Bei einem Bezirksklasse-Auswärtsspiel gegen den FSV Brandis wurde die Mannschaft und Fans des Fußballklubs Roter Stern Leipzig von Neonazis auf dem Platz brutal attackiert. Es gab mehrere schwerverletzte. Nach Angaben von Spiegel-Online befindet sich ein Opfer derzeit in der Intensivstation eines Leipziger Krankenhauses. Sein Jochbein ist gebrochen, es ist nicht auszuschließen, dass er durch den Angriff sein Augenlicht verloren hat. Nach Zeugenaussagen waren auch offizielle Ordner des Gastvereins an dem Übergriff beteiligt. Die Polizei erschien erst nach einer halben Stunde. Szenekenner gehen davon aus, dass es sich um einen geplanten Racheakt des militanten Nazispektrums wegen des verhinderten Aufmarsches in Leipzig am vergangenen Wochenende handelt. „Das war ja angekündigt worden. Wir haben es der Polizei angekündigt, wurden aber allein gelassen“, sagte FSV-Brandis Vizepräsident Michael Sommer dem MDR.
Etwa 1.350 Neonazis wollten am 17. Oktober 2009 unter dem Motto: „Recht auf Zukunft“ durch Leipzig marschieren – 2.500 – 3.000 Gegendemonstranten nahmen an zahlreichen Gegenveranstaltungen teil und konnten unmittelbar am Sammelpunkt der Neonazis mit einer friedlichen Blockade verhindern, dass diese auch nur einen Meter ihrer Aufmarschroute absolvieren konnte. Nach Ausschreitungen durch die Neonazis griff die Polizei zielgerichtet durch, löste die Veranstaltung auf und stellte bis in die Abendstunden von nahezu allen (1.349) Teilnehmern die Personalien fest. Das Medienprojekt Infothek-Dessau hat eine kurze Video-Dokumentation über den Aufmarsch prodouziert.
Vor einigen Wochen, am 23. August, ging in einem Kino in Hoyerswerda eine Drohung ein mit der Forderung, „Inglorious Basterds“ von Quentin Tarantino abzusetzen. „Wenn der Film nicht abgesetzt wird, fliegt die Bude in die Luft”, so zitiert der Kinobesitzer den Anrufer nach einem Bericht des Wochenkuriers. (Leider ist der Artikel nicht mehr online, daher ein Link zum NPD-Watchblog). Der Vorfall zeigt, was passiert, wenn die Zivilgesellschaft vor Bedrohungen durch Neonazis einknickt.
Mit einer breit angelegten Aktion des zivilen Ungehorsams wollen hunderte Leipziger Bürger am Samstag einen Naziaufmarsch in ihrer Stadt verhindern. Das Konzept ist nicht neu, hat sich aber in der Vergangenheit als äußerst wirksam erwiesen: Hinsetzen, Blockieren, sitzen bleiben.
Die sächsischen Grünen haben sich die Mühe gemacht ganz genau auszurechnen, wie viel staatliche Gelder die sächsische Landtagsfraktion der NPD in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich erhalten wird. Das Ergebnis ist erstaunlich: Die NPD bekommt mehr als 12 Millionen Euro von dem Staat, den sie so vehement bekämpft. Weiter„12 Millionen Euro für die Anti-Demokraten“
Was bleibt nach den Wahlen in Sachsen, Thüringen und im Saarland? Die sächsische NPD zeigt eine besondere Form des Rechtsextremismus – und hatte damit Erfolg.
In Sachsen gelang der NPD erstmals der Wiedereinzug in einen Landtag. Doch auch dort gab es starke Verluste. In Thüringen bleiben die Rechtsextremen draußen. Und im Westen haben sie derzeit nichts zu bestellen. Eine Analyse von Tagesspiegel-Redakteur Frank Jansen.
Aus Angst vor Neonazis darf am Samstag in der sächsischen Stadt Colditz ein antirassistisches Fußball-Turnier nicht stattfinden. Bürgermeister und Fußballverein stellen sich quer, während die Polizei sich nicht im Stande sieht, die Veranstaltung zu schützen. Das Resultat ist viel Beifall aus der Naziszene und Entsetzen bei Politikern und Initiativen gegen Rechts. Alltag in Sachsen.
Im Superwahljahr bleibt kaum ein Haushalt von Wahlwerbung verschont. Richtig ärgerlich wird es aber, wenn plötzlich Neonazi-Propaganda im Briefkasten liegt. In Sachsen, wo die NPD im Landtag sitzt, werden derzeit von rechtsextremen Wahlhelfern massiv Flugblätte rund Zeitungen verteilt. Der Studentenrat der Technischen Universität Dresden (StuRa) hat sich jetzt etwas schlaues einfallen lassen, um in Zukunft nicht mehr von rassistischer Wahlwerbung belästigt zu werden.