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Richter löchtert Zschäpe-Gutachter – Das Medienlog vom Mittwoch, 17. Mai 2017

Bei seinem zweiten Auftritt vor Gericht hat der Psychiater Pedro Faustmann seine Kritik am Gutachten über Beate Zschäpe verteidigt. Der Bochumer Professor ist der Meinung, die Expertise seines Kollegen Henning Saß über die Angeklagte sei wissenschaftlich fehlerhaft. Richter Manfred Götzl befragte Faustmann sehr sorgfältig.

„Götzl macht mit Faustmanns Gutachten das, was Faustmann mit Saß‘ Gutachten gemacht hat: Er nimmt es ernst und auseinander“, resümiert Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Im Zuge der Befragung unterstellte Faustmann Saß wörtlich, er habe Äpfel mit Birnen verglichen.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 16. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 17. Mai 2017.

 

Die Spuren von vier Jahren NSU-Prozess – Das Medienlog vom Dienstag, 9. Mai 2017

Nach vier Jahren NSU-Prozess ziehen die Anwälte der Nebenklage eine Zwischenbilanz. Im Münchner Merkur sprechen Vertreter der Münchner Mordopfer Habil Kılıç und Theodoros Boulgarides. „Ich habe in diesem Verfahren gelernt, wie viel rechtsradikales Gedankengut es in diesem Land noch gibt“, sagt die Anwältin Barbara Kaniuka. Der Prozess habe bei ihr „Spuren hinterlassen“.

Anwalt Yavuz Narin ist unzufrieden mit der Aufklärung. Dafür macht er auch die Richter verantwortlich: „Man fasst heute die Neonazis, die zum Teil in schwerste Verbrechen verwickelt sind, mit Samthandschuhen an – im Gegensatz zu den Opfer-Familien.“

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Vier Jahre NSU-Prozess: Wie nah ist das Urteil? – Das Medienlog vom Montag, 8. Mai 2017

Am vergangenen Samstag jährte sich der Beginn des NSU-Prozesses zum vierten Mal. Seit dem 6. Mai 2013 stehen Beate Zschäpe und ihre Mitangeklagten vor Gericht. Jetzt steht die Beweisaufnahme vor ihrem Abschluss, in Kürze endet die Frist für letzte Beweisanträge. „Ein Urteil in diesem Jahr scheint also möglich zu sein“, meint Marcel Fürstenau von der Deutschen Welle. Anders sieht das Frank Jansen vom Tagesspiegel. Dort heißt es, „ein Ende des aufsehenerregenden Verfahrens ist nicht in Sicht“. Das liege an der Vielzahl der Prozessbeteiligten, den noch nicht abgehandelten psychiatrischen Gutachten über Zschäpe und möglichen unvorhergesehenen Befangenheitsanträgen.

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Arbeiten wie im Gefängnis – Das Medienlog vom Freitag, 5. Mai 2017

Morgen liegt der Beginn des NSU-Prozesses vier Jahre zurück. Einen Rückblick auf gut 360 Prozesstage liefert Süddeutsche-Gerichtsreporterin Annette Ramelsberger im Branchenblatt Medium Magazin. Darin heißt es: „Wir fühlen uns zunehmend wie in einer Art Gefängnis, mit Beate Zschäpe als Zellennachbarin.“ Im Gericht zu sitzen, sei oft ermüdend. Auch in den Redaktionen sei Ermüdung eingetreten – gleichwohl werde dort ständige Aufmerksamkeit von den Berichterstattern erwartet.

In der Thüringer Allgemeinen setzt sich Kai Mudra mit dem Gutachten des Psychiaters Joachim Bauer über die Hauptangeklagte Zschäpe auseinander. Weil sich Bauer auf die Aussage von Zschäpes Mutter stützte, die einem Beweisverwertungsverbot unterliegt, „erschütterte“ der Hinweis von Richter Manfred Götzl auf dieses Verbot die Expertise des Sachverständigen.

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Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 8. Mai 2017.

 

Neues Zschäpe-Gutachten weckt Zweifel – das Medienlog vom Donnerstag, 4. Mai 2017

Im Auftrag von Beate Zschäpes Neuverteidigern hat der Freiburger Psychiater Joachim Bauer ein alternatives Gutachten über die Hauptangeklagte erstattet – es widerspricht dem Gutachten, das der vom Gericht bestellte Gutachter Henning Saß erstellt hatte. Anders als dieser kommt Bauer zu dem Schluss, dass Zschäpe an einer sogenannten dependenten Persönlichkeitsstörung leidet und deshalb nur vermindert schuldfähig war.

„Eine Beurteilung, die große Zweifel aufwirft“ sei das, bilanziert Frank Jansen vom Tagesspiegel. Die meisten Zeugenaussagen und auch Zschäpes Verhalten im Prozess decken Bauers Deutung nicht. „Dass die Frau ihm übertriebene Geschichten aufgetischt haben könnte und ihn womöglich manipulieren wollte, glaubt der Freiburger Psychiater nicht.“

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Mittwoch, 3. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

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Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 4. Mai 2017.

 

Schwere Kritik am Zschäpe-Gutachten – das Medienlog vom Freitag, 28. April 2017

Hat der Psychiater Henning Saß korrekt gearbeitet, als er Beate Zschäpe in seinem Gutachten als schuldfähig eingestuft hat? Um diese Frage ging es am Donnerstag im NSU-Prozess. Angehört wurde der Bochumer Professor Pedro Faustmann, der ebenfalls als Psychiater tätig ist. Er hatte im Auftrag von Zschäpes Anwälten das Gutachten von Saß methodenkritisch untersucht. „Faustmann ließ in seinem Gutachten kein gutes Haar am Gutachten seines Kollegen“, bilanziert Mira Barthelmann vom Bayerischen Rundfunk. Zudem habe er generell bezweifelt, dass Saß für den Fall zuständig war. Damit kritisierte er auch indirekt das Gericht. Deshalb hätten Zschäpes Verteidiger ihrer Mandantin wohl keinen Gefallen getan.

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Streit um Antrag blockiert Psychiater-Aussage – Das Medienlog vom Donnerstag, 27. April 2017

Am Mittwoch war der Psychiater Pedro Faustmann in den NSU-Prozess geladen. Er hatte das Gutachten des vom Gericht bestellten Sachverständigen Henning Saß über Beate Zschäpe methodenkritisch untersucht. Die Ladung bedeutete aber noch nicht, dass seine Aussage auch genehmigt war: Zuerst diskutierten die Prozessbeteiligten über den Antrag von Zschäpes Verteidigern, ihn als Sachverständigen zu hören – bis zum Ende der Sitzung. Nun sei „fraglich, ob Prof. Faustmann überhaupt noch zu Wort kommen wird“, merkt Thies Marsen vom Bayerischen Rundfunk an.

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Prozessende naht: Richter setzt neue Frist – Das Medienlog vom Mittwoch, 26. April 2017

Richter Manfred Götzl will das NSU-Verfahren zum Abschluss bringen: Er setzte eine Frist, bis zu der die Prozessparteien zum letzten Mal Beweisanträge einbringen können. Im vergangenen Monat hatte er einen solchen Termin schon einmal verfügt, dann jedoch zurückgenommen. Am 17. Mai sollen nun letztmalig Gesuche möglich sein. Die Richter des Strafsenats ließen „wenig Zweifel daran, dass sie bereit sind, ihr Urteil über die insgesamt fünf Angeklagten zu fällen“, schreibt Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Zudem lehnten sie in der vergangenen Sitzung mehrere Beweisanträge ab. Ob aber die Plädoyers gleich nach der Frist beginnen, sei ungewiss.

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