Aus dem Herzen des Stuttgarter Spießbürgersinns kommt ein Herzensduo, das den alten Songwriterpop doch irgendwie neu klingen lässt: Sea + Air, sehr gediegen!
Zerbrechlichkeit ist die neue Härte, Angriffsfläche der neue Panzer, Sensibilität ist das neue Ding. Singer-Songwriter, Neofolkbands und moderne Chansonniers wetteifern allerorten um die Stärke von Empfindung, Tiefgang, Melancholie Weiter„Zwei mit dem Willen zur Merkwürdigkeit“
17 Mann machen Druck: Die Samúel Jón Samúelsson Big Band aus Island bläst zum Angriff auf das Erbe von Earth, Wind & Fire und James Brown.
In den Straßen von San Francisco herrscht Panik. Alles rennt schreiend durcheinander, Karl Malden verliert den Hut, der junge Michael Douglas versucht vergeblich, das Chaos zu ordnen. Weiter„Der Eyjafjallajökull speit Funk“
Wer wird sich denn über mangelnde Originalität empören, wenn eine junge Band so schöne Erinnerungen weckt: This Many Boyfriends huldigen Morrissey mit ihrem Debütalbum.
Wer es mit seinen Vorbildern ernst meint, ohne ihnen aufs Haar gleichen zu wollen, der sollte eine gewisse Distanz zu ihnen wahren – sonst sieht man am Ende aus wie seine Eltern oder Lady Gaga Weiter„Die besten Smiths seit den Smiths“
Michael Mayer hat mit seinem Label Kompakt den elektronischen Sound der Domstadt geprägt. Endlich bringt er sein zweites eigenes Album heraus.
Der Mann gehört zum Inventar. Sein schwelgender und hitziger Sound machte Michael Mayer in den späten neunziger Jahren zu einem der besten deutschen DJs. Weiter„Neues von Kölns bestem Tanzlehrer“
Hans Unstern ist der wohl talentierteste Skeptiker im deutschen Songwriterpop. Absurde Lügen, feiner Humor, Haar- und Wortdickicht schützen ihn vor der zudringlichen Welt.
„Objektiv betrachtet, ist das Einzige, was die Realität von Musik lernen kann: zu lügen und, jetzt kommt der wichtige Punkt dabei, dass es eben alle wissen“. Der Satz stammt aus einem Text, den der Berliner Musiker und begnadete Schwindler Hans Unstern geschrieben hat Weiter„Schwindelerregend, dieses Popgeschäft“
Mit rotziger Black-Sabbath-Gitarre führt Kevin Parker seine Band Tame Impala durch benebelte Epochen der Rockmusik: ein Trip in Batikhosen mit den Globetrottern des jüngeren Pop.
Wer seine Hörer mit auf musikalische Weltreise nimmt, wer sie klanglich durch alle Elemente schickt und alle Sphären, wer sie in trockene Wüsten lockt oder die Weiten des Weltalls, in eisige Höhen, dunkle Tiefen, seichte Gewässer und die besonders tiefen, der sollte ihnen ein Halteseil zuwerfen Weiter„Bis die Wahwahs glühen“
Glitzernde Kritik am Markenfetischismus: Die Rapperin Kreayshawn verkleidet sich als Tussi, um den Tussis und statusgeilen Hip-Hoppern zu zeigen, wo die Hose hängt.
Manchmal ist in einem Song schon alles angelegt: Gerade einmal drei Wochen, nachdem Nastassia Gail Zolot alias Kreayshawn ihren Track Gucci Gucci online gestellt hatte, wurde die Rapperin aus Oakland mit mehr als drei Millionen Klicks nicht nur zur Onlineberühmtheit Weiter„Gucci Gucci Bling Bling“
Frisch, engagiert und sexy: Brockdorff Klang Labor aus Leipzig bringen Pop und Politik endlich wieder zusammen und spielen an gegen die Fälschung der Welt.
Akustikfunk? Kammermusiktantra? Intensität ohne Worte: Der Schweizer Pianist Nik Bärtsch schart vier Samurai um sich und dringt mit ihnen vor ins Gelände der Entrückung.
Dunkel schälen sich Nik Bärtsch und seine Männer aus dem Schatten der Bühne. Sie reden nicht. Sie spielen weder ohrenbetäubend laut noch rasend schnell. Jeder im Saal soll alles hören können Weiter„Subsonisch fett, lunatisch hell“
Das Leben nach Steely Dan: Der 64-jährige Donald Fagen zeigt auf seinem vierten Soloalbum, warum sein Jazzpop so perfekt ins Manufactum-Regal passt.
Möchte man sich einen Rockmusiker als Sleeper vorstellen? Also jenes von der Tonträgerindustrie schwer erreichbare Wesen, das weder Zeit hat noch Lust verspürt, aktuelle Veröffentlichungen käuflich zu erwerben? Weiter„Konsequente Alte-Säcke-Platte“