Keith Jarrett hat in den Siebzigern das improvisierte Solokonzert als Genre etabliert. Sein neues Album „Rio“ verströmt eine sonnige, gelassene Energie.
Gäbe es eine Schatzkiste, in der der Jazzpianist Keith Jarrett all das aufbewahrt, was ihm musikalisch etwas bedeutet, dann fände sich darin die ganze Geschichte seines Instruments von Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier bis zu Cecil Taylors Klavierschlagzeug mit 88 Trommeln. Weiter„Geister aus der Schatzkiste“
Viel PR-Gerödel um das neue Album, aber was taugt Rihanna wirklich? Ein brillanter Artikel im amerikanischen „Slate Magazine“ wagt eine Dekonstruktion.
Musik als Prozess, nicht als Produkt: Der Produzent Markus Popp alias Oval legt die „DNA“ seines neuen Albums offen. Seine Klänge gibt er als Open-Source-Dateien weiter.
Ja, klar, Rhythmus muss sein. Manchmal zumindest. Wenn’s sich halt gar nicht mehr vermeiden lässt. Nein, mit dem Bumm-Paff seiner Kollegen hat es Markus Popp nicht so. Weiter„Aus dem Zellkern der Elektronik“
Bob Dylan, Merle Haggard, Norah Jones und andere vertonen 66 Songtexte von Hank Williams. Bei manchen Interpretationen wünscht man sich, die Erben hätten den Toten ruhen lassen.
Dass man die Toten ruhen lassen möge, ist ein frommer Wunsch, der in der Popmusik noch weniger gilt als anderswo. Oft kurbelt ja das Ableben den Absatz erst richtig an. Weiter„Dead Man Singing“
Die swingenden Puppini Sisters aus London können sich nicht sattsehen im Rückspiegel. Sie sind der beste Beweis für Simon Reynolds‘ These der grassierenden Retromanie im Pop.
Die gute alte Zeit. Da waren die Züge noch pünktlich und die Renten sicher. Ja, früher war alles besser. Da hatte es noch seine Ordnung und die Jugend noch Respekt vor dem Alter. Weiter„Drei Ladies von Manufactum“
Wie wird erst die Zukunft dieser vielversprechenden Debütantin aussehen? Dillon aus Berlin singt über Techno-Beats mit einer, ja, irgendwie björkischen Stimme.
Nicht nur die Inuit kennen viele Wörter für gefrorenen Regen. „50 Words For Snow“ findet auch Kate Bush. Ihr neues Album ist wildes Schneetreiben.
Harsch. Sulz. Griesel. Firn. Neu- und Alt-, Papp-, Feucht- und Pulverschnee. Das sind ein paar der Wörter für Schnee, die wir im Deutschen haben. Weiter„Fräulein Kates Gespür für Schnee“
Der verlorene Soundtrack zu „Ferris macht blau“: Summer Camp aus London kramen tief in den Achtzigern und bringen einen schizophrenen Retro-Pop hervor.
Bisher kommt keine Besprechung von Summer Camp um den Namen John Hughes herum – warum sollte diese es tun? Weiter„Herzen in Bruchgefahr“
Eines der besten Alben des Jahres: Rustie aus Glasgow brennt auf seinem Debütalbum „Glass Swords“ ein Effektfeuerwerk ab, das Hip-Hop, Funk und Dubstep in schönsten Farben schillern lässt.
Der Letzte macht das Licht an. Im Falle des Glasgower Produzenten Russell Whyte alias Rustie muss es allerdings schon eine 3500-Watt-Fluchtlichtanlage sein. Weiter„Der Synthesizer weint zum Abschied“