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Aktionswochen gegen Antisemitismus 2009

Tocotronic-Sänger Dirk von Lotzow will das antisemitische, deutsche Süppchen versalzen

Auch in diesem Jahr vernetzt die Amadeo Antonio Stiftung bundesweit vielfältigste Aktivitäten und Aktionen in den Aktionswochen gegen Antisemitismus. In 75 Orten finden 231 Veranstaltungen zum Thema historischer und moderner Antisemitismus statt. Neben Gedenkveranstaltungen zum 71. Jahrestag der staatlich organisierten Pogrome gegen jüdische Menschen in Deutschland, Theater- und Filmvorführungen und Zeitzeugengesprächen, setzen sich die Veranstaltungen auch mit Formen aktuellen Antisemitismus auseinander. Weiter„Aktionswochen gegen Antisemitismus 2009“

 

Piraten mit rechter Schlagseite

Zeit für die Piraten sich eindeutig zu positionieren
Zeit für die Piraten sich eindeutig zu positionieren.

Kaum sind die Piraten zu einer richtigen Partei geworden haben sie auch schon den ersten handfesten Skandal am Hals – sie werden mit Neonazis in Verbindung gebracht. Ist das wirklich nur ein kleiner Skandal oder steckt mehr dahinter und bei der Piratenpartei handelt es sich in um eine Partei die kein Problem hat wenn Personen mit rechtsextremistischen Tendenzen Mitglied werden? Ein Kommentar. Weiter„Piraten mit rechter Schlagseite“

 

Antisemiten verhindern Lanzmann-Film auf St. Pauli

Flyer für die Filmvorführung des verhinderten Films

Man stelle sich vor: da soll in einem alternativen Stadtteilkino auf  St. Pauli ein Film des jüdischen Antifaschisten Claude Lanzmann „Warum Israel“ (von 1972) gezeigt werden, in dem der Frage nachgegangen wird, was es bedeutet, in einem jüdischen Staat zu leben, der vor allem ein sicherer Hafen für Verfolgte und Überlebende der Shoah war und noch heute eine Zufluchtsstätte vor dem weltweit grassierenden Antisemitismus ist.

Die Aufführung dieses Films wird unter massiver Gewaltandrohung verhindert. Was war da passiert?  Es handelte sich hier nicht um das Werk von militanten Nazis, was der wohl naheliegendste Gedanke wäre. Nein, eine Gruppe sich selbst als „links“ bezeichender Aktivisten aus dem „Internationalistischen Zentrum – B 5“ ist verantwortlich für diesen antisemitischen Übergriff mitten im Hamburger Stadtteil St. Pauli… Weiter„Antisemiten verhindern Lanzmann-Film auf St. Pauli“

 

Kritikwürdig und trotzdem wichtig – ein Kommentar zum neuen Film von Günter Wallraff

Wallraff "undercover" gegen Rassismus © KiWi
Wallraff „undercover“ gegen Rassismus  © KiWi-Verlag

Das Positive vorweg: der Film „Schwarz auf Weiß“ kommt zu einem richtigen Zeitpunkt. Nach der Fußball-WM 2006 war das vorherrschende Grundgefühl in der Medienlandschaft und öffentlichen Wahrnehmung, dass Deutschland ein gastfreundschaftliches Land ist. Die Befürchtungen, die es im Vorfeld der WM gab, wurden nicht bestätigt. (Anderslautendes war zumindest in den Medien nicht präsent.) „Schwarz auf Weiß“ bringt dieses Gefühl zum kippen. Der Film macht ein Thema deutlich, dass altbekannt ist und sich leider in den Jahren wenig verändert hat: Rassismus und Xenophobie sind auch heute noch weit verbreitet und treten manchmal offen, manchmal unterschwellig zu Tage. Weiter„Kritikwürdig und trotzdem wichtig – ein Kommentar zum neuen Film von Günter Wallraff“

 

Worum es den Nazis in letzter Konsequenz geht…

Wenn die Nazis vom „Nationalen Sozialismus“ sprechen und sich grundsätzlich offen positiv auf die Nazi-Gewaltherrschaft beziehen, wenn sie Transparente mit Aufschriften wie „Eines Tages werden wir uns fürchterlich rächen“ auf ihren Demos tragen, wenn sie die SA auf Demos offen als historische Vorbilder bezeichen und im gleichen Atemzug ihre Gegner bedrohen, wenn sie vom „Linken Gezeter – 9 Millimeter“ sprechen usw. usf. – dann muss uns klar sein, dass sie in ihren ausufernden Gewaltphantasien grundsätzlich immer auch eins im Kopf haben:  in letzter Konsequenz die physische Vernichtung von politischen Gegnern, Minderheiten, jüdischen Menschen, letztlich allen, die nicht in ihr nationalsozialistisches Wahnbild passen. Weiter„Worum es den Nazis in letzter Konsequenz geht…“

 

Der Nationalismus – ein Wahngebilde

Nicht nur im organisierten Rechtsextremismus, auch im rechtskonservativen Denken spielt die Ideologie des Nationalismus eine zentrale Rolle. Es geht dabei um die Vorstellung, dass die Nation ein metahistorisches Gebilde darstelle, das zur Entfaltung einer bestimmten, abgrenzbaren menschlichen Gemeinschaft unbedingt notwendig sei. Die Durchsetzung und Verteidigung der Nation habe so Vorrang gegenüber individuellen Bedürfnissen, Interessen und Ansichten – denn nur die starke Nation, und nur sie, könne denjenigen, die zu ihr gehören, eine lebenswerte Zukunft gewährleisten. Die Nation wird in dieser Logik zu einem nicht hinterfragbaren und nicht relativierbaren Wert an sich. Im nationalistischen Denken wird somit dem Individualismus, jeglichem Eigeninteresse und jeglicher Opposition die Legitimation abgesprochen. So findet man nicht nur im NPD-Parteiprogramm, sondern auch bei rechtskonservativen Vordenkern wie Carl Schmitt die Absage an Demokratiemodelle, die von der Anerkennung unterschiedlicher Positionen unterschiedlicher Parteien und Interessengruppen ausgehen, und setzt an deren Stelle die beinahe monolithische Interessengleichheit aller unter das Diktum der Nation. Von da aus ist es nur mehr ein kleiner Schritt zur Forderung, ein großer Führer solle die Geschicke dieser einheitlich wollenden Kollektivs exekutieren. Und ebenso klein ist der Schritt zur Forderung, diejenigen auszugrenzen oder auszulöschen, die vermeintlich nicht zu diesem Kollektiv gehören. Dabei beruht der Nationalismus auf drei zentralen Irrtümern. Die pseudoreligiöse Überhöhung der Nation, die von diesen Irrtümern nichts wissen will, macht den Nationalismus so zu einem Wahngebilde, das in der Vergangenheit für die Ermordung von Millionen Menschen ausschlaggebend war. Weiter„Der Nationalismus – ein Wahngebilde“

 

13 Prozent Neue-Rechte-Fans bei Bundeswehr-Studenten

Laut einem „Spiegel“- Bericht hegt jeder achte Bundeswehr-Student Gedankengut, das der Neuen Rechten zuzuordnen sei. Bei einer Befragung an den Universitäten der Bundeswehr in München und Hamburg äußerten demnach 13 Prozent der Studenten Zustimmung zu Politikzielen der „Neuen Rechten“, wie das Nachrichtenmagazin am Samstag berichtete. Weiter„13 Prozent Neue-Rechte-Fans bei Bundeswehr-Studenten“