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Wo bleibt die EZB?

Ich habe noch nie einen solchen Stress im Finanzsystem erlebt. Es ist grauselig. Noch grauseliger ist nur die unverantwortliche Position der Europäischen Zentralbank. Sie tut gerade so, als ginge sie die Finanzkrise nichts an. War sie im August vergangenen Jahres auf der Höhe der Zeit, vielleicht sogar ein bisschen ahead the curve, so ist sie inzwischen richtig fett behind the curve. Sie sorgt sich um Inflation, treibt die Zinssenkungserwartungen immer weiter ins Jahr hinein. Schlimmer geht’s nimmer. Immerhin versucht sie seit vergangener Woche verbal gegen den horrend festen Euro zu intervenieren. Aber am Markt lachen sie sich kaputt. Die Wirkung der warnenden Worte von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sind gleich null.
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Liquiditätsalarm

Die Kreditkrise hat eine neue Dimension erreicht. Eine Dimension, die alles bisher Erlebte locker in den Schatten stellen kann. Dem Finanzkapitalismus droht die Kernschmelze. Wäre ich Notenbanker, ich hätte wohl das ganze Wochenende nicht geschlafen. Denn die Risikoaversion hat sich bis zu den Staatsanleihen durchgefressen.
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Weg von der Bewertung zu Marktpreisen

Think big! Ausgangspunkt der Krise, die mit einer Verzögerung von unvorstellbaren neun Monaten endlich an den Aktienmärkten angekommen ist, ist die Kreditkrise. In den vergangenen fünf, vor allem den letzten drei Jahren, haben die westlichen Banken ein irres Kreditrad mit viel zu viel Risiko gedreht. Sie haben daran klotzig verdient, da sie das Risiko an Schattenbanken wie Hedgefonds, Kreditversicherer, im Jargon Monoliner genannt, und SIV’s oder Conduits weiter gereicht haben. Sie haben eine simple Regulierungsabitrage gespielt. Die Banken waren reguliert, die Schattenbanken waren es nicht. Also sprach der freie Markt, ladet das Risiko doch bei den Schattenbanken ab. Die brauchen geringere Renditeaufschläge fürs Risiko, da sie keine Eigenkapitalunterlegungsvorschriften haben und verdienen auch super. Die regulierten Banken haben das Risiko mit Gewinn, versteht sich, weiter verkauft und konnten so Eigenkapital ausschütten an Aktionäre und noch wichtiger an ihre Investmentbanker. Dem Finanzsystem als Ganzem ging damit Eigenkapital verloren, das als Puffer für Kreditausfälle bereit stehen sollte. Das Risiko aber hat sich dramatisch erhöht.
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HERDENTRIEB proudly presents …

… Lucas Zeise.

Ja, Sie lesen richtig. Nach Dieter Wermuth kann HERDENTRIEB ein weiteres Schwergewicht als Hirten begrüßen – und was für eines! Wahrscheinlich kennen Sie seine legendären Kolumnen, die er seit acht Jahren für die Financial Times Deutschland schreibt (jetzt allerdings nur noch zweiwöchentlich als Rentner). Wenn nicht, dann mag Ihnen dieser Lobesgesang von mir eine Idee geben. Gesungen Ende November zu seiner Verabschiedung aus dem aktiven Berufsleben: Weiter„HERDENTRIEB proudly presents …“

 

Die ultimative Dax-Wette zum Sechsten

HERDENTRIEB-Leser der ersten Stunde kennen sie schon: die ultimative Dax-Wette. Anfang des Jahres wetten Marcus Rohwetter und ich, wo der Dax am Jahresende steht. Das tun wir nun schon zum sechsten Mal, wenngleich erst zum dritten Mal im Blog.

Und ich muss sagen, dass ich zwar noch nicht erhobenen Hauptes diese Zeilen schreibe, jedoch recht gelassen. Denn – tara-tara – die Pechsträhne scheint beendet! Viermal in Folge hat der Einzelhandelsfachmann der ZEIT den Kapitalmarktexperten geschlagen, im vergangenen Jahr habe ich gewonnen! Jetzt bin ich zwar nicht mehr offiziell Kapitalmarktexperte, sondern kümmere mich auch um stinkenden Fisch, genmanipulierte Kartoffeln und anderes, aber doch nur – wie für Chefs üblich – recht oberflächlich. Dafür hat die Rundschau natürlich auch ihren Experten – und was für einen!

Anyway lasst uns zur Wette kommen: Marcus sagt den Jahresendstand im Dax von sage und schreibe 8.250 Punkten voraus. Ich halte mit 7.200 dagegen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Dieses Jahr geht’s bergab. Das erste Mal seit 2003, dass ich fallende Kurse erwarte. What goes up, must come down. Und dieses Jahr ist es soweit.
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So wird 2008 – bestimmt

Eigentlich wollte HERDENTRIEB heute die Prognosen für 2008 vorstellen. Aber daraus wird nichts. Lag es daran, dass Dieter Wermuth und ich uns nicht zum Essen verabredet haben, sondern jeder ganz allein in die Glaskugel geglotzt hat? Lag es an Dieters häufigen Reisen ins boomende Russland und nach Asien, wo es nicht weniger boomt, und meinen S-Bahn-Fahrten ins triste Frankfurt? Dieter ist halber Bulle, ich bin ganzer Bär. So kommen wir nicht überall zusammen. Deshalb gibt’s dieses Mal keine ganz einheitliche HERDENTRIEB-Prognose, denn an drei von zehn Punkten gehen Dieters und meine Wetten in verschiedene Richtungen. Sorry. Auf jeden Fall können wir uns später rühmen, richtig gelegen zu haben.
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Bilanz unserer Wetten – wie immer selbstgerecht

2007 ist vorüber, Zeit für HERDENTRIEB sich der Realität zu stellen. Wo waren unsere Prognosen gut, wo grottenschlecht?

Unsere beste Prognose war die zum Dollar: Mindestens 1,45 Dollar je Euro lautete Dieters Vorhersage. Damit war HERDENTRIEB sowohl ein klarer Außenseiter, als auch enorm treffsicher. Lesen Sie noch mal nach, wie wir die Wette begründet haben!
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Alle Banken verstaatlichen?!

Als ich gestern den „persönlichen Jahresrückblick“ geschrieben habe und vorher mir noch ein paar kluge Artikel zur Kreditkrise reingezogen habe, bekam ich Zweifel, ob private Banken überhaupt eine Daseinsberechtigung haben. Ob man sie nicht besser alle verstaatlichen sollte. Starker Tobak, ich weiß. Doch auch heute sind meine Zweifel nicht kleiner geworden.
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Hier spricht der Bär

Es ist wieder so weit: HERDENTRIEB feiert seinen zweiten Geburtstag – und Hirte Heusinger gibt seine Wachstumsprognose ab. Mit der grandiosen Wette für 2006 sind wir 2005 gestartet und bekannt geworden.

Das nächste Jahr wird schlecht. Das Wachstum wird nur bei 1,5 Prozent oder drunter liegen. Damit ist HERDENTRIEB mal wieder aus der Herde ausgerissen, die für Deutschland um die zwei Prozent erwartet (Sachverständige 1,9 und Gemeinschaftsprognose 2,1 Prozent).

Die Wette macht keinen Spaß. Es wäre die erste Wette im Blog, die ich gerne verlöre. Wie ich es auch drehe und wende, es sieht düster aus. Und das aus drei Gründen: Erstens verschlechtern sich die Finanzierungsbedingungen für die Banken und Unternehmen. Zweitens bleibt der Konsum mau. Das ist die eigentliche Enttäuschung. Und drittens sind Deutschlands tonangebende Ökonomen, der Bundesfinanzminister und der Bundesbankpräsident keineswegs alarmiert, reden sich die Welt schön und fechten Sträuße aus, die lächerlich sind. Wenn das nächste Jahr dann tatsächlich rezessiv werden sollte, wissen Letztere ganz bestimmt wieder woran es lag: an den ausgebliebenen Strukturreformen. Lesen Sie weiter und Sie werden die wahren Gründe erfahren:
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