Die Europäische Zentralbank trägt seit acht Jahren Verantwortung für die Gemeinschaftswährung Euro – und verfehlt seit sieben Jahren ihr Inflationsziel. Das ist auf den ersten Blick ziemlich blamabel für eine Notenbank, die erstens unabhängig ist und zweitens nur einen Auftrag hat, nämlich Preisstabilität zu gewährleisten. Pikant, pikant: Weiter„Ein modernes Inflationsziel für die EZB“
Endlich hat Deutschland eine volkswirtschaftliche Debatte, die von höchster Wichtigkeit ist: Die Lohndebatte. Der Aufschwung, den vor einem Jahr kaum jemand vorhergesagt hat, macht es möglich. Natürlich müssen die Löhne nächstes Jahr steigen – und zwar ansehnlich. Das hätten eigentlich schon dieses Jahr passieren müssen, um die Ungleichgewichte in Euroland nicht weiter zu verschärfen, um die Binnennachfrage zu stärken, bevor der Abschwung in Amerika die Exportwirtschaft erwischt. Aber besser die Debatte kommt spät als zu spät. Weiter„3,4 Prozent Lohnerhöhung für alle!“
Gabor Steingart ist mit seinem jüngsten Werk „Weltkrieg um Wohlstand“ angetreten, den Mythos vom globalen Wirtschaftskrieg erneut herauf zu beschwören. Einen Mythos gegen den Paul Krugman schon in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts klug, aber wie es scheint vergebens, angeschrieben hat. Um es gleich vorweg zu sagen: Dies ist ein ärgerliches Buch. Da es aber offenbar eine hohe Auflage erreichen wird und mit dem Anspruch auftritt, uns die Weltwirtschaft einmal umfassend zu erklären, will ich es nicht unkommentiert lassen. Zumal es den Segen von Bert Rürup, dem Vorsitzenden des Sachverständigenrats, zu haben scheint, der, wie Steingart in seiner Danksagung schreibt, sein Buchprojekt begleitet hat, und es daher möglicherweise sogar die Meinung der akademischen Mehrheit hierzulande widerspiegelt. Weiter„Steingarts „Weltkrieg um Wohlstand“ – ein Verriss“
Ich wette, dass in den kommenden Tagen und Wochen eine neue Schlacht um Sinn und Unsinn der Geldmenge als Inflationsindikator toben wird. Weiter„Die Demontage der Geldmenge“
Ich frage mich, wer dem Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz die ökonomischen Argumente liefert. In der FAZ.NET wird Christian Wulff folgendermaßen zitiert: „… wäre ich sehr dafür, dass wir einen nationalen Entschuldungspakt abschließen, wo sich der Bund und die Länder verpflichten, in einem überschaubaren Zeitraum auf eine Verschuldung von Null zu kommen und dann zu beginnen, die Schulden abzutragen.“ Vermutlich denkt Herr Wulff, dass es nicht schlecht sein kann, wenn der Staat schuldenfrei ist, zuhause bei sich versucht er das ja auch hinzukriegen. Und die Volksmeinung dürfte diese Äußerung wohl auch widerspiegeln und damit eher Stimmen bringen als kosten. Es ist zum Haareraufen, dass, wenn es um die Schulden des Staats geht, immer wieder zu kurz gesprungen wird. Weiter„Warum der Staat Schulden machen darf“
Ich leide unter Entzug. Ehrlich. Mir fehlt das Krisengeheul meiner Kollegen auf den Leitartikelplätzen, der Experten in den Talkshows. Die schönen Sätze wie: Deutschland ist ein verkrustetes Land. Oder: Ohne echte Blut-, Schweiß- und Tränenreformen wird Deutschlands Wirtschaft nie mehr wachsen – nie mehr. Täusche ich mich, oder sind sie tatsächlich alle verstummt? Hier und da vielleicht mal der etwas ungelenke Versuch den kräftigen Aufschwung mit der Reformagenda der Regierung Schröder zu erklären. Aber das war’s dann auch schon. Denken die Damen und Herren um, oder ist derzeit einfach nicht der richtige Zeitpunkt um die Leier der Jahre 2002 bis Anfang 2006 mit der selben Vehemenz zu verbreiten? Ich fürchte Letzteres ist der Fall. Weiter„Krisenpropheten, wo seid Ihr?“
Leser unseres Blogs sind meist sehr skeptisch, was die Fortdauer des amerikanischen Konsumbooms angeht. Viele meinen, dass die Verbraucher bis über alle Ohren verschuldet seien und es irgendwann einmal zu einem Knall kommen muss. Sie stehen damit nicht alleine. Ich dagegen bin hin und her gerissen und vermute, dass eine kommende Krise eher durch eine Umlenkung der Kapitalströme und eine drastische Korrektur der Wechselkurse charakterisiert sein wird als durch einen Einbruch der Konsumnachfrage in Amerika.
Die Frage, die alle für entscheidend halten, die sich Sorgen um die Stabilität des Finanzsystems der Welt machen, ist die nach der tatsächlichen finanziellen Lage der amerikanischen Haushalte. Weiter„Totgesagte leben länger“