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Selfmade Van Damme

Teilnehmer an der JCVD Movie-Challange
© youtubepoop (Screenshot)

Kennen Sie einen Film mit Jean-Claude Van Damme? Oder ein berühmtes Zitat von ihm? Wohl erst nach längerem Nachdenken kommen immerhin hartgesottene Fans des Actionfilm-Genres auf so wenig renommierte Titel wie Timecop, Bloodsport, Karate Tiger und Universal Soldier – vielleicht. Denn viele kennen zwar den Paten des Action-Trashs, aber nur wenige vermögen zu sagen, weshalb eigentlich. Fun Fact: Im Archiv von ZEIT ONLINE wird Van Damme zwar gute zwei Dutzend Male geführt, aber kein einziger Beitrag widmet sich ihm.

Das wird auf absehbare Zeit wohl so bleiben. Die wortkargen Auftritte des gebürtigen Belgiers in schier zahllosen Filmen haben das Abziehbild des klassischen Hollywood-Actionhelden jedenfalls maximal um die ästhetisch fragwürdige Facette des Kampfsport-Spagats ergänzt. Und trotzdem: Van Damme ist Pop, Synonym für Körperkult und Spektakel.

Kaum verwunderlich daher, dass der in die Jahre gekommene Kickboxer aktuell in sozialen Netzwerken zum Hans Dampf in allen Gassen avanciert. Seinen Killer-Spagat persifliert er gekonnt in einem Werbefilm des schwedischen Autoherstellers Volvo, der sich auf Facebook einer gewissen Beliebtheit erfreut. Bereits im Februar 2014 gab zudem die Emmy-gekrönte Produktionsfirma Funny or Die den Startschuss für eine bemerkenswerte Imagekampagne mit ihm: die JCVD Make My Movie-Challenge. Seitdem mausert sich Van Damme endgültig zum Trending-Topic der Remix-Kultur.

Konzept: Vor dem Green-Screen fuchtelt Van Damme in verschiedenen Einstellungen mit Füßen, Fäusten, Schwert und Maschinengewehr, er schleicht sich unter den Blicken abwesender Feinde, rennt, schreit, springt und spricht ein paar einfache Sätze. Nach wie vor ist die YouTube-Community dazu aufgefordert, die Szenen in eigenen Filmen nach Lust und Laune zu verwenden. Dank Green-Screen wird Van Damme zum Gaststar in Self-Made-Filmen aus aller Welt, und die sind bisweilen famos.

 

„Ich liebe dich“ mit acht Jahren Anlauf

Maia hat einen Freund. Alex. Seit acht Jahren. Maia und Alex sagen viele liebe Dinge zueinander, aber nie: „Ich liebe dich.“ Warum eigentlich?

This American Life will Maja helfen, den wichtigsten Satz zwischen Liebenden endlich auszusprechen – unterwegs begegnen uns Ringelsocken, Cupcakes, Koala-Masken, mehrere Dutzend Burritos, ein Grizzlybär auf einem Einrad sowie eine völlig unbekannte Alternative-Band aus Texas.

Wir verraten das Ende an dieser Stelle nicht – nur soviel: Alex hat, auf seine sehr spezielle Art, sogar reagiert.

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Ein Herzschlag für Roboterkunst

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Jeder Schlag ein Strich: Eine Installation im New Yorker New Museum verwandelte die Herzfrequenz der Besucher in ein Kunstwerk. Da spielte ein Roboter mit menschlichen Emotionen.

Mit einem Handsensor wurde der Herzschlag erfasst, von dem Heart Bot interpretiert und auf der Leinwand verewigt. Der Herzschlag des Betrachters steuert die Malmaschine. Das Gekrakel zeigt, wie jeder Mensch anders auf seine direkte Umwelt reagiert. Das fertige Bild des kollektiven Herzschlags wurde am Ende der Veranstaltung einer wohltätigen Organisation gespendet.

Der Roboter von heute malt nicht nur Herzfrequenzen und ist nicht allzu weit vom Alltag entfernt. Heutzutage hat nicht nur unser Arzt, sondern auch unsere App oder Armbanduhr eine Meinung zu unserer Gesundheit. Dann ist uns überlassen, ob wir aus den Daten Kunst oder Körperkult machen.

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Woher der Eine Ring kommt

Der Herr der Ringe - woher der eine Ring kommt

Müsste es nicht „Der Herr des Rings“ statt „Der Herr der Ringe“ heißen? Denn im bekanntesten Werk des Schriftstellers John Ronald Reuel Tolkien steht stets der Eine Ring im Mittelpunkt des Geschehens: Frodo schleppt sich mit ihm quer durch das finstere Mordor bis hinauf auf den Schicksalsberg. Der Hobbit beendet damit eine Mission, die sein Onkel Bilbo in „Der kleine Hobbit“ eingeleitet hatte, als er den Ring Gollum, in seinem ehemaligen Hobbitleben noch als Sméagol bekannt, entwendete. Doch wo kommt der Ring eigentlich her?
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Die Welt in druckreif

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Während manche noch an ihrer Technik für Papierflugzeuge feilen, hat Pingo van der Brinkloev eine ganze Stadt aus Papier erschaffen. Umweltschützer sollten sich jedoch nicht sorgen: Für die Produktion musste kein einziger Baum sterben.

Pingo van der Brinkloevs Papierwelt ist am Computer entstanden. „Passt beim Erstellen auf, dass es nicht zu schön aussieht. Sonst verliert ihr an Glaubwürdigkeit.“ Bei einem Seminar gewährt van der Brinkloev Einblicke in den Produktionsprozess. Die Grundlage bilden fünfsekündige Loops, also einzelne Sequenzen, die in einer Endlosschleife abspielbar sind. Separat erzielten sie nicht die gewünschte Wirkung. So schnitt van der Brinkloev kurzer Hand ein Video zusammen. Und die Vimeo-Welt applaudierte.

„Die Modellierung folgt keinem System. Das ist, was Spaß an der Sache macht“, erklärt van der Brinkloev. Mit einem anderen Ansatz – und womöglich mehr System – erzielte der Filmemacher Nils Knobloch den gleichen Effekt. Der Kurzfilm From Dad to Son ist eine Stop-Motion-Animation.

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Kunstinstallation aus 20.000 Teebeuteln

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Was hat man ihr bloß in den Tee getan? Eine ordentliche Portion Kreativität. Red Hong Yi hat aus 20.000 Teebeuteln eine Kunstinstallation gebastelt. Entstanden ist eine Hommage an ihre Heimat Malaysia.

Das malaysische Nationalgetränk „Teh Tarik“ folgt einem eigenen Rezept: Die Milch des Tees wird im Wechselspiel von einem Behältnis ins andere gegossen bis die Kondensmilch aufgeschäumt ist. Hong Yis Teewerk spiegelt diese Momentaufnahme wider. Doch bis der Teh Tarik Man zum Leben erwachen konnte, musste Hong Yi Tausende Teebeutel einfärben und kategorisieren.

Teilweise bestimmten Wassertemperatur und Ziehdauer die Farbe. Teilweise half Hongyi mit Lebensmittelfarbe nach. Hübsch aufgereiht und zurecht getackert wurden Streifen auf Drahtplatten befestigt. Bis sie letztlich ihren geplanten Platz im Holzrahmen einnehmen konnten, konservierte Hong Yi die Teeplatten in Pizzakartons.

Im Behind-the-Scenes-Video erklärt Hong Yi ihre Experimentierfreudigkeit mit Materialien. „Ich mag es, Alltagsgegenstände in großen Mengen zu kaufen und sie zu arrangieren, in einer Weise die überraschend für den Betrachter ist.“

Auch Trinker des Tees werden derzeit öfters überrascht als ihnen lieb ist. Es scheint das Urgestein des Alltags macht gerade eine Modernisierung durch. Tee wird nun vermehrt im Glas statt in Tassen serviert. Teekonsum ist so vielfältig wie seine Sorten: Während sich Genießer an dem Gefäß stören, kreieren Könner eben damit Kunst.

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Hier stimmt die Chemie

TED Periodic Videos

Ordnungszahlen, Symbole, Elektronenkonfigurationen, Haupt- und Nebengruppen … Das Periodensystem bestand für Sie im Chemie-Unterricht nur aus Fragezeichen statt aus Elementen? Doch so komplex ist das System nicht – zumindest, wenn es anschaulich vermittelt wird. TED Education macht es vor: Für ihr interaktives Periodensystem produzierten die Redakteure in Zusammenarbeit mit der Universität Nottingham für jedes der 118 Elemente jeweils ein Erklärvideo. So lässt sich das Periodensystem wieder neu entdecken und erlernen. Kennen Sie etwa …

Polonium? Es spielte eine wichtige Rolle bei der Detonation der ersten Atombomben.

Molybdän? Ohne dieses Spurenelement könnten weder Menschen noch Pflanzen leben.

Ytterbium? Es kann Goldhamstern eine zusätzliche Rippe wachsen lassen.

Profi-Tipp: Falls Sie das TED-Ed-Periodensystem immer parat haben möchten, sollten Sie sich diese Postervorlage ausdrucken. Sie ist mit QR-Codes bestückt, über die Sie mit Ihrem Smartphone direkt zu den individuellen Videos gelangen.

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Kampf der Epos-Titanen

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So manch große Lebensfrage verlangt eine radikale Entscheidung. Und sei es nur die Wahl eines Universums: Star Wars oder Star Trek? YouTuber Alex Luther hat sich nicht entschieden und einfach beide Epen in einem fiktionalen Trailer vereint.

Hier prallen nicht nur Sternenwelten aufeinander. Der Trailer dürfte auch die Kluft zwischen den zwei Fanlagern um eine Endlosdebatte erweitern. Enterprise oder Star Destroyer? Darth Vader oder Captain Kirk? Wenn ein Epos auf ein anderes trifft, explodiert dann alles?

Der Wettlauf um die Wahrheit ist nicht nur Science-Fiction-Fans vorbehalten. Die Qual der Wahl ist so menschlich wie alltäglich. Doch die Plage kann man umgehen, indem man einfach mal macht, statt länger nachzudenken. Besonders charmant ist es natürlich, wenn man wie Alex Luther bemerkt, dass man sich gar nicht entscheiden muss.

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Wir gefallenen Sterne

In einigen Milliarden Jahren könnten alle Sterne am Himmel erloschen sein, denn Sterne brennen irgendwann aus. Während sie das tun, erklärt Nasa-Astronomin Michelle Thaller in diesem Video des Atlantic, entstehen sämtliche Bausteine unseres irdischen Lebens. Und wenn am Ende des Prozesses der Stern in einer gewaltigen Supernova explodiert, setzt er dabei die entstandenen Elemente frei. Weiter„Wir gefallenen Sterne“

 

Die ganz normale verkehrte Welt

Die Schrift verschwindet, der Obstkorb ist plötzlich wieder prall gefüllt und das Kartenhaus steht von selbst wieder auf. Aber: Dieses Video ist nicht zurückgespult. Der Macher spielt die Szene rückwärts. Aufgenommen wurde vorwärts. Der Schein trügt ohne aufwendige Postproduktion.

Zum Glück liefert Eran Amir die Auflösung gleich mit. In einem Making-of-Video gewährt er Einblicke in seine Trickkiste. Die Zauberformel des Videokünstlers ist Vorbereitung. Das Set ist so präpariert, dass ein kleines Team von Strippenziehern die Rewind-Effekte künstlich herstellen kann. Der eine löst die Fäden und Obst kommt ins Bild geflogen. Der andere schnippst und bringt die Kerze zum leuchten.

Amirs Botschaft „please rewind“ ist äußerst beliebt bei YouTube. Erst vor wenigen Monaten wurde im großen Stil zurückgespult. Mit Youtube Rewind blickte die Videoplattform zurück auf die Videohits des vergangenen Jahres.

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