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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 2. Januar, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 3. Januar 2018.

 

Ein starkes Plädoyer im nüchternen Verfahren – Das Medienlog vom Freitag, 22. Dezember 2017

Am letzten Prozesstag vor Weihnachten hörte das Gericht mehrere Nebenklage-Plädoyers. Heraus stach dabei ein Schlussvortrag, in dem der Anwalt Bernd Behnke seine Kollegen kritisierte und behauptete, den häufig thematisierten strukturellen Rassismus gebe es in den Ermittlungsbehörden nicht.

Markant war zudem eine Botschaft von Tülin Özüdogru, Tochter des 2001 in Nürnberg ermordeten Abdurrahim Özüdogru. Sie war selbst nicht anwesend, ließ aber unter anderem mitteilen: „Sie haben es auch nicht geschafft, Menschen wie mich aus diesem Land heraus zu ekeln. Im Gegenteil: Jetzt sind wir alle, sowohl Deutsche als auch ausländische Mitbürger, die in diesem Land ihre Lebenszeit verbringen, sensibilisierter denn je.“

im Bayerischen Rundfunk schreibt Eckhart Querner, Özüdogrus Worte seien „ein starkes Plädoyer für das Miteinander dieser Gesellschaft, ein bewegender Moment in diesem an Nüchternheit so reichen Verfahren.“

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Eine Frage spaltet die Nebenklage

Im NSU-Verfahren gehen die Plädoyers der Opferanwälte zu Ende. Dabei zeichnet sich ab: Die Nebenklage ist gespalten im Konflikt um die Grenzen eines Terrorprozesses.

Es ist Vorweihnachtszeit, drei Tage vor Heiligabend dürfen sich auch die Teilnehmer des NSU-Prozesses in die Ferien verabschieden – die meisten zu ihren Familien, drei Angeklagte in die Gefängniszelle. Zu besinnlicher Ruhe kommt das Verfahren traditionell nicht, auch vor dem fünften Weihnachtsfest, das es seit 2013 überdauert.

Grund sind Anwälte der Nebenklage wie Bernd Behnke. Trotz seines fiebrigen Infekts will er an diesem Tag etwas klarzustellen, was seiner Meinung nach ein großer Teil seiner Kollegen nicht versteht: „Die Justiz ist nicht das Jüngste Gericht!“, poltert der Baden-Württemberger. Ein Strafverfahren – das sei der Ort, über Schuld oder Unschuld zu befinden, nicht exzessiv die Hintergründe eines Terrorkomplexes aufzuarbeiten.

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Die steilen Thesen der Nebenklage – Das Medienlog vom Donnerstag, 21. Dezember 2017

Mittwoch war der 400. Verhandlungstag im NSU-Prozess. Dies ist auch Anlass, ein Zwischenfazit zu ziehen – insbesondere zu den Plädoyers der Nebenklage, die seit nunmehr gut einem Monat laufen. Gisela Friedrichsen von der Welt nimmt sich die Anwälte vor, die entschieden Fehler bei Verfassungsschutz, Bundesanwaltschaft und insbesondere bei der Polizei anprangern, weil sie jahrelang in die falsche Richtung ermittelte: „Wer im Nachhinein anprangert, man hätte schneller auf Böhnhardt und Mundlos kommen und weitere Taten verhindern können, hätte man die Augen nicht in rassistischer Verblendung verschlossen, argumentiert unredlich.“

Weiterhin sei eine Mitwirkung des Verfassungsschutzes, etwa im Fall des Kasseler Mords von 2006, „doch eine zu steile These, die die Hinterbliebenen mehr irritiert als ihnen hilft“. In den Reihen der Opfervertreter herrsche Zwist, es gebe Angriffe gegeneinander. „Welchen Sinn hat eine solche Nebenklage?“ Das Instrument müsse reformiert werden.

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401. Prozesstag – NSU-Verfahren geht in die Weihnachtspause

Nach der Sitzung am heutigen Donnerstag pausiert der NSU-Prozess bis ins neue Jahr. Die Anwälte der Nebenklage setzen ihre Plädoyers fort. Insgesamt 55 Vertreter der Angehörigen von Mordopfern und der Geschädigten von Bombenanschlägen und Rauben halten ihre Schlussvorträge im NSU-Prozess. Viele nutzen die Gelegenheit, um insbesondere die Ermittlungsbehörden, den Verfassungsschutz und die Bundesanwaltschaft zu kritisieren. Deren Festlegung auf den NSU als Gruppe aus drei Mitgliedern stößt bei den Anwälten auf heftigen Protest.

Die Vorträge sollen den Opfern eine Stimme geben. Meist vertreten durch ihre Anwälte, können sie dabei auch ein Strafmaß für Beate Zschäpe und die vier Mitangeklagten Ralf Wohlleben, André E., Holger G. und Carsten S. fordern.

Der erste Verhandlungstag im neuen Jahr ist der 9. Januar.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Plante der NSU weitere Anschläge? – Das Medienlog vom Mittwoch, 20. Dezember 2017

Am Dienstag setzte der Nebenklageanwalt Eberhard Reinecke sein Plädoyer fort – und stellte darin eine beängstigende These auf: Der NSU habe einen weiteren großen Terrorakt geplant. Als Anhaltspunkt zieht er das Bekennervideo der Gruppe heran, das nach Aussage von Beate Zschäpe nur zur Veröffentlichung nach dem Ende der Terrorzelle gedacht war. Dem widerspricht Reinecke, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. Dagegen spreche die in dem Video enthaltene Botschaft „Wir kommen wieder, keine Frage“.

Nach Ansicht des Anwalts war der Film dazu gedacht, nach einem größeren Anschlag verschickt zu werden. Er vermutete auch, dass Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt deshalb eine Synagoge in Berlin ausgespäht hatten.

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400. Prozesstag – Opferanwälte plädieren weiter

Der heutige Mittwoch markiert Prozesstag Nummer 400 im NSU-Prozess – mehr als viereinhalb Jahre nach seinem Start. Das Verfahren ist auf der Zielgerade, doch noch lange nicht beim Urteil angekommen. Im kommenden Jahr plädieren noch die Verteidiger der fünf Angeklagten, derzeit sind die Anwälte der Opfer und Hinterbliebenen an der Reihe.

Insgesamt 55 Nebenklagevertreter haben Schlussvorträge angekündigt. Viele nutzen die Gelegenheit, um insbesondere die Ermittlungsbehörden, den Verfassungsschutz und die Bundesanwaltschaft zu kritisieren. Deren Festlegung auf den NSU als Gruppe aus drei Mitgliedern stößt bei den Anwälten auf heftigen Protest.

Die Vorträge sollen den Opfern eine Stimme geben. Meist vertreten durch ihre Anwälte, können sie dabei auch ein Strafmaß für Beate Zschäpe und die vier Mitangeklagten Ralf Wohlleben, André E., Holger G. und Carsten S. fordern.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 19. Dezember, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 20. Dezember 2017.

 

399. Prozesstag – Plädoyers der Nebenklageanwälte werden fortgesetzt

Am heutigen Dienstag werden die Plädoyers der Nebenklage-Anwälte fortgesetzt. Insgesamt 55 Vertreter der Angehörigen von Mordopfern und der Geschädigten von Bombenanschlägen und Rauben halten ihre Schlussvorträge im NSU-Prozess. Viele nutzen die Gelegenheit, um insbesondere die Ermittlungsbehörden, den Verfassungsschutz und die Bundesanwaltschaft zu kritisieren. Deren Festlegung auf den NSU als Gruppe aus drei Mitgliedern stößt bei den Anwälten auf heftigen Protest.

Die Vorträge sollen den Opfern eine Stimme geben. Meist vertreten durch ihre Anwälte, können sie dabei auch ein Strafmaß für Beate Zschäpe und die vier Mitangeklagten Ralf Wohlleben, André E., Holger G. und Carsten S. fordern.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Wie Zschäpe sich selbst schadete – Das Medienlog vom Freitag, 15. Dezember 2017

Die Aussage von Beate Zschäpe vom Dezember 2015 stand im Zentrum des Plädoyers eines Nebenklageanwalts vom Donnerstag. Eberhard Reinecke sagte, die Hauptangeklagte habe sich mit ihren Angaben selbst geschadet. „Er trifft damit offenbar einen Nerv bei Zschäpe: Sie redet an diesem Prozesstag lange mit ihrem Anwalt“ Mathias Grasel, wie Wiebke Ramm von der Süddeutschen Zeitung beobachtet. Dies sei vor allem geschehen, als Reinecke über die Beziehung Zschäpes zu dem Mitangeklagten André E. und dessen Ehefrau Susann sprach. Beide sollen das Trio unterstützt haben, auf der Anklagebank sitzt allerdings nur André E.

Über den Prozesstag berichtet weiterhin der Bayerische Rundfunk.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 18. Dezember 2017.