe Böhnhardt als jungem Erwachsenen vorgeworfen wurde: Er soll 1996 eine Puppe mit Judenstern und eine Bombenattrappe an einer Autobahnbrücke angebracht haben. Für die Tat wurde er verurteilt, später wurde das Urteil aus Mangel an Beweisen aufgehoben. Befragt wurde damals auch Beate Zschäpe. Der Polizist, der sie kurz nach der Tat vernahm, sagt nun als Zeuge im Prozess aus. Die Aussage, die Zschäpe zwei Jahre vor dem Untertauchen des NSU-Trios machte, könnte heute Hinweise zur Ideologie von Böhnhardt liefern, zudem auf den Zusammenhalt der drei.

Zudem sagt ein Beamter des Bundeskriminalamts aus, der Angaben zum Bekennervideo des NSU macht.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Gerechte Strafe für Beate Zschäpe – Das Medienlog vom Montag, 17. November 2014

„Wenn ich Beate Zschäpe und die anderen vor mir auf der Anklagebank sehe, kann ich die Gefühle nicht unterdrücken“, schreibt Mehmet Turgut, der Bruder des in Rostock ermordeten Dönerverkäufers Yunus Turgut. Auf ZEIT ONLINE haben wir einen Auszug aus einem Buch veröffentlicht, das der Nebenkläger im Verfahren veröffentlicht hat. Darin äußert er sich auch zur Erwartung, die er an das Urteil hat: Was eine gerechte Strafe wäre, wisse er nicht. Doch er wolle sich „nicht vorstellen, dass Beate Zschäpe am Ende nicht als Mörderin verurteilt würde“.

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Schweizer Zeuge sagt nicht in München aus, Tino Brandt angeklagt – Das Medienlog vom Freitag, 14. November 2014

Neue Details zum Schmuggel der Mordwaffe Ceska 83, die über Mittelsmänner aus der Schweiz an das NSU-Trio gelangte: Zum zweiten Mal sagte Sitta I. vor Gericht aus, die frühere Lebensgefährtin des Schweizers Hans-Ulrich M., der die Waffe in seinem Heimatland kaufte und weitergab. Denkbar ist nach ihrer Aussage, dass M. keine politischen Absichten verfolgte, sondern vor allem Geld machen wollte – möglicherweise auch mit der Waffenschieberei, wie Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online berichtet.

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Zwei V-Männer im Revierkampf – Das Medienlog vom Donnerstag, 13. November 2014

Am Mittwoch sagte der ehemalige bayerische V-Mann Kai D. aus, der in Franken eine einflussreiche Neonazi-Organisation aufgebaut hatte. Damals pflegte er Kontakt zu Tino Brandt, dem Gründer des Thüringer Heimatschutzes, Wegbegleiter des NSU-Trios und ebenfalls Spitzel. Thema war die Radikalisierung der rechten Szene in Thüringen – für die D. seinen früheren Freund Brandt verantwortlich machte. „Beispiele blieb der Mann aus Oberfranken aber schuldig“, beobachtet Tim Aßmann vom Bayerischen Rundfunk.

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159. Prozesstag – Gericht hört Zeugin zur Schweizer Waffen-Connection

Erneut hört das Gericht die Zeugin Sitta I., deren Angaben zum Waffenschmuggel der NSU-Pistole Ceska 83 relevant sind. I. war in den neunziger Jahren die Lebensgefährtin des Schweizers Hans-Ulrich M., der die Waffe aus seinem Heimatland in die Bundesrepublik gebracht haben soll. Bei einer Vernehmung im Jahr 1996 belastete sie den Zeugen Enrico T., der ebenfalls in den Transport eingebunden gewesen sein soll. I. sagte damals aus, T. habe einen sogenannten Schießkugelschreiber besessen – den hatte er mutmaßlich von M. erhalten. Als sie im Oktober erstmals dazu befragt wurde, fiel ihr der Name T. erst auf Nachfrage ein.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Der NSU und seine radikalen Freunde

Stachelte V-Mann Tino Brandt das spätere NSU-Trio zum mörderischen Hass an? Das behauptet ein bayerischer Neonazi – und vermutet den Verfassungsschutz dahinter.

Zwölf Jahre lang spitzelte der Rechtsextremist Kai D. für den bayerischen Verfassungsschutz. Gleichzeitig trommelte er während der neunziger Jahre in seiner Heimat Franken die Kameraden zusammen, es gab Demonstrationen und Kundgebungen. Im Norden Bayerns, an der Grenze zu Thüringen, war er unangefochtener Anführer – und ein wertvoller Informant für den Geheimdienst.

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Ignoriert und abgeheftet: die Arbeit des Verfassungsschutzes – Das Medienlog vom Mittwoch, 12. November 2014

Die Aussage des früheren Thüringer Verfassungsschützers Norbert Wießner lieferte am Dienstag neue Erkenntnisse zu den Anfängen des NSU-Trios: Beate Zschäpe wollte sich demnach bereits im Jahr 1999 stellen, vor Beginn der Mordserie. Damals war sie seit einem Jahr mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt auf der Flucht. Die Information stammte vom V-Mann Tino Brandt, den Wießner als Quellenführer betreute. Doch detaillierte Informationen holte sich der Geheimdienst damals offenbar nicht. „Jetzt, da man von zehn mutmaßlichen Morden des NSU weiß, scheinen die Interessen des Amts ziemlich obskur“, kommentiert Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online.

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158. Prozesstag – V-Mann aus Bayern sagt aus

Am Mittwoch ist der bayerische Rechtsextremist Kai D. nach München geladen. Der 50-Jährige lieferte als V-Mann Informationen an den Verfassungsschutz – und er war nicht nur in seiner Heimat aktiv: In Thüringen pflegte er Kontakt zu Tino Brandt, dem Gründer des Thüringer Heimatschutzes und ebenfalls V-Mann. D. betrieb Server, auf denen um die Jahrtausendwende das rechtsextreme Thule-Netz zur Verfügung gestellt wurde, ein Forum für Neonazis. Insbesondere die Anwälte der Nebenklage erhoffen sich von ihm Informationen über die Aktivitäten Tino Brandts, in dessen Organisation sich das spätere NSU-Trio radikalisierte.

Außerdem geladen ist ein Beamter des Bundeskriminalamts. Dieser sagt zu Vernehmungen von Zeugen aus der rechten Szene aus.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Dienstag, 11. November, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 12. November 2014.