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Eurolands Rezession ist nicht gottgewollt

Es lässt sich etwas dagegen unternehmen. Grundsätzlich fehlt es nämlich nicht an Mitteln – netto ist die Währungsunion ja nicht in Fremdwährung verschuldet und daher nicht durch ausländische Gläubiger in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt. Was fehlt, ist der politische Wille, eine korrekte Analyse der Situation, der Mut zu ungewöhnlichen Maßnahmen und nicht zuletzt das Bewusstsein, dass die Länder des Euro-Raums mittlerweile eine Schicksalsgemeinschaft geworden sind.
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Die spinnen, die Gallier!

Manches scheint sich nie zu ändern – unter anderem, dass französische Politiker immer dann für eine Abwertung plädieren, wenn es wirtschaftlich mal nicht so gut läuft. Gestern war es wieder so weit. Präsident Hollande beklagte sich vor dem europäischen Parlament darüber, dass der starke Euro zunichte mache, was durch Kostensenkungen und Lohnzurückhaltung in den letzten Jahren erreicht worden sei. Damit die europäischen Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, sollte der Euro nicht zu sehr aufgewertet werden. Die italienischen und spanischen Regierungen sehen das nicht anders. Je mehr der Außenwert des Euro steigt, desto lauter dürften die Stimmen werden, die Gegenmaßnahmen fordern.
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Eurokrise ist vorbei – finden die Märkte

Wenn es nach den Marktteilnehmern geht, sind wir auf dem besten Wege, die Krise hinter uns zu lassen. Europäische Aktien, italienische und spanische Staatsanleihen und der Euro selbst sind auf einmal die Renner der Saison, nachdem sie noch bis Mitte vergangenen Jahres als Risikoanlagen par excellence gegolten hatten. Ich halte diese Euphorie für verfrüht – erst wenn auch in den Krisenländern wieder neue Jobs geschaffen werden, kann man wirklich zuversichtlich sein.
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Japan erklärt den Währungskrieg

Die neue Regierung Japans versucht, sich aus der Deflationsfalle zu befreien, in der das Land seit vielen Jahren steckt. Sie unterscheidet sich darin nicht von ihren zahlreichen Vorgängerinnen. Für ein Land, das einen großen Außensektor hat und dessen Währung aus fundamentalen Gründen tendenziell meistens aufwertet, gibt es ein probates Mittel, wie sich das bewerkstelligen lässt – indem die eigene Währung durch den Kauf von Dollar und Euro wertloser gemacht wird, also abwertet. Da Japan prinzipiell in beliebiger Menge Yen in die Welt setzen kann, lässt sich jeder denkbare Wechselkurs erreichen. Wenn eine solche Abwertungsstrategie lange genug durchgehalten wird, kommt es nicht nur an den Devisenmärkten, sondern auch im Inland zu einem Verlust an Kaufkraft, also zu Inflation. Das Ziel wäre erreicht. Weiter„Japan erklärt den Währungskrieg“

 

Von der Dynamik der Schwellenländer profitieren!

Die wichtigsten Wachstumsimpulse für die Weltwirtschaft und die wichtigsten Impulse für die Aktienmärkte werden 2013 einmal mehr von den Schwellenländern ausgehen, deren reales BIP in diesem Jahr um über fünf Prozent zunehmen dürfte. Der Aufholprozess ist in vollem Gange. Den Ländern geht es finanziell so gut, dass sie nach wie vor netto Kapital in die reichen Länder exportieren. Aktien von Unternehmen, die in diesem Teil der Welt erfolgreich sind, haben die besten Voraussetzungen für eine erfreuliche Kursentwicklung. Weiter„Von der Dynamik der Schwellenländer profitieren!“

 

Lasst sie doch von der Klippe springen!

Das meint jedenfalls Jeffrey Sachs, der Columbia-Professor, in seinem jüngsten Blog bei der Onlinezeitung Huffington Post („Going Over the Cliff is the Only Way to Save the Government„). Ein Budgetkompromiss würde dem Staat keinerlei finanziellen Spielraum mehr lassen. Vielmehr sind Steuererhöhungen dringend erforderlich. Die gäbe es, wenn kein Kompromiss zustande kommt. Weiter„Lasst sie doch von der Klippe springen!“

 

Einstieg in die Bankenunion – und die Fiskalunion

Manchmal beschließen Politiker beinahe nebenher Sachen, über deren umwälzende Effekte sie sich keine Vorstellung machen. Das war so bei der Wiedervereinigung, als die DDR-Führung fast aus Versehen den freien Reiseverkehr gestattete, was dann umgehend zum Fall der Mauer und des europäischen Kommunismus führte, das war so bei der Gründung der Währungsunion, als sich die Politiker Italiens, Spaniens und anderer Schwachwährungsländer nicht darüber im Klaren waren, wie sehr sie ihre Politik in einem System unveränderbarer Wechselkurse würden umkrempeln müssen, und es war am 13. Dezember nicht viel anders, als die Finanzminister der 17 Euroländer der gemeinsamen Bankenaufsicht, dem sogenannten Single Supervisory Mechanism SSM unter der Ägide der EZB, überraschend schnell grünes Licht gaben.
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Bisher keine Spekulationsblase am Rentenmarkt

Diese Woche gab es in der FAZ einen Aufsatz von Gerald Braunberger mit der kühnen Überschrift „Niedrigrenditen können eine Spekulationsblase sein – oder auch nicht“. Ich liebe solche Überschriften – einerseits, andererseits, könnte so sein oder auch so, wie in der Schule bei Besinnungsaufsätzen. Für den Anleger, der wissen will, ob er seine Anleihen verkaufen sollte oder nicht, ist damit nicht viel gewonnen.
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Ohne Exporte läuft nichts

Die neuen detaillierten Zahlen zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) des vergangenen Quartals zeigen einmal mehr, wie sehr unser Land vom Außenhandel abhängt. Obwohl die inländische Nachfrage um 0,8 Prozent niedriger als im dritten Quartal 2011 war, gab es im gleichen Zeitraum dennoch einen Anstieg des realen BIP um 0,9 Prozent. Der Grund ist die immer noch sehr robuste Auslandsnachfrage: Die Exporte von Waren und Dienstleistungen übertrafen ihren Vorjahreswert um 5,0 Prozent! Woran genau das liegt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Der relativ schwache Euro, die beträchtliche Unterauslastung der Kapazitäten, das vergleichsweise rasche Wachstum der Weltwirtschaft, vor allem der Schwellenländer, spielen ebenso eine Rolle wie der offenbar konjunkturresistente Produktmix der deutschen Unternehmen.

Grafik: Anteil des Außensektors am BIP 1991-2012
Entwicklung des Anteils des Außensektors am BIP seit 1991 (in Prozent)

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