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317. Prozesstag – Polizist berichtet über Ausspähung von Berliner Synagoge

Es ist ein Hinweis auf weitere mögliche Anschläge des NSU: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe soll im Mai 2000 eine Synagoge in Berlin ausgespäht haben. Davon berichtete ein Polizist, der damals das Gebäude bewachte. Der pensionierte Beamte ist heute als Zeuge zum Prozess geladen.

Seiner Aussage beim Landeskriminalamt zufolge hielten sich Zschäpe, ihr Komplize Uwe Mundlos sowie zwei weitere Erwachsene und zwei Kinder vor dem Gotteshaus auf. Der Mann meldete seine Beobachtungen damals, wurde in den weiteren Ermittlungen jedoch nie wieder befragt.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Rudolf Heß und der NSU-Prozess

Früher ging es im NSU-Prozess mal um die Aufklärung der NSU-Verbrechen. Jetzt wollen Verteidiger den Tod von Rudolf Heß untersuchen. Solche Absurditäten drohen das Verfahren zu beschädigen.

Im NSU-Prozess hat sich Olaf Klemke in den vergangenen drei Jahren den Respekt etlicher Anwaltskollegen erarbeitet. Unter den Nebenklägern lobt man, wie fachlich versiert und rhetorisch sicher der Verteidiger des als Waffenbeschaffer des NSU-Trios angeklagten Ralf Wohlleben auftritt.

„Das Agieren im Prozess hat Klemke von allen Verteidigern im NSU-Verfahren am besten drauf“, sagt etwa der Opferanwalt Alexander Hoffmann. Er sei mit Abstand am aktivsten.

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Der Ermittlungsskandal von Berlin – Das Medienlog vom Montag, 24. Oktober 2016

Beate Zschäpe soll im Jahr 2000 gemeinsam mit Uwe Mundlos und anderen eine Synagoge in Berlin ausgespäht haben, ein Polizist will sie dabei beobachtet haben. Ermittlungen, um den gesuchten Neonazis auf die Spur zu kommen, gab es jedoch keine, wie Ulrich Kraetzer in der Berliner Morgenpost nachzeichnet. „Das ist ein Skandal und er reiht sich ein in eine lange Serie weiterer Ermittlungsskandale“, schreibt der Autor.

Die Serie von Taten, die dem NSU zugeschrieben werden, zeigt, „wohin Rassismus und blanker Hass führen können“. Es gebe Anlass, darüber nachzudenken, in wie vielen anderen Ermittlungen unbemerkt Ähnliches geschehen sei. „Die Antwort könnte so grausig sein, dass man nicht darüber reden will – und nicht darüber schweigen darf.“

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 25. Oktober 2016.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Freitag, 21. Oktober, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

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Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 24. Oktober 2016.

 

Keine Schnellschlüsse im Fall Peggy – Das Medienlog vom Mittwoch, 19. Oktober 2016

Bis geklärt ist, wie die DNA von Uwe Böhnhardt am Leichenfundort der 2001 verschwundenen Peggy Knobloch gelangt ist, wird es wohl noch dauern. „Ich denke, man muss den Ermittlern ein bisschen Zeit geben“, sagte ein Sprecher der Polizei Oberfranken der Nachrichtenagentur dpa. Erst, wenn Ergebnisse aus diesen Ermittlungen vorliegen, steht sicher fest, ob der NSU-Prozess durch den Spurenfund beeinflusst wird. Zuletzt schien eine Wechselwirkung mit dem Terrorprozess unwahrscheinlich.

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Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 20. Oktober 2016.

 

Fall Peggy wird NSU-Prozess wohl nicht beeinflussen – Das Medienlog vom Dienstag, 18. Oktober 2016

Eine Sonderkommission der Thüringer Polizei überprüft seit Montag ungeklärte Fälle von Kindstötungen, um eine mögliche Verbindung des NSU-Komplexes mit dem Todesfall der 2001 verschollenen Peggy Knobloch zu prüfen. Die DNA von Uwe Böhnhardt war am Fundort von Peggys Leiche sichergestellt worden. Im Münchner NSU-Prozess werde die Spur „keine unmittelbaren Auswirkungen“ haben, sagte Gerichtssprecherin Andrea Titz dem Bayerischen Rundfunk. Ähnlich äußerten sich Vertreter der Nebenklage.

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Der Fall Peggy und der NSU: „Hysterie ist Gift“ – das Medienlog vom Montag, 17. Oktober 2016

Der Fund von Erbmaterial des NSU-Mitglieds Uwe Böhnhardt am Leichenfundort der 2001 verschollenen Peggy Knobloch bleibt beherrschendes Thema in den Medien. Eine Thüringer Sonderkommission untersucht nun ungeklärte Fälle von Kindstötungen. Welche Auswirkungen der DNA-Fund auf den NSU-Prozess hat, wird erst in der nächsten Woche klar, wenn das Verfahren fortgesetzt wird. Die Tendenz der Beobachter ist jedoch klar: Der Fall werde „keine Rolle spielen können, so sehr sich das manche Beteiligten auch wünschen mögen“, schreibt Holger Schmidt vom Südwestrundfunk. Die NSU-Angeklagte Beate Zschäpe könne aber als Zeugin im Ermittlungsverfahren um den Tod Peggys vernommen werden.

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Fall Peggy: Wie kamen Böhnhardts Spuren an den Fundort? – Das Medienlog vom Freitag, 14. Oktober 2016

Ermittler haben eine überraschende Verbindung der NSU-Taten zu einem bislang ungelösten Verbrechen gefunden: Am Fundort der Leiche von Peggy Knobloch in Thüringen befanden sich DNA-Spuren von Uwe Böhnhardt, wie die Bild-Zeitung berichtet. Die zuständigen Ermittlungsbehörden bestätigten die Meldung kurze Zeit später auch offiziell. Wie das Genmaterial dorthin gelangte, ist bislang allerdings unklar. Das neunjährige Mädchen verschwand am 7. Mai 2001 im oberfränkischen Lichtenberg. Ihre skelettierten Überreste wurden im Juli 2016 etwa 15 Kilometer entfernt gefunden.

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Götzl befragt Zschäpe zum Vorfall in Berlin – Das Medienlog vom Donnerstag, 13. Oktober 2016

Erneut hat Richter Manfred Götzl Fragen an Beate Zschäpe gestellt. Er wollte wissen, ob sie sich am 7. Mai 2000 in Berlin aufgehalten habe – und nahm damit Bezug auf den Beweisantrag, laut dem ein Polizist beobachtet hatte, wie sie an dem Tag gemeinsam mit anderen Personen eine Synagoge in der Hauptstadt ausspähte. Ihr Anwalt Mathias Grasel kündigte an, die Antwort schriftlich zu verfassen. Über die Frage berichtet Wiebke Ramm auf Spiegel Online.

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316. Prozesstag – Verpflichtete sich Marcel D. als V-Mann?

Am Donnerstag ist ein Schriftgutachter des Bayerischen Landeskriminalamts geladen. Der Beamte hat ein Dokument untersucht, mit dem sich der Zeuge Marcel D. als V-Mann für den Thüringer Verfassungsschutz verpflichtet haben soll. D. stritt vor Gericht wiederholt ab, dem Geheimdienst Informationen geliefert zu haben – obwohl selbst ein Vertreter der Behörde die Tätigkeit des Neonazis bestätigte. Auf Antrag der Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben prüfte der Sachverständige, ob D.s Unterschrift auf der Verpflichtungserklärung von ihm selbst stammt.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.