Karl Pfeifer wollte über die extreme Rechte referieren (Foto: c/o LOTTA)
Karl Pfeifer ist 81 und überlebte den Holocaust. Bis heute ist der in Wien lebende Journalist antifaschistisch aktiv, schreibt für die englische Antifa-Zeitschrift Searchlight, für die Jungle World, gilt als ausgewiesener Kenner der Nazi-Szene in Ungarn und engagiert sich seit Jahrzehnten gegen die rechte FPÖ.
Nun sollte in der vergangenen Woche in einem Bielefelder alternativen Kulturzentrum mit Pfeifer ein Vortrag über die extreme Rechte in Ungarn stattfinden. Doch die Veranstaltung musste in einen anderen Raum verlegt werden, weil einige AJZ-Aktivisten den Vortragenden ablehnten: Er sei Gerüchten zu Folge in einer jüdischen Militäreinheit gewesen, die möglicherweise an „Massakern“ beteiligt war und außerdem sei er ja „Zionist“… Weiter„Erneut Angriff auf jüdischen Antifaschisten und Holocaustüberlebenden“
Die Polizei hat von Jahresbeginn bis Ende September eine hohe Zahl von Delikten registriert, die Neonazis und andere rechtsextrem motivierte Täter begangen haben. Ein Rückgang ist nicht zu erwarten. Weiter„Mehr als 13.000 rechtsextreme Straftaten in diesem Jahr“
Islamfeindliche Hetze für die Mitte der Gesellschaft
„Afro-Abschaum“, „Muselbrut“, „Drecksvolk“ und „Moslemratten“. Das sind nur einige der Begriffe, mit denen auf der Seite Politically Incorrect (PI) über Menschen mit Migrationshintergrund geschrieben wird. Die islamfeindliche und rassistische Homepage „PI-News“ hetzt täglich in Form von bis zu einem Dutzend Blogeinträgen und den dazugehörigen Kommentaren gegen Mitmenschen muslimischen Glaubens. Weiter„Feindbild Islam“
Nachdem sich Erika Steinbach, CDU-Abgeordnete und Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV), im Frühjahr dazu entschlossen hatte, doch keinen Sitz im Rat der umstrittenen Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ anzustreben, wird nun deutlich, dass es sich dabei um ein taktisches Manöver gehandelt hatte: Steinbach ging offensichtlich davon aus, dass die Sozialdemokraten im Kabinett ihre Berufung verhindern würden, hatte sie doch u.a. 1990 gegen die Anerkennung der deutsch-polnischen Grenze gestimmt.
Am Abend des 16. November wurde in Moskau ein 26-Jähriger vermutlich von Neonazis erschossen. Nach Medienberichten wurden zwei Schüsse aus nächster Nähe auf den Kopf des Ermordeten abgegeben. Iwan Chutorskoi gehörte zu den antirassistisch aktiven R.A.S.H. (Red and Anarchist Skinheads) und organisierte mit anderen Aktivisten den Schutz bei linken Konzerten, die in Russland häufig von militanten Neonazis angegriffen werden. Weiter„Linker Aktivist in Moskau erschossen“
Screenshot des inzwischen gelöschten Tweets der NPD-Marburg
Ob Twitter, YouTube, RSS-Feeds oder Newsletter – die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft zeigt sich für jeden in der Fülle der Medien und Informationsmöglichkeiten. Durch das Internet lässt sich fast ohne Schranken und Grenzen jede Information einspielen. Jeder der will, kann sie abrufen. Dieser Umstand blieb auch der Naziszene, allen voran die NPD, nicht verborgen. Schon seit Jahren ist die rechtsextreme Partei stets eine der Ersten, wenn es um die Nutzung neuer Medien geht. Die nachfolgende Serie beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen moderner Nazipropaganda. Weiter„Neonazis und Twitter – Zeckenjagen in Berlin“
Runen und völkische Symbolik lassen Naziherzen höher schlagen
Die umstrittene Bekleidungsmarke Thor Steinar ist mit dem Versuch gescheitert, den Ratgeber „Das Buch gegen Nazis“ vom Markt nehmen zu lassen. Die Mediatex GmbH aus dem brandenburgischen Zeesen hatte mit mehreren einstweiligen Verfügungsanträgen an das Landgericht Köln versucht, den Vertrieb des bei Kiepenheuer & Witsch erschienenen Buches gerichtlich verbieten zu lassen und den Verlag zum Rückruf bereits ausgelieferter Exemplare zu verpflichten. Weiter„Thor Steinar versucht erfolglos das „Buch gegen Nazis“ zu verbieten“
Neuerdings wird wieder darüber diskutiert, ob die Leugnung des Holocausts unter Strafe gestellt bleiben sollte. Angestoßen wurde diese Debatte von Henryk Broder, der seine Kandidatur für den Präsidentschaftsposten des Zentralrates der Juden unter anderem mit dieser Aussage ankündigte. Nun muss man Broder nicht immer ernst nehmen, aber die Debatte ist da und muss deswegen auch geführt werden. Weiter„Holocaustleugnung straffrei?“
„Der große Tag der Deutschen“, hieß es in der ARD-Tagesschau in freudiger Erwartung auf das „Fest der Freiheit“ am 9. November in Berlin. Der 20. Jahrestag des Mauerfalls stand am Montag im Zentrum der bundesdeutschen Öffentlichkeit. Am Brandenburger Tor versammelten sich die internationalen Staatsgäste. Thomas Gottschalk führte das ZDF-Publikum durch dieses „würdelose Spektakel“ (Spiegel Online). Weiter„Antisemitische und neonazistische Aktivitäten am „Der Tag der Deutschen““